News Kioxia PM6: Erste 24G-SAS-SSDs für Server eingeführt

MichaG

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Kioxia bringt die nach eigenen Angaben erste Server-SSD mit der vierten Generation der SAS-Schnittstelle auf den Markt. SAS-4 alias SAS 24G bietet eine Durchsatzrate von 2.400 MB/s. Per Leitungsbündelung soll die Kioxia PM6-Serie 4.300 MB/s erreichen. Bis zu 30,72 TB Speicherplatz bieten die 2,5-Zoll-SSDs.

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Standardfrage, was kann nun SAS anders als PCIe damit man eine Bandbreite die DoA ist, hinnimmt?
 
Ein Preis wäre noch interessant.. Gibts da schon Infos?
 
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Ich denke mal der Vorteil von SAS ist, dass es dafür gegenüber NVMe-SSDs dedizierte RAID-Controller gibt?
Oder gibt es auch NVMe RAID Controller in Hardware für Server?

Drei DWPD halte ich schon für ziemlich schreibintensive Workloads... wobei das sicherlich bei sequential writes ist, bei einem größeren 4K Anteil in den Writes hält die SSD zweifelsohne deutlich wengier aus.
 
SAS ist für SSDs halt einfach ungeeignet. Die Schnittstelle und das Protokoll wurde für magnetische HDDs entwickelt. Da geht es nicht nur um Bandbreite, sondern auch um Treiberoverhead sowie die Anzahl an Queues und deren Längen.

Da ist NVMe halt einfach eklatant im Vorteil.
 
r4yn3 schrieb:
Standardfrage, was kann nun SAS anders als PCIe damit man eine Bandbreite die DoA ist, hinnimmt?

SAS ist für Server. Da gibt es Kontroller mit so 16 oder 24 Kanälen, Raid funktionen, Hotswap, SAS-Expander für 200 Laufwerke....
 
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r4yn3 schrieb:
Standardfrage, was kann nun SAS anders als PCIe damit man eine Bandbreite die DoA ist, hinnimmt?
Der größte Vorteil dürfte Dual-Porting sein. Damit kann ein Gerät gleichzeitig an zwei Controllern angeschlossen sein, zwecks Redundanz. Wenn ein Controller die Grätsche macht übernimmt, der andere direkt, ohne umstöpseln. Dazu ist es halt ein etabliertes Server-Hardware-Protokoll mit entsprechend großer Erfahrung bei den Anwendern. Im Server-Bereich gilt halt gerne: "never change a running system".
 
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Simon schrieb:
SAS ist für SSDs halt einfach ungeeignet. Die Schnittstelle und das Protokoll wurde für magnetische HDDs entwickelt. Da geht es nicht nur um Bandbreite, sondern auch um Treiberoverhead sowie die Anzahl an Queues und deren Längen.

Da ist NVMe halt einfach eklatant im Vorteil.
Keine Ahnung haben, aber...
 
Kann jemand die sich in letzter Zeit häufenden Meldungen über SSDs einordnen?

Auch sind die SSDs jetzt deutlich billiger geworden.

Der Optimist in mir hofft ja auf einen Schlag von Samsung die QLCs endlich auf TLC Niveau bekommen hat und den Vertriebspartnern signalisiert, leert die Lager.

Oder ist es einfach eine Rabattschlacht damit in dieser Krisenzeit überhaupt etwas verkauft wird?
 
@schmalband

Ich weiß zwar nicht, in welchen Enterprises du dich bewegst, aber in meinen sind Technologien wie Scale-Out-SDS- oder NVMe-oF-Lösungen die Zukunft und keine Plattenarrays mit Unmengen an SAS-Platten über Expander.

Tellerand und so...
 
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Fliz schrieb:
Ein Preis wäre noch interessant.. Gibts da schon Infos?

Leider nicht. Erstmal stehen sie auch nur als Samples zur Evaluierung zur Verfügung. Aber in dem Segment werden die Preise ohnehin praktisch nie öffentlich genannt.
 
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@Nizakh

Das schmale Band ist irgendwo im vergangenen Jahrzehnt hängen geblieben. Käufer von IBM FlashSystem 9200 / ESS 3000, NetApp AFF A800, PureStorage X-Series, DellEMC PowerMax/PowerStore oder All-NVMe-HCI-Lösungen aller Coleur mit entsprechenden low-latency&lossless RoCEv2 Ethernet-Backends oder NVMe-over-FC müssen komplette Idioten sein. ;)
 
r4yn3 schrieb:
Standardfrage, was kann nun SAS anders als PCIe damit man eine Bandbreite die DoA ist, hinnimmt?
Es gibt eine ganze Reihe von Vorteilen von SAS gegenüber PCIe. Ein paar davon:
  • Du kannst Kabel von mehreren Metern Länge anbringen. PCIe unterstützt keine Kabel, Riser sind schon "mutig" und oft auf wenige cm begrenzt. Das macht PCIe als Interface für Storage-Systeme quasi unbrauchbar.
  • SAS-Geräte können DualPorting unterstützen. Also ein Gerät an 2 Controllern. Das ist notwendig, um redundante Datenpfade zu erstellen. PCIe kann das nicht. Oder man nutzt das für Datenratenbündelung und kann so über ein SAS-Laufwerk bis zu 2,4GB/s schicken, nach SAS-4 sogar bis zu 4,8GB/s.
  • an einen SAS-Expander können bis zu 36 Geräte angeschlossen werden (theoretisch 128, praktisch gibt es sowas noch nicht). Dank SAS-Fanouts kannst du an einem Raid-Controller mit 2 Ports bis zu 2592 Festplatten anschließen (Theoretisch über 16.000, aber dafür fehlen wieder Geräte). Bei PCIe ist das Limit derzeit bei 256 PCIe-Lanes (2x AMD Rome) bzw. 320 PCIe-Lanes (8x Xeon Platinum). Da PCIe keine Lane auf 2 Geräte aufteilen kann, ist hier schnell ein Limit erreicht.
  • Es gibt am Markt bisher kaum verfügbare NVMe-RAID-Controller. Das kann ein temporäres System sein, verhindert aber derzeit den Vormarsch von PCIe für Storage-Systeme

Für den Privatbereich hat SAS absolut keinen Nutzen. Im Serverumfeld ist es ein Standard, für den es noch keine brauchbare Nachfolge-Technologie gibt. Bis sich PCIe-basierte Systeme so weit entwickelt haben um SAS zu verdrängen, vergehen schon noch sehr viele Jahre, auch wenn das derzeit ein erklärtes Ziel ist.

Simon schrieb:
SAS ist für SSDs halt einfach ungeeignet
Das ist falsch. Es gibt durchaus eine große Anzahl an SAS-SSDs, die auch oft und gerne verbaut werden. SAS-SSDs können sogar von der höheren Bandbreite profitieren und mit fast 2,4GB/s über SAS funken. Außerdem würfelst du die Bezeichnungen sehr Random. SAS ist eine Schnittstelle, NVMe ein Protokoll. Damit sind die nicht vergleichbar. Das ist ein wenig wie Traktor vs Reifen.


Ich für meinen Teil freue mich, dass jetzt langsam SAS-4 etwas Boden bekommt, ein bisschen mehr Datenrate kann nie Schaden.
 
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Ich kann mich gut an einen Report von AnandTech erinnern, für den Leute in der Industrie und Rechenzentren gesagt haben, dass es keine Nachfrage nach SSDs über 24 TB gäbe - das wären einfach zu viele Daten auf einem Gerät, die bei einem Ausfall weg wären und der Restore-Aufwand aus den Redundanzen zu groß wäre.

Die Statements haben bestenfalls acht Monate gehalten. 🙃
 
Simon schrieb:

Ist aber auch eine Kostenfrage. NVMe ist halt noch teuer und für NVMe-oF brauchst du auch eine aktuelle Infrastruktur. Bei Brocade sind meine ich nur die 32-GBit FC Switche NVMe-oF ready. Sprich du brauchst aktuelle Switche und Storage das es bereitstellt. Und das dann für einen "kleinen" Sprung bei der Geschwindigkeit. Wenn man jetzt einen Bottleneck hat OK, aber es ist halt noch nichts für die breite Masse.
Einen wirklich großen Sprung machst du dann erst wieder bei SCM. Das ist preislich dann noch ganz andere Regionen.
 
@SoDaTierchen

Mir ist bewusst, dass es im Serverbereich eine Menge an SAS-SSDs verbaut werden, was aber nichts daran ändert, dass die Schnittstelle und das Protokoll für eine andere Generation an Speichermedien entwickelt wurde, wo an moderne SSD-Technik nicht zu denken war.

Zum Vergleich:

S-ATA = 1 Queue, 32 Einträge
SAS = 1 Queue, 256 Einträge
NVMe = 64K Queues, 64K Einträge

Schau dir mal an, wie wieviele CPU-Zyklen für ein SCSI-Kommando bzw. NVMe-Kommando benötigt werden.

Das SAS bei SSDs noch zum Einsatz kommt, hat in erster Linie Kompatibilitätsgründe, weil die Ökosysteme (Controller, Backplanes) eben seit 15 Jahren darauf ausgelegt waren.
 
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Danke für die Antworten. Es wirkt halt für einen Laien etwas wirr, wenn man 2 Enterprise "Schienen" im Portfolio hat.

Ich dachte SAS sollte mal obsolet werden, dass mit dem DualPorting klingt aber selbst für mich schlüssig.
 
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