Der Installer ist nicht so toll und wunderschoen wie in viele Newssiten verkaufen, und erst ist in der Gentoo-Community sogar stark umstritten, weil er die Shell als Defaultinstallationsmittel ablehnt. Gentoo ist nicht fuer Leute gemacht, die die Doku nicht lesen wollen.
Hallo,
zu Gentoos Vorteilen gehoert, dass die User schon waehrend der
Installation dazu gezwungen werden sich mit der
Installations-Anleitung und der Systemdokumentation
auseinanderzusetzen, und zumindest ein gutes Linux-Buch gelesen haben
sollte um auch mit der Shell umgehen zu koennen. Somit baut man ein
gewisses Grundlagen Know-How beim User auf, auf dass man gerade bei
einer Source basierten Meta-Distrubtion nicht verzichten kann.
Nicht nur Gentoo, sondern auch viele andere Open-Source Projekte
profitieren von diesem System. Gerade das Gentoo-Bugzilla und die
Foren decken vielen Ungereimheiten im Sourcecode auf. Sowas kann ich
aber nicht, wenn ich mit Gentoo ein Secondhand-Suse aufbaue.
Gentoo verfolgt vom System und vom Userprofil ein ganz anderes Schema
als z.B. MacOS X.
Wir wissen aus eigenen Umfragen in den Foren, dass die Haelfte der
User es ablehnt sich mit dem Installer zu beschaftigen. Wir moegen
das Arbeiten in der Shell, sonst haetten wir nicht Projekte wie
VesaFB-TNG am laufen. Die Shell ist Unix, und Unix ohne Shell ist wie
eine Baby ohne Babyrassel (denkt mal an ein Star-Trek, in dem man
jedes Raumschiff nur mit Sprachbefehlen steuern koennte *wuergs*).
Die andere Haelfte will den Installer zumindest anschauen, warum auch
nicht, gerade fuer Admins ist sowas sinnvoll bei mehrfach
Installationen oder dem automatischen Download von Configs, zum
einfuegen in das System.
Die rein shellbasierte Installation macht den Flair von Gentoo oder
auch LFS aus, dass gehoert auch zur Distro. Natuerlich verwenden wir
genauso gerne GUIs wie alle anderen, aber wir haetten schon gerne
noch eine Wahl.
Nur hat offenbar jemand unter den Devs gemeint, den Installer zum
Default zu machen. Beim Einlegen erscheint automatisch der Installer,
und nicht mehr der Shell Prompt. Und das geht ehrlich gesagt einem
grossen Teil massiv gegen den Strich.
Viele unerfahrende Nutzer moechten Gentoo wegen dem sog. Freakfaktor
installieren, am liebsten ohne in die Dokumentation geschaut zu
haben. Was dabei rauskommt ist klar, ein haufen schlecht eingerichtet
System mit wanzigen Compilereinstellungen die auf das Netz
losgelassen werden.
Installer, ja gerne. Default, nein danke!
Erst kommt die Shell, und wenn man mit der umgehen kann dann darf man
auch gerne sein System zusammenklicken, aber davor sollte man
schonmal wissen wie man eine Festplatte partitioniert und warum
dieses und jenes Dateisystem gut oder schlecht ist fur den Desktop.
Gruss
Gentoo-User, der mit dieser Aktion der Devs nicht einverstanden ist.