Festplattensystem unter Windows 7 einrichten

1Hz

Commander
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Oftmals fehlt das Geld, um sich eine große SSD leisten zu können. Oder man muss zwischen einer leistungsstärkeren Grafikkarte oder CPU und der Größe der SSD abwägen. Speziell aber für System mit nur einer kleinen SSD führen folgende Optimierungen zu einem schnellen und wartungsarmen System. So kann zum Beispiel auch der schmale Geldbeutel sein System mit geringer Investition deutlich beschleunigen. Aber selbst mit einer großen SSD macht es Sinn, ein System optimal einzurichten. Umso mehr passt nämlich an Programmen auf die SSD (oder ggf. Photoshop-Auslagerungsdatei oder Lightroom-Katalog) und umso weniger muss man das System pflegen. Außerdem verlängern die Maßnahmen die Lebensdauer der SSD, da deutlich weniger darauf geschrieben wird.

Beispiel

Ein gutes Beispiel ist meine kleine Resteverwertung (i3-540, passive HD3870, Notebookfestplatte, Win7-32, etc.):

SSD (die häufig genommenen 64GB, aber auch 32GB oder 40GB reichen)
  • System [C:] - über den gesamten Speicherplatz. Hier wird das Betriebssystem und die am häufigsten genutzten Programme installiert.
HDD (alte Notebookfestplatte 320GB)
  • Programme [P:] - z.B. 150 GB am Anfang der Festplatte (ist schneller). Hier werden alle übrigen Programme, insbesondere Spiele, installiert.
  • Volumen [V:] - der Rest ist für die Daten.

Die Installation läuft jetzt seit einem halben Jahr und da tut sich fast gar nichts auf dem Systemlaufwerk. Auch ansonsten brauche ich mich nicht darum zu kümmern, alles landet quasi von alleine da, wo es hingehört. Auf C: installiert ist ein Windows 7 Professional, mit XP-Mode, der eine Datenbank und ein Warenwirtschaftsystem enthält. Im Weiteren 7-Zip, AC3Filter, diverse Adobe-Standards, Systemtools, Avira, Azureus, Cyberlink, DivX, diverse DVD-Tools, FancyCache, Google Earth, SketchUp, der ganze Microsoft-Kram, OpenOffice, Skype, Browser, PDFCreator, und weiterer Kleinkram. Der Rest wie Spiele und größere Programmpakete auf der HDD. Die SSD ist mit knapp 28GB belegt. Lässt man den XP-Mode und OpenOffice weg, reicht also auch eine 32GB SSD. Mit 40GB oder gar wie hier 64GB geht dann also problemlos noch einiges drauf. Auch die restlichen Programme starten trotz langsamer alter Notebookfestplatte zügig, da die Festplatte stark entlastet ist und die Programme am relativ schnellen Anfang der Festplatte liegen.

Durchzuführende Maßnahmen
  1. Ruhezustand (Hibernation) deaktivieren
  2. Systemwiederherstellung deaktivieren
  3. Öffentliche Ordner verschieben
  4. Benutzerordner verschieben
  5. Ordner für Temporäre Dateien verschieben
  6. Ordner für Indexdatei verschieben
  7. Ordner für temporäre Internetdateien verschieben

zu 1) Ruhezustand (Hibernation) deaktivieren:
Diese Funktion belegt so viel Speicherplatz, wie RAM verbaut ist. Wird diese Funktion nicht benötigt, kann sie abgestellt werden.
http://www.heisig-it.de/windows7/w7_tipp031.htm
  • "Eingabeaufforderung" (cmd) als Administrator ausführen.
  • Den Befehl "powercfg –H off" eingeben, Enter, fertig.

zu 2) Systemwiederherstellung deaktivieren:
Achtung – das System kann dann nicht auf einen früheren Zeitpunkt wiederhergestellt werden. Da aber so oder so eine vernünftige Datensicherung anzuraten ist (z.B. mit Acronis), sollte das eigentlich egal sein. Wer (noch) keine extra Festplatte zur Datensicherung hat, sollte zumindest die SSD auf die Festplatte sichern - als Ersatz für die Systemwiederherstellung.
http://www.systemwiederherstellung-deaktivieren.de/windows-7.html
  • Um die Systemwiederherstellung zu deaktivieren mit der rechten Maustaste auf "Computer" klicken und den Menüpunkt "Eigenschaften" auswählen.
  • Anschließend auf den Menüpunkt "Computerschutz" auf der rechten Seite des Fensters. Damit öffnet sich das Konfigurationsfenster der Systemwiederherstellungen.
  • Hier auf den Button "Konfigurieren..." gehen und anschließend den Punkt "Computerschutz deaktivieren" wählen. OK.

zu 3) Öffentliche Ordner verschieben:
Alternativ kann der öffentliche Ordner natürlich auch auf ein Netzlaufwerk gelegt werden.
http://www.wintotal.de/tipparchiv/?id=1348
  • Den öffentlichen Ordner, normalerweise "C:\Users\Public" auf das neue Zielverzeichnis, in diesem Beispiel also "V:\Users\Public", kopieren.
  • Öffne nun den Registryeditor (Windows+R --> "regedit" --> OK) und navigiere zu diesem Ort:
  • HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\ProfileList
  • Ersetze den Wert des Schlüssels "Public" (editieren durch Doppelklick) durch den neuen Speicherort des öffentlichen Profils, also hier "V:\Users\Public".
  • Registryeditor schließen, System neu starten.
  • Den alten Ordner "C:\Users\Public" löschen.

zu 4) Benutzerordner verschieben:
Gerade die Benutzerordner führen dazu, dass die Systempartition schnell zumüllt (Downloads, Desktop, Spielstände). Es ist aber nicht so sinnvoll, den gesamten Benutzerordner ähnlich dem Öffentlichen Ordner zu verschieben, da hier auch systemrelevante Daten gespeichert werden und dies dann dazu führen kann, dass das System träge wird. Auch kann es dabei zu unerwarteten Problemen kommen. Folgender Weg hat sich hingegen in der Praxis bewährt. Im Explorer kann man sich dann unter Favoriten wunderbar unabhängig vom Speicherort die oft benötigten Ordner als Verknüpfung hinlegen und Programme greifen weiter automatisch auf die dafür vorgesehenen Ordner zu – ohne dabei aber die SSD permanent zu überfüllen. Alternativ können die Benutzerordner natürlich auch auf ein Netzlaufwerk gelegt werden.
  • Hierbei für jeden Benutzer des Computers einen Unterordner unter "V:\Users\" (oder sonstwo) anlegen. Also für Max Mustermann einen Ordner "V:\Users\Max Mustermann", etc.
  • Dann in den jeweiligen Benutzerordner gehen, also hier "C:\Users\Max Mustermann".
  • Nachfolgendes Prozedere für alle sichtbaren Unterordner durchführen, also "Eigene Bilder", "Eigene Dokumente", "Desktop", "Downloads", etc.:
  • Rechten Mausklick, "Eigenschaften", Registerkarte "Pfad" öffnen. Dort steht dann zum Beispiel beim Ordner "Eigene Dokumente" folgender Eintrag: "C:\Users\Max Mustermann\Documents".
  • Dies wird auf "V:\Users\Max Mustermann\Documents" geändert – letztlich also nur den Laufwerksbuchstaben "C" durch ein "V" ersetzen. Wesentlich ist, dass man den Ordnernamen "Documents" nicht etwa in "Eigene Dokumente" ändert.
  • Dann auf die Schaltfläche "Verschieben..." klicken und alle Abfragen positiv beantworten.

zu 5) Ordner für Temporäre Dateien verschieben:
http://webcyclus.de/windows-7-temp-ordner-verschieben/
  • Als Vorbereitung müssen zwei Ordner angelegt werden:
  • Für jeden Benutzer des Computers in seinem Benutzerordner, hier also unter "V:\Users\Max Mustermann\" einen Unterordner "Temp" anlegen.
  • An anderer Stelle, zum Beispiel direkt unter "P:\" ebenfalls einen Unterordner "Temp" anlegen, für die temporären Dateien des Systems.
  • Nun zum Hauptteil. Im Explorer mit der rechten Maustaste auf "Computer" klicken und den Menüpunkt "Eigenschaften" auswählen.
  • Anschließend auf der rechten Seite des Fensters auf "erweiterte Systemeinstellungen" klicken.
  • Auf die Registerkarte "Erweitert" wechseln. Dort die Schaltfläche "Umgebungsvariablen..." anklicken.
  • Im oberen Fensterteil wird der Ordner für die Temporären Dateien der Benutzer geändert. Das wäre jeweils zwei. Beide Einträge ("TEMP" und "TMP") müssen geändert werden. Über die Schaltfläche "Bearbeiten..." kann dies geschehen, dort dann den neuen Pfad, hier also jeweils "V:\Users\Max Mustermann\Temp" eintragen und bestätigen. Bei mehreren Benutzern muss dies jeweils im angemeldeten Benutzer gleichermaßen geschehen.
  • Im unteren Fensterteil wird der Ordner für die Temporären Dateien des Systems geändert. Hier also bis zu den beiden Einträgen "TEMP" und "TMP" runterscrollen und beide Einträge über die Schaltfläche "Bearbeiten..." auf "P:\Temp" ändern.
  • System neu starten. Danach die alten Temp-Ordner löschen.

zu 6) Ordner für Indexdatei verschieben:
Alternativ kann man die Indizierung natürlich auch ganz abstellen, was dann aber die Suchfunktion erheblich verlangsamt.
http://www.jochenbake.de/windows-7-indizierung-deaktivieren-oder-einstellen/
  • In der Systemsteuerung "Leistungsinformationen und -tools" auswählen.
  • Anschließend auf den Menüpunkt "Indizierungsoptionen anpassen" auf der rechten Seite des Fensters. Damit öffnet sich das Fenster für die Indizierungsoptionen.
  • Hier auf die Schaltfläche "erweitert" klicken.
  • Unter Indizierungsort kann dann bei "Neuer Ort, nachdem der Dienst neu gestartet wurde:" mittels der Schaltfläche "neu auswählen" der neue Ort auswählen, hier also zum Beispiel "V:\Users\Max Mustermann". Es wird dann automatisch ein neuer Unterordner "Search" angelegt.
  • Zum Abschluss die Schaltfläche "Neu erstellen" betätigen.

zu 7) Ordner für temporäre Internetdateien verschieben:
http://www.windowspower.de/Ordner-für-Temporäre-Internetdateien-verschieben_659.html
  • Im Internetexplorer im Menü "Extras" auf "Internetoptionen" klicken.
  • Auf der ersten Registerkarte "Allgemein" im Bereich "Temporär Internetdateien" (IE9 "Browserverlauf") auf "Einstellungen..." klicken.
  • Schaltfläche "Ordner verschieben..." anklicken und den neuen Speicherort auswählen, hier also "V:\Users\Max Mustermann\". Der Ordner "Temporäre Internetdateien" wird dann automatisch angelegt. Es erscheint die Frage, ob man abgemeldet werden kann, damit die Dateien verschoben werden können. Positiv beantworten.
 
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Schönes Tutorial mit ehrlichen Links. Danke für die Arbeit, gut gemacht!
Ich bin in der glücklichen Lage, nicht zwischen SSD und Festplatte unterscheiden zu müssen, da ich ausschließlich SSD verbaut habe.
 
vielleicht wäre es noch eine kitzekleine Erwähnung wert, mit neuen Intel-Chipsätzen und deren Smart Response Technology SSD's bis 64GB auch als read/write Cache für eine stinknormale bestehende Systemplatte einbinden zu können (im Gegensatz zu Hybridkrücken like Seagate XT) und damit beachtliche und flexible Performanceverbesserung erreicht, ohne lange tüfteln oder neuinstallieren zu müssen.
Also ideal für bisherige Ein-Platten-Systeme.
 
Gute Anleitung für alle Neulinge!

Ich persönlich würde lediglich den TEMP Ordner auf SSD lassen, so lange man den Platz nicht unbedingt für was anderes braucht. Aber so war es wahrscheinlich ja auch gemeint.
 
Wenn man alle Ordner und TEMP verschiebt, gibt einen großen Teil der Performance der SSD wieder auf. Wenn der zu knapp wird, von mir aus, aber dann hätte man sich besser gleich eine größere SSD kaufen sollen. Auf den Ruhezustand (Hibernation), die Systemwiederherstellung und die Indizierung sollte man aber wegen einer SSD nicht wirklich verzichten.

Die dadurch geschriebenen Datenmenge verkürzen das Leben einer guten SSD auch nicht merklich, denn wie man im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org sieht, vertragen gute SSD eine Menge TBW:

Endurance_failed_drives_20120128.png


Teil man das durch die Kapazität der SSDs (nur so lassen die sich vergleichen), so sind die Unterschied zwar schon groß, aber absolut sind das soviele Daten, wie man in Jahren normaler Nutzung nicht schreiben wird, mit oder ohne diesen Einstellungen.

Windows 7 konfiguriert sich und seine Dienste schon passend selbst, wenn es auch einer SSD installiert wird und bencht die SSD sogar um die optimalen Einstellungen zu finden. Aber daraus kann man keine Artikel in Zeitschriften, Blogs und dem Web machen.
 
Ach stimmt, mir war gar nicht aufgefallen, dass mit "Nutzerordner" oben ja der komplette "Users" Ordner gemeint war. Ich verschiebe immer nur die reinen Daten-Nutzerordner, also Eigene Dateien, Eigene Bilder, etc.

Den Ordner Users/Benuter, inklusive AppData, würde ich, wenn möglich, auch immer auf der SSD lassen. Hier legen viele Programme ihr Arbeitsverzeichnis an, und das sollte natürlich besser auf der SSD liegen.

... ausserdem lasse ich auch den Suchindex immer auf SSD. So groß ist der Index nicht, und so viel wird da auch nicht geschrieben. Ich habe gerne schnelle Dateisuchen, also ist der Index auf der SSD extrem gut aufgehoben!

Die Systemwiederherstellung schalte ich auch immer ab, da ich ein wöchentliches, automatisiertes Systembackup auf interne HDD ziehe. Das hat mir im Notfall bisher immer ausgereicht, um ein maximal eine Woche altes System wiederherzustellen. Die Systemwiederherstellung schluckt schon ganz ordentlich Platz, finde ich.
 
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Alles auf der SSD zu lassen weil Windows angeblich alles selber richtig einrichtet ist nicht so toll. Mit einer kleinen SSD gibt das schon richtig Probleme - und nicht jeder kann/will/muss eben einfach eine Große kaufen oder der Platz anderweitig benötigt wird oder besser genutzt werden kann. Es geht zum Beispiel auch darum, dass so Ordner wie Downloads und Desktop ganz schnell zu einem Problem werden - je nach Userverhalten. Performanceverluste kann ich bei den aufgezeigten Einstellungen nicht feststellen. Dass man da einen Großteil der SSD-Performance aufgibt, ist nicht richtig.

Und was soll man mit Hibernation. Nutzt kaum jemand. Systemwiederherstellung ist eher sinnlos - man sollte sowieso dringend eine Daten- und Systemsicherung machen. Teuten SSD-Platz für Systemsicherung ist unrentabel. Und Indizierung würde ich auch nicht abstellen - aber die Datei woanders hinlegen.

Meine Anleitung umfasst explizit nur die sichtbaren Unterordner des jeweiligen Users - explizit auch mit der Begründung, dass es sonst träge wird.

Der Suchindex belegt gerne mal zwischen 10% und 20% der indizierten Daten. Das kann je nachdem schon ganz schön Sinn machen, den von der SSD runterzunehmen. Bei entsprechendem Datenvolumen ist die SSD sonst alleine schon damit voll.

Natürlich muss im Einzelfall jeder abwägen, was bei ihm Sinn macht und was eher nicht. In meinem Beispielystem hätte ich nicht alle Optionen ausschöpfen müssen. Dennoch - in Kürze muss ich mehrere dicke Programmpakete hinzufügen, die ich auch sehr viel nutzen werde. Wie schön, dass ich noch reichlich Platz habe - trotz kleiner SSD.
 
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sry wenn ich es sage aber das Thema ist schon lange durch seit dem die 128/256 SSD erschwinglich werden. Auch wenn ich Holt nicht mag muss ich ihm hier recht geben.
Was du hier an Tipps gibst steht alles in Zeitungen und betrifft zum grossenteil die SSD nicht. Ich habe zum Besipiel meine TEMP/TMP und fox cache auf einer 2GB großen RAmdisc. Diese wird nie zu 25% voll. Über Wochen/Monate. Warum ich die 300-500mb auslagern soll verstehe ich nicht. Ich habe es aus Perormancegründen gemacht. Habe noch mehrere RD am laufen.

Wie Holt richtig sagt stellt W7 das schon alles richtig ein. Der REst Suche,Ruhezustand, Wiederherstellung ist kein SSD PRoblem sondern ein USerproblem. Genauso wie die Benutzerordner.
 
Auf 120GB bekommst Du aber immer noch schnell Probleme. Ich käme da ganz sicher nicht ohne obige Anpassungen aus - und zudem ist es komfortabel. Ein SSD-Problem für Benutzerordner zum Beispiel entsteht, wenn die Benutzerordner auf der SSD bleiben, da diese immer noch eher klein sind. Schau Dir mal an, was manch einer alles im Downloadordner oder auf dem Desktop liegen hat. Und wieviel Speicherplatz aktuelle Spiele belegen.

Wenn Deine Temps nicht größer werden und Du genug Platz hast, brauchst Du den Teil ja nicht zu machen. Wurde ja auch schon erwähnt, dass jeder nach eigenen Bedürfnissen verfahren soll. Zu der Zeit, wo das geschrieben wurde, waren SSDs auch teurer - und es wurden noch oft 32GB oder 40GB eingesetzt. Was übrigens immer noch reicht.

Die meisten Beschreibungen gibt es im Netz, ja, und? Ist halt eine Zusammenfassung. Und wenn Du sie nicht brauchst, war sie auch nicht für Dich gedacht ;-)

Auch erhöhen die Maßnahmen weiterhin die Lebensdauer der SSD.
 
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Vor nicht einmal 2 Jahren habe ich für meine erste m4 mit 256GB noch 350€ bezahlt und das war damals ein Angebot und echt günstig, denn normal lagen die über 360€. Inzwischen gab es die beim MediaMarkt schon mehr als einmal für 129€ und auch eine 840 250GB ist regulär unter 150€ zu haben.

Samsung garantiert 1000 P/E Zyklen für deren TLC NAND und bei z.B. 5 Jahren Nutzungsdauer könnte man jedes Jahr 200 Zyklen verbrauchen, also alle zwei Tage einen. Das wäre täglich die halbe Kapazität geteilt durch die Write Amplification, die normal für Heimanwender und aufgrund der Erfahrungen aus den S.M.A.R.T. Werten der Samsung 830 wohl so bei 1.5 bis 3 anzusetzen wäre, also täglich 40 bis 80GB! Das schafft kaum jemand.

Außerdem ist es so, dass bei Erreichen dieser garantierten P/E Zyklen eine Cosumer SSD die Daten im ausgeschalteten Zustand bei 30°C noch 12 Monate halten können muss und daher sollten die NANDs noch viel mehr Zyklen verkraften, bevor sie wirklich hin sind. Die 840 120GB hat im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org 3556Zyklen überstanden, mindestens 2626 davon ohne einen Fehler. Das lässt erwarten, dass sie die 12 Monate bei den garantierten 1000 Zyklen auch noch geschafft hätte und wer darauf verzichten kann, dass die Daten so lange erhalten bleiben, der kann eben die SSD auch noch deutlich über diese garantierten Zyklen hinaus nutzen.

5 Jahre sind außerdem sehr viel. Wenn sich die Kapazität alle 18 Monate bei gleichem Preis verdoppelt, wäre das in 5 Jahren eine Verachtfachung, also eine 2TB SSD müsste dann für den heutigen Preis der 250er zu haben sein, da weint dann wohl niemand einer 250GB SSD mehr eine Träne nach bzw. haben die meisten diese wohl schon vorher durch eine größere SSD ersetzt, wie es ja jetzt schon oft passiert und da sind die alten SSDs noch bei weitem keine 5 Jahre alt.

Warum also sollte man gerade dort auf den Geschwindigkeitsvorteil der SSD verzichten, wo der sich wirklich auch im Alltag oft bemerkbar macht, also beim TEMP (packe oder entpacke mal ein Archive oder lass ein Windows- oder Programmupdate laufen, das geht alles über TEMP), den Browercache oder den Benutzerdaten um die SSD für eine Zeit zu schonen, in der man sie sowieso nicht mehr nutzen wird, weil sie schlicht zu klein geworden ist?

Wer natürlich seinen Downloadordner als Archive für alle Downloads seid Bestehen des Systems missbraucht statt die alten Daten dann auch mal zu löschen oder auf eine HDD auszulagern, dem ist halt nicht zu helfen, aber deswegen würde ich den Ordner trotzdem nie von der SSD auf eine HDD auslagern, denn wenn ich aktuell was downloade, dann weil ich es doch auch nutzen will und nicht nur weil ich es haben will. Oft sind das auch Archive, die also über TEMP entpackt werden und wenn dann beides auf der gleichen HDD liegt, dann wird es richtig lahm, wozu hat man dann noch die SSD? Wer die maximale Lebensdauer seiner SSD erreichen will, der stellt die in den Schrank aber baut sie nicht in den Rechner. Die meisten SSDs dürfte sowieso nicht wegen verschliessener NANDs sonder aufgrund eines anderen Defekts kaputt gehen, denn auch der Rest der Elektronik hält ja nicht ewig.
 
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Das ist ja alles schön und gut. Auch hier: Wenn Du nicht betroffen bist, ist der Artikel nicht für Dich gedacht. Sondern für jemanden, der eben weniger Geld übrig hat. Bei manch einem kostet der gesamte PC, was bei Dir nur die SSD gekostet hat. Und ich sehe bei der Performance kein Problem mit Download und Temp - wie gesagt, hab ja einen Computer hier der konsequent so eingerichtet ist. So ist es immer noch schneller als ohne SSD.

Und es hat nicht jeder eine Samsung - und bleibt so oder so ein Vorteil, wenn wenig Schreibzugriffe vorliegen. Vielleicht möchte auch jemand seine alte SSD noch in seinem HPTC oder einem anderen Rechner einsetzen. Das Motto: "die Preise fallen, dann kauft man halt neu" greift nun mal nicht immer - und ist ökologisch höchst bedenklich.

Und demjenigen, der eben nicht immer prüfen und Wartungen durchführen möchte (Temp-Odner, Downloadordner, Desktop, etc.) kann sehr wohl geholfen werden - durch eine Einrichtung, bei der sich das erübrigt. Es werden hier auch genug PCs zusammen gestellt, wo absehbar ist, dass die Wartung eher ausbleibt (PC für Mutti, Omi, meinen alten Herrn, Freundin oder was weiß ich ...). Die laufen dann mit einer SSD schnell vor die Wand, weil die zumüllt, wenn nicht vernünftig eingerichtet.

Der nächste Schritt ist dann, dass man auch verfügbaren SSD-Platz für SSD-Caching nutzen kann. Mit obigen Einstellungen geht das bereits bei einer 60GB-SSD, die dann doppelten Vorteil bringt - ein schnelles BS, das auf der SSD liegt - und eine durch SSD beschleunigte Festplatte, wo Programme etc. drauf liegen. Da muss der Platz aber effizient genutzt werden - und wenn dann quasi nichts mehr auf die SSD geschrieben wird, ist das gut, da kein Trim. Selbst bei den meisten Systemen mit 120GB-SSD müssen Programme auf die Festplatte ausgelagert werden. Da muss man dann nicht mehr zwingend den Temp-Ordner verschieben - aber eine wartungsfreie Einrichtung zzgl. SSD-Caching ist da auch ein guter Ansatz.

Gibt immer noch genug Leute, die keine SSD für einen neuen PC holen - und/oder nicht so viel zum Aufrüsten übrig haben. Da denke ich, ist eine kleine SSD vernünftig eingerichtet immer noch besser - und geht ab 40€ bereits los. Damit hast Du mindestens 90% der Vorteile einer SSD. Wieviel Du dann für die restlichen max. 10% ausgeben und/oder worauf Du bei begrenztem Budget dafür verzichten möchtest ...
 
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Schönes Tutorial um die Resourcen auch zweckmäßig zu verwenden. Hat etwas von klarem Minimalismus, allerdings lasse ich die Arbeitsdaten (Userdata) auch alle auf der SSD, da gerade hier Zugriffszeiten usw, von Vorteil sind. Eine Windows XP Installation belegt meist so 2-4 GB, Win7 32Bit kommt auf 6-8GB und Win7 64Bit auf rund 8-10GB.

Dabei ist schon alles an wichtigen Programmen, wie Audiobearbeitung, Videoschnitt und OpenOffice dabei und auch eine VM-Umgebung für die eher unwichtigeren Programmen die in einer portablen VM liegen.

Recht praktisch sind auch alle Programme, die keine feste Installation benötigen und als PortableAPP verfügbar sind.

Einige Punkte zur Optimierung wie zB die Dos-Filenames und DateStamp können über das Programm SSD Tweaker optimiert werden, und als recht praktisch finde ich das Tool Wise Disk Cleaner, der auch die Installationsreste von Win7 usw. sauber entfernt und das Betriebssystem recht kompakt hält.

Allerdings sind dies alles Optimierungen oder Tweaks, die man eigentlich nicht braucht, aber wer seine SSD liebt - schont sie Auch ;)

Die Samsung die seit gut zwei Jahren im täglichen Dauereinsatz werkelt hat mittlerweile schon

Code:
    ATTRIBUTE_NAME           FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE      UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE
    9 Power_On_Hours          0x0032   099   099   ---    Old_age   Always       -       3875
  12 Power_Cycle_Count       0x0032   099   099   ---    Old_age   Always       -       585
177 Wear_Leveling_Count     0x0013   099   099   ---    Pre-fail  Always       -       2
178 Used_Rsvd_Blk_Cnt_Chip  0x0013   070   070   ---    Pre-fail  Always       -       592
190 Airflow_Temperature_Cel 0x0022   068   054   ---    Old_age   Always       -       32

einen Wear-Level-Count von 2 (wobei da vermutlich die SSD falsch zählt). Lebensdaueranzeige steht noch bei 99% soweit alles im grünen Bereich.
 
Viel zu den Tools zu sagen ist schwierig, da dies halt etwas ist, was jeder Anwender letzlich selbst entscheiden muß. Die Schreibzugriffe bzgl. den DOS-Filenames und/oder Time/Stamps sind halt noch aus der Zeit der ersten eeePCs wo die verbauten SSDs eben sehr sehr langsam waren, und damals praktisch jede Kleinigkeit optimiert wurde.

Ich empfehle dies auch keineswegs, verwende aber noch das SSD Tweaker Tool, um eben aus alter Gewohnheit die Systemanforderungen zu minimieren. In der Praxis führt dies dazu, das auf die SSD im Normalbetrieb kaum ein Overhead an Systemzugriffen erfolgt und die SSD praktisch nur für Anwendungsdaten beansprucht wird.

Die Diskussionen über die Lebensdauer der SSD ist mittlerweile ohnehin ein rein akademisches Thema geworden, da eine gute SSD im normalen Heimbetrieb nicht mal ansatzweise beansprucht wird und Jahre (Jahrzehnte) durchalten sollte. Es sit eigentlich nur mehr der Spaß an der Freude, das Operatingsystem so schlank wie möglich zu halten.

Das Tool Wise Disk Cleaner, bereinigt die Windows Installation, indem man zB die recht umfangreichen Fonts asiatischer Sprachen, oder auch übriggebliebene Update Dateien (Baseline Cache) bereinigen kann.

Das derartige Sachen auch mal schief gehen können, muß auch deutlich gesagt werden, da nichts schlimmer als ein kaputt-getweaktes System ist. Persönlich mache ich regelmäßig Systemsicherungen, daher liegt die Prämisse darin, ein möglichst kompaktes Betriebssystem auf der Platte zu haben, um die Backupzeit und Backupvolumen eben entsprechend klein zu halten.

Natürlich muß hier auch die Warnung erfolgen - daß der Einsatz von Optimierungs- und Tweak-Tools auch zu massiven Problemen führen kann, und daher immer eine Datensicherung dringend anzuraten ist.
 
juenger, wenn jemand seine SSD schont weil er das will, ist das ja in Ordnung. Aber vielen Neulingen wird das fast wie eine Religion aufgedrängt, nach dem Motto wenn Du die nicht maximal schonst ist die ruck zuck kaputt. Wenn ich da schon lesen "Durchzuführende Maßnahmen" und noch fett und unterstrichen, dann geht mir eben der Hut hoch. Das sind allenfalls Vorschläge und damit sollten die auch so deklariert sein.

Die 2 P/E Zyklen dürfte wirklich zu gering angezeigt werden, aber wenn wir von 99% ausgehen, dann hättest Du in 2 Jahren 1% der garantierten P/E Zyklen verbraucht und damit noch 198 Jahre vor Dir. Sei realistisch, so lange lebst Du nicht mehr und auch die SSD dürfte vorher aufgrund eines anderen Defektes kaputt gehen, denn die Elektronik hält eben nicht ewig. Deshalb ist das Schonen der SSD spätestens dann fragwürdig, wenn man dafür Vorteile der SSD oder Sicherheitsmechanismen von Windows wie eben die Systemwiederherstellung aufgibt.

1Hz, wenn ein Rechner aufgesetzt wird, bei dem man davon ausgehen muss, dass die Wartung nicht stattfindet und daher die SSD schnell voll werden könnte, dann ist die Auslagerung bestimmter Ordner sich sinnvoll um das zu verhindern. Bringe das aber dann bitte auch entsprechend als Grund in den Text ein und hülle nicht alles nur unter den Mantel der Schonung der SSD damit die eine bessere Lebensdauer bekommt. Die haben sowieso fast alle eine mehr als ausreichende Lebensdauer. Bei 1.) und 2.) hast Du ja wenigsten noch etwas dazu geschrieben und auch auf die Nachteile verweisen, aber 4.) wenigstens das Zumüllen erwähnt, aber das hätte bei 5.) ebenfalls dahin gehört, denn einen anderen Grund als das Zumüllen zu verhindern gibt dafür nicht. 6.) und 7.) sind gleich totaler Unsinn, denn einmal bringt gerade da die SSD wirklich viele und zweitens werden diese Dateien eben nicht so wahnsinnig groß, alleine schon weil die Browser da selbst ein Limit setzen und die Größe der Indexdatei nur davon abhängt, wie viele Dateien es im System gibt. Da sollte klar der Hinweis stehen, dass dies wenn, dann überhaupt nur Sinn macht, wenn der Platz auf der SSD sehr knapp ist.
 
Meine Beiträge zielen von der Begründung hauptsächlich auf die optimale Nutzung des verfügbaren Platzes, an zweiter Stelle, ein System wartungsarm und komfortabel zu machen - und als Nebeneffekt auch die Schonung der SSD. Insofern genau, was Du forderst ...

Weder temporär Internetdateien noch die Indizierungsdatei müssen auch tatsächlich schnell sein. Beides kann aber, je nach Einstellung, recht groß werden (bezogen auf den verfügbaren Platz einer kleinen SSD, die Ausgangslage der Überlegungen ist). Normalerweise müssen auch die Temp-Ordner nicht schnell sein.

Im Zusammenhang mit SSD-Caching ist dann übrigens die geminderte Schreibbelastung sehr wünschenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber meiner Meinung nach, sind doch gerade Datenbankdateien, wie die Indizierung nun mal eine ist, geradezu perfekt für die hohe Geschwindigkeit der SSD. Gerade um solche Dinge zu Beschleunigen hatte ich mir die SSD gekauft. Nur um ein, zwei mal täglich einen schnelleren Systemboot sehen zu können - wäre mir der doch deutlich höhere Preis der SSD nicht wert gewesen.

Auf die SSD sollte (und dies ist nun mal meine Meinung) alles an Systemsoftware, Programme und auch I/O intensive Random Zugriffe, da gerade hier die Vorteile der SSD voll zum tragen kommen. Multimedia Daten wie Audio, Bilder und Videos benötigen doch kaum die zehntel Millisekunden Zugriffszeiten die eine SSD bietet und können daher durchaus auf einer magnetischen HDD ausreichend schnell aufgerufen und abgerufen werden.

Wie es scheint gehen hier die Meinungen immer noch auseinander, aber wenn es ein reines Platzproblem ist, wäre doch eine grössere SSD (mittlerweile sollte alleine schon der Preis bei 128 oder grösser kaum noch ein Argument sein, da die 64GB SSDs eigentlich unverhälnismässig teurer sind) die beste Wahl sein. Bei einer 32er oder 64er kann es schon mal etwas knapp werden, daher sind da aber auch die Optimierungstipps mit Auslagerungsdatei, Systemwiederherhestellung oder auch der deaktivierte Ruhezustand durchaus sinnvoll, da hier in Summe gut und gerne mehrere GB zusammenkommen.

@Holt, Die frühere Unsicherheit bei den SSDs kann man aber auch verstehen, da hier sogar manche Hersteller dieser Vodoo geradezu recht kam, um den Menschen einzureden, eine SSD muss wie ein rohes Ei behandelt werden, diese Firmen aber damit elegant verschleiern konnten, was für einen Mist man da an den Kunden gebracht hat. Die hohen Ausfallzahlen so mancher SSD Serien, erklären ja auch sehr deutlich, warum diese Firmen aus immer wieder Benchmarks als Teufelszeug abgetan haben, den nur wer die SSD auch überprüft sieht was der Hersteller da in Wirklichkeit verbaut hat.

Heutzutage muß sich ein Neueinsteiger da aber keine Gedanken mehr machen, da die Qualität der SSDs, soweit man sich auf die Empfehlungen verlässt und nicht irgendeine Billig-SSD erwirbt, durch die Bank mehr als in Ordnung ist. Im Normalfall reicht es die SSD einzubauen und das Betriebssystem zu installieren, Fertig.

Das ganze Optimierungs- und Tweaking ist mehr eine Spielerei, einfach weil es Spaß macht. Wobei man eben wie Du oben ausgerechnet hast, eigentlich völlig egal ist ob die SSD nun theoretisch noch 198 Jahre oder ohne Tweaks eben nur 142,3 Jahre durchalten würde.

Einzig die "realistiche Betrachtung" macht mir noch etwas Sorgen, da die 470er SSD das eine Prozent noch gar nicht verbraucht hat, sondern erst noch innerhalb dieses ersten % arbeitet. Daher liegt der zu erwartende Zeitpunkt bis alle vom Hersteller garantierten PE-Zyklen aufgebraucht sein könnten, definitiv über 200 Jahren. Naja, vermutlich geht vorher dann eben was anderes Kaputt, den das wäre echt fies, wenn die SSD länger funktionieren würde, als ich noch in der Lage sein werde, einen Computer zu bedienen. Im Desktop ist eine 710 Server SSD verbaut, da will ich erst gar nicht anfangen zu rechnen um wieviele Dekaden, mich diese überlebt ;)
 
Theory und Praxis. Zum einen wird die Suche so oft nicht genutzt, zum anderen ist diese Indizierungsdatei (keine Datenbank) bereits die Beschleunigungsmaßnahme. Bei mir jedenfalls funktioniert das sehr schnell. Wird die Suche oft genutzt, so hat dies damit zu tun, dass entsprechend große Datenvolumina vorliegen. Damit wird dann aber die Indizierungsdatei entsprechend groß. Wegen häufiger Nutzung mag es zwar wünschenswert sein und minimale Vorteile bringen, wenn diese auf der SSD liegt, aber das würde sich bei niedrigem Budget wiederum mit dem Volumen beißen. Zumal bei niedrigem Budget dann wieder die Option SSD-Caching relevant wird - und das würde bei häufiger Nutzung der Indizierungsdatei dann auch darauf wirken. Die Festplatte ist in einem solchen System übrigens überraschend flott, da stark entlastet.

Letztendlich bleibt es Maßnahme für Maßnahme eine Abwägung. Möchte ich den Desktop schnell haben, lass ich den liegen, wo er ist. Möchte ich die Spielstände flott haben, dito. Temp-Dateien, Downloadordner, etc. auch dito.
 
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