thom53281 schrieb:
Wenn beide "Mietparteien" untereinander bekannt oder z. B. verwandt sind, dann spricht imho grundsätzlich nichts gegen einen gemeinsamen Anschluss
Da möchte ich kurz reingrätschen. Selbst unter Freunden und Verwandten sollte man das nicht zu blauäugig sehen. Ein geteilter Internetanschluss kann auch innerhalb einer Familie für großen Unmut sorgen und Streit unter Freunden verursachen. Das kann zB durch übermäßige Auslastung der Internetanbindung durch eine Partei passieren oder auch durch einen bösen Brief von einem Anwalt. Bevor jetzt sofort was von "Es gibt keine Störerhaftung mehr" gesagt wird: Ganz so einfach ist das nicht.
Aber selbst wenn bei der Teilung des Internetanschlusses als solchem alles klappt und alle zufrieden sind, gibt es noch den Aspekt des lokalen Netzwerks. Nimmt man einfach einen 08/15 Router und steckt das Kabel für Wohnung1 in LAN1 und für Wohnung2 in LAN2, haben alle Bewohner unabhängig von der Wohnung Zugriff auf alle Geräte. Selbst wenn man sich den Anschluss mit einem Bekannten teilt, möchte man vielleicht trotzdem nicht, dass er theoretisch Zugriff auf das NAS und dessen Daten hätte. Und selbst wenn man dem Bekannten vertraut, was ist, wenn dieser mal Besuch hat und das WLAN-Passwort die Runde macht?
Deswegen kann ich nur mit Nachdruck dazu raten, dass man
unabhängig vom Bekannt- bzw. Verwandschaftsgrad die Wohnungsnetzwerke TRENNT, auch wenn man sich den Internetanschluss teilt. Wenn man sich ein wenig auskennt, kann man dies mit einem geeigneten Router und VLANs realisieren, ist man in solchen Dingen eher wenig bewandert, empfiehlt sich eine Routerkaskade mit 3 Routern.
www
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(WAN)
InternetRouter
(LAN+WLAN)
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| (Geteiltes Netzwerk, quasi-DMZ)
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+-- (WAN) WohnungsRouter1 (LAN+WLAN) ---- Heimnetzwerk1
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+-- (WAN) WohnungsRouter2 (LAN+WLAN) ---- Heimnetzwerk2
So hat jede Wohnung dennoch ihr eigenes Netzwerk, das von der anderen Wohnung geschützt ist. Der gemeinsame Teil am InternetRouter bleibt entweder ungenutzt oder es werden dort gemeinsame Geräte angeschlossen, was weiß ich, ne smarte Waschmaschine im Gemeinschaftskeller, eine Kamera im Hauseingang, what ever. So ein Setup besteht aus 3 08/15 Routern, die einfach nur zusammengesteckt werden. Es sind daher keine nennenswerten Kenntnisse oder Einstellungen erforderlich, nur das Übliche wie zB IP- und DHCP-Einstellungen.
Es gäbe auch eine Variante mit nur 2 Routern, aber dann ist man auf einen LAN-Port mit Gastnetzwerk am InternetRouter angewiesen, zB LAN4 bei einer Fritzbox. Sonst, also ohne Gast-LAN am InterentRouter, kann die nachgelagerte Wohnung stets das Netzwerk der vorgelagerten Wohnung sehen, andersherum aber nicht. Die 3-RouterKaskade ist daher sinnvoller.