Ryzen 1600AF - XMP - Fehlersuche

MkRapid

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Moin Community,

zunächst mal mein System:

  • Ryzen 1600 AF
  • ASRock Fatality B450 K4
  • XFX Radeon RX 570
  • 16GB G.Skill RipJaws V 3200MHZ F4-3200C16D-16GVKB
  • 500GB Crucial P1 NVME

Seit dem Zusammenbau meines Systems vor zwei Jahren, habe ich immer wieder mit Freezes und Abstürzen gekämpft. Vor einigen Monaten habe ich, nach langer Fehlersuche, festgestellt, dass ich keine Abstürze oder Freezes mehr habe, wenn ich den eingebauten Arbeitsspeicher auf 2666MHZ betreibe statt mit höheren Taktraten.

Das Fehlerbild sah grundsätzlich folgendermaßen aus:

  • Abstürze (Freeze, Bildschirm schwarz, Lüfter auf 100%) kurz nach aufwachen aus Standby
  • Selbiges oft kurz nach dem Bootvorgang (bis max. 10 Minuten nach dem hochfahren)
  • Ich hatte unter Last (Gaming) nie Abstürze, immer nur im Idle oder Office, Mails etc.; Auch wenn der PC länger an war, ist er nicht mehr abgestürzt

Ich musste den PC immer manuell resetten. Es gab nie einen Bluescreen oder irgendwelche relevanten Fehlermeldungen in Ereignisbericht oder in der Zuverlässigkeitsanzeige.

Folgendes habe ich versucht, um das Problem zu beheben, bis ich den Speicher auf 2666MHZ runtergestellt habe:

  • PC auseinandergebaut und neu zusammengesetzt
  • Windows neu installiert
  • Treiber neu installiert
  • Schnellstart deaktiviert
  • Energiespareinstellungen deaktiviert
  • BIOS: Fastboot deaktiviert; Power Supply Idle Control; C6 States ausgeschaltet
  • Spannung RAM Schrittweise bis auf 1,4V erhöht
  • XMP Schrittweise runtersetzen (bis auf 2666MHZ)

Falls ihr euch fragt, warum ich nicht früher auf die Idee gekommen bin einfach XMP auszuschalten oder den Takt runterzusetzen: Nachdem der PC frisch aufgesetzt wurde, gab es anschließend für 2-3 Monate keine Abstürze auf 3200MHZ. Daher hab ich das XMP-Profil lange nicht verdächtigt.

Nachdem ich das mit dem XMP-Profil festgestellt habe, habe ich den Arbeitsspeicher mit Memtest und HCI Memtest überprüft aber weder auf 2666MHZ noch auf 3200MHZ irgendwelche Fehler.

Nun zu meinen Fragen:

  1. Ist das von mir beschriebene Fehlerbild typisch für Probleme mit dem RAM? Meiner Kenntnis nach äußern sich Fehler mit dem RAM durch Programmabstürze, Bluescreens und korrupierte Daten. Auch Memtest etc. konnten keine Fehler finden. Könnte vielleicht was anderes hinter dem Fehlerbild stecken?
  2. Ist es normal, dass ich das System über 2666MHZ nicht stabil kriege? Sprich, sollten bei meiner CPU und Motherboard nicht höhere Taktraten möglich sein? (1600AF ist ja im Prinzip ein 2600er)
  3. Gibt es Möglichkeiten den RAM manuell höher zu takten, wenn das mit dem XMP-Profil nicht funktioniert?

Desweiteren ist mir aufgefallen, dass der TRC Wert statt auf 56 bei 63 liegt.
Auch habe ich nachdem ich Spiele schließe das Problem, dass das System für ca. 30-60 Minuten sehr laggy ist.

Freue mich über jeglichen Input und Hilfe und entschuldige mich für das Durcheinander!
 
Das Verhalten ist bei der CPU zu erwarten. Unter Zen+ hatte man schon gute Chancen die 3200MHz zu erreichen. Bei Zen 1 war es eigentlich Max. 2933MHz


MkRapid schrieb:
500GB Crucial P1 NVME
Die kann dir wenn du sie als Platte fürs betriebssystem nutzt gelegentlich probleme machen, sobald der cache voll ist. Wenn die mehr zu tun bekommt als sie mag, brechen die schreibraten und Latenzen auf schlechtere Levels als bei HDDs was sich so äußern kann:
MkRapid schrieb:
  • Abstürze (Freeze, Bildschirm schwarz, Lüfter auf 100%) kurz nach aufwachen aus Standby
  • Selbiges oft kurz nach dem Bootvorgang (bis max. 10 Minuten nach dem hochfahren)
Klingt, als ob da die SSD nicht hinterher kommt.
Wenn du keine NVMe slots mehr da hast, probier eine einfache 2.5" SATA SSD - so gut wie jede SATA TLC SSD mit Dram cache ist performanter als die P1
 
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Schau mal in Handbuch ob du die Riegel in den richtigen Slots hast.

Stelle den RAM einfach etwas niedriger ein.

BIOS Update machen soweit das für dein System alles unterstützt wird. Schau dir genau an welche BIOS Version deine CPU auch entsprechend unterstützt und ggf. in welcher Reihenfolge geflasht werden muss.

Testweise mit nur einem RAM das System betreiben.
 
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XMP im BIOS deaktivieren.
Im BIOS RAM-Spannung auf 1,4V erhöhen und ProdODT auf 53Ohm einstellen.
Taste F10
Wieder ins BIOS und den Takt per Hand auf 3200 CL16-18-18 einstellen.
Wenn das nicht stabil läuft, 3066 oder 2933 probieren.

Bei meinem alten Ryzen 1600X war nicht mehr als 3066MHz möglich.
Mit XMP lief nur 2933 stabil.
Der Ryzen 1600AF ist auch nur bis 2666MHz freigegeben, alles darüber ist übertakten und kann funktionieren, muss aber nicht.

Gebraucht gibt es die Ryzen 3600 mittlerweile recht günstig oder gleich auf Ryzen 5600 aufrüsten.
Mit den Ryzen 3000/4000/5000 laufen die 3200 stabil.
 
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Danke euch allen für die Rückmeldungen!

madmax2010 schrieb:
Das Verhalten ist bei der CPU zu erwarten. Unter Zen+ hatte man schon gute Chancen die 3200MHz zu erreichen. Bei Zen 1 war es eigentlich Max. 2933MHz

Ist der 1600AF nicht effektiv eine Zen+ CPU? Ich bin nur verwundert, weil meine Internetrecherche mich zu der Annahme kommen lässt, dass grundsätzlich 3000MHZ drin sind mit der CPU. 2666MHZ ist ja schon deutlich darunter.

madmax2010 schrieb:
Klingt, als ob da die SSD nicht hinterher kommt.
Wenn du keine NVMe slots mehr da hast, probier eine einfache 2.5" SATA SSD - so gut wie jede SATA TLC SSD mit Dram cache ist performanter als die P1

Interessant! Die SSD hatte ich bisher noch gar nicht verdächtigt. Dann kaufe ich mir eine einfache SATA SSD für das Betriebssystem. Die P1 kann ich aber weiterhin für Spiele nutzen?

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Schau mal in Handbuch ob du die Riegel in den richtigen Slots hast.
Die Riegel sitzen in A2/B2 wie im Handbuch empfohlen.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Stelle den RAM einfach etwas niedriger ein.
Bin ja von 3200MHZ schrittweise runter. Erst bei 2666MHZ lief das System stabil. Laut Internet und dem ASRock Support müsste aber deutlich mehr drin sein.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
BIOS Update machen soweit das für dein System alles unterstützt wird. Schau dir genau an welche BIOS Version deine CPU auch entsprechend unterstützt und ggf. in welcher Reihenfolge geflasht werden muss.
Hab die aktuelleste für meine CPU empfohlene BIOS-Version installiert. Die ist zwar mitlerweile auch schon 2-3 Jahre alt, aber die neuen sind nicht für Pinnacle Ridge CPUs empfohlen.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Testweise mit nur einem RAM das System betreiben.
Kann ich machen, sehe aber nicht welche Erkenntnisse ich daraus gewinnen soll. 2666MHZ laufen ja stabil und die Riegel scheinen ja keine Defekte aufzuweisen.

Cerebral_Amoebe schrieb:
XMP im BIOS deaktivieren.
Im BIOS RAM-Spannung auf 1,4V erhöhen und ProdODT auf 53Ohm einstellen.
Taste F10
Wieder ins BIOS und den Takt per Hand auf 3200 CL16-18-18 einstellen.
Wenn das nicht stabil läuft, 3066 oder 2933 probieren.
Danke! Werde ich demnächst testen! Die anderen Subtimings nicht anfassen?

Cerebral_Amoebe schrieb:
Gebraucht gibt es die Ryzen 3600 mittlerweile recht günstig.
Mit den Ryzen 3000 laufen die 3200 stabil.
Das hatte ich tatsächlich schon in Erwägung gezogen. Will aber erstmal sicher sein welches Teil die Probleme verursacht bevor ich Geld investiere.



Edit: Was mich noch interessieren würde. Habt ihr Erklärungsansätze dafür, dass das System nachdem ich Windows neu aufsetze mit 3200MHZ RAM Takt monatelang stabil läuft bis die Abstürze wieder auftauchen?
 
Nein, da muss ich passen.

Bei mir lief der RAM mit dem Ryzen 1600X von Anfang an nur mit 2933 (übertaktet auf 3066).

3200 hatte ich später auch gekauft, die liefen nur so wie ich es beschrieben hatte.
1,4Volt, ProcODT auf 53,3Ohm, speichern und alles per Hand einstellen.

Mit dem Ryzen 3600 lief dann alles wie es sollte, der war aber auch von AMD bis zum RAM-Takt von 3200 freigegeben.
 
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