Passt auf bei einem System mit AMD Athlon 64 FX-7x !

kellerma

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Hallo zusammen


Wer hat schon den neusten Test des AMD Quad-Core-Systems 4x4 durchgelesen?


Hier die wichtigsten Zitate aus dem riesigen Test...


Da es sich hierbei weiterhin um die unveränderte K8-Mikroarchitektur mit Stepping F2 wie beim FX-62 handelt, verfügen diese CPUs auch über die gleichen Funktionen:

MMX (+)
3DNow! (+)
SSE
SSE2
SSE3
x86-64 (64-Bit-Erweiterung)
XD (Execution-Disable)
Pacifica (Virtualisierung)
Presido (TCPA-Sicherheitsfunktionen)

AMD stürzt so überraschend und schnell mit dem Quad FX-System in den Markt, dass der Name des Prozessors "Athlon 64 FX-74" aktuell nur als Aufdruck auf dem Heatspreader existiert.



Jetzt wird's heiß: 7-fache Verlustleistung gegenüber Intel !!

Die Verlustleistung der Athlon 64 FX-70-Reihe liegt laut Angaben von AMD bei 125 Watt und hat sich somit gegenüber seinem Vorgänger Athlon 64 FX-62 nicht geändert. Beim Quad FX-System kommen zwei CPUs zum Einsatz, womit das Prozessor-Duo eine TDP von 250 Watt erhält.

Wir messen eine extrem hohe Verlustleistung der beiden FX-Prozessoren von 331 Watt. Intels Vierkernprozessor, der Core 2 Extreme QX6700, kommt gerade mal mit 126 Watt bei voller Belastung aus. AMD benötigt hier das 2,6-fache an Energie. Hierbei sprechen wir nur von der Verlustleistung der reinen CPU - und nicht des Gesamtsystems.

Im unbelasteten Zustand - jedoch mit vollem CPU-Takt - benötigen AMDs Quad FX-CPUs das 7-fache an Energie gegenüber Intels Modell.

Im Energiesparmodus Cool and Quiet braucht das AMD-System immer noch das 2-fache gegenüber dem Kontrahenten Intel.

Wir sehen, dass der Energieverbrauch des FX-Prozessors nicht mit den TDP-Angaben von AMD übereinstimmen kann, da die Verlustleistung deutlich zu hoch ist.



Lautstärke: Lärm wie ein Server-Tower !!

Das System ist so laut, dass vernünftige Unterhaltungen in der Nähe des Rechners nicht mehr möglich sind.

Ein Grund für die extreme Lautstärke des Systems ist die von AMD empfohlene Deaktivierung der Lüfterregelung.

Die beiden Box-Kühler arbeiten mit einer Drehzahl von ca. 6200 Umdrehungen/Minute. Selbst bei der hohen Drehzahl erreichen die beiden Athlon 64 FX-74-Prozessoren im BIOS eine Core-Temperatur von 54 °C.



Motherboard: Vorerst nur ein Modell von Asus

Da AMD noch nicht einschätzen kann, ob die Quad-Core-Lösung großen Anklang im Markt finden wird, besteht vorerst nur eine Kooperation mit dem Motherboardhersteller Asus. Aus diesem Grunde gibt es derzeit nur eine Platine für diese Plattform auf dem Markt: Das Asus L1N64-SLI WS in der Revision 1.01G. Wir haben bei den Herstellern Gigabyte und MSI in Taiwan nachgefragt und es wurde uns bestätigt, dass diese derzeit keine Platine für diese Plattform bauen werden.

http://www.tomshardware.com.tr/cpu/20061207/images/asus-l1n64-sli-large.jpg

http://www.thgweb.de/fotostrecken/200611302/board_01.jpg

Der Preis der Quad FX-Platine wird jenseits der 300-Euro-Marke liegen. Wie wir erfahren haben, ist dieses Motherboard für System Builder entwickelt worden. Es ist von Asus nicht vorgesehen, die Platine in den Einzelhandel zu bringen. Uns ist schleierhaft, welchen Sinn es hat, die CPUs im Retailmarkt anzubieten, wenn keine passende Platine verfügbar ist.

http://www.tomshardware.com.tr/cpu/20061207/images/sata-12-ports.jpg

Bis zu 12 SATA-Geräte können an die Platine angeschlossen werden.



Verlustleistung: 1 Kilowatt-Netzteil empfohlen !!

Da nicht nur allein die Prozessoren ausschlaggebend für die Energieaufnahme eines Systems sind, haben wir auch die Verlustleistung des gesamten Systems ermittelt. Unser System ist mit zwei WD150 Raptor-Festplatten mit 10.000 u/min sowie einem DVD-ROM ausgestattet.

Wird das Quad FX-System mit dem Athlon 64 FX-74 unter voller Belastung mit einer Grafikkarte (ATI Radeon X1900XTX) betrieben, so werden aus dem Stromnetz etwa 623 Watt entnommen. Hierbei erzeugt auch das Netzteil einen hohen Geräuschpegel. Zwischen einem Athlon 64 FX-74 und dem kleinsten Modell Athlon 64 FX-70 ist unter voller Last lediglich ein Leistungsunterschied von 35 Watt zu verzeichnen.

Somit verdoppelt AMD fast die Verlustleistung gegenüber dem Vorgänger Athlon 64 FX-62 sowie Intels Quad-Core-Plattform mit Core 2 Extreme QX6700.

Auch im unbelasteten Zustand ohne Cool and Quiet verbraucht die Quad FX-Plattform mit ca. 380 Watt mehr als das Vorgängersystem von AMD oder die Plattform vom Kontrahenten Intel. Mit dem Cool and Quiet-Feature verringert sich zwar die Verlustleistung auf 195 Watt, ist aber dennoch ein Drittel höher.

Würde man das Quad FX-System mit vier Grafikkarten ausstatten - wie es AMD sich vorgestellt hatte - steigt die Verlustleistung auf unfassbare 943 Watt!

Die von AMD zugesendete Plattform ist mit einem 1000-Watt-Netzteil von PC Power & Cooling 850 SSI ausgerüstet. Ein Netzteil dieser Leistungsklasse empfehlen wir für einen reibungslosen Betrieb ebenfalls. Mittlerweile werden schon einige Modelle am Markt angeboten (Auch Enermax bietet ein Galaxy-Netzteil mit 1000 Watt an.).



Motherboard benötigt 70 Watt !!

Da das Motherboard mit zwei Northbridges ausgestattet ist, wirkt es sich deutlich auf den Energieverbrauch aus. Wir haben die Stromaufnahme der Platine gemessen, ohne Prozessoren, Grafikkarte und Laufwerke mit einzubeziehen.


NVIDIA nForce 560 SLI mit Athlon 64 FX-74:

- Bei 100 % Last (3.0 GHz) = 69.4 W

- Leerlauf (3.0 GHz) = 68.5 W

- Cool & Quiet (1.0 GHz) = 66.1 W


Im Vergleich zu einer FX-62-Plattform mit gleichem Chipsatz - jedoch nur einer Northbridge - verbraucht das Quad FX-System zwischen 16 und 18 Watt mehr.



Stromkosten: Bis zu 1000 Euro im Jahr !!

Wie wirkt sich ein Quad FX-System zu Hause auf die Stromrechnung aus?

Wir haben nachgerechnet:

Würde man mit dem System täglich 8 Stunden lang spielen oder Videos enkodieren, ergibt sich am Jahresende eine Stromrechnung von 327,80 Euro. In diesem Beispiel befindet sich nur eine einzige Grafikkarte im System. Ein Quad-Core-System von Intel kommt hier mit 182,34 Euro aus.

Würde das System rund um die Uhr ein ganzes Jahr lang durchlaufen - was heutzutage in der Online- und Videokodierwelt nicht unrealistisch ist - kann eine Stromrechnung mit bis zu 983,40 Euro ins Haus flattern. Der Vorgänger Athlon 64 FX-62 aus dem eigenen Haus sowie Intels Quadcore-System kommen hier fast mit der Hälfte aus.

Sollte ein Anwender vergessen, Cool and Quiet zu aktivieren, so verbraucht das Quad FX-System ohne jegliche Belastung mehr Energie als Intels Quad-Core-Lösung unter Dauerbelastung.

Auf die Berechnung der Stromkosten mit 4 Grafikkarten haben wir verzichtet.



Preise: Zwei CPUs für eine

Die CPUs der Athlon 64 FX-70-Serie werden günstig abgegeben, wenn man die Preise der Opteron-CPUs betrachtet. Die Prozessoren werden nur paarweise verkauft.

In Anbetracht der Tatsache, dass ein 2.8 GHz-Opteron ca. 800 Euro kostet, sind zwei Athlon 64 FX-72 mit der gleichen Taktfrequenz für diesen Preis sehr günstig.

Zwei Athlon 64 FX-70: 599$

Zwei Athlon 64 FX-72: 799$

Zwei Athlon 64 FX-74: 999$



Übertakten: Nur 4% Potenzial ?!?

Der Standard-Takt des Athlon 64 FX-74 beträgt 3.00 GHz. Der Multiplikator ist wie bei allen FX-Prozessoren frei wählbar.

Die eingestellte Standardspannung der beiden FX-74 Prozessoren im Bios beträgt 1.475 Volt.

Der Athlon 64 FX-74 ließ sich ohne Erhöhung der Core-Spannung gerade mal von standardmäßig 3.00 GHz auf 3.125 GHz übertakten. Das entspricht einem Übertaktungspotenzial von 4%. Durch die Multiplikatoränderung von 15.0x auf 15.5x ändert sich auch der Speichertakt von DDR2-752 auf DDR2-746.

Wir haben versucht, die CPU von 3.00 GHz auf 3.20 GHz zu übertakten.

Auch wenn die Core-Spannung um bis zu 150 mV erhöht wird, lässt sich Windows XP nicht mit 3.20 GHz starten. Der Rechner macht einen Reset.

Der Leistungsmesser zeigt bei unserem Übertaktungsversuch 632 Watt an.

Erhöht man die Core-Spannung um 200 mV, schaltet sich das Motherboard beim Versuch, Windows XP zu starten, automatisch ab.

Bei einer Core-Spannung von 1.600 V erreichen die beiden CPUs mit dem Zalman-Kühler CNPS9500 eine Kerntemperatur von 73 °C.

Eine ausreichende Kühlung wäre beim Übertakten nur mit einer Wasserkühlung sinnvoll möglich.

Es ist uns nicht gelungen, die beiden Athlon 64 FX-74 Prozessoren mit Erhöhung der Core-Spannung um mehr als 125 MHz zu übertakten.



Benchmark-Analyse: Gegen Intel keine Chance

Bei der Rechengeschwindigkeit kann das Quad FX-System mit zwei Athlon 64 FX-74-Prozessoren dem Intel Core 2 Extreme QX6700 nicht das Wasser reichen. Im Durchschnitt hinkt er um 22% hinterher. Nur in einem Benchmark - I-Tunes mit AAC-Enkodierung - liegt der FX 74 um 10% vorne; in allen anderen Benchmarks verliert er deutlich.

Die neue Quad FX-Plattform hat sogar Schwierigkeiten, seinen Vorgänger - den Dual-Core Athlon 64 FX-62 - zu überholen. In der Hälfte der Benchmarks verliert er das Rennen. Wer sich viel mit Video-Encoding oder -Rendering beschäftigt, ist mit dem Doppelpack des Athlon 64 FX-74 gegenüber dem Athlon 64 FX-62 deutlich besser dran.

Für Gamer ist das 4x4-System von AMD in unseren Augen nicht geeignet, da hier der Athlon 64 FX-62 schneller ist.


Wie sieht es aus, wenn wir das kleinste FX-Dual-Pack - den Athlon 64 FX-70 - mit Intels Core 2 Duo E6700 vergleichen? Beide Prozessoren kosten ca. 600 Euro.

Nur in vier Anwendungen, welche alle eine Multi-Core-Unterstützung bieten, kann sich das kleine FX-System behaupten. Bei diesen Anwendungen ist er im Durchschnitt 26% schneller.

Gegen Intels Core 2 Duo E6400, welcher gerade mal die Hälfte kostet, kann sich AMDs Lösung im Durchschnitt nur mit 1,3% absetzen.



Fazit: Trotz AMDs Brachialgewalt behält Intel Führung bei Quad-Core

Die Plattform erscheint uns im Großen und Ganzen sehr fragwürdig. Die Positionierung scheint mehr ein Prototyp zu sein, da nur Asus eine Platine hierfür gebaut hat und der Anwender keinerlei Ausweichmöglichkeiten hat.

Ergonomisch sowie ökonomisch liegt AMD mit der Quad FX-Plattform etwas daneben. In Sachen Performance hat AMD mit 90 nm nicht die nötige Kraft, um Intel Angst zu machen. Ganz davon abgesehen, dass Intels Vierkernlösung ebenfalls im Markt noch nicht erhältlich ist.

Die einzige Chance, die AMD nun bleibt, ist es, die Taktrate mit Hilfe der 65 nm-Prozesstechnologie noch weiter nach oben zu schrauben. Bleibt die K8-Mikroarchitektur bestehen, müsste AMD aber 3,6 GHz und mehr erreichen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Es gibt keine konkreten Aussagen von AMD für die Positionierung von Quad FX im Markt. Auf eine Anfrage zur Verfügbarkeit gibt es seitens AMD ebenfalls keine klaren Aussagen.

AMD plant mit der 65 nm-Technologie zwei 4-Kern-Prozessoren mit dem Codenamen 8x4. Mit 8 Prozessorkernen hätte AMD bei Multicore-Anwendungen einen großen Performancevorsprung vor Intel



Dafür gibt's keine Worte mehr...


:kotz:

:kotz:

:kotz:

:kotz:


Was meint ihr dazu?


Das sind zwar "nur" die ersten Eindrücke - aber die sind wirklich sehr NEGATIV!


Ich sag nur: Das Blatt hat sich gewendet. Intel... Intel... Intel... ;) ;)


PS: Wenn ihr alle Details des Tests wissen möchtet, schaut doch hier nach http://hardware.thgweb.de/2006/11/30/amd_4x4_athlon_64_fx74_quadcore_vierkern_cpu/index.html



Gruss

Matthias
 
Das wird sich eh nicht lange halten können, genau aus den von dir aufgeführten Gründen.

Ich bezweifle, dass es weitere Mainboards von anderen Herstellern geben wird.


Ist genauso wie OCTA-Sli. Das gibts es auch, aber keiner hats.;)
 
@kellerma:

Ich finde es zunächst toll, dass Du Dir die große Arbeit gemacht hast, einen so umfangreichen Test auf die entscheidenden Punkte zu konzentrieren.

Aber ehrlich gesagt, ein geringfügig sparsamerer Umgang mit Superlativen und deutlichen Wertungen hätte zur Seriosität Deines Beitrags noch besser begetragen. Aber das soll nicht Deine aufwändige Zusammenfassungsarbeit schmälern ...

Ich frage mich allerdings, unter welchen Voraussetzungen das 4x4-System beurteilt werden sollte. Denn eine Serienreife wird dieses System wohl niemals erlangen. Eben aufgrund des Stromverbrauchs und der daraus enstehenden Abwärme sowie des Lärms hat es ganz sicher nicht den Anspruch, ein "normales" PC-System ausstatten zu können. Mithin handelt es sich um eine Leistungsstudie, welche die Grenzen der betagten K8-Architektur aufzeigen soll. Und um nicht mehr. Für Serverplattformen kann das aber sehr wohl interessant sein! Es ist aber insofern als Flopp zu bezeichnen, als dass die 4x4-Plattform performancemäßig die C2Ds nicht ernsthaft gefährden kann. Da hat sich AMD definitiv verrechnet.

Aber: dass in Benchmarks eine 4x4-Plattform einer Dualcoreplattform unterlegen ist, wäre nichts besonderes. Auch der Kentsfield besitzt in einigen Benchmarks (insbesondere in realitätsbezogenen) einen Nachteil gegenüber dem höher getakteten XE6800, da die betreffenden Anwendungen nicht quadcore-optimiert sind. Deshalb ist das eigentliche Potential der Quadcores noch nicht wirklich absehbar (der 3dmark CPU Score ist nicht wirklich dazu in der Lage) und somit auch nicht dasjenige der AMD 4x4-Plattform!

Abschließend würde ich sagen: wartet doch einfach auf den K8L ... die Technik des K8 ist mittlerweile 3 Jahre alt, und da braucht man sich nicht wundern, dass diese einer neueren Architektur unterlegen ist. Auf alle Fälle gibt das einem keinen Grund, für AMD den Untergang zu prophezeien ...
 
das was du da schreibst ist ja natürlich echt hammerhart, ich denke diese technik von amd wird ein schuss in den ofen darstellen. da kostet ja ein netzteil ja mehr als ein normalo-highend mainboard. für die 260 €, die das enermax 1kw netzteil kostet, kann man sich ja auch 2 GB ram kaufen und hat noch wat über.
 
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