Aber was macht AMD, wenn sie einen neuen Chip fertigen wollen? Sie geben es in Auftrag. Intel hingegen baut ne neue Fab ganz nach den Anforderungen der Entwickler eines neuen Chips.
Das ist eben so nicht richtig. Intel designt einen Chip... und Intel entwickelt Prozesse (genauso wie auch AMD/GF es machen). Das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun.
Am Anfang steht prinzipiell erstmal die Prozessentwicklung. Hier werden verschiedene Test-Strukturen gefahren um die Grenzen auszuloten.
Anschliessend wird getestet ob die Prozesse belastbar sind in der Linie.
Erst wenn ein Prozess eingefroren wird, kann ein Design auf eben diese Technologie erfolgen.
Ob nun die Technologie extern oder intern zur Verfügung gestellt wird, spielt keine Rolle. Die Prozessingenieure in einer Fab haben genau 0 Einfluss auf das Design... und die Designer haben 0 Einfluss auf die Technologie.
Um mal ein Beispiel zu nennen. Der 40nm Bulk Prozess von TSMC wurde von TSMC entwickelt. Nach einfrieren des Prozesses kann ein Kunde (nVidia, AMD etc..) Testsamples ordern. Diese bestehen meist nur aus PCMs.
Anhand der dort gewonnenen elektrischen Daten/Reliability etc. wird ein Layout entworfen das sich an die Design-Regeln der Technologie halten muss.
Erst dann erfolgt die Auftragfertigung (vor ab gibts natürlich noch Production-Samples etc..)
Das ist auch bei einer internen Fertigung so. Ein Designer arbeitet einfach nicht in einer FAB. Der sitzt irgendwo in einem Office vor einer CAD-Maschine und clickt das Layout zusammen.
Das fertige Layout wird blind von der Produktion umgesetzt.
Der Einsatz von Foundries hat erstmal technologisch keinen Einfluss auf das Produkt. Der einzige Unterschied ist, ich kann meist nicht bei einer Foundry Technologie-Entwicklung beeinflussen.
Aber, ich sag das aus eigener beruflicher Erfahrung, es gibt Foundries die sogar auf Wunsch und Kundenauftrag neue Technologien/Prozesse entwickeln. Spezifisch für den Kunden.
Eine interne FAB ist nur zum Schutze der Technologie vor fremdzugriffen sinnvoll. Entwicklungszyklen werden damit kaum verkürzt.