ultravoire schrieb:
...
Für mich ist das ein Rätsel wie Big-Intel in diesem Segment plötzlich so nachlassen konnte.
Ich würde sagen, die haben einfach ihre Prioritäten anders gesetzt.
Ursprünglich war Atom ja sogar niemals als Netbook-CPU gedacht. Der von Asus mit den Eee-PC ausgelöste Boom war für Intel selbst eine positive Überraschung und die Umsätze und Gewinne haben sie natürlich gerne mitgenommen. Aber wirklich viel Innovationskraft hat Intel in Atom doch nie investiert. Das ist immer noch Technik aus 2007/2008. Tatsächlich findet man in den Atoms z.B. sogar noch den alten Frontsidebus, über den der schwächliche Speichercontroller angebunden wird, wie zu Core2 und Pentium-Zeiten.
Im eigentlichen Zielsegement, den kleinen Mobilen Internetmaschinen (damals "MIDs" und was heute Smartphones und Tablets sind), war Atom ein totaler Fehlschlag. Bestenfalls war es ein erster Schritt in diese Richtung, aber weit von dem entfernt, was in solchen Geräten gebraucht wird (und was ARM bieten kann).
Es ist also nur logisch, dass Intel versucht, den Atom weiter für dne eigentlichen Zielmarkt fitt zu machen (was aber noch ein weiter Weg ist) und gleichzeitig den Netbookmarkt von oben, mit ihrer "Ultrabook"-Initiative anzugreifen.
Tatsächlich sehe ich für die Netbooks mittelfristig nicht viel Zukunft. Die werden zwischen Tablets und Smartphones von unten, und Ultrabooks/Subnotebooks von oben aufgerieben.
AMD tut deshalb auch gut daran, nicht mehr allzuviel in dieses Marktsegment zu investieren und statt dessen einfach die Gewinne mitzunehmen, die sich jetzt mangels Konkurrenz, mit den Bobcat-APUs machen können.
Der mittel- und langfristig entscheidene Kampf findet aber in den Marktsegmenten über und unter den Netbooks statt.