Eine digitale Tauschbörse für eine Schule einrichten

Lorzel

Cadet 1st Year
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Juni 2023
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9
Hallo!

Ich habe folgendes Vorhaben:

Ich möchte für die Schule, an der ich arbeite, eine digitale Tauschbörse einrichten. Quasi ein kleines eBay. Ich habe allerdings bisher keine Erfahrung, wie man so etwas angeht.
Mich reizt erst mal nur Ziel und der Nachhaltigkeitsgedanke, sowie der Gemeinschaftsgedanke.
Konkrete Fragen wären für mich: Kann hierfür vorgefertigte Masken/Webpagesvorlagen benutzen? Was kostet es, so etwas zu betreiben? Welche Voraussetzung müssen erfüllt sein, damit hier Daten eingepflegt werden können?

Freue mich sehr über Eure Antworten!
 
Wäre vielleicht noch gut zu erwähnen in welcher Grössenordnung dass das wäre (potentielle Anzahl User, 100 oder eher 10'000) und was der Spass einmalig und monatlich kosten darf?
Und je nachdem wenn dann die Leute sich registrieren müssen, wäre sicher auch die Thematik bez. Datenschutz etc zu berücksichtigen.
 
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Je nach größe und Anzahl der Schüler und den Budget macht eine Analoge Lösung mehr Sinn.
Hast du dir generell schon einen Plan gemacht? Alle Anforderungen und Aufwand einberechnet?
 
Lorzel schrieb:
Kann hierfür vorgefertigte Masken/Webpagesvorlagen benutzen?
Die meisten Angebote, die ich kenne, zielen auf einen normalen Shop ab. Das heißt ein Anbieter, feste Preise, etc.

Eine simple Lösung wäre einfach ein Forum zu erstellen, wo Leute ihre Angebote einstellen können. Da kann man Bilder hochladen, im Thread oder per PN verhandeln etc. Ist natürlich etwas weniger intuitiv und hübsch als das "echte Kleinanzeigen".

Lorzel schrieb:
Was kostet es, so etwas zu betreiben?
Kommt drauf an, was für Ansprüche gestellt werden. Theoretisch geht das komplett kostenlos, aber mit etwas mehr Zuverlässigkeit und Einfachheit startet das bei ein paar Euro fürs Hosting und einer kostenlosen Software:
https://www.netcup.de/hosting/

Ich gehe mal nicht davon aus, dass wir hier von hunderten gleichzeitigen Zugriffen reden, daher dürfte ein kleines Hostingpaket vollkommen ausreichen.

Schwieriger wird es aber in der Tat bei Datenschutz und Sicherheit. Jemand muss das immer aktuell halten, ggf. Spam aussortieren und persönliche Daten, gerade von Schülern, müssen entsprechend geschützt werden. Da gibt es mit etwas Glück ja vielleicht auch jemanden in der Schule, der mehr sagen kann.

Lorzel schrieb:
Welche Voraussetzung müssen erfüllt sein, damit hier Daten eingepflegt werden können?
Die Frage verstehe ich so nicht ganz und sie klingt ziemlich allgemein. Was für Voraussetzungen sollen das sein?
 
Müssen nicht beim Verkauf von z.B. von Mutti gebackenem Kuchen auf Schulfesten schon Steuern berechnet werden?
Ich mein dein Ziel finde ich gut aber in unserem System reicht nur ein "treuer" IM und du hast nen Prozess an der Backe.
 
Soll gleich bezahlt werden oder nur getauscht/kostenlos angeboten werden?

Wenn kein Preis gezahlt werden soll dann kann ich Dir HumHub empfehlen.
 
Hallo,
wenn du ein Projekt machst, wieso fängst du nicht mit den Grundlagen an? Bzw gibt es diese?

1. Ziel definieren (was ja schon gemacht ist)
2. Anforderungen sammeln
--> Gerade hier ist es wichtig, wer nutzt es und wie? Manche wollen eine App, manche ein Forum, manche eine Gruppe nur (Whatsapp), etc. Oder Analog in Form von Boards etc. (ähnlich wie im Kaufland die kleinen Anzeigen)! Nur weil du das so magst (digital), heißt es nicht, die anderen wollen es so! Wie viele Personen (Eltern, Schüler) haben die Tauschbörse denn gewünscht?
3. Planung von Aufwand, Kosten, Ressourcen, Risiken
4. Wer kann dies alles ausführen
5. Projekt umsetzten und abschließen
6. Aufwand für den fortlaufenden Betrieb, Pflege, Wartung, Verbesserungen
 
Wuerde
Lorzel schrieb:
Welche Voraussetzung müssen erfüllt sein, damit hier Daten eingepflegt werden können?
U.a solltest du bei schuelern sehr auf die Datenverarbeitung achten. Eine brauchbare Datenschutzerklaerung wuerde ich als verpflichtend sehen.
Hetzner gibt dir schonmal sehr einfach eine gute Auftragsdatenverarbeitungserklaerung, so dass du diese nur noch zitieren, und durch dinge die in deiner Anwendung verarbeitet werden ergaenzen musst.
Dazu: So wenig wie moeglich externe Quellen / APIs / Dienste einbinden

Ansonsten wuerde ich das wohl um ein Open Source SHop system wie Dropal Commerce oder Presta aufziehen.
 
ikarus1603 schrieb:
Müssen nicht beim Verkauf von z.B. von Mutti gebackenem Kuchen auf Schulfesten schon Steuern berechnet werden?
Die Anforderung klingt für mich eher danach, dass Schüler/Eltern/Lehrer hier Zeug verkaufen können und das Geld nicht an die Schule geht.

Gibt dann seit diesem Jahr immer noch die Frage nach der Auskunft an das Finanzamt, deshalb ja der Computerbase Marktplatz dicht gemacht.
https://www.computerbase.de/forum/threads/vorlaeufige-schliessung-des-cb-marktplatz.2124426/
 
Ich gehe gedanklich mal einen Schritt zurück. Wenn du über Kosten nachdenkst, musst du schlüssig begründen können, warum es eine eigene Tauschbörse sein muss. Es gibt bereits Tauschbörsen im Internet. Warum muss man das Rad neu erfinden?

Angenommen du findest eine Begründung und ihr startet. Drei kritische Fragen:
  • Eine Person im Internet stellt täglich pornographische Inhalte ein. Wer kümmert sich um die Inhalte der Seite?
  • Angenommen die Webseite funktioniert nicht mehr bzw. die Daten gehen durch einen Fehler verloren. Wer kümmert sich darum? Wer macht eine Datensicherung und prüft ob diese erfolgreich war?
  • Die Seite hat einen Programmierfehler und stellt personenbezogene Daten öffentlich bereit oder die Webseite wird Mißbraucht zum Schaden Dritter. Ihr werdet verklagt. Wer ist der Betreiber und trägt das Risiko?
 
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Huh, schon mal ganz herzlichen Dank für diese vielen Antworten! Das ist ja super!
Hier erst mal ein paar Eckdaten:
Es handelt sich um eine allgemeinbildende Schule mit gut 1000 SchülerInnen (zwischen 9 und 19 Jahren alt, wobei eventuell eine Altersgrenze für die Teilnahme gesetzt wird und/oder die Eltern die Anmeldung vollziehen) und dazu noch 100 LehrerInnen, die auch daran teilnehmen dürfen. Dass hier 100 User gleichzeitig drauf zugreifen, davon ist nicht auszugehen.
Warum digital? Naja, wir haben ein digitales Zeitalter und die SchülerInnen sollen beim Errichten dieser Tauschbörse gleichzeitig über diesen Einrichtungsprozess lernen. Sie sollen genau die wichtigen Fragen, die hier auch gestellt wurden, (teilweise) beantworten können. Es darf während der Projektwoche, in der die Seite aufgebaut werden soll, auch am Ende herauskommen, dass es zu kompliziert ist - das wäre allerdings schon schade. Es sollte dann wenigstens eine Art Schwarzes Brett übrig bleiben.
Die Übergabe und Bezahlung von Tausch-/Handelsgut erfolgt (nicht zwingend aber praktisch wahrscheinlich schon) analog - kein PayPal, keine Versandkalkulationen - die Schule ist jeden Tag der potentielle Begegnungsort für Übergabe und Bezahlung.

Warum lieber mehr als ein Schwarzes Brett? Also mir persönlich wäre eine Kategorisierungsmöglichkeit beim Einstellen von Artikeln wichtig, sowie auch eine Möglichkeit, Tauschpartnerverhalten zu bewerten. Die SchülerInnen sollen Sensibilität und Übungsfeld für respektvollen Umgang haben und Feedback bekommen. Weiter sollen sie sich ruhig mit programmtechnischen Herausforderungen auch für eine aufwendigere Plattform auseinander setzen, sie haben immer 4 Tage dafür Zeit und machen nichts anderes in dieser Zeit in der Schule.

Es darf auch etwas kosten. Also zB 20 Euro Gebühr im Monat für die Nutzung einer Plattform. Wenn es weniger ist, freue ich mich natürlich.
 
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Enigma schrieb:
  • Eine Person im Internet stellt täglich pornographische Inhalte ein. Wer kümmert sich um die Inhalte der Seite?
  • Angenommen die Webseite funktioniert nicht mehr bzw. die Daten gehen durch einen Fehler verloren. Wer kümmert sich darum? Wer macht eine Datensicherung und prüft ob diese erfolgreich war?
  • Die Seite hat einen Programmierfehler und stellt personenbezogene Daten öffentlich bereit oder die Webseite wird Mißbraucht zum Schaden Dritter. Ihr werdet verklagt. Wer ist der Betreiber und trägt das Risiko?
Siehe hier:
2. Anforderungen sammeln

Ich glaube, der TE muss da weiter das "drumherum" prüfen. So einfach wie früher geht das nicht mehr.

Die 3 wichtigen Fragen: Warum, Wie, Was!
 
Zu dem Missbrauchsrisiko:
Jede/r der 1000 SchülerInnen ist uns mit all seinen Daten bekannt, es gibt quasi keine Anonymität. Anmeldungen werden nur mit echtem Vor- und Nachnamen und Klassenzugehörigkeit (damit sind bitte SCHULKlassen, nicht gesellschaftliche 😁gemeint, ich sags nur sicherheitshalber) akzeptiert. Bzw. durch Eure Frage wird mir klar, dass es genau so ablaufen muss. Nicht zuordbare Benutzer werden sofort gelöscht/können sich nicht anmelden.
 
Conqi schrieb:
Eine simple Lösung wäre einfach ein Forum zu erstellen, wo Leute ihre Angebote einstellen können. Da kann man Bilder hochladen, im Thread oder per PN verhandeln etc. Ist natürlich etwas weniger intuitiv und hübsch als das "echte Kleinanzeigen".
Kann man in einer Forensoftware nicht einstellen, dass ein User ein Bild einfügt für die Threadübersicht? Dann hat man ne kleine Vorschau anstatt nur nem Text.
Dann kann man ja verschiedene Unterforen einrichten.

Realistisch betrachtet, wird das ganze nicht soo überlaufen werden^^

Enigma schrieb:
Eine Person im Internet stellt täglich pornographische Inhalte ein. Wer kümmert sich um die Inhalte der Seite?
Das sollte sich leicht regeln lassen, indem man sich nur mit seiner Schul-e-Mail-Adresse registrieren kann (, falls es das gibt^^). Freigabe nur manuell.
 
@Lorzel :

Du legst dich hier ja auf die Lösung schon fest! Also bleibt den Schülern ja nur die techn. Umsetzung möglich.
Also lernen wie man Coden kann etc...

Wieso gibt man den Schülern nicht die Aufgabe "Tauschbörse - Möglichkeiten einer Umsetzung".
Es gibt Flohmärkte, es gibt Fertige Apps die alle kennen und daran denken und dies 1:1 kopieren, es gibt Boads mit Aushängen etc.

Und für 20€ bekommst du nichts, was di helfen würde! Die Pflege, Aufwand etc...Mal analysieren was auf dich zukommt.

Du musst den Erfolg bieten. Warum sollen die Schüler es nutzten? Was sollen Sie dort denn tauschen/verlaufen? Wie soll es denn final umgesetzt werden, wenn man Apps und PCs hat?

Und die Personen nutzen es nur, wenn am Ende ein Erfolg da steht. Begrenzter Anwenderbereich!
Sehe hier 1 Woche Aktivitäten und dann war es das.

Wenn es nachhaltig sein sollte, lass die Schüler doch etwas entwerfen - "Tauschbörse für die Schule".

Eltern tun sich schon bei Whatsappgruppen in Schulen und Kitas verrückt machen, wie will man es "privat" allen recht machen und sicher?
 
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Rechtsberatung gibts hier ja nicht. Aber das kam mir zu erst in den Kopf:
Conqi schrieb:
Gibt dann seit diesem Jahr immer noch die Frage nach der Auskunft an das Finanzamt, deshalb ja der Computerbase Marktplatz dicht gemacht.
Wenn du Pech hast, geht das rechtlich tierisch nach hinten los. Da würde ich leider zu erst Geld für einen Fachanwalt investieren :freak:.
 
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@Cardhu: Ja, es gibt IServ-Schulemailadressen. Das Prozedere einer solchen Anmeldung ist den SchülerInnen und Eltern bekannt.

@duAffentier: Also im Idealfall machen die SchülerInnen das alles selbst. Auch wird es so sein, dass wir spielerisch in das Thema einsteigen, etwas mit Rollenspielen zu wie angenehme Handels-Kommunikation ablaufen kann. Diskussion, wie viel "Wert" eine Sache hat bzw. wodurch dies festgelegt wird. Wir sitzen also nicht jeden 6 Stunden vor dem Rechner.
Ich selbst werde aber das Projekt leiten, daher muss ich natürlich Möglichkeiten und Begrenzungen VORHER kennen/abschätzen. Deshalb "tue ich erst mal so", als ob ich selbst und alleine diese Plattform aufbaue.
Danach kann ich hoffentlich einschätzen, wieviel ich in SchülerInnenhände und für welche Altersgruppe geben kann.

Der Anreiz der Plattform ist sicherlich periodisch (fast jedes Jahr am Ende Schuljahres) Krempel loszuwerden bzw. sich günstig einzudecken für das kommende Schuljahr. Das heißt sämtliche Schulbücher, Taschenrechner, Schreibmaterial etc. Ausweiten würde ich das auf Klamotten, Fahrräder usw - denn auch dies hat eine Fluktuation - die meisten Kinder wachsen noch, die Dinge werden ihnen zu klein. Auch Computerspiele und Konsolen, Sammelkarten, Sportgeräte und anderer Hobbybedarf werden das Angebot ausweiten. Weiter kommt hinzu, dass für viele von uns Erwachsenen "noch mal 5 läppische Euro für n Buch" verdienen einen nicht wirklich reizt - eine/n SchülerIn mit 5 Euro Taschengeld in der Woche sehr wohl. Auch die Eltern werden froh sein, wenn ihre Kinder sich nun um Anschaffen selbst kümmern können und ihnen vielleicht den Verkaufserlös lassen bzw. so überhaupt einen Verkauf und eine Weiterverwendung initiieren.

@Enigma:
Das Rad an sich will ich nicht erfinden. Aber es hat für mich etwas, eine solche Plattform extra nur für meine Schule zu bauen. Denn das macht einiges sehr übersichtlich:
Übergabeort ist klar.
Klientel ist klar und kontrollierbar - Verhalten auf so einer Plattform stellt für mein bisherige Verständnis keine neue Problematik dar. Unsere Schule benutzt bereits IServ. Auch dort gibt es Messeneger und die Möglichkeit, über die Email "Schund" zu verbreiten. Das wird und wurde in der Vergangenheit unkompliziert geahndet, so wie anderes "Fehlhalten" auch schon immer geahndet wurde.
Die Art der Artikel sind schul- und schülerbezogen.
Man identifiziert sich mehr mit der Plattform - denn ist ja "unsere" Plattform und wir haben jeden Tag persönlichen Kontakt zu den Usern.
Man hat eventuell mehr Einfluss (Design, Logo etc) --> noch Identifikation.

Das macht es in meinen Augen attraktiv.
 
@Smily Es findet doch keinerlei Verkauf bzw. Zahlungsabwicklung über die Plattform statt. Das soll alles Face-To-Face passieren.

Es ist also nur ein schwarzes Brett mit eingeschränktem Nutzerkreis.

Ich würde es auch versuchen über ein Forum zu realisieren. Analog dem Marktplatz hier im Forum. Nur eben mit Kategorien etc.
 
SaxnPaule schrieb:
Analog dem Marktplatz hier im Forum.
Bitte lies den Link auch durch. Der wurde deswegen geschlossen! Weil wir kein Shop System haben, weil wir nicht wissen, wie viel jeder von euch verkauft hat!
Und bei 1.000 Schülern hast du immer einen, der das doch doof findet, weil er seinen Verkaufspreis nicht erzielt hat. Und der Vater von ihm ist Anwalt...
 
Genauso läuft es doch auch bei Kleinanzeigen. Da wird eine Anzeige am Ende gelöscht. Ob verkauft (zu welchem Preis auch immer) oder nicht ist dabei irrelevant. Weiß der Seitenbetrieber nicht und somit kann er auch keine Auskunft geben.

Letztenendes könnte man auch einfach nur Threads erstellen mit
"Habe diese tollen Socken abzugeben"
Über den Preis wird man sich dann per PN einig. Kann ein Stück Kuchen, Hilfe bei Hasuaufgaben oder 3 Matchbox Autos sein.

Man muss nicht immer gleich in riesigen Dimensionen denken und Kleinbei geben bevor man überhaupt loslegt.
Das Einlesen in die Rechtslage und mögliche Wege entsprechende Restriktionen zu umschiffen kann ja auch Teil des Workshops sein.
 
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