Kindersichere Computernutzung für mehrere Benutzeraccounts

Hooch

Cadet 3rd Year
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Juni 2012
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49
Hallo alle miteinander,
ich habe ein Software-Problem mit dem ich ein wenig überfordert bin:
Ich mache gerade einen IJFD, also quasi ein FSJ im Ausland, in einem Kinderheim in Rumänien.
Mal alle Vorurteile beiseite, die Kinder haben jetzt revolutionärer Weise Computer bekommen, die sie nutzen dürfen.
Meine Aufgabe ist im Moment diese einzurichten. Ich hab sie schon alle umgebaut (mit RAM, Festplatten, Laufwerken die noch rumlagen), defekte Teile ersetzt, alle Rechner neu aufgesetzt und zumindest schonmal mit Chrome und Avira ausgestattet.

Jetzt kommt allerdings der schwierige Teil: Kindersicherung.
Es gibt in dem Kinderheim drei Gruppen mit insgesamt 20 Kindern, jede Gruppe bekommt einen Computer.
Was ich mir gedacht hatte: Ich richte für jedes Kind einen Account ein, mit einem Passwort das nur es selbst kennt. Auf diesem Account kann es dann also ungestört Dokumente für Schulsachen erstellen und Chrome mit eigenen Lesezeichen etc. nutzen.
Die Accounts sind selbstverständlich Standardaccounts ohne administrative Rechte, sodass sie keine Software installieren können.
Soweit, so gut, jetzt möchte ich aber eine Kindersicherung bei Chrome einbauen, sodass sie keine Seiten mit pornografischen Inhalten etc. nutzen können. Dazu hätte ich gerne noch eine eigene Black-und Whitelist die ich als Administrator verwalten kann um gegebenenfalls Anpassungen vornehmen zu können.
Ich weiß, dass Chrome neuerdings eine Kindersicherung besitzt, wo für eine Google-ID (dafür habe ich eine neue Mailadresse + Google-Account angelegt) mehrere Nutzer erstellt werden können.
Diese haben dann "Safesearch" drinne, bekommen also solche Inhalte gefiltert.
Weiterhin bin ich über folgende Addons gestolpert:
Anti-Porn Pro, WebFilter Pro und Blocksi.
Mein Problem war bis jetzt immer, dass diese Addons, sowie die Safe-Search durch mehrere Nutzer zwar in der Theorie bestimmt gut funktionieren, aber z.B. die Chrome Nutzeraccounts nicht passwortgeschützt sind.
Durch einen Klick links oben in der Browserleiste kann ein "Kinder-Chrome-Nutzer" einfach auf den Standardnutzer wechseln und ohne Filter surfen: Genauso lassen sich die Addons deaktivieren und weg ist der Porn-Schutz.

Ich bin ein wenig mit meinem Latein am Ende und sehe wahrscheinlich den Wald vor lauter Bäumen nicht - könnt ihr mir vielleicht helfen?
Vielen Dank schon im Voraus für alle Antworten!

Liebe Grüße,
Jonas aka Hooch
 
Die Kinder direkt an Google zu liefern ist bestimmt eine gute alternative zu Pornos.

Wieso nicht erklären, dass auf Pornoseiten haufenweise Malware, Betrug etc. lauert und wer erwischt wird seine Computerrechte ohne Diskussion für einen Monat verliert?
 
Welches Betriebssystem? Ich weiß von Win7, dass es onboard eine Kindersicherung hat, aber keine Ahnung wie weit die greift. Vielleicht ist die auch an den IE gebunden. Bei XP, vermute ich mal das du das eher hast, keine Ahnung, sorry.

Davon mal abgesehen, fetter thumbs up dafür dass du deinen Horizont im Ostblock erweiterst und dort was bewegst!
 
Wie sind die ans Internet angeschlossen? Je nach Routermodell gibt es da Möglichkeiten das einzuschränken
 
Hey, danke für die schnellen Antworten.
Die ersten Lektionen, die ich hier im Kinderheim gelernt habe, ist potentiellen Problemen und Gefahren lieber vorzubeugen, anstatt ans gute Gewissen der Kinder zu appellieren. Und Sachen wie Computerrechte-Entzug ist zwar einerseits sinnvoll - andererseits ist es nichts weiter als eine "Herausforderung" für die Kinder sich nicht erwischen zu lassen.
Als ich die PCs das erste Mal aufgesetzt hatte und (noch) mit Kabel ans Internet gebracht habe und über das Wochenende vergaß ein Passwort einzurichten, wurden sie bereits mit Pornographie erwischt - allerdings ließ sich für mich nicht nachvollziehen wer es war, denn sie waren clever genug den Verlauf zu löschen ;)
War auch nur eine Lektion für mich, jetzt sind die PCs (btw alle mit Win7 ausgestattet) erstmal alle passwortgeschützt und ich lass noch keinen ran, bis sie komplett fertig sind.
Die Win7 Kindersicherung hat, soviel ich gesehen habe, nicht sonderlich viele Möglichkeiten außer einer Zeitschranke und einer Anwendungskontrolle.

Falls es mit einem anderen Browser einfacher geht bin ich auch für solche Dinge aufgeschlossen.

@TheSir
Die PCs werden voraussichtlich per Lan-Kabel über Powerline angeschlossen werden. Werde aber in den nächsten Tagen noch einen Post im Hardwareunterforum machen, wenn ich mich fertig eingelesen habe. Ist eher so ein Frankensteinhaus, Stück für Stück erbaut und sowas wie ne durchgehende Stromleitung, die mal eben für Powerline nutzen könnte, gibts nicht. Router ist ein TP-Link Standardding, was man in DE bei Amazon für ~20€ kriegt.

//@smallwall
Danke, ich werde es mir mal ansehen.
 
Wärs nicht einfacher einen kleinen Linux Proxy zu installieren wo du alles managen kannst?
 
Moin !

Ich empfehle (ausnahmsweise) die Kinderschutz-Software der Telekom.

Einstellbar für mehrere Personen
Einstellbar nach Alter
Dauer der I-Net Nutzung einstellbar

etc. etc.

Einziges Manko: wenn etwas frei gegeben werden soll, ist es leicht umständlich.

Ansonster aber "gut".

http://www.chip.de/downloads/Telekom-Kinderschutz-Software_69948600.html

Nicht von den 3 Sternen irritieren lassen..waren bestimmt ausgesperrte Kinder. :)
 
Schutz per Browser? Es wird ca. 3 drei Minuten dauern, bis die Jugendlichen auf die Idee kommen, einfach Firefox oder Chrome portable zu verwenden (geschätze Downloadzeit). Muss nicht installiert werden, da hilft auch das Windows Benutzerkonto nichts. Eine Schutzlösung sollte nicht auf dem gleichen System laufen das es zu schützen gilt.


[Edit]
Oder noch einen Schritt weiter: Linux Live System von CD oder USB Stick.
 
Zuletzt bearbeitet:
@thrawnx
Wie genau muss ich mir das vorstellen? Bin sowohl im Bereich Linux, als auch im Bereich Servernutzung- und einrichtung ein kompletter Laie.

@TWD
Würde diese Software dann quasi alles regulieren, was von dem Computer im Internet gemacht wird? Das würde ja die völlig zurecht angeführte Problematik von Knecht_Ruprecht egalisieren...

Eine weitere Sache ist, dass ich ja nur bis August 2015 da bin, es sollte also wenn möglich relativ simpel zu warten sein, das wäre halt beispielsweise bei einem Server so eine Sache.
Sind ziemlich viele Sachen die ich da unter einen Hut bringen muss, aber eure Antworten klingen schon ziemlich vielversprechend.
 
Die Telekom Software läuft unter Windows. Keine Ahnung, ob die auch portable Browser einschränken kann. Spätestens aber mit einem Live CD sind ALLE Software Blockaden hinfällig. Dann läuft da nämlich kein Windows, sondern ein Linux. Und das ist kein Hexenwerk, CD brennen oder auf USB Stick installieren und den Rechner davon starten. Da muss man sich nicht mit Linux auskennen.

Ich würde mein Augenmerk auf den Router legen und den Tipp von smallwall (https://store.opendns.com/setup/#/). Ist zentral, und kann nicht so leicht umgangen werden, wenn man das Passwort nicht kennt. Wobei DNS Blockaden über ein VPN oder Proxy auch nicht wirklich eine große Hürde darstellen oder schlicht die IP bekannt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die können an Browsern nehmen was sie wollen, keine Chance. Habe es bei den Nachbarn-Kindern und einigen anderen "Hilflos-Eltern" :D installiert. Das Ding blockt echt so ziemlich alles, das ist auch das Problem. Zu stark für meine Begriffe.

Aber funktionieren tuts. :p

Klar kann man alles umgehen, wenn man will. Aber nicht jeder ist so versiert.
Bei einer Familie durfte ich es auch wieder de-installieren. Die waren zu genervt von den gib-mal-dies-und-das-frei Geheule der Kinder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Frage bezüglich Linux bezog sich auch eher auf den Vorschlag von thrawnx, der das Einrichten eines Linuxservers zum Management der Beschränkungen empfohlen hat.
Aber stimmt schon, mit Linux Live Disc kommt man an der Softwarebeschränkung vorbei. Eine perfekte Lösung wird es vermutlich nicht geben und ich werde mich mal in OpenDNS einlesen. Kurze Frage vorweg dazu, kann man auch einzelne, feste PCs davon ausnehmen? Beispielsweise die Computer, mit denen im Büro gearbeitet werden: Könnte man über einen MAC-Filter bestimmte Geräte aus dem OpenDNS Filter ausschließen?

//@TWD
OK, dann werd ich auch die Option mal noch in Betracht ziehen. Spätestens bei der Live-Disc wird er aber wohl in die Knie gehen ;)
 
Ich denke nicht, dass der TP Link Router Ausnahmen im Bereich des DNS Filters zulässt.

Grundsätzlich hast du ja schon selbst erkannt, dass es keine einfache und trotzdem sicher Lösung für das Problem gibt. DNS Filter im Router lässt sich genauso umgehen wie Schutzsoftware unter Windows. Höchstmöglichen Schutz bietet wohl nur ein Proxyserver an über den jeglicher Internetverkehr geleitet wird. Aber die Filter auf so einem Server müssen auch gepflegt werden und es muss jemanden geben, der diese Wartung übernimmt. Oder man lässt das von Dienstleistern machen, die dafür aber natürlich Geld sehen wollen. Deswegen musst du halt einfach Kompromisse eingehen. Vielleicht kannst du ja auch einfach eine Schutzsoftware mit dem Open DNS Filter kombinieren.
 
Hooch schrieb:
@thrawnx
Wie genau muss ich mir das vorstellen? Bin sowohl im Bereich Linux, als auch im Bereich Servernutzung- und einrichtung ein kompletter Laie.

Ich bin jetzt kein Pro in Linux, da gibts hier im Forum sicher bessere die dir eine maßgeschneiderte Lösung anbieten können. Ich weiss jedoch dass es Distributionen gibt die genau für sowas zugeschnitten sind, extrem klein, extrem stromsparend, im Endeffekt nur das Nötigste um das OS laufen zu lassen. Der Proxy fungiert als Gateway für alles an Incoming/Outgoing und filtert dabei anhand einer Whitelist. Könnte sein dass es sogar mit einem Raspberry machbar ist, aber wie gesagt da gibts Leute die sich besser auskennen. War nur ein Denkanstoß in die Richtung.
 
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