Kaufberatung Netzwerk für Neubau DHH

eqqtro

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Hallo zusammen,

wir bauen momentan eine DHH mit einem Bauträger, der Rohbau ist abgeschlossen.

Für die nun anstehende Elektrik habe ich mich mit dem Elektriker darauf geeinigt, dass ich das Verlegekabel und die Datendosen besorge. Er klemmt an, die Verkabelung im HWR übernehme ich dann wieder.

Es liegen (fast) überall Doppeldosen, es muss also ein Twin-Duplex-Kabel durch das Leerrohr gezogen werden.

Die Datendosen sollten am besten dem Schalterprogramm der Steckdosen entsprechen, damit es nicht zu gewürfelt ausschaut. Auf dem Angebot des Elektrikers steht dazu: „Merten M Smart aktivweiss oder gleichwertig“.

Beim Patchpanel im HWR möchte ich auf Keystone-Module setzen.
Dem Elektriker muss ich fürs Anklemmen an den Datendosen keine Keystone-Module stellen, sondern muss nur wissen, nach welchem Schema er auflegt (A oder B), oder?

In den Netzwerkschrank soll außerdem noch ein Synology NAS, Router / Modem und evtl. 2-3 Raspberry Pi für Spielereien.

Leider weiß ich noch nicht, wie viel Platz wir für den Netzwerkschrank haben werden, im HWR ist alles eher kompakt.

Internet-Anbieter steht noch nicht fest, es wird aber wahrscheinlich eine 250 MBit-Leitung der Telekom.

Ich habe gefühlt schon jeden Netzwerk-Shop im Internet durchsucht, von Amazon bis zu Kabelscheune, bin aber vom riesigen Angebot überwältigt und würde mich daher sehr über eine Kaufberatung / -empfehlung von Euch freuen.

Zusammenfassend benötige ich also:
  • Verlegekabel CAT 7 Twin-Duplex (~200m)
  • Datendosen
  • Netzwerkschrank
  • Patchpanel 2x24
  • Keystone-Module

Vorab vielen Dank und beste Grüße
 
ein paar lesson learned (trifft vielleicht bei dir nicht alles zu):
  • Kabel zur Klingel und Auslass auf Höhe wo man Klingeln mit Kamera montiert
  • Kabel in zentralen Räumen in die Decke für ein Access Point (bessere Abstrahlung)
  • Kabel zu punkten, wo du ggf Kameras hinmachen möchtest
  • Kabel in die Garage/Gartenhaus
Haben ist immer besser als brauchen und in der Installationsphase viel besser zu realisieren als nachträglich.

Rack im HWR, denk an Belüftung ...
 
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Normalerweise legt man hierzulande im A Schema auf.
Spielt aber keine große Rolle, sofern es überall gleich ist.
 
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eqqtro schrieb:
Für die nun anstehende Elektrik habe ich mich mit dem Elektriker darauf geeinigt, dass ich das Verlegekabel und die Datendosen besorge. Er klemmt an, die Verkabelung im HWR übernehme ich dann wieder.
Dies Vereinbarung wäre nix für mich. Ich würde entweder beide Seiten selbst auflegen. Dann bin ich wenigstens selbst Schuld wenn was nicht funktioniert.

Oder noch viel optimaler wäre es, der Eli macht Keystone Module im HWR dran und macht auch gleich ein Meßprotokoll für jede einzelne Leitung. Anschließend kannst du in Ruhe deinen Netzwerkschrank einrichten. Musst halt nur früh genug die benötigte Kabellänge im HWR mit dem Eli vereinbaren.

Wenn 2 Personen an einem Gewerk rum machen, wird es bei Problemen gleich stressing, denn keiner will der Schuldige sein.
 
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derchris schrieb:
ein paar lesson learned (trifft vielleicht bei dir nicht alles zu):
  • Kabel zur Klingel und Auslass auf Höhe wo man Klingeln mit Kamera montiert
  • Kabel in zentralen Räumen in die Decke für ein Access Point (bessere Abstrahlung)
  • Kabel zu punkten, wo du ggf Kameras hinmachen möchtest
  • Kabel in die Garage/Gartenhaus
Haben ist immer besser als brauchen und in der Installationsphase viel besser zu realisieren als nachträglich.

Rack im HWR, denk an Belüftung ...
Danke für die Tipps. Die habe ich zum Glück fast auch schon alle bei der Planung mit berücksichtigt:
  • Kabel zur Klingel habe ich auch überlegt, es bisher aber nicht gemacht weil ich keine Klingel mit Video haben möchte (derzeit). Werde ich mir nochmal Gedanken machen
  • Habe in jedem Raum Kabel an einer zentralen Stelle in den Decken installiert, weil ich dort Ubiquiti-APs installieren werde
  • Außenkameras werden über PoE angesteuert, an den relevanten Stellen werden Kabel liegen
  • Kabel zur Garage und Speicher liegt, ebenso an eine Gartenmauer

DerFakeAccount schrieb:
Kann das noch jemand bestätigen?

IBISXI schrieb:
Normalerweise legt man hierzulande im A Schema auf.
Spielt aber keine große Rolle, sofern es überall gleich ist.
Alles klar.

hanse987 schrieb:
Dies Vereinbarung wäre nix für mich. Ich würde entweder beide Seiten selbst auflegen. Dann bin ich wenigstens selbst Schuld wenn was nicht funktioniert.

Oder noch viel optimaler wäre es, der Eli macht Keystone Module im HWR dran und macht auch gleich ein Meßprotokoll für jede einzelne Leitung. Anschließend kannst du in Ruhe deinen Netzwerkschrank einrichten. Musst halt nur früh genug die benötigte Kabellänge im HWR mit dem Eli vereinbaren.

Wenn 2 Personen an einem Gewerk rum machen, wird es bei Problemen gleich stressing, denn keiner will der Schuldige sein.
Leider war das jetzt die einzige Lösung, die passt. Der Eli hat mit dem Bauträger vertraglich vereinbarte Leistungen, die er erbringen muss, alles andere mache ich schon selbst.

Keystone-Module werde ich ja definitiv bestellen. Der Eli meinte auch schon mit einem Augenzwinkern, dass er mir zur Not auch dabei helfen kann. Da das Ganze aber eh schon von den Kosten jenseits von gut und böse ist (wir bauen in der Nähe einer Großstadt), möchte ich eben so viel wie möglich selbst anschließen / patchen etc.

Könntet Ihr mir denn bitte noch konkrete Kaufempfehlungen für die eingangs erwähnten Produkte nennen? Darum ging es mir ja eigentlich. :)
Es gibt offensichtlich so viele unterschiedliche Produkte und Anbieter, dass ich gerne Eure Expertise bzgl. konkreten Produkten hätte, die ich für meine Anforderung verwenden könnte / sollte.

Besten Dank!
 
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Nimm einfach auch Keystones statt der Anschlussdosen. Dann bist du auch bei zukünftigen Änderungen der Technik nicht auf irgendwelche, wahrscheinlich nicht mehr zu bekommenden Teile, von Merten angewiesen.
Wichtig ist nur, dass die Aussparung für die übliche Modulgröße ist. Telegärtner oder METZ verwendet sein eigenes Maß, da muss man aufpassen.

Für die Keystone Module kann ich die von Rutenbeck empfehlen (UM Cat6a, die mit der grauen Kappe, sind freigegeben bis 10Gbps).
Der Modulträger ist ziemlich egal von welchem Hersteller. Ich kam günstig an die 24er Träger von Rutenbeck . Die DeleyCon und co. reichen aber auch. Wichtig ist nur das Module mit dem üblichen Maß passen.
Empfehlung von mir für an den Träger und die Module, kauf direkt 100-200 schwarze (UV stabile) Kabelbinder (100x2,5) und schmeiß die beigepackten weißen/durchsichtigen weg. Die sind nicht sehr haltbar und werden schnell spröde.
Bei den RJ45 Einzel- und Doppelanschlussdosen ebenfalls Rutenbeck. Die sind sehr benutzerfreundlich was die Art und Weise der Leitungsmontage betrifft (Videobeschreibung ist zur Cat5e, die Cat6a sind aber identisch aufgebaut).
Nur drauf achten, dass man die Cat6a und nicht die ClassEA Variante kauft. Die ClassEA erfüllen die angegebene Leistung nur, wenn man die komplette Technik von Rutenbeck nutzt. Wenn man davon abweicht ist das jedoch nicht garantiert. Die Cat6a bieten mehr Puffer und sind geeignet für den Mix mit Produkten anderer Hersteller.
Bei den Modulen und Dosen sind die Bereiche um die Klemmstellen herum überall mit Kunststoff geschützt, sodass die Adern, selbst wenn die nach dem Einbringen leicht überstehen sollten, sich nicht gegenseitig kurzschließen können.
Das ist ein großes Problem bei den ganzen günstigen Teilen (bspw. Digitus, Delock, DeleyCon und wie sie alle heißen: Beispiel). Soviel günstiger sind die btw. auch nicht, vielleicht 1-2€ je Modul. Bei den günstigen Anschlussdosen kann es zudem sein, dass diese nicht zum Schaltersystemen kompatibel sind.

Bei der Verlegeleitung das etwas dickere Cat7 nehmen, wenn man PoE Geräte nutzen möchte, sonst reicht auch Cat6a. Wobei man schauen muss ob man bei Cat6a überhaupt noch was sparen kann. Als ich letztes Jahr bei uns im EG nochmal 100m (nicht duplex) gekauft habe war das Cat6a sogar teurer als Cat7.
Hersteller kann ich empfehlen, Lappkabel, Helukabel (wenn überhaupt über den Großhändler des Elektrikers beziehen, da sonst zu teuer) oder z.B. elmat. Da werden andere hier bestimmt noch weitere Hersteller nennen von denen man bedenkenlos kaufen kann.


Bei den Patchleitungen definitiv fs.com entweder Cat6a oder Cat7. Besseres Preis-/Leistungsverhältnis erhält man als Privatperson sonst nirgendwo.



Der Elektriker muss dann entsprechend die zum Schaltersystem passenden Zentralstücke bestellen und min. 4mm² Erdungsleitung (H07V-U, also starrer Leiter, nicht flexibel) von der PA-Schiene zum Netzwerkschrank legen und einen M6 oder M8 Rohrkabelschuh (je nach dem was im Schrank für eine Bohrung/Bolzen vorhanden ist) aufpressen.


Lass den Elektriker die tiefen Installationsdosen, auch Geräteverbindungsdose genannt, setzten. Da hat man auch mehr als Genug Platz zum Verstauen der Leitung.
Die Dosen für normale für Schalter und co. gehen auch, darin ist aber immer alles sehr gequetscht und ein gefummel bis man alles verstaut und ggf. die Leitung etwas zurückgezogen hat (vor allem bei 2 Anschlüssen immer recht unangenehm).
 
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Also Verlegekabel kannste von Deleycon nehmen. Funktioniert ohne Probleme. Hab selbst ca 150m im Haus damit verlegt. Da kann man nicht wirklich viel falsch machen.

Warum im Netzwerkschrank kein Patchpanel? Für mich die sauberste Lösung. Vom Aufwand vielleicht nen bissl fummeliger aber sieht besser aus und machste halt nur einmal. Auch hier Deleycon.

Serverschrank gibt's in verschiedenen Höhen. Habe eine von Digitus (9HE) und bin damit zufrieden. Könnte nur noch mehr HEs gebrauchen da immer mehr Spielereien dazu kommen :D

Zum Thema Dosen... Es kommen doch Leerdosen in die Wand und darauf dann eine Verblendung im Stil deiner Steckdosen, Schalter, etc d.h. es kommt nicht unbedingt auf die Doppeldose selbst an sondern auf die Blende. Habe selbst Busch Jäger Schalter etc. und die bieten halt Verblendungen für Doppeldose an. Kannst natürlich auch direkt Dosen von Busch Jäger kaufen nur die sind sau teuer. Bestell dir doch einfach mal eine Dose und nen Rahmen und schau wie es aussieht und passt.

Weiterhin als kleiner Tipp genug Dosen hinter dem Fernseher planen - auch Strom! Hab da 2 TV Dosen für Doppeltuner, 6 Netzwerkdosen und 8 Steckdosen und es ist nahezu alles voll :D Da kannste nicht genug haben.
 
hanse987 schrieb:
Wenn 2 Personen an einem Gewerk rum machen, wird es bei Problemen gleich stressing, denn keiner will der Schuldige sein.
Letztens bei einem Kunden erlebt: Eine Firma hatte Module montiert - Kollege A hat die Module in den Zimmern nach 568A aufgelegt, Kollege B im Serverschrank nach 568B......

Die Firma durfte allerdings auch aufgrund anderer Vorfälle nach kurzer Zeit die Arbeit dort einstellen.
Gorasuhl schrieb:
Für die Keystone Module kann ich die von Rutenbeck empfehlen (UM Cat6a, die mit der grauen Kappe, sind freigegeben bis 10Gbps).
Genau von denen bin ich persönlich kein Fan. Montage empfinde ich als realtiv fummelig - selbst im Vergleich zu den Standard-Billig-Modulen wie deleyCON oder Digitus. Zudem ist die leicht gewinkelte Kabeleinführung für die Montage auf Modulträgern nicht optimal - bietet dafür natürlich ggf. in UP-/HW-Dosen Vorteile.

Vom Handling finde ich die Module von Telegärtner oder Metz Connect am besten und würde diese empfehlen. Von Rutenbeck ist allerdings der UM-UMA 2 Up Montageadapter genial - aufgrund der waagerechten Modulmontage wird das Kabel nicht so geknickt. Alternativ lassen sich auch normale Montagerahmen in Kombination mit Keystonemodulen mit gewinkelter Einführung nehmen.
 
Hammelkoppter schrieb:
Warum im Netzwerkschrank kein Patchpanel?
:confused_alt: Da steht doch nirgends, dass er das nicht in den Schrank packen will.
eqqtro schrieb:
Beim Patchpanel im HWR...
eqqtro schrieb:
In den Netzwerkschrank soll außerdem noch ein Synology NAS, Router / Modem und evtl. 2-3 Raspberry Pi für Spielereien.

Leider weiß ich noch nicht, wie viel Platz wir für den Netzwerkschrank haben werden, im HWR ist alles eher kompakt.
Ich würde das so interpretieren, dass alles notwendige auf jedenfall in den Schrank kommt und das Optionale nur wenn genug Platz vorhanden ist.
Wobei ich da auch sagen würde, je weniger aktive Geräte im Schrank sind, desto weniger muss man da ein Auge auf Kühlung und co. haben.
Wenn man keine raue Umgebung hat, wo beim HWR bspw. mal Wasser gegen spritzen kann, würde ich sogar gänzlich auf einen Schrank verzichten und die 19" Technik kopfüber (Anschlüsse nach unten) mit einem 19"Rack-Vertikal-Wandhalter dicht an der Wand montieren. Platzsparender und besser belüftet geht es nicht.

Oder geht es um die Keystones? Es gibt viele Gründe die für die Module und gegen LSA Panel sprechen.


eifelman85 schrieb:
Zudem ist die leicht gewinkelte Kabeleinführung für die Montage auf Modulträgern nicht optimal - bietet dafür natürlich ggf. in UP-/HW-Dosen Vorteile.
Kommt drauf an. Beim Trägerpanel hat man genug Platz nach oben und so stark wie in den UP Dosen wird die Leitung ja auch nicht geknickt wenn man diese für die Zugentlastung wieder entgegengesetzt mit dem Kabelbinder an die Platte zieht.
Für die Trägerrahmen der UP/AP Dosen sollte man für die gewinkelten Module auch den Montageadapter nehmen. Damit wird das Modul um 180° gedreht eingeclipst und die Leitung geht wieder gerade nach hinten.
Aber selbst bei einem geraden Trägerrahmen ist das immer noch um Welten besser als das gequetsche mit den LSA Dosen.

Was man auf jedenfall kritisieren kann ist bei den gewinkelten Rutenbeck das gefummel und gedrücke bis man über den Metallkeil die Adern mit dem Kamm in den Stecker eingedrückt hat.
 
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Aus meiner Erfahrung muss man etwas auf die Kabeldicke achten, falls man zwei Cat.7 Leitungen durch ein Leerrohr ziehen möchte. Die meisten Cat.7 Leitungen haben einen Außendurchmesser von 7,2 mm, es gibt aber auch dickere Leitungen. Welches Produkt man dort verwendet ist weitestgehend egal, solange Cat.7 drauf steht.

Es gibt auch fertige Leitungen, wo quasi zwei Cat.7 Leitungen bereits ab Werk zu einem Kabel zusammengefasst sind. Evtl. sind die leichter zu verlegen. Habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Wichtig ist noch, dass man möglichst tiefe Leerdosen verbaut (60 mm), sonst bekommt man beim Anklemmen schnell Probleme mit zu wenig Platz.

Wichtig ist bereits bei der Verlegung der Leerrohre:
  • Kurven vermeiden und wo unvermeidbar große Radien verlegen, damit man später ordentlich mit den Leitungen durch kommt.
  • Leerrohr nicht quetschen, da man sonst Engstellen im Rohr hat.
  • Überstehendes Leerrohr in den Unterputzdosen mit dem Cutter bündig abschneiden, bevor man die Leitungen einzieht. In den Dosen ist es immer eng.
Ich würde falls möglich auf jedem Stockwerk so einen 20x20 cm Verteilerkasten für die Datenleitungen setzen. Dann die Verteiler zwischen den Stockwerken mit dickeren Leerrohren verbinden. So bekommt man immer nur kurze Leerrohre, was das Einziehen leichter macht. Außerdem ist man später flexibler wenn man irgendetwas umbauen will. Über diese Verteiler kannst Du auch Telefon- und TV-Leitung ziehen.

Beim Einziehen der Kabel in die Leerrohre empfiehlt es sich, die Kabel mit Spülmittel einzuseifen, um die Reibung zu reduzieren.

Rutenbeck-RJ45-Dosen haben bei mir gut funktioniert. Man muss aber evtl. die Cat.7 Leitungen ein Stück zurück ziehen, damit dann alles in die Unterputzdose rein passt.

Mit Keystone in den Unterputzdosen ist man flexibler, was den Platz in der Dose angeht. Man muss hier aber etwas mit den Produkten experimentieren, da sowohl die Einbaurahmen als auch die RJ45-Keystone-Buchsen unterschiedlich groß sind. Da assen nicht alle in die Unterputzdosen rein. Die Keystone-Produkte der Firma Schwaiger (vom Hornbach) habe ich z.B. nicht in die Unterputzdose rein bekommen. Dafür haben bei mir die DelayCON-RJ45-Keystone-Buchsen in die Unterputzdose rein gepasst.

Die Einbaurahmen am besten passend zum Schalter-/Steckdosenprogramm kaufen (Merten, Busch-Jäger, Gira, oder was auch immer). Dann weis man, dass das Zeug zusammen passt.

Bei allen RJ45 Dosen, Steckern und Buchsen darauf achten, dass man mindestens Class EA kauft (entspricht Cat. 6A bei den Leitungen). Dann gehen bis 10 GBit/s über die Leitung.

Falls Du in eine Dose sowohl TV als auch Netzwerk rein bekommen willst, kannst Du Dir die Homeway-Produkte einmal anschauen. Das Homeway-System ist ziemlich cool, aber auch teuer. Ich würde daher bei einem Neubau eher separate Dosen für LAN und TV setzen lassen. Aber vielleicht will man ja auch eine aufgeräumte Wand mit nur wenig Dosen. Dann wäre Homeway evtl. einen Blick wert.

Beim Auflegen der Netzwerkleitungen gibt es zwei Standards:
  • TIA 568A
  • TIA 568B
Beide Standards unterscheiden sich nur dahingehend, dass das grüne und orange Leitungsbündel vertauscht wird. Im Prinzip ist es technisch egal, ob man A oder B verwendet. Wichtig ist nur, dass man auf beiden Seiten der Leitung nach dem gleichen Standard auflegt. In Europa ist eher TIA 568A der Standard (wird afaik auch beim Homeway-System genutzt). Die gängigen Dosen und Keystone-Module haben Markierungen für beide Standards. Da steht dann A oder B daneben.

Mit einer Cat. 7/EA-Verkabelung bist Du bis 10 Gbit/s weitestgehend zukunftssicher, wobei für 10 Gbit/s eine LWL-Verkabelung mit OM4-Fasern fast schon besser wäre. 10 GBit/s über Kupfer fressen viel Strom.

Ansonsten würde ich noch bedenken, wo Du deinen Router platzieren möchtest (z.B. wegen WLAN). An diese Stelle würde ich auf jeden Fall eine LWL-Leitung ziehen, um zukunftssicher zu sein.

Falls Dein Telefonanbieter noch Kupfer verlegt, würde ich den Hausanschluss (TAE-Dose im Keller neben dem Patchpanel platzieren. Vor der ersten TAE-Dose der Telekom darf man nicht selber klemmen. Du kannst so aber per TAE auf RJ45-Patchkabel in jeden Raum des Hauses via RJ45-Leitung flexibel patchen und den Router aufstellen, wo immer Du möchtest. Am Routerstandort müssen dafür mindestens zwei RJ45-Ports vorhanden sein (einmal Telefon, einmal LAN).

Ich hoffe das hilft ein wenig. Viel Erfolg beim Hausbau.
 
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eqqtro schrieb:
Es liegen (fast) überall Doppeldosen, es muss also ein Twin-Duplex-Kabel durch das Leerrohr gezogen werden.
Zwei einzelne (natürlich zusammen eingezogen) gehen in der Regel leichter durchs Rohr.
 
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striker2150 schrieb:
Bei allen RJ45 Dosen, Steckern und Buchsen darauf achten, dass man mindestens Class EA kauft (entspricht Cat. 6A bei den Leitungen). Dann gehen bis 10 GBit/s über die Leitung.
Es gibt unterschiede zwischen ClassEA und Cat.6A Produkten, darauf habe ich bereits hingewiesen:
6. Worin unterscheiden sich Cat.6A und ClassEA Produkte
Nicht nur im Preis! Cat.6A-Produkte sind die richtigen im Mix&Match mit Produkten anderer Hersteller (z.B. Kabel, Patchkabel uvm.). Sie bieten ausreichend Reserven für die Abnahmemessung im Permanent Link. ClassEA-Produkte sind für Messungen im Channel Link ausgelegt, bei der die richtigen Systemkomponenten Voraussetzung für eine erfolgreiche Messung sind und auch beim Kunden verbleiben müssen!​
Quelle: Link

striker2150 schrieb:
Mit einer Cat. 7/EA-Verkabelung bist Du bis 10 Gbit/s weitestgehend zukunftssicher, wobei für 10 Gbit/s eine LWL-Verkabelung mit OM4-Fasern fast schon besser wäre. 10 GBit/s über Kupfer fressen viel Strom.
Genau, wenn die Effizienz bei den 10GbE Kupferports nicht besser wird, würde ich bis 2,5GbE, vielleicht 5GbE Links gehen und spätestens ab 10 dann nur noch über optische SFP Module.
Deswegen meinte ich Cat.6A Leitungen reichen allemal. Da kann man über 40-50m locker noch 10GbE Links erziehlen, wenn man es will. Die Cat7 haben nur den Vorteil etwas dickerer Leiter (kleinere AWG), wodurch die sich besser für PoE eignen, aber auch störrischer zu verlegen sind.
Vereinzelte 10GbE Links, welche nicht permanent aktiv sind, kann man durchaus per Kupfer realisieren. Bei einem vollständigen Netzwerk oder permantent aktiven Links (z.B. NAS) würde ich jedoch drauf verzichten. Dagegen sprechen hohe Latenz und die besagte Leistungsaufnahme (bis zu 5mal so hoch je Port und jede Verbindung besitzt 2 Ports, summiert sich halt je nach Größe des Systems). Die Wärmeleistung bei den Endgeräten ist egal, die können die paar W ohne Probleme an die Umgebung einfach abgeben. Der Switch steckt im Schrank und ob der bei 24 aktiven 10G Links vielleicht 150W Wärme abgibt macht gegenüber einer LWL SFP Lösung mit vielleicht nur nur 30-40W kühlungstechnisch einen großen unterschied.
Versuch da mal bei den Temps der letzen Wochen/Monate die max. 40°C Umgebungstemp auf die Router, Modem und Co. ausgelegt sind einzuhalten (den Swtich juckt das nicht, der macht deutlich mehr mit). Das dürfte selbst bei 1GbE Switches schwierig sein.
Es ist für mich nicht nachvollziehbar wieso es zum Trend geworden den Serverschrank mit allem möglichen Zeug vollzustellen was da irgendwie reinpasst (aus den Augen, aus dem Sinn?).
Bei dem was einige hier im Forum in ihre Schränke packen würde es mich nicht wundern, wenn die sich irgendwann mal eine Klima oder Wasserkühlung einbauen würden.

striker2150 schrieb:
Beim Einziehen der Kabel in die Leerrohre empfiehlt es sich, die Kabel mit Spülmittel einzuseifen, um die Reibung zu reduzieren.
Silikonspray. Das wirkt Wunder und greift auf jedenfall den Mantel nicht an.

striker2150 schrieb:
TAE auf RJ45-Patchkabel
Geht, ist aber nich die ideale Lösung. Wenn eh alles neu kommt sollen die Techniker direkt mit der dafür vorgesehen Leitung der Telekom (Link) arbeiten. Ist von der Dämpfung her nochmal besser als die Ethernetleitungen. Oder den Router am Eintrittspunkt bei der Anschlussdose platzieren, dann ist die Leitung zum WAN so kurz wie möglich. Und den Router dann mit einer Ethernetleitung ans Netzwerk anbinden.
Daran Ändert sich dann auch nichts, wenn man irgendwann auf FTTH wechselt.
 
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Was Rutenbeck dort in der FAQ schreibt, ist echt etwas tricky aber interessant.

Klasse und Kategorie meinen ja erstmal zwei komplett unterschiedliche Dinge:
  • Klasse bezieht sich immer auf die komplette Übertragungsstrecke (Link), inkl. Leitungen und Steckverbindern (Unterputzdosen, Patch-Panele, etc.).
  • Kategorie bezieht sich immer auf einzele Komponenten.
Dann gibt es noch die Begriffe Permanent Link und Channel, welche für die Vermessung der Übertragungsstrecke relevant sind.
  • Bei der Vermessung eines Permanent Links werden nur die fest installierten (permanent) Teile der Übertragungsstrecke gemessen (also Anschlussdosen/Patchpanele und fest verlegte Leitungen).
  • Bei der Vermessung eines Channel werden zusätzlich Anschlussdosen/Patchpanelen und fest verlegten Leitungen auch noch die Geräteanschlussleitungen mit gemessen.
Normalerweise macht es nur Sinn den Permanent Link zu vermessen, da die Geräteanschlussleitungen ja im Vergleich zu den fest installierten Komponenten häufig ausgetauscht werden.

Der Begriff Klasse kann sich sowohl auf einen Permanent Link als auch auf einen Channel beziehen.

Wenn man sich das mal durch den Kopf gehen lässt, dürften RJ45-Dosen ja eigentlich nur mit einer Category, nicht jedoch mit einer Class verkauft werden. Es sind ja Komponenten und keine komplette Übertragungsstrecke.

Man bekommt aber tatsächlich beides, bei Rutenbeck z.B. die UAE-ClassEA iso-8/8 Up 0 Dose (138104070) und die UAE-Cat.6A iso-8/8 Up 0 Dose (136104070). Bei Telegärtner z.B. AMJ45 K Cat.6A (100022956) und AMJ45 K Class EA (100022944).

Der eigentliche Unterschied bei den Dosen hängt aber mit dem Messverfahren zusammen. Wenn man nur Komponenten von z.B. Rutenbeck einsetzt und den kompletten Link misst, benötigt die Dose weniger Tolleranzen, da der Hersteller die Eigenschaften der anderen Komponenten (z.B. Kabel) bei der Auslegung der Dose berücksichtigen kann. Das bezeichnet man dann auch als abgestimmtes Verkabelungssystem.

Mischt man aber die Hersteller, so müssen größere Toleranzbereiche berücksichtigt werden, da die verschiedenen Hersteller unterschiedliche Verfahren zur Kompensation elektromagnetischer Störeinflüsse einsetzen. Das wird dann mit Mix & Match bezeichnet.

Warum man jetzt das eine im Permanent Link und das andere im Channel messen soll, erschließt sich mir jedoch nicht. Da ist die Rutenbeck FAQ für mich noch etwas ein Rätzel.

Btw. Telegärtner hat hier auch noch ein gutes Dokument Basiswissen Daten-/Netzwerktechnik (PDF).

Die Leitungsdicke hat afaik nichts mit Cat. 6A oder Cat. 7 zu tun. Man bekommt sowohl AWG22 als auch AWG23 als Cat. 7 Leitung. AWG22 ist etwas dicker, so dass man bei PoE weniger Leitungserwärmung hat. Das spielt insbesondere bei längeren Leitungen und dickeren Leitungsbündeln z.B. in Bürogebäuden eine Rolle.

In der Praxis macht 10 GBit/s Ethernet über Kupfer aber sowiso selten Sinn und man nutzt dafür besser LWL-Leitungen. Für 2,5 Gbit/s sowie 5 Gbit/s Ethernet bietet Cat. 6A bzw. Cat 7 Verkabelung sowiso mehr als genug Reserven. Daher dürfte es in der Praxis relativ egal sein, ob man jetzt Cat. 6A oder Class EA Dosen bei sich verbaut.
Bis 5 Gbit/s würde ich da keine Probleme erwarten und selbst bei 10 Gbit/s wird man wahrscheinlich schon an die Extreme der Spezifikation (z.B. Leitungslänge) gehen müssen, bevor man da Probleme bekommt. Da ist vermutlich eine geknickte Leitung ein größeres Problem. Das kann ich aber nicht aus der Praxis beurteilen, da ich so gut wie noch nie 10 Gbit/s über Kupfer in freier Wildbahn gesehen habe.

Prinzipiell werden auch nur die wenigsten einen 10 Gbit/s Link zuhause vernünftig auslasten können, da die Massendatenträger nicht schnell genug sind. Das geht eigentlich nur mit sehr performanten RAID-Systemen oder flotten NVMe-Datenträgern. Der typische Anwendungsfall ist ja eher das NAS mit Magnetplatten als Datengrab.
 
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striker2150 schrieb:
Die Leitungsdicke hat afaik nichts mit Cat. 6A oder Cat. 7 zu tun.
richtig, aber häufig habe ich Cat.6A eher mit AWG24-26 gesehen und Cat7 eher AWG22-23.

Das Verlegekabel sollte allemal ausreichen: Link.
Geht vom Preis sogar noch. Als ich damals geschaut hatte war der Preis jenseits von gut und böse (glaub um 4€/m und nicht für das duplex, sondern nur das simplex)
 
100 m Cat. 7 4x2xAWG23 kosten aktuell beim Hornbach 79,- Euro. Das sind dann nur 79 Ct pro Meter.

Bei den Online-Händlern muss man echt aufpassen, da variieren die Preise extrem.
 
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striker2150 schrieb:
Bei den Online-Händlern muss man echt aufpassen, da variieren die Preise extrem.
Und die Qualität. Mit Patchkabel z.B. hatte ich bei FS.com bisher nie Probleme.
Bei Alternate und Co. früher auch nicht. Die alten Cat5(e) Patchkabel, oder auch die noch älteren Coax mit BNC Stecker vom 10Mbit Netzwerk, sind alle noch schön weich. Die Cat.6(a) Patchkabel die ich bei Alternate und auch Amazon seit 2012 gekauft habe, wurden bei allen, außer einem, der äußere Mantel und die Ummantellung der Adern spröde.
Die Leitungen waren nicht mal direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Zum Teil waren die sogar in Leerrohren oder unter der Fußbodenleiste von Böden mit Teppich geschützt vor jeglichem Licht.

striker2150 schrieb:
100 m Cat. 7 4x2xAWG23 kosten aktuell beim Hornbach 79,- Euro
Ist aber nur Simplex, der TE wollte ein Duplex und das kostet 151€ (Link), trotzdem ein guter Preis und Faberkabel ist auch ein guter Hersteller.
Man kann vom Simplex ja auch zwei 100m oder einen 250er Ring nehmen. Das die zwei einzelnen Leitungen beim Verlegen, vor allem wenn man Radien in den Leerrohren hat, einfacher zu ziehen sind, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
 
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Hallo zusammen,

danke für die vielen Antworten und sorry für die späte Rückmeldung; erst war ich auf einer Fortbildung und danach krank.

Ich habe am Montag noch einmal ein Gespräch mit dem Elektriker, bei dem ich die restlichen offenen Fragen klären werde. Dort werde ich dann auch nochmal das Schalter-/Steckdosenprogramm besprechen, nach dem ich dann den Einbaurahmen kaufen kann.

Den Netzwerkschrank und das Patchpanel möchte ich erst bestellen, wenn ich weiß, wie viel Platz wir wirklich dafür im HWR haben werden.

Bzgl. des Verlegens:
Ich habe nochmal mit dem Bauträger gesprochen, der Elektriker wird die Kabel nun auch verlegen, ohne dass ich etwas dafür zahlen muss.
Soll ich deswegen bei einem Duplex-Kabel bleiben oder trotzdem 2 Simplex-Kabel kaufen, die durch das Leerrohr gezogen werden? (Zwei Simplex-Kabel sollen sich ja leichter durch das Leerrohr legen lassen als ein Duplex-Kabel, aber das muss ja eh der Elektriker machen...?)

Bei den Verlegekabeln für Cat7 (Cat7 muss sein z.B. wegen PoE-Geräten) gibt es so viel Auswahl...
Ich würde mich aktuell für dieses entscheiden: Amazon

Bei den Keystone-Modulen würde ich diese nehmen (sind gerade im Angebot): Kabelscheune
Kann man da überhaupt viel falsch machen?

Bitte nochmal Eure Meinung zu den Produkten.

Besten Dank!
 
eqqtro schrieb:
Bei den Verlegekabeln für Cat7 (Cat7 muss sein z.B. wegen PoE-Geräten) gibt es so viel Auswahl...
Ich würde mich aktuell für dieses entscheiden: Amazon

Bei den Keystone-Modulen würde ich diese nehmen (sind gerade im Angebot): Kabelscheune
Kann man da überhaupt viel falsch machen?

Bitte nochmal Eure Meinung zu den Produkten.
Nimm besser Markenprodukte von z.B. Telegärtner, Rutenbeck, Draka, ...
Weitere findest Du hier über die Suche.
 
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Okay, danke für den Hinweis.

Nach dem Gespräch mit dem Eletriker brauche ich nun ca. 250m Duplex, 100m Simplex Verlegekabel und rund 40 Keystone-Module.

Dann würde ich mich für folgendes entscheiden:
Ist das eine vernünftige Auswahl?
Das wird insgesamt ja doch nicht umsonst, ca. 600 € (200 € Keystone, 300 € Duplex, 100 € Simplex).
Eine qualitativ ähnliche, aber etwas günstigere Alternative gibt es nicht? Z.B. stolpere ich oft über das Verlegekabel von BIGtec (Duplex (Amazon) bzw. Simplex (Amazon) ). Oder eben das zuvor von @Gorasuhl und @striker2150 genannte bei Hornbach?

Das ist nichts? Wobei die Preise der Simplex-Kabel ja fast gleich sind, nur Duplex ist teurer.

Ich möchte nicht an der falschen Stelle sparen, aber auch nicht zu viel ausgeben.

Vielen Dank.
 
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