eBay Kleinanzeigen "sicher bezahlen" sicher?

Sele1981

Cadet 4th Year
Registriert
Mai 2014
Beiträge
65
Hi,
verkaufe derzeit viele unbenötigte Sachen über eBay Kleinanzeigen. Da ich kein PayPal habe, wickle ich das immer per Banküberweisung ab, sofern der Käufer einverstanden ist. Da ich die Sachen immer in der gleichen Umgebung fotografiere, sollte der Käufer ja erkennen, das die Sachen von einem Verkäufer kommen.

Wie auch immer, habe einen Verstärker für 150€ drin und jemand will den. Er wollte mit PayPal bezahlen. Habe ich nicht. Nun will er mit der "sicher bezahlen" Funktion bezahlen. Ich habe die Anfrage akzeptiert und dann erst gesehen, das der Käufer bestätigen muss, das er den Artikel erhalten hat. Wird da nicht viel betrogen? Er kann doch behaupten, ich hätte ihm Kartoffeln geschickt und eBay behält das Geld ein bzw. schickt es ihm zurück? Ich bin ja null abgesichert mit dem Verfahren oder sehe ich das falsch? Wie soll ich dann beweisen, das ich ihm wirklich den Artikel geschickt habe?

Kann man den Vorgang wieder stornieren? Er beharrt jetzt darauf, das er bezahlen wird. Fühlt sich alles verdächtig an.
 
eBay Kleinanzeigen =/= eBay. Beides hat nichts miteinander zu tun obwohl man denken könnte nur weil eBay drinne steht gehört beides zusammen. Stimmt aber nicht.

Sele1981 schrieb:
Ich habe die Anfrage akzeptiert und dann erst gesehen, das der Käufer bestätigen muss, das er den Artikel erhalten hat. Wird da nicht viel betrogen? Er kann doch behaupten, ich hätte ihm Kartoffeln geschickt und eBay behält das Geld ein bzw. schickt es ihm zurück?

Jupp. Genau das. Oder er behauptet einfach Artikel entspricht nicht der Beschreibung. Beim Verstärker bsp. hinten der Lautsprecheranschluss oder die Anschlüsse für Geräte funktionieren sind / weisen optische Mängel auf. Vorne im Display ist ein Kratzer den man auf den Fotos nicht gesehen hat usw.


Sele1981 schrieb:
Ich bin ja null abgesichert mit dem Verfahren oder sehe ich das falsch? Wie soll ich dann beweisen, das ich ihm wirklich den Artikel geschickt habe?

Siehst genau richtig. Der gelackmeierte bist Du wenn der Käufer sich beim Treuhänder meldet und sagt Artikel entspricht nicht der Beschreibung. Auch kann man das System so missbrauchen das man ein funktionierendes Gerät von dir kauft, denn reklamiert und dir ein defektes mit einer ganz anderen Seriennummer zurück sendet. Hast Du denn nicht grad die Seriennummer notiert bist auch der gelackmeierte.


Sele1981 schrieb:
Kann man den Vorgang wieder stornieren? Er beharrt jetzt darauf, das er bezahlen wird. Fühlt sich alles verdächtig an.

Nope. Einmal akzeptiert bekommt der Käufer den Hinweis zu bezahlen. Das will er ja und sobald das Geld eingegangen ist musst Du versenden.



Dein Fehler war daher schon diesen Treuhandservice zu akzeptieren. Denn damit bist Du dem Käufer ausgeliefert. Es muss nur irgend eine Sache nicht nach seinen Vorstellungen sein und er gibt es zurück. Meldet er 14 Tage lang nicht den Erhalt der Ware und bestätigt so dass alles in Ordnung ist wird das Geld automatisch an Dich ausgezahlt. Ab diesen Punkt bist du denn erst safe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Sele1981
Also ich habe nur gute Erfahrungen mit dem Service gemacht:

Ja, das ganze läuft über einen Treuhänder ab. Aber ich verschicke z.B. immer über versicherten Versand + Foto/Videobeweis vom Inhalt + Zeugen (Frau) und hatte noch nie Probleme.

Finde es sogar besser, da der Käufer keine Persönlichen Infos von dir erhält
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Sele1981
Danke. Also 1 zu 1 stehen die Meinungen :D
Ich bin recht skeptisch. Das Deutsch des Interessenten war gut. Seine Anzeigen sind etwas verunsichernd. Immer andere Szenerien in denen die Sachen fotografiert wurden. Aber er meinte er habe seinen Kollegen gefragt und beide Seiten seien geschützt. Ich kenne das nur von PayPal damals, als ich als Verkäufer für schuldig befunden wurde weil der Käufer ein neues Produkt erwartet hatte, während auf den Bildern und der Beschreibung klar zu sehen war, das es ein gebrauchter Gegenstand war. Er hat dann gewonnen und sein Geld zurück bekommen soweit ich mich erinnern kann. Ich musste dann den hin- und auch den Rückversand zu mir bezahlen. Hätte aber auch schlimmer kommen können.
 
Inwiefern bist du als Verkäufer bei einem Treuhandservice denn sicher? Das Geld vom Käufer liegt beim Treuhänder und wird erst freigegeben wenn er das OK gibt bzw. im Fall von EKA nach 14 Tagen. Da du als Verkäufer aber vor Erhalt des Geldes versenden musst fällt die Gewichtung Vorteil eindeutig Pro Käufer aus denn er hat nun den Artikel bei sich und kann den ggf gegen einen anderen tauschen und einfach behaupten das was mit dem Artikel nicht stimmt und denn geht er zurück. Am Ende hat er so sein Geld zurück und einen neuen und funktionierenden Artikel und Du bleibst auf dem Schaden + 2 mal Portokosten sitzen.

Der Name im Wort sagt es doch schon wer am meisten davon profitiert: Käuferschutz! Wo da die Vorteile für Dich als Verkäufer sind wüsste ich schon gerne von seinem Kollegen denn das erschließt sich Mir nicht so ganz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Sele1981
Nachdem ich jetzt schon mehrfach ein mulmiges Gefühl hatte, freue ich mich eigentlich über den Treuhandservice. Die paar Euro für versicherten Versand und Treuhand Service sind ab gewissen Beträgen einfach angebracht.
Als Verkäufer sichere ich den Versand so ab, dass ich bestens nachweisen kann, dass ich exakt die Ware versendet habe:
  • Foto von der Ware auf einer Waage
  • Foto von der Ware im Paket (auf der Waage)
  • Foto vom geschlossenen Paket mit dem Versandlabel auf der Waage
  • Foto vom Paket in der Packstation.
Den Rest erledigt die Sendungsverfolgung von DHL, die dann für die Auslieferung zuständig sind. Kommt das Paket nicht an: Geld zurück von DHL.
Wird es ausgeliefert, aber nicht am eigentlich Empfänger, wird es kniffeliger. Aber DHL ist immer noch in der Pflicht zu beweisen, dass es an den Empfänger ausgeliefert wurde. Wurde es an einen Nachbarn ausgeliefert, der es unterschlägt, haben wir einen tollen Zivilrechtsfall...

Je höher der Wert, desto mehr Aufwand würde ich betreiben, um die Schuld in Richtung Versanddienstleister oder Empfänger zu schieben. Bei einem 1000 Euro Smartphone einfach alles auf Video festhalten: Vom funktionierenden Gerät mit Seriennummer bis zum Aufkleben des Labels nach vorher beschriebenen Muster.

Und es gilt natürlich immer: Nicht gleich alle Beweise auf einmal herausgeben, sondern kühlen Kopf bewahren und geizig mit der Herausgabe sein. Wie beim Verkehrsunfall. Im Zweifel kann es vielleicht auch gegen einen verwendet werden.

Sichert den Verkäufer natürlich nur bedingt gegen die von Yiasmat beschriebenen Punkte ab. Aber auch hier: Beschreibe und dokumentiere Mängel so gut es geht. Landet der Streitfall vor Gericht, ist klar, dass ein deutlicher Kratzer oder Defekt eines Anschlusses, der dem Verkäufer hätte auffallen müssen, klar zum Nachteil des Verkäufers ausgelegt wird, wenn dieser nicht erwähnt wurde. Bei Defekten, die nicht direkt sichtbar sind, wird es wieder schwieriger.
Ich kenne da so Geschichten von Autokäufern, die sich nach 1-2 Monaten beschweren, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Nehmen wir an, ein Schlau war porös und leckt. Hätte der Verkäufer wissen können oder nicht. Die Beweislast liegt beim Käufer. Wobei Autos auch nicht versendet werden, sondern der Käufer sich das Auto umfassend anschauen kann.
Wieder mal gilt: Je mehr Geld im Spiel ist, desto mehr sollte man den Verkäufer fragen um Unklarheiten und Details zu erfahren. Wenn der Verkäufer nicht kooperiert, lässt man den Deal lieber platzen. Es ist ein Risiko.
Grundsätzlich mein Tipp: Kann der Verkäufer schon keine richtigen Sätze bilden und kann nicht mal eine Konversation mit "Hallo" beginnen, steigt das Risiko.

tl;dr:
Mach es wie Mirco1887
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tobias_user00 und Sele1981
Hallo Leute

stehe nun auch vor so einem Fall. Habe schon über 350 Artikel über Kleinanzeigen verlauft und bisher immer alles reibungslos. Bezahlt wurde zu 90% immer per Paypal. Ohne Käuferschutz meißtens.

Jetzt habe ich den Fall das ich kleinkram per BÜWA versendet habe. War auch so abgesprochen mit dem Käufer. Habe gar nicht gesehen, das der Käufer aber nicht per Freunde Familie sondern richtig mit Käuferschutz bezahlt hat. Sonst hätte ich das versichert versendet.
Nun nach 3 Wochen sagt sie , die ware ist nicht angekommen. Glaube ich ihr ja auch.
Aber weder Sie kann es beweisen , noch ich kann beweisen das ich das versendet habe.

Fall ist offen, aber werde das Geld bestimmt verlieren.

Nun frage ich mich, ob der kleinanzeigen Schutz "Sicher Bezahlen" besser ist als PP ?

So beim ersten lesen scheint das ja etwas mehr "VERkäufer Schutz" zu sein als Käuferschutz.
Klingt ja alles ganz gut. Aber ist das wirklich besser?

Wenn man nur abholung macht, dann ist die chance sehr gering seine sachen loszuwerden. (meine sachen)
Und Vorab Überweisung will ja auch nicht jeder, mache ich mich ja auch Verdächtig.
 
PP mit Käuferschutz ist dahingehend auch lästig, dass man das Geld nicht sofort ausgezahlt bekommt.

Deshalb immer in der Anzeige die gewünschten Zahlungsart nennen. Z.B. Überweisung, oder PP Freunde & Familie
 
flashmastär schrieb:
Nun frage ich mich, ob der kleinanzeigen Schutz "Sicher Bezahlen" besser ist als PP ?

Nicht wirklich denn auch da kann der Käufer das Geld zurück bekommen. Der Unterschied hier ist nur dass das Geld nach maximal 14 Tagen an Dich ausgezahlt wird (wenn der Käufer in dieser Zeit nicht bestätigt das der Artikel bei ihm angekommen und wie beschrieben ist) und denn auch nicht mehr zurück geholt werden kann. Bei PayPal mit Käuferschutz hingegen hat man 180 Tage Zeit das Geld zurück zu holen.

Denn ob der Käufer sich nun nach 2 oder 3 Wochen meldet ist egal. In beiden Fällen wärst Du ohne Sendungsnummer schlecht dran. Safe ist daher für Dich als Verkäufer nur Abholung oder Überweisung. Selbst das PayPal Family & Friends Geld kann man zurück holen.
 
Yiasmat schrieb:
Selbst das PayPal Family & Friends Geld kann man zurück holen.
Ist das wirklich so? Weil das geht meiner Meinung nach doch nur bei Käuferschutz. Weil sonst wäre diese normale Variante ja Sinnlos und man könnte sich die Gebühren sparen wenn man das mit dem kostenlosen auch ersetzt bekommt.
 
Indem man einen Fremdzugriff meldet. Nicht authorisierter Kauf und das Geld geht auch hier mit PP F&F zurück zu holen.
 
Muss man nicht nachweisen. Wie auch? Du kannst einfach zum Kumpel gehen und in sein WLAN rein. Dort denn bezahlen und Zu Hause bei Dir denn melden. 2 unterschiedliche Orte mit unterschiedlichen IP's wo sich im PayPal Konto angemeldet und bezahlt wurde. Via VPN sogar noch simpler.

Selbst bei einem zertifizierten PayPal Konto ist diese Anwendung möglich. Hier auf CB oder sonst im Web findet man genug Beispiele dazu. Egal ob PayPal mit oder ohne Käuferschutz: Beim unberechtigten Zugriff auf's Konto kann man sich das Geld in beiden Fällen zurück holen.
 
Yiasmat schrieb:
Indem man einen Fremdzugriff meldet. Nicht authorisierter Kauf und das Geld geht auch hier mit PP F&F zurück zu holen.

Funktioniert schon lange nicht mehr so einfach.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FrankenDoM
Hylou schrieb:
Funktioniert schon lange nicht mehr so einfach.
Ist das nun Tatsache?
Weil falls das wirklich noch so einfach funktioniert ist PayPal für mich ab jetzt erstmal die letzte Wahl der Möglichkeiten.

Aber leider auch fast alternativ los denn so wie früher einfach nur Abholung anzubieten dann kann ich es auch gleich sein lassen ,weil ich wohne auf den Land und dort ist die Auswahl schon sehr begrenzt
 
flashmastär schrieb:
Ist das nun Tatsache?
Weil falls das wirklich noch so einfach funktioniert ist PayPal für mich ab jetzt erstmal die letzte Wahl der Möglichkeiten.

Ja, das ist Tatsache. Kann man auch viel darüber googlen. Was natürlich nicht heißt, dass es unmöglich ist und niemals nicht passieren kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hylou
Yiasmat schrieb:
Indem man einen Fremdzugriff meldet. Nicht authorisierter Kauf und das Geld geht auch hier mit PP F&F zurück zu holen.
Seit dem 2FA Zwang ist das nicht mehr so leicht.
Auch im WLAN des Kumpels braucht ein ein 2FA aktiviertes Gerät oder einen 2FA Code.
Ein unbefugter Zugriff trotz 2FA ist i.d.R. Fahrlässigkeit.
flashmastär schrieb:
Weil falls das wirklich noch so einfach funktioniert ist PayPal für mich ab jetzt erstmal die letzte Wahl der Möglichkeiten.
Räume einfach täglich dein PP Konto leer bzw. sofort nach Erhalt.
Dann ist die Chance dass dir Geld flöten geht fast Null.
 
Zurück
Oben