Selbstbau-NAS und/oder Server

HerrRossi

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Ich hoffe, ich bin hier richtig, ansonsten bitte ich einen Moderator, das Thema in den richtigen Bereich zu verschieben.

Ich habe die irrlevanten Fragen rausgelöscht, übrig ist das hier geblieben:

1. Was ist der Verwendungszweck?
NAS/Server

1.3 Hast du besondere Anforderungen oder Wünsche (Overclocking, ein besonders leiser PC, …)?
Möglichst wenig Stromverbrauch.

2. Ist noch ein alter PC vorhanden?
  • Prozessor (CPU): Ryzen 3 2200G
  • Gehäuse: ein Kasten von einem alten Office-Rechner
  • Netzteil: Enermax Noisetaker II 485W
  • HDD / SSD: 1x 4TB Seagate, 1x 1TB WD, 1x SSD 128GB
3. Wie viel Geld bist du bereit auszugeben?
Schrecklich viel Hardware wird wohl nicht mehr benötigt, vllt. 300,- €?

4. Was ist die geplante Nutzungszeit (in Jahren)?
3 Jahre

5. Wann soll gekauft werden?
So bald wie möglich.

6. Möchtest du den PC selbst zusammenbauen?
Selber bauen

Langtext:

Ich möchte meine HDD aus dem Rechner verbannen und die Daten über das interne Netzwerk zugreifbar machen, RAID ist nicht vorgesehen. Weiterhin soll der Rechner als kleiner Entwicklungsserver auf Basis von LAMP fungieren. Es soll möglich sein, Filme, Bilder und Musik per Wifi auf Tablet, Smartphone und TV zu streamen, die Steambibliothek soll auch dort Platz finden, der Zocker-PC ist aber per Kabel verbunden. Es greifen maximal 3 User gleichzeitig auf das Gerät zu, das ist aber schon der "worst case".

Der Rechner wird pro Tag ca. 14 Stunden laufen, in der Nacht wird er nicht benötigt und sollte sich evtl. automatisch um eine gewisse Uhrzeit an- und ausschalten.

Folgende Fragen hätte ich zu dem Projekt, von NAS bzw. Server zu Hause habe ich so gut wie keine Ahnung:
  1. Welches OS bzw. welche Software brauche ich? Das sollte auf der SSD installiert werden, richtig?
  2. Geht das an- und ausschalten zu festen Uhrzeiten per Software, falls ja: welche Software brauche ich?
  3. Hardware:
    Welches AM4-MB ist denn als besonders stromsparend bekannt?
    Wie kann ich den 2200G noch auf Strom sparen trimmen ohne allzuviel Leistung zu verlieren?
    Wie viel RAM wird benötigt, reichen 8GB RAM oder würden sogar 4GB reichen?
    Reicht das normale 1Gb-Netzwerk dazu aus oder muss das schon 10Gb sein?
  4. Das o.g. Netzteil ist wahrscheinlich nicht sehr effizient, daher steht da wohl ein Neukauf an. Welches Netzteil wäre für so ein Projekt zu empfehlen?
  5. Muss in Sachen Erweiterung durch weitere Festplatte etwas beachtet werden?
  6. Ist es überhaupt ratsam, die Spiele über das Netzwerk zu laden oder wartet man dann eine Ewigkeit?
  7. Welche Software brauche ich auf den Endgeräten (Smartphones und TVs)?
Und last but not least: was könnte man mit so einem Server zu Hause noch anstellen?

Danke schonmal vorab.
 
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Danke für den Tipp. Bei so einem Netzteil bräuchte ich dann aber Adapter, das hat ja nur 2x SATA.
 
1) Bei Selberbau: FreeNAS oder einfach selber Ubuntu installieren. Meist reicht ja Samba und ein DLNA Service und LAMP und es braucht keine Web Admin GUI fürs NAS.
2) Zeitgesteuert booten ging früher mal mit BIOS Boadmitteln, wenn vom OS korrekt angesprochen. Im dafür notwendigen Softoff Zustand zieht das Netzteil aber auch locker so seine 15watt.
3) 8GB RAM würd ich als brauchbar ansehen. Mangels bezahlbarer Komponenten im Heimbereich, bleib lieber bei 1GBIT LAN.
Nimm ein günstiges Mainboard ohne viel Klimbim. Ein günstiger Kaufpreis dürfte fast mehr wiegen als die Stromeinsparung durch geschickte Mainboardauswahl.
4) was kam denn bisher als Stromverbrauch im Leerlauf raus? Ein Pico oder 80+ Platinum oder Titanium Netzteil wird dich min. 80-100€ kosten und schön geredet evtl. 15-20watt im idle runterbringen. das lohnt dann eher nicht, insbesondere wenn du das gar nicht 24x7 laufen lässt.
6) aktuelle Spiele über LAN vom NAS laden ist viel zu langsam.
7) halbwegs aktueller SmartTV, der DLNA und gängige Codecs unterstützt, reicht schon mit seinen Boardmitteln.
 
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alxa schrieb:
4) was kam denn bisher als Stromverbrauch im Leerlauf raus? Ein Pico oder 80+ Platinum oder Titanium Netzteil wird dich min. 80-100€ kosten und schön geredet evtl. 15-20watt im idle runterbringen. das lohnt dann eher nicht, insbesondere wenn du das gar nicht 24x7 laufen lässt.
Man kann auch ein Be Quiet Pure Power 11 400W 80+ Gold für 50€ kaufen.
 
oh ich seh grad, dein Enermax Noisemaker Netzteil is ja von 2007. Das würd ich nicht mehr im Permanentbetrieb in einen Server packen. Da würd ich dann das vorgeschlagene BeQuiet nehmen.

Man kann zwar da beliebig weiter vom Stromverbrauch optimieren, aber ein Gold Netzteil für 50€ dürfte von Preis/Gegenwert sinnvoller sein.
 
@alxa Den Stromverbrauch des 2200G habe ich nie gemessen, momentan ist die CPU auch nicht eingebaut, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass NAS/Serverbetrieb die CPU voll auslasen wird. Oder irre ich mich da? Von daher gehe ich von <100W für das gesamte System aus. Ich wollte die CPU auch noch etwas runtertakten undervolten.

Danke auch für die anderen Antworten, das mit den Spielen habe ich mir schon gedacht, ist natürlich plöd, weil ich dann entweder doche inen HDD im Rechner behalten muss oder ich kopiere die Spiele vom NAS runter, wenn ich sie zocken will.

Ja, das Enermax ist echt alt, das habe ich eigentlich auch nur als Not-Backup und um die Wasserkühlung zu entlüften.
 
HerrRossi schrieb:
@alxa Den Stromverbrauch des 2200G habe ich nie gemessen, momentan ist die CPU auch nicht eingebaut, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass NAS/Serverbetrieb die CPU voll auslasen wird. Oder irre ich mich da? Von daher gehe ich von <100W für das gesamte System aus. Ich wollte die CPU auch noch etwas runtertakten undervolten.
Ging mir um den Verbrauch im idle, in dem Zustand wird der Server ja meist sein. wird dann idle vermutlich was um die 30Watt sein mit einem aktuellen guten Netzteil oder 45-60 mit dem alten.
 
Ich hab in meinem Rechner ein SP10 500W, das wollte ich sowieso ersetzen. Kann ich das auch nehmen? Ich weiß nicht, wie effizient das bei geringen Verbräuchen ist.
 
Probiers einfach. Das ist eher finetunen an kleinen Verbrauchs- Details.
Du kannst ja auch mit dem 2007er Netzteil erstmal loslegen.

Ich persönlich würd nur das 2007er Teil dann mal bei Gelegenheit alterungsbedingt aussortieren. Für nen dauerbetriebenen Server mit aktueller CPU is das nicht mehr das wahre. Atx Standards habe sich weiterentwickelt und der Wirkungsgrad auch.
 
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Sicher, dass dir kein Fertig-NAS wie z.B. von Synology reicht? Die ziehen halt nur so 10-20W.
Funktionsmäßig geht da ziemlich viel, auch web applications und streaming.
 
Würde bestimmt reichen, ist aber doch langweilig und der 2200G würde weiter unbenutzt rumliegen.
 
HerrRossi schrieb:
was könnte man mit so einem Server zu Hause noch anstellen?
Einiges - z.B. virtuelle Maschinen drauf laufen lassen, Netzwerkboot, VPN, Cloudservices,....
Hier entscheidet es sich dann auch, ob man die Leistung wirklich gebrauchen kann oder ob diese brachliegt.

Die "reine" NAS-Seite wird ja von SAMBA abgedeckt -> Netzlaufwerke für Datenablage.

Das könnte einfach eine Linux Minimalinstallation+Samba erfüllen. Bequermer und per Web admnistrierbar ist hier OpenMediaVault. Per Erweiterungen kann man die Funktionalität über das reine Sharing erweitern, z.B. Plex. Per Docker sind dann auch leicht andere Dinge möglich.

Mein NAS (mit OMV) besitzt nur einen Atom 270 mit 2GB RAM und der ist mit seinen NAS-Aufgaben keineswegs ausgelastet - weder CPU, noch RAM. Gut, virtualisieren brauch ich da drauf nichts, aber das versteht sich wohl von selbst.

Die Systempartition ist mit 12GB auch mehr als grosszügig bemessen.

Automatisches Runterfahren ist kein Problem, einen automatischen Start hingegen muss das Board zulassen.
 
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Ob das die richtige Basis ist, wenn stromsparend ein wichtiger Punkt ist?
Jede zusätzliche Platte braucht Strom, deshalb sollte man auch das im Hinterkopf behalten.

Erst das Szenario definieren - sprich was soll "erschlagen" werden, welche Anforderungen stellst Du (hier kommt z.B. auch die Vorüberlegung ZFS/BTRFS mit rein wegen RAM, Virtualisierung Ja/Nein), dann HW zusammenstellen - sonst verbrätst Du unnötig Geld in Beschaffung u. Betrieb.
Bei Technikaffe gäbe es Bauvorschläge/Zusammenstellungen, falls Du das brauchen kannst.

Der grosse Unterschied zwischen Linux Server u. Desktop ist nur, dass die Fenster fehlen; die Systeme können grundsätzlich beide das selbe - ist ja kein Windows (mit den künstlich geschaffenen Lizenzeinschränkungen).

Vorteil von einer Serverinstallation ohne Desktop ist, dass nicht unnötige Ressourcen verbraten werden, sich evtl. Sicherheitslücken minimieren (was nicht da ist, kann nicht buggy sein).

Verwendet man Distributionen, die als NAS-OS konzipiert wurden, ist eine grafische Administrationsfläche per Web vorhanden - ist halt bequemer als über Terminal, aber nicht zwingend notwendig.

Hinsichtlich der Distri-Auswahl definitiv Finger weg von Linuxmint o.ä. - das ist reines DesktopEV.
Debian wäre für Server die 1.Wahl, Ubuntu-Server(LTS!) basiert darauf u. wäre auch ok - letzterer macht es Anfänger wohl ein bischen einfacher, da man Serverrollen auswählen kann - man kommt aber mit beidem zum gleichen Ziel.
 
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Die Anforderungen hatte ich ja hier skizziert:
Ich möchte meine HDD aus dem Rechner verbannen und die Daten über das interne Netzwerk zugreifbar machen, RAID ist nicht vorgesehen. Weiterhin soll der Rechner als kleiner Entwicklungsserver auf Basis von LAMP fungieren. Es soll möglich sein, Filme, Bilder und Musik per Wifi auf Tablet, Smartphone und TV zu streamen, die Steambibliothek soll auch dort Platz finden, der Zocker-PC ist aber per Kabel verbunden. Es greifen maximal 3 User gleichzeitig auf das Gerät zu, das ist aber schon der "worst case".

Stromsparend ist zwar wichtig, aber es kommt mir nicht auf das allerletzte Watt an, was ich einsparen kann, zumal der Rechner ja auch nicht 24/7 läuft. Welches Dateisystem wäre denn dafür angesagt? ECC-RAM scheidet wohl aus, weil die CPU das nicht beherrscht. Ob ich da etwas virtualisieren soll/muss kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten, ich habe VM bisher nur mit Virtualbox betrieben. Zur Konfiguration wäre ein grafischer Desktop schon ganz nett, Sicherheitslücken sind nicht relevant, weil der Server nicht von außerhalb erreichbar sein soll.

Ich habe jetzt von der Software "unraid" gelesen, die Open Source Alternative wäre dazu wohl proxmox, wären die für den o.g. Einsatzbereich tauglich?
 
Je nachdem wie sehr Du auf den Stromverbrauch des Servers achten möchtest, könntest Du eventuell auch darüber nachdenken ein x86 SoC mit Pico-PSU aufzusetzen. Als Betriebssystem kann man da den Univention-Corporate-Server nehmen, der für Endanwender kostenlos erhältlich ist. Das ist letztendlich ein Business-Server-Linux mit schöner Weboberfläche zum Administrieren.

Ein Beispiel für so ein SoC-Mainboard wäre das ASRock N3150DC, das auch gleich mit DC-Anschluss und passendem Gleichstromnetzteil daherkommt:
https://geizhals.de/asrock-n3150dc-itx-90-mxgyw0-a0uayz-a1299774.html?hloc=at&hloc=de

Da das Gerät seine Zeit hauptsächlich, wie schon geschrieben, im idle verbringen dürfte, wird das mittelfristig ordentlich was ausmachen. Das obige Board hat nämlich mit allem drum und dran nämlich nur eine TDP von 6W. Damit schafft man ein System mit zwei 3,5" HDDs und System-SSD welche im idle insgesamt unter 20W bleibt. Das dürfte insgesamt deutlich unter dem Stromverbrauch des 2200G bleiben.
 
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Mit Unraid u. Proxmox vergleichst Du Äpfel mit Birnen.

Das, von @usbstick verlinkte Board ist m.E. gut geeignet, preisgünstig in Beschaffung und Betrieb.
Dazu passende HDDs in ausreichender Größe - gut ist es.

Als OS auf einer kleinen SSD installierst Du dann OMV, die Daten kommen dann auf die HDDs.
Somit hast du vom Start weg ein NAS mit Weboberfläche u. kannst dahingehend schon starten.
Sicherungsfunktionen aktivieren, Backup-Strategie einrichten.

Nach Installation der OM-Extras kann man Dockercontainer nutzen - ideal um dort einen LAMP-Entwicklungsserver laufen zu lassen - geht mit dem LAMP was schief, schmeisst Du den Container weg u. lädst ihn dir neu ohne deine NAS-Konfiguration zu gefährden.

Auf selbe Weise kannst Du auch Nextcloud mit reinnehmen - ebenfalls als Docker.

Da OMV nichts anderes ist, als ein minimales Debian mit Aufsatz, kann man alles machen, was mit dem "reinen" Debian auch ginge - halt nicht so komfortabel per Web, sondern per ssh+Terminal. Selbst einen Deskotp+Anwendungen könnte man installieren - wovon ich allerdings strikt abrate! Denn NAS ist ein Server u. auf einen solchen hat das nichts zu suchen. Zudem bleibt ja dann auch deine Lernkurve flach ;)
 
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Danke für den Tipp mit OMV und Docker, das gucke ich mir an!

Aber wie gesagt, der Stromverbrauch ist erstmal zweitrangig, ich möchte der CPU eine neue Aufgabe geben, nur zum rumliegen ist sie mir zu schade. Bei Ebay werden die Dinger aber zum Teil >85€ gehandelt, das wäre dann schon eine Überlegung wert. Hat dieses Celeron-SoC denn genügend Rechenleistung, wenn man den Rechner in Zukunft mit mehr Serverdiensten belastet?
 
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