neues Auto teilfinanzieren / leasen / Geld ansparen

C170DAW

Lieutenant
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Hallo

Ich möchte mich zum Thema Finanzierung eines Autos mit euch unterhalten.

Zu meiner Situation:


Ich habe lange studiert, war ein Jahr arbeitslos und habe jetzt endlich einen Job als Ingenieur in einem Luftfahrtunternehmen gefunden. Ich besitze zur Zeit einen 18 Jahre alten Ford, 250 Tkm runter. Ich schraube hobbymäßig gern an Autos und habe auch noch einen kleinen englischen Mittelmotor Roadster, den ich hier aber weitgehend raushalten will weil reines Bastelobjekt und zur Zeit nicht fahrtüchtig.

Fragestellung:

Ich lege zur Zeit 500 € im Monat für ein neues gebrauchtes Auto zurück. Ich kann also jährlich 6000 € ansparen. Davon unberücksichtigt ist mein Hobby Roadster in den ich unregelmäßig ungefähr ~150 €/ Monat in Ersatzteile/ Tuning investiere.

Mein derzeitiges Ziel ist der Kauf eines neuen gebrauchten "Daily Drive" im Preisbereich von 10 bis 16T€. Rein rechnerisch kann ich mir meinen Wunschgebrauchten also alle 1,7 bis 2,7 Jahre kaufen. Zur Zeit ist entscheidend, wie lange und zu welchem Reparaturkosten mein alter Ford seinen Dienst noch tut. Kritisch wäre wenn er fiktiv morgen ausfällt. Dann hätte ich nur 3500 € Cash zur Hand. Restwert meines alten würde ich als ne runde null ansetzen...

Aus diesem Grund habe ich mich grob über Finanzierung informiert und war doch recht erstaunt. Mein erster Ansatzpunkt war ein 10T€ Autokredit bei der Bank mit 24 monatiger Laufzeit. Kostet mich grob 450 € im Monat. Hätte ich zeitnah einen guten gebrauchten der nach 2 Jahren meine ist und vielleicht dann noch einen verkaufbaren Restwert von 5000 € mit den ich in die Neubeschaffung gehen kann. Die Bank verdient daran ~800 €...

Wenn man jetzt noch einen Schritt weiter geht und sagt gleich komplett Leasen tut und dann alle 3-4 Jahre ein neues Auto ergeben sich ganz andere Horizonte. Einen 400 PS Ford Mustang gibt es für 450€/ Monat. Sicher für die Anzahlung müsste ich jetzt 2 Jahre sparen und für Unterhalt und Schlussrate meinen Zweitwagen streichen.... Aber nen V8.... :freak:

Nein jetzt zurück zur Realität, wie funktioniert Auto Leasing langfristig? Ich spare jetzt einmalig und leiste eine Anzahlung, um ein Auto zu leasen. Nach 3-4 Jahren entscheide ich mich gegen eine Schlussrate, ich wechsle statdessen auf ein neues Fahrzeug. Muss ich dann erneut eine Anzahlung in der Höhe eines Neuleasings leisten oder reicht der Restwert/gezahlte Anteil des alten Leasingfahrzeugs aus für das neue?

Muss man quasi wenn man immer Fahrzeuge desselben Wertbereiches least nur die Leasingrate bezahlen und bekommt alle 3-4 Jahre ein neues Auto? Oder muss man dennoch zwischendrin für Anzahlung/Schlussraten sparen? Weil daran hängt langfristig die Höhe der monatlichen Leasingrate und die mögliche Preisregion in der ich mich bewegen könnte.

Naja was meint ihr?
 
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Vergiss Leasing, dabei zahlst Du nur drauf und mehr als bei einer günstigen Finanzierung über eine Bank und das Fahrzeug gehört dann nach der Abzahlung Dir; nach dem Leasing gehört es niemals Dir, es sei denn Du zahlst am Ende noch nach den Leasingraten noch den Restwert, den Du aber meist nicht garantiert berkommst und daher nicht wirklich kalkulieren kannst. Jedenfalls hat der Lesinggeber Dich nach dem Leasing praktisch in der Hand und kann Dir das Objekt verhöckern oder auch nicht und ggfls. auch einen beliebigen Preis dasfür verlangen !

Es ist wohl auch ein Mißverständnis, dass Du offenbar sogar glaubst, der Restwert würde Dir gehören und Du könntest diesen für die Anzahlung eines weiteren Leasing-Gefährtes nutzen ! Dem ist aber nicht so, der Restwert gehört dem Leasinggeber und für das nächste Leasingobjekt musst Du wieder eine entsprechende Anzahlung aufbringen !
 
Ok, also schonmal was gelernt. Man hat nach Anzahlung und X Jahren Leasingrate also keinen Besitzanteil, mit den man in einen Neuerwerb gehen kann. Hm....

Nehmen wir mal an:

Ich zahle von meinen 500 € Monatsbudget 250 € Leasingrate und Spare 250 € für das nächste Fahrzeug. Die Anzahlung lassen wir mal außer acht.

Ich habe dann nach 4 Jahren einen 4 Jahre alten Leasingrückläufer, wo ich die Schlussrate nicht zahlen will und 12T€ erspartes.

Folglich habe ich dann die Option einen neuen Wagen zu leasen, der mich eine Anzahlung von 12T€ und eine Rate von 250 € kosten darf. Somit wären alle Fahrzeuge mit 12T€ Anzahlung und 250 € Monatsrate bei 48 Monaten Laufzeit in meinem 500 € Autobudget realistisch.

Ist meine Rechnung grob richtig oder gibt es bei Leasing weitere versteckte Kosten?
 
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Ist grob richtig, versteckte Kosten bei Leasing könnten aber auftreten, wenn Du für die Rückgabe Reparaturen bezahlen müsstest, die Du selbst normalerweise vielleicht nicht ausführen lassen würdest, z.B. Lackschäden etc.
 
Aha, ich würde im Falle von Leasing aber immer die "Rund um Sorglos Pakete" (Ala Ford Flatrate) wählen, wo in der Monatsrate gleich die Versicherung und alle Werkstattaufenthalte plus Vollgarantie dabei ist. Praktisch nur noch tanken und ggf. ein Satz Reifen.

Theoretisch müssen Anzahlung + Summe Monatsraten gleich dem Wertverfall des Autos sein. Die Differenz zum realen Restwert ist dann der Fakt das man alle 4 Jahre ein neues Auto hat.

Das mal in Zahlen berechnet würde mich schon reizen ob es mir wert wäre....
 
Das sind aber keine versteckten Kosten.
Pauschal kann man Privatpersonen nach wie vor nur von Leasing abraten, aber eben nur pauschal und nicht grundsätzlich, denn es gibt auch viele Angebote/Szenarien in denen es eben doch die beste Wahl ist.

Leasen ist prinzipiell wie leihen, nur meist ohne Versicherung und eben viel günstiger.
 
Leasing ist Betrug an sich selbst. Man hat etwas, was man sich nicht leisten kann. Natürlich kann man jetzt mit der Nullzinspolitik daherkommen und sagen: Wer nicht mehr Geld ausgibt als er hat, ist blöd. Was prinzipiell nicht mal völlig falsch ist, aber dann gleich leasen?

Faktisch machen einen genau solche Modelle zum Willenlosen Lohnsklaven. Fällt der Lohn weg, gibts arge Probleme.
 
Ich sehe das exakt so wie Unyu.

Konsumschulden sind dumm. Ganz einfach. Heutzutage ist kein Job mehr sicher, vor allem als Angestellter.

Einem Automobilhersteller kann es noch so dreckig gehen: Die entsprechende Finanzierungsabteilung macht immer blendende Geschäfte. Warum wohl? Weil sie den Kunden, die Autos haben wollen, die sie sich eigentlich nicht leisten können, das Geld aus der Tasche ziehen.

Don't do it! :)
 
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de la Cruz schrieb:
nach dem Leasing gehört es niemals Dir, es sei denn Du zahlst am Ende noch nach den Leasingraten noch den Restwert, den Du aber meist nicht garantiert berkommst und daher nicht wirklich kalkulieren kannst.
Moment, der Restwert wird vorher festgelegt, den garantiert der Leasingnehmer (also der dumme Kunde) und wenn der Händler den beim Verkauf nicht erzielt, muss der Kunde den Rest oben drauf legen. Garantierter Restwert klingt ja erstmal toll, bis den Leuten klar wird, wer den Restwert garqantiert :D

Andererseits kann der Kunden den Wagen am Ende der Laufzeit dann auch für diesen Preis erwerben, was für die Übernahme (nd damit endlich den Erwerb von Eigentum am Fahrzeug) des Wagens am Ende zu bezahlen ist, ist also von Anfang an bekannt.

C170DAW, laufe nicht in die Konsumschuldenfalle, spare jetzt und fahre den alten Ford solange es wirtschaftlich vertretbar ist, dann schaue was Du angespart hast und was für einen anständigen (Gebraucht)Wagen Du dafür bekommst und spare dann für den nächsten, die Alterversorgung, das eigene Haus oder was auch immer. Überlege Dir wie Du das Geld dann ordentlich anlegst. Vergiss nicht, auch wenn Du jetzt einen Job hast und gutes Geld verdienst, so kann sich das morgen wieder ändern, feste Zahlungsverpflichtungen die man nicht los wird, können einen dann schnell in den Ruin treiben.
 
Es gibt hier irgendwo eine ausführliche Diskussion über Leasing (find ich gerade nicht), in dem ein User mir überzeugend erklärt hat, dass sich Leasing auszahlen kann.

Der Fall ist der, dass man einerseits einen guten Vertrag aushandelt und andererseits das Geld welches man nicht ausgeben muss anderweitig gewinnbringend anlegt.

Dann und nur dann, kann sich Leasing auszahlen. Allerdings braucht man dazu natürlich das Geld um das Auto auch so kaufen zu können.
 
Leasing lohnt sich dann, wenn man den Anspruch hat alle 3 Jahre einen Neuwagen fahren zu wollen und dafür zahlt man eben dementsprechend mehr.
Hört doch bitte auf Neuwagenleasing mit den Kauf einer gebrauchten Büchse für 10k€ zu vergleichen - das ist nicht das Gleiche!
Daran ist nichts verwerflich, man stürzt sich auch nicht sofort in Armut und ist kein Konsumsklave.
 
Wie @Labtec schon schrieb ist der Vorteil von Leasing, dass man alle paar Jahre einen echten Neuwagen hat, diesen selbst konfigurieren kann, und diesen nach einem bestimmten Zeitraum durch einen anderen Neuwagen ersetzen kann.

Ich bekomme die Fahrzeuge zwar über den AG, allerdings bin ich durchaus jemand, der sich stets auf die neusten Spielereien im neuen 7er freut und dafür dann auch Abstriche in anderen Bereichen hinnehme (n würde). Das ist eine reine Präferenzentscheidung.


Privates Leasen aus finanziellen Gründen ist aber tatsächlich meist nur dann sinnvoll, wenn für einen das Fahrzeug eben nicht nur ein völlig unwichtiges Mittel ist, damit man von A nach B kommt. Das schafft man aber mit jedem Dacia und da muss man, ob des geringen Preises, wirklich nicht leasen.
 
Bedenkt bitte auch, dass ein Leasing-Vertrag i. d. R. zu einem Schufa-Eintrag führt. Damit verschlechtert ihr also euer "finanzielles Zeugnis". Das wirkt sich dann negativ auf die Kosten für echte Investitionskredite (z. B. Finanzierung einer Immobilie zur Altervorsorge) aus, da eine Bank dann höhere Eigenkapitalquoten und/oder höhere Zinsen verlangt oder vielleicht sogar gar keinen Kredit vergibt.
 
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Unyu schrieb:
Leasing ist Betrug an sich selbst. Man hat etwas, was man sich nicht leisten kann. [..]

Dieses "Argument" kann ich auch langsam nicht mehr hören. Dann dürfte man auch keinen Kredit aufnehmen und auch keine Mietwohnung bezahlen. Weil man hat das Geld ja eigentlich nicht, also darf man es auch nicht besitzen.
Wenn man ein Auto least (leiht), dann impliziert der Begriff doch schon, dass man es sich nur leihen will und nicht besitzen will. Was ist denn daran verwerflich? Und es ist ja nicht so, als müsste man dafür nicht viel Geld bezahlen. Beim Leasing bezahlt man genau so Geld, wie für alles andere auch, nur dass man halt für eine bestimmte Zeitspanne bezahlt.

Wenn jetzt jemand bei einer Autovermietung ein Auto langzeit mietet, dann meckert auch keiner.
 
Selten so viel Schwachsinn gelesen wie von EmViO.
Da stimmt ja sachlich nicht ein Satz.
 
@ feynman

Positiv abgeschlossene Geschäfte können einen Schufa-Score auch verbessern. Die genauen Mechaniken sind nicht bekannt, dass ein PKW-Leasing ohne Zahlungsprobleme aber den Score generell verschlechtert, das halte ich für unwahrscheinlich.

Das Problem ist eher, dass man oft ohne guten Score gar kein Leasing erhält.
 
Joa, das kommt halt im wesentlichen auf den Kreditgeber an. Also was dieser sehen bzw. nicht sehen will. An sich sollte man aber davon ausgehen, dass eine weiße Schufa-Weste immer noch besser ist als wenn sich dort völlig problemfrei verlaufene Konsumfinanzierungen finden.
Ich wollte es halt nur mal angesprochen haben, weil sich viele darüber, glaube ich, nicht im Klaren sind.
 
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@C170DAW

Ein Leasing mit großer Anzahlung und langer Laufzeit ist definitiv nicht sinnvoll. Solange kann man schlecht vorausplanen und für ein "Luxusobjekt" wäre es zu riskant, dass du es nachher nicht bezahlen kannst.
Wenn du nicht Markengebunden bist gibt es aber z.T. extrem gute Leasingangebote für Privatkunden. Anfang des Jahres konnte man z.B. den C63 AMG mit 18 Monate Laufzeit und 16Tkm/Jahr für 510€/Monat leasen. Ohne Anzahlung und Überführungskosten inkl.. Oder den C43 mit 12 Monaten Laufzeit und 10Tkm/Jahr für 410€/Monat. Beim C43 musst du vermutlich sogar nicht mal nen Service machen.
Wenn du jetzt mal gegenrechnest, was ein Neuwagen an Wertverlust hat in derselben Zeit... Ein C63 kostet 76.000€ in der Basis. In 18 Monaten hat der Wagen ca. 35% Wertverlust, macht 26600€. Pro Monat wären das ~1500€. Im Leasing zahlt man gerade ein Drittel dessen. Man muss natürlich auch ein wenig für ein paar extra Kilometer und ein paar Lackschäden zurücklegen. Eine GAP-Versicherung ist auch sinnvoll.
Es gibt natürlich auch günstigere und "vernünftigere" Angebote. Ein Scirroco R für 150€ im Monat ist auch was nettes.

Wenn du natürlich zum Händler marschierst und ein ganz bestimmtes Auto mit bestimmter Ausstattung haben willst, kann ich dir garantieren, dass du ganz andere Zahlen vorgesetzt bekommst.

Von einer Finazierung würde ich dir generell abraten.

Übrigens würde ich dir immer zu einem Kilometerleasing raten, da dort das Risiko kalkulierbarer ist.

Gruß, Alex
 
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Wenn man sich mal bei mydealz oder motor-talk im Forum manche Leasingangebote anschaut kann sich das sehr wohl lohnen. Kommt auch drauf an wann man einen Vertrag abschließt. Oftmals kommen gegen Ende eines Quartals gute Angebote. Ich habe schon genug Angebote mit einem Leasingfaktor <0,75 gesehen. Ich habe bei meinem aktuellen Vertrag ebenfalls ca. 0,78 Leasingfaktor. Dazu kommt dass du (bei Neuwagen) Garantie auf das Fahrzeug hast.

Wenn Leasing dann Kilometerleasing. Und nein, man zahlt nicht "für jeden" Kratzer. Es gibt einen Schadenkatalog mit den erlaubten Gebrauchspuren. Ich habe bereits zweimal einen Leasingwagen zurück gegeben und es kamen keine Rechnungen für irgendwelche Reparaturen. Man muss halt pfleglich mit seinem Fahrzeug umgehen.

Vorteile die ich beim Kilometerleasing sehe:

-Garantie
-Unkomplizierte Rückgabe
-Kalkulierbare Kosten
-Alle 2/3 Jahre ein neues Auto
-Teils sehr gute Angebote (Verhandlungsgeschick)
-Keine Kapitalbindung

Man kann Leasing nicht pauschalisieren. Man muss es für sich selbst durchrechnen. Grundsätzlich gilt aber, wenn man sich das Auto per Kauf/Finanzierung nicht leisten kann, kann man sich das Auto auch im Leasing nicht leisten. Ganz einfach, nur das vergessen die meisten.
 
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