M2 SATA SSD an USB wird nicht erkannt

ph0be

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Hallo CBler,

ich habe hier eine Crucial MX500 als M2 in einem Icy Box IB-183M2 USB3.0 Gehäuse. Das hat bisher immer problemlos unter Windows 10, macOS und Linux funktioniert, da sie eine ExFAT formatierte Partition hat.

Seit ein paar Tagen allerdings, wird sie nicht mehr richtig erkannt unter keinem der genannten OSen. Der Windows 10 Geräte-Manager zeigt folgendes an, in der Computerverwaltung taucht sie gar nicht erst auf.

mx500m2.jpg


Unter MacOS und Ubuntu passiert leider gar nichts mehr.

Und leider habe ich keinen PC, der einen M2-Slot hätte um die SSD anderweitig zu testen. Ich hatte die M2 nach den Problemen mal aus dem Gehäuse gebaut und wieder rein, leider ohne Änderung.
Testdisk, CrystalDiskInfo und andere erkennen die SSD auch nicht.

Habt ihr eine Idee, was da los sein könnte? Defekt? Gehäuse kaputt?

Danke im Voraus
ph0be

Edit: Achso, USB-Kabel habe ich auch schon verschiedene versucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die internen SSDs können auch mal mehr Strom ziehen als ein USB 3 Port zu liefern braucht, dies sind nämlich für Single Lane Ports nur 900mA. Mehr ist optional möglich, gerade bei USB Lade Ports sollten es 1,5A oder 3A sein, aber normale USB3 Ports müssen nicht mehr als 900mA liefern und drehen den Saft ab, wenn zu viel Strom gezogen wird. SSDs ziehen aber gerade beim Schreiben am meisten Strom und die mit Pseudo-SLC Schreibcache ausgerechnet dann, wenn der Pseudo-SLC Schreibcache voll ist, denn das Schreiben nur eines Bits geht nicht nur schneller, sondern braucht auch weniger Strom. Wie viel Strom eine SSD maximal ziehen kann, sieht man nicht anhand der Messung der Leistungsaufnahme in den Reviews, sondern sieht seht normalerweise auf dem Etikett in der Form von z.B. "Rated DC 5V x.xA" bzw. bei M.2 und mSATA SSDs dann 3,3V und da sind Werte zwischen 1A und 2A normal. In diesem Review steht auf dem Etikett der MX500 M.2 500GB 3,3V 1,7A, was selbst bei idealer Wandlung von den 5V von USB noch über 1,1A sind und dazu kommt noch die Leistungsaufnahme der USB-SATA Birdgechips im Gehäuse.

Der Vorteil einer ordentlichen Fertig-USB SSDs die vom Hersteller der SSD selbst kommt ist, dass deren FW angepasst wurde um nie zu viel Strom zu ziehen. So steht auf meiner Samsung T5 Portable "Rated DC 5V 0.8A" und damit bleibt sie also immer unter den 900mA die ein USB3 Port auf jeden Fall liefern kann. Beachten sollte man natürlich da sich die Geräte an einem passiven Hub diese 900mA teilen müssen, wenn also mehrere Geräte dran hängen die auch einiges an Strom ziehen, dann sollte man auf jeden Fall einen aktiven Hub nehmen, also einen mit eigenem Netzteil, was auch hier das Problem lösen dürften, da die Hub meisten nicht so streng sind was den Strom pro Port angeht.
 
Hey Holt, vielen Dank für die informative und ausführliche Antwort, aber wie kann es sein, dass es bisher immer einwandfrei funktioniert hat?
 
Die SSDs ziehen ja nicht ständig den maximalen Strom, dies passiert sogar eher selten, daher kann es lange gutgehen. HDDs ziehen beim Anlaufen am meisten Strom, da merkt man sofort wenn der Port zu wenig Strom liefert, weil sie gar nicht anläuft, aber bei SSDs ist es eben anders. Dafür sind die unerwarteten Spannungsabfälle für SSDs eben besonders schlimm, die Crucial hatten damit früher oft Probleme und es gibt extra die m4 Power Cycle Wiederbelebungsmethode um SSDs die wegen einem unerwarteten Spannungsabfall eine korrupte Mappingtabelle haben, zu reanimieren. Crucial speichert nämlich die LBAs auch noch einmal zusammen mit den Daten ab. Nur kann man diese Methode bei einer M.2 SSD wohl kaum anwenden und ob sie auch bei der MX500 mit dem SMI Controller funktioniert, weiß ich auch nicht, bei den Vorgängern mit Marvell Controller hat sie funktioniert.

Es kann aber auch sein, dass nur der USB-SATA Bridgechip einen Schaden hat, aber die Tatsache das noch das USB Gerät gefunden wird, spricht eher nicht dafür. Trotzdem könnte man natürlich mal einen anderen Adapter probieren, wenn man die SSD schon nicht intern ausprobieren kann. Es gibt übrigens auch 2.5" Adapter für M.2 SATA SSDs, da muss man aber aufpassen, ob der eine 5V (damit werden 2.5" SSD versorgt) auf 3,3V Wandlung besitzt bzw. ob das Netzteil auch wirklich die 3,3V am SATA Stecker hat, denn bei der neuesten Norm wurde diese entfernt, die wurde ja auch nur für 1,8" Platten benötigt, ein längst von den mSATA und dann M.2 SSD verdrängt wurden.
 
Okay, aber bevor ich doch was anderes kaufe, schaue ich mal, ob in meinem Latitude 5480 nicht doch ein M.2-Slot ist. Ich sehe leider nur, dass eine SATA EVO 850 verbaut ist, aber in welchem Format? In einem Arbeitsnotebook (5490) ist eine PCIe NVMe M.2 SSD, da müsste ich aber erst herausfinden, ob der Slot auch SATA liest.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Holt Du scheinst absolut recht gehabt zu haben. Habe die MX500 M.2 in mein E5480 eingebaut und konnte problemlos Win10 vom USB-Stick darauf installieren. Zurück im USB-Gehäuse wird die SSD wieder nicht erkannt.
Mich wundert weiterhin, wieso es bisher anstandlos funktioniert hat.
Aber was ist nun die Lösung? Aktiver USB-Hub? Anderes M.2-Gehäuse?
Haben die unterschiedlichen Kapazitäten verschiedene Spannungsstärken? Hätte auch noch eine 250er, die ich zumindest tauschen könnte.
 
ph0be schrieb:
Aktiver USB-Hub? Anderes M.2-Gehäuse?
Am Besten beides, denn nur beim Starten sollte es nicht am Strom liegen, also hat das Gehäuse ja wohl einen Schaden und um zu vermeiden das es zu einem unerwarteten Spannungsabfall kommt weil zu viel Strom gezogen wird, wäre ein aktiver Hub nicht schlecht. Außer Du hast sie SSD an einem Ladeport, der sollte mindestens 1,5A liefern.
 
Puh, die M.2-Gehäuse und vor allem die aktiven Hubs bekommt man auch nicht gerade hinterhergeworfen....

Ich habe gerade noch eine Micron 1100 256GB, M.2 (MTFDDAV256TBN) aus einem Inspiron 7373 in dem M.2-Gehäuse getestet, wobei es den selben Fehler wie mit der MX500 gab. Ich werde versuchen das Gehäuse zu reklamieren. Die MX500 wiederum hat auch im 7373 anstandlos funktioniert.
 
Die Micron 1100 ist eine M.2 SATA SSD, die USB Gehäuse für M.2 SATA SSDs sind nicht so teuer und umsonst ist nur der Tod.
 
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Der Händler, bei dem ich die MX500 und das M.2-Gehäuse im Herbst 2018 bestellt habe, hat mir anstandslos ein neues Gehäuse geschickt. Mit diesem funktioniert die MX500 wieder wie gewohnt. Bin mir jetzt nur nicht sicher, ob das alte einfach defekt ist oder es doch an der womöglich zu schwachen elektrischen Leistung meiner USB Ports liegt und ein aktiver Hub nötig ist.
 
Keine Ahnung wie weit auch die USB Gehäuse bzw. deren USB-SATA Bridgechip bei unerwarteten Spannungsabfälle Schäden nehmen können, aber ich würde dies eher für unwahrscheinlich halten. Die SSDs leiden darunter auf jeden Fall mehr.
 
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