glaubt Ihr an den Urknall ?

glaubt Ihr an den Urknall ?


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hal9000,

geh' mit hal9000 konform und glaube an den Multi Urknall-,
der zeitlich versetzt vielleicht 1000000000000miliarden Lichtjahre Irgendwo in einem parallelen Universum gerade jetzt abläuft...ok gebe zu ....für mich ist das ALL freilich etwas größer :D......

Gruß

TS
 
Ich "glaube" daran mehr als an diesen Religionskram.
Ob es nun wirklich ein Urknall war, ist mir aber auch nicht zu 100% Schlüssig.
Alles entstand von dem Urknall ok, aber woher kommt der Urknall?
 
Ganz simpel gesagt entstand Er aus einem winzigen Störanteil, der das absolute Gleichgewicht zum Zerbersten brachte. ;)
 
Ich gestehe : Ich find den Urknall relativ uninteressant.
Ich habe ganz andere, gravierende (pun intended) Verstaendnisprobleme mit der Welt, in der ich lebe.


Beispiel: Gravitation
Wannimmer im populaerwissenschaftlichen Betrieb die Gravitation verdeutlicht werden soll, bemueht man ein Bild von einem massenreichen Koerper, der auf einem Gitternetz-Teppich liegt, der die Raumzeit darstellt und diesen Nach unten "einbeult", also verzerrt.
Ein anderer Koerper, die in den Bereich der Einbeulung geraet, bewegt sich dann "folgerichtig" auf dieser Einbeulung im Teppich "nach unten".

Das Problem, was ich damit habe ?
Einfach: Dass diese Darstellung bereits das voraussetzt, was sie eigentlich erklaeren soll, naemlich die Gravitation selber.
Nur deswegen, weil wir durch unsere Lebenserfahrung von vornherein schon das "nach unten fallen" annehmen, macht diese Illustration ueberhaupt einen Sinn. Erklaert hat man damit aber garnichts.

Aehnlich grundsaetzliche Probleme hab ich mit der Vorstellung davon:

Was "Masse" ist
Ich kann verstehen, dass ein Teilchen einen bestimmten Raum einnehmen muss, um zu existieren. Was ich nicht verstehe, ist, was die Eigenschaft "Masse" sein soll.
Es scheint offensichtlich zu sein, dass Masse Einfluss auf Gravitation und Traegheit hat (bzw. sich dadurch ausdrueckt), aber ueber ihr Wesen weiss ich damit immer noch nichts.
Und was ist mit masselosen Teilchen wie Photonen ? Wie ist ihr Verhaeltnis zu Gravitation oder Traegheit ?

Wie die Uebertragung oder Verteilung von Energie funktioniert
Ein wenig grenzt dieses Problem an das letzte an: Ich verstehe nicht, warum sich Teilchen ihrer Umgebung angleichen können.

Ich verstehe nicht wirklich, warum ich ein Objekt mit einer gewissen Kraft stosse und dieses Objekt sich dann bewegt. Genau genommen verstehe ich nichtmal, warum irgendetwas "beweglich" ist, d.h. was ein Teilchen dazu bringt, eine seiner Eigenschaften (naemlich die Position in der Raumzeit) zu aendern.

Ich verstehe nicht wirklich, warum kaltes Wasser warm wird, wenn ich heisses Wasser zugebe, d.h.:
Wie kann ein Teilchen "Energie" an ein anderes Teilchen abgeben ? Wie sieht die Losloesung der Energie von einem Teilchen aus, wie die "Brueckenbewegung" zwischen den Beiden und letztlich die "Aufnahme" von Energie ? Was ist "Energie" ?

Solche Dinge haette ich gerne mal "verstaendlich" erklaert, d.h. ohne die durch diese Prinzipien induzierte Logik fuer eine Erklaerung bereits vorauszusetzen.

Kann das jemand ?

Solange ich auf grundsaetzliche Fragen keine echte Antwort kenne, interessiert mich ein singulaeres Ereignis wie ein Urknall nicht wirklich.
 
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was heiß glauben?
es ist erwiesen und das all dehnt sich aus, galaxien driften auseinander
und irgendwann kehrt sich diese ausdehnung wieder ins gegenteil um und alles zieht
sich zusammen, dann geht wieder ein neuer urknall los das geht zeitlos ins unendliche immer so weiter , so wie ebbe und flut an der nordsee küste nur das ist begrenzt, weil die erde irgendwann nicht mehr existieren wird.
ist doch alles ganz einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
@TStarGermany

Diese Darstellung von der Raumzeit als "Teppich" ist wie fast jede vereinfachte Darstellung falsch.
Sie reduziert den Raum auf zwei Dimensionen, die "Ausbeulung" des Teppichs ist keine Raumdimension wie "unten" sondern die Verformung der Raumzeit. Diese bewirkt eine Anziehung der Körper.
Das "unten" in diesem Modell hat also nichts mit dem "unten" im Raum zu tun. In Realität ist das ganze Vierdimensional, was wir uns allerdings nicht vorstellen können.

Bei der Masse ist das ähnlich. Unser Wissen darüber, wie Gravitation, Trägheit oder Stöße zwischen Körpern funktionieren, basiert auf Beobachtung der Welt.
Dabei wird eben deutlich, dass das alles mathematischen Gesetzmäßigkeiten folgt. Über die Mechanismen, wie Gravitation funktioniert, gibt es nur theoretische Ansätze, die verschiedene "Übermittlungsteilchen" vorsieht. Allerdings entzieht sich das ganze der Beobachtung.

Das Beispiel mit der Wärmeübertragung ist eigentlich ziemlich einfach. Die Temperatur eines Stoffes hängt direkt mit der durchschnittlichen Geschwindigkeit der Atome zusammen. Mischt man nur warmes mit kaltem Wasser, so gleichen sich die Geschwindigkeiten durch elastische Stöße an, so dass sich eine Mischtemperatur ergibt.
 
Cadoc schrieb:
@TStarGermany
Sie reduziert den Raum auf zwei Dimensionen, die "Ausbeulung" des Teppichs ist keine Raumdimension wie "unten" sondern die Verformung der Raumzeit. Diese bewirkt eine Anziehung der Körper.
Ja, nur nutzt man halt diesen "Trick" mit dem oben/unten, d.h. unsere Alltagserfahrung mit der Erdanziehung als Erklaerung, damit den Leuten das "einleuchtet", wobei eine Erklaerung dafuer, warum diese Raumzeitverformung Koerper anzieht, ausbleibt.
Das bedeutet, diese Darstellung ist nicht "vereinfacht", sondern einfach nur intellektueller Beschiss.

Bei der Masse ist das ähnlich. Unser Wissen darüber, wie Gravitation, Trägheit oder Stöße zwischen Körpern funktionieren, basiert auf Beobachtung der Welt.
Dabei wird eben deutlich, dass das alles mathematischen Gesetzmäßigkeiten folgt.
Mathematik ist als logisches Prinzip auch nur innerhalb dieses Systems/Universums so gueltig, kann darum solche Dinge und ihre Wechselwirkungen zwar adaequat und folgerichtig beschreiben, aber erklaeren kann die Mathematik diese Dinge auch nicht.
Zumindest taugt sie durch ihre Systemgueltigkeit als Methode der Erkenntnisgewinnung auch in den Bereichen, wo unsere eigene Wahrnehmung aufhoert.

Über die Mechanismen, wie Gravitation funktioniert, gibt es nur theoretische Ansätze, die verschiedene "Übermittlungsteilchen" vorsieht. Allerdings entzieht sich das ganze der Beobachtung.
Ja, davon las ich und bei der Masse gibt es doch etwas aehnliches, oder ? Also ein Teilchen, was die Information darueber enthaelt, wieviel Masse ein Atom (?) hat.

Solche Informationstraeger sind ja quasi schon 1/3 einer echten Erklaerung dafuer, warum Dinge so sind, wie sie sind; fehlt nur noch die Uebertragung der Information und der Abgabe/Aufnahme/Umsetzungsprozess. Dann waere das ne echte Erklaerung.

Das Beispiel mit der Wärmeübertragung ist eigentlich ziemlich einfach. Die Temperatur eines Stoffes hängt direkt mit der durchschnittlichen Geschwindigkeit der Atome zusammen. Mischt man nur warmes mit kaltem Wasser, so gleichen sich die Geschwindigkeiten durch elastische Stöße an, so dass sich eine Mischtemperatur ergibt.
Das klingt jetzt nach so einer Art mechanisch bedingtem Energieverlust, was sich ja letzten Endes wieder nur eines beschreibenden Prinzips bedient (Uebertragung von Energie bzw. Bewegung), dass es eigentlich mit erklaeren soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute du machst grade den gleichen Fehler, den viele interessierte Laien begehen.

Du erwartest (bzw. bist der Überzeugung das die Physik selber diesen Anspruch an sich hat) von der Physik eine Antwort auf die generalistische Frage "Warum alles so ist wie es ist" und was nun die "absolute Wahrheit" hinter allem ist. Ich hoffe die Formulierung ist zutreffend.

Die Physik hat und kann gar nicht den Anspruch haben die absolute Wahrheit der uns umgebenden Realität zu erklären. Von dieser Erwartung sollte man tunlichst Abstand nehmen. Bei diesem grundsätzlichen Problem kann dir ein Philosoph und Erkenntnisstheoretiker aber mehr weiterhelfen als ich.

Die Physik konzentriert sich rein auf Modellbildung (das nichtmal konkret einer realen Vorstellungsmöglichkeit oder Wirklichkeit entsprechen muss) und das einzig wichtige ist, dass dieses Modell quantitative Voraussagen macht, die experimentell bestätigt oder widerlegt werden können. Ausgangspunkt sind letztlich auch Postulate und Axiome die sich aus der unmittelbaren Beobachtung erschliessen. Es muss eben irgendeine Grundtatsache "vom Himmel fallen" die man einfach akzeptieren muss.

Wenn es dich beruhigt: Diese Erkenntniss ist mir so konkret auch erst im Physikstudium so richtig bewusst geworden.

Nun kann man diese Erkenntnissweg ablehen (dann bewegt man sich eben ausserhalb des naturwissenschaftlichen Arbeitsprinzips) oder sich darauf einlassen (und zugegeben mit den ein oder anderen logischen "Seltsamheiten" leben müssen).

So könnte man dir auf deine gestellen Fragen natürlich eine physikalische Antwort liefern, aber nicht in dem generalistischen (philosophischen) Sinne wie du sie erwartest.
Abgesehen davon, dass deine Fragen auch Begriffe aus diesen physikalischen Modellen enthalten die du aber zur Beantwortung selbiger Fragen ablehnst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat nicht das Geringte mit "Beschiss" zu tun.
Die eigentliche Theorie hinter der Raumzeit ist ein sehr komplexes Mathematisches Konzept, das man als nicht-Fachmann nicht verstehen kann. Die "verformte Decke" ist eine sehr gute Veranschaulichung, zu was das führt.

Mathematik ist als logisches Prinzip auch nur innerhalb dieses Systems/Universums so gueltig, kann darum solche Dinge und ihre Wechselwirkungen zwar adaequat und folgerichtig beschreiben, aber erklaeren kann die Mathematik diese Dinge auch nicht.

Über Sachen zu spekulieren, die sich der Logik entziehen, macht nicht den geringsten Sinn.
Außerdem gibt es einige Theorien, die davon außgehen, dass es kein "Außerhalb" des Universums gibt.

Wodurch die Eigenschaften eines Objektes, wie Ladung oder Masse zustandekommen, ist in der Tat nicht klar. Die Physik befasst sich eher mit den Auswirkungen und Wechselwirkungen.

Die Temparaturangleichung von zwei Flüssigkeiten basiert auf nichts anderem als mechanischen Energieübertragungen, die die Physik beschreibt. Was "Energie" wirklich ist, ist sehr schwer zu fassen und zu beschreiben.
 
MR.FReeZe schrieb:
Ich vermute du machst grade den gleichen Fehler, den viele interessierte Laien begehen.

Du erwartest (bzw. bist der Überzeugung das die Physik selber diesen Anspruch an sich hat) von der Physik eine Antwort auf die generalistische Frage "Warum alles so ist wie es ist" und was nun die "absolute Wahrheit" hinter allem ist. Ich hoffe die Formulierung ist zutreffend.
Naja, zunaechst wuerde ich schon denken, dass man den Dingen wirklich "auf den Grund" gehen moechte, so nah wie moeglich ran, so grundsaetzlich wie moeglich. Die Kategorie "Wahrheit" wuerd ich so allerdings nicht mit einbringen; ich erwarte ein moeglichst tiefgreifendes "Wie" und kein "Warum".

Wenn ich mir dann aber anschaue, welche hochtrabenden Statements von oeffentlichkeitsgeilen Wissenschaftlern rausgehauen werden (Hawking, Dawkins), dann bekomme ich den Eindruck, dass diese Leute nicht nur auf der Suche nach irgendeiner ultimativen Wahrheit sind, sondern sie schon laengst gefunden und mit Loeffeln gefressen haben und zwar ohne, dass es fuer mich aus dem, was sie vorbringen, nachvollziehbar waere.

Nun kann man diese Erkenntnissweg ablehen (dann bewegt man sich eben ausserhalb des naturwissenschaftlichen Arbeitsprinzips) oder sich darauf einlassen (und zugegeben mit den ein oder anderen logischen "Seltsamheiten" leben müssen).
Wie bewertest du denn dann "Ideen" wie Singularitaeten, multiple Universen und String/M-Theorie ? Wie naehert man sich wissenschaftlich serioes solchen Bereichen, von denen man ja ansich schon annehmen muesste, dass sie sich ueberpruefender Methoden (prinzipiell) entziehen wuerden ?

Und wie hat man ausladende Ideen zu Vorgaengen in der Evolutionsbiologie zu werten, wenn die Grundlage als solche, das Phaenomen "Leben" mit all seine Komplexitaet noch nicht ausreichend erklaert ist ? Ich weiss jetzt nicht, obs schon neuere Erklaerungen gibt, die besser dastehen als "Organschlamm+Hitze+Zeit", aber es waere schon allerhoechste Zeit dafuer.

...Abgesehen davon, dass deine Fragen auch Begriffe aus diesen physikalischen Modellen enthalten die du aber zur Beantwortung selbiger Fragen ablehnst.
Ja die Ablehnung ruehrt halt daher, weil die wirklichen Grundlagen bisher nicht geklaert (oder besser: mir nicht erklaert) sind, d.h. man baut grosszuegig auf unbekanntem Boden, das find ich vermessen.

Cadoc schrieb:
Das hat nicht das Geringte mit "Beschiss" zu tun.
Die eigentliche Theorie hinter der Raumzeit ist ein sehr komplexes Mathematisches Konzept, das man als nicht-Fachmann nicht verstehen kann. Die "verformte Decke" ist eine sehr gute Veranschaulichung, zu was das führt.
Das mag ja sein, aber zur Veranschaulichung beim Laien wird dann in die Trickkiste gegriffen und ein Verstaendnis bedient, das fuer sich keines ist.

Über Sachen zu spekulieren, die sich der Logik entziehen, macht nicht den geringsten Sinn.
Metaphysik beschaeftigt sich seither mit solchen Ideen; Gerade weil sie andenkbar sind, sind sie so reizvoll. Hat nur einen Schoenheitsfehler : Ohne die Anwendung von Logik auf potentiell nicht logische Verhaeltnisse gibts keine Ergebnisse.
Eine Entitaet wie beispielsweise "Gott", die sich per Willensakt jeder logischen Konsequenz entziehen kann, kann man andenken, aber die Wertigkeit der Ergebnisse, zu denen man kommt, ist fraglich; das beruechtigte "ultimative Chamaeleon", bei dem jeder Agnostiker abwinkt ^^

Außerdem gibt es einige Theorien, die davon außgehen, dass es kein "Außerhalb" des Universums gibt.
Fast zwingend, wenn man mit gewohnter Methodik unbedingt alles greifen will.

Wodurch die Eigenschaften eines Objektes, wie Ladung oder Masse zustandekommen, ist in der Tat nicht klar...Was "Energie" wirklich ist, ist sehr schwer zu fassen und zu beschreiben.
Ja doof, gerade sowas faend ich mal echt interessant :freaky:
 
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Zum Gummituch-Modell: Genau die gleiche Frage hab ich mir vor ein paar Jährchen auch gestellt. Und wie schon mehrfach erwähnt wurde, liegt das Problem darin, dass die meisten Bilder oder Animationen, die man zu diesem Modell sieht falsch sind, entsprechend liest und hört man auch oft falsche Interpretationen.

Die gängige Erklärung ist folgende: Angenommen, wir haben einen massereichen Körper (die Sonne), die eine Mulde im Gummituch erzeugt und einen leichten Körper (die Erde), die diese Mulde "spürt". Das "Spüren" wird fälschlicherweise dadurch erklärt, dass eine Kraft von oben nach unten wirkt, die die Erde in die Mulde hereinzieht. Diese Kraft wäre ja dann die Gravitation, die wir durch die Mulde erst zu erklären versuchen - schlecht.

Die richtige Erklärung hingegen ist folgende: Es ist falsch, dass die Erde und die Sonne auf dem Gummituch liegen. Dann wäre das Problem ja dreidimensional, es gäbe ein oben und ein unten. Richtig ist, dass die Körper im Gummituch liegen. Das Modell ist zweidimensional: das Tuch ist zweidimensional, die Körper, die im Tuch gefangen sind, sind auch zweidimensional. Daher bedarf es keiner weiteren Kraft in der dritten Dimension (oben/unten), die Körper sind einfach im Tuch gefangen und folgen dessen Krümmung. Zweidimensionale Beobachter im Tuch würden sehen, dass die Erde gerade den vorausberechneten krummen Bahnen um die Sonne folgt und hätten das - zu Newtons Zeit - mit einer Gravitationskraft erklärt (die natürlich in ihrem zweidimensionalen Raum wirken würde). Könnten die zweidimensionalen Beobachter kurzzeitig in die dritte Dimension entweichen und sich das Problem von oben anschauen, so würden sie feststellen, dass es keine zweidimensionale Gravitationskraft braucht, um die krummlinige Bewegung der Erde zu erklären, sie kommt ganz natürlich durch die Krümmung des Raums.

Hoffe, dass die Erklärung einigermaßen verständlich war. :)
 
Außerdem gibt es einige Theorien, die davon außgehen, dass es kein "Außerhalb" des Universums gibt.
Fast zwingend, wenn man mit gewohnter Methodik unbedingt alles greifen will.

Nein, es gibt Modelle, in denen es wirklich absolut kein "Außerhalb" und kein "Davor" gibt.
 
TStarGermany schrieb:
Naja, zunaechst wuerde ich schon denken, dass man den Dingen wirklich "auf den Grund" gehen moechte, so nah wie moeglich ran, so grundsaetzlich wie moeglich. Die Kategorie "Wahrheit" wuerd ich so allerdings nicht mit einbringen; ich erwarte ein moeglichst tiefgreifendes "Wie" und kein "Warum".

Wenn ich mir dann aber anschaue, welche hochtrabenden Statements von oeffentlichkeitsgeilen Wissenschaftlern rausgehauen werden (Hawking, Dawkins), dann bekomme ich den Eindruck, dass diese Leute nicht nur auf der Suche nach irgendeiner ultimativen Wahrheit sind, sondern sie schon laengst gefunden und mit Loeffeln gefressen haben und zwar ohne, dass es fuer mich aus dem, was sie vorbringen, nachvollziehbar waere.
Da muss ich dich dann m. E. enttäuschen. Also man will natürlich den Dingen auf den Grund gehen und auch so nah wie möglich im Grundsätzlichen ran. Nur das "Wie" im Sinne einer Beschreibung (Der Begriff Erklärung ist da fehl am Platze) ist natürlich immer im Sinne aus dem aufgestellten Modells (Das die Natur beschreibt, aber nicht die Wirklichkeit selber ist) heraus zu verstehen. Man muss einfach von plausiblen Grundtatsachen ausgehen die in dem Sinne nirgendwo ableitbar sind sondern der ersten intuitiven Annahme entspringen.
Wie ich deinen Post verstanden habe forderst du schon eine Art "übergeordnete" Erklärung. Dies kann dir die Physik leider nicht liefern (man käme auch gar nicht zum Ende weil man immer alles weiter hinterfragen kann).

Was die Populärwissenschaft betrifft muss ich dir recht geben (auch wenn ich mich hüten will die Statements eines Hawking oder von mir aus auch Lesch zu bewerten. Das gibt meine Kompetenz nicht her). Dort trägt ja immerhin einiges dazu bei, dass dieses falsche Bild von der Naturwissenschaft entsteht.
Letztlich ist es eben auch schwierig diese ganzen Themen und Inhalte so runterzukochen, dass sie fuer den Laien verständlich sind und es nicht zu leicht falsch zu verstehen ist.
Bzw. was heisst exklusiv fuer den Laien verständlich? Mit diesem Freakzeug beschäftigen sich ja selber noch nichtmal viele Physiker (weil allein schon unmengen an Mathematik dahinter steckt die fuer die Modelle vonnöten ist) weil es schwierig zu verstehen ist. So kann ein selbst ein Grossteil der Physiker das alles maximal nachvollziehen. Vom Verstehen in der Art damit arbeiten zu können ganz abgesehen.

TStarGermany schrieb:
Wie bewertest du denn dann "Ideen" wie Singularitaeten, multiple Universen und String/M-Theorie ? Wie naehert man sich wissenschaftlich serioes solchen Bereichen, von denen man ja ansich schon annehmen muesste, dass sie sich ueberpruefender Methoden (prinzipiell) entziehen wuerden ?
Wie bewerte ich diese Ideen? Ganz nüchtern nur als solche. Ohne experimentelle Überprüfung bleiben es Konzepte die potentiell brauchbare Kanditaten sind, aber keine bestätigte Sache. So ist mit diesem Krempel mit ensprechender Vorsicht angemessen umgegangen werden. Das ganze kommt vllt in den Populärwissenschaftlichen darstellungen falsch rüber was eine Theorie ist oder diese Theoriekandidaten sind.
Das soll aber auch nicht heissen, dass diese Theorien nutzlos sind und alles wildes raten ins Blaue ist.
Mir fällt spontan beispielsweise James Clerk Maxwells Theorie zum Elektromagnetismus ein.
Maxwell formulierte seine Theorie in Form der Maxwellschen Gleichungen. Diese Theorie war auch damals Grundlagenforschung und die experimentelle Anwendung bzw. Bestätigung seiner Theorie ergab sich erst viele Jahre später. Man weiss also nie was so passieren wird.
Heute sind Elektromagnetische Wellen etwas ganz normales.

Diese ganzen von dir genannten Theorien und viele andere die mit Astronomie und Kosmologie zusammenhängen sind natürlich auch die, die in der Populärwissenschaft extrem gefragt sind weil sie sich direkt mit den fundamentalen Fragen unserer Welt beschäftigen. Da ist dann manchmal auch der Schritt in philosophische Ebenen zu geraten und naturwissenschaftliche Methoden zu verlassen nicht weit.

TStarGermany schrieb:
Ja die Ablehnung ruehrt halt daher, weil die wirklichen Grundlagen bisher nicht geklaert (oder besser: mir nicht erklaert) sind, d.h. man baut grosszuegig auf unbekanntem Boden, das find ich vermessen.
Wie gesagt, ich weiss nicht genau was du fuer einen Antwortinhalt erwartest. Bei der physikalischen Beantwortung dieser Fragen kann dir ein Physikbuch weiterhelfen. Bestimmte Grundannahmen wirst du einfach akzeptieren müssen. Ich gebe dir aber recht, dass auch ich mich selber oft Frage wie da manche Sachen vom Himmel fallen. Aber solange es hilft, ist es gut^^
 
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ist aehnlich wie mit der politik...man kann es nicht jedem recht machen. wann ist etwas wahr und wann nicht? schwer zu beantworten, wenn man bestrebt ist, sich besonders dumm anzustellen.
 
Um den Ernst der Sache mal aufrecht zu erhalten ...Ich glaube weder an den Urknall noch an die biblische Theorie der Entstehung - Wie könnte ich das auch ohne stichhaltige Beweise.

Irgendwas ist irgendwann mal passiert - Was genau ? - Darüber kann man nur mutmaßen, es aber nicht beweisen.

Glauben ist ein Ding - Beweisen etwas anderes.
 
Dann darfst du aber an gar nichts glauben, vielleicht exisiert alles was du siehst gar nicht und du bildest dir einfach alles nur ein (oder ich mir? :D). Man kann das ebenfalls weder beweisen noch widerlegen. Wenn schon, dann konsequent ;)
 
Ich sage ja immer, Glauben tut man in der Kirche. ;)
 
@anexX: Ja, die Frage ist irgendwie komisch... an den Urknall "glauben"?

Ich persönlich glaube daran, das Gott die Welt erschaffen hat und halte den Urknall als tatsächlichen Ablauf für wahrscheinlich. Die Schöpfungsgeschichte aus dem AT deckt sich vom Ablauf her ja sogar mit Urknall + Evolution.
 
Für uns als Lebensform muss ja alles einen Sinn ergeben und wenn es das nicht tut, dann suchen wir solange nach einer Lösung bis wir den Sinn gefunden haben. Dies geschieht aber nur in unserer Denkweise, aus der wir nicht ausbrechen können und die doch sehr beschränkt ist. Wir müssen uns in unserem Leben und auf dem Planeten zurechtfinden. Aus diesem Grund richten wir uns nach Größen und Einheiten, die wir uns erdacht haben.
Wenn es nun anderes extraterrestrisches Leben geben sollte, so hat es sich mit Sicherheit anders entwickelt, als wir es taten. Auch muss klar sein, das sie andere Einheiten, Größen, Dimensionen kennen und eventuell verstehen können als wir es tun.
Sollten wir uns dann einmal treffen, werden wir nie auf einen Nenner kommen, vielleicht nimmt der Eine vom Anderen nicht mal Notiz.
Also, das was wir Wissen und Glauben nennen, hat doch nur für den Menschen eine Bedeutung, wenn überhaupt. Wir spinnen uns ein riesiges Konstrukt und glauben daraus die richtigen Erkenntnisse zu gewinnen.

Eigentlich wollte ich damit sagen, das es egal ist, was ich glaube :).
 
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