Software JBOD mit Windows einrichten? Nachteile?

laurooon

Lt. Commander
Registriert
Okt. 2008
Beiträge
1.461
Hallo zusammen,

ich habe eine Diskstation DS1618+ und würde gerne ein BackUp machen.

Aktuell hat meine Diskstation eine Kapazität von 6x12 TB, also 60TB netto (Raid 5).
Ich habe eine externes Festplattengehäuse für 4 Platten, welches mit USB 3.0 mit einem PC verbunden ist.

Auf diesem externen Gehäuse soll meine Sicherung laufen. Um 60TB Speicherplatz zu haben und eine Vollsicherung zu ermöglichen, brauche ich 4x16TB = 64TB

Am liebsten wäre es mir, diese 64TB nicht über 4 unabhängige Platten zu haben, sondern über ein JBOD, so dass auch 64TB angezeigt werden.
Da mein externes Festplattengehäuse über keinen eigenen Controller verfügt um ein JBOD einzurichten, wollte ich das mit Windows machen, mit der Datenträgerverwaltung.

Dazu habe ich aber zwei Fragen:

1. Da das JBOD softwaremäßig eingerichtet wird, was passiert wenn ich mal Windows neu installiere? Wird mein externes Gehäuse dennoch mit 64 TB erkannt?
2. Was wenn ich das Gehäuse an einen anderen PC anschließe? Wird es auch hier als JBOD erkannt?

Danke für Tipps!
 
Ich hatte das unter Windows 8 getestet und erhebliche Probleme gehabt. War mir zu unsicher und instabil, daher habe ich Drivepool gekauft und das läuft seit Jahren. Zeigt meine Festplatten als eine große Festplatte an aber man kann trotzdem noch jede Festplatte einzeln einfach benutzen wenn man möchte. Gibt auch jede Menge Regeln die man definieren kann wo, was abgelegt wird.

http://techgenix.com/windows-10-storage-spaces/

Also vielleicht ist es mit Windows 10 besser aber die 20 oder 30$ für Drivepool haben sich bei mir gelohnt. Weiß nicht ob das mit einem externen Gehäuse auch geht: https://stablebit.com/DrivePool/Download

Aber mir war wichtig, dass ich jede Festplatte zur Not auch einzeln an einen PC anschliessen kann. Bei Windows Storage Spaces war es immer so, wenn eine Festplatte abgeraucht ist, konnte ich auch nicht mehr auf die anderen Zugreifen. Der Austausch oder ein Upgrade einer Platte war nicht gegeben.
 
Falc410 schrieb:
Aber mir war wichtig, dass ich jede Festplatte zur Not auch einzeln an einen PC anschliessen kann. Bei Windows Storage Spaces war es immer so, wenn eine Festplatte abgeraucht ist, konnte ich auch nicht mehr auf die anderen Zugreifen. Der Austausch oder ein Upgrade einer Platte war nicht gegeben.
Das ist mit JBOD zwar anders, aber die Datenteile sind dann trotzdem weg.

Also eine Datensicherung über JBOD ist nicht gerade dem Zweck dienlich.
Ein RAID5 oder RAID6 wäre da schon vorzuziehen.
 
Ich würde kein JBOD als Datensicherungsziel verwenden. Im Falle eines Ausfalls einer Platte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du an KEINE Daten mehr rankommst. Ich hätte außerdem extreme Bauchschmerzen, ein JBOD (StorageSpaces) mit USB Devices anzulegen. Softwarefehler bei StorageSpaces wie jetzt mit dem Windows 10 2004 Update tun ihr übriges dazu.
Ich hatte einmal ein JBOD (StorageSpaces) mit drei SATA SSDs für meine Steam Games. Da sind die Platten am Mainboard sicher angeschlossen und die Daten darauf sind im Zweifel auch nicht wichtig.

Für die riesige Datenmenge würd ich mir eher ne zweite NAS holen und dort das Backup anfertigen.
 
Es handelt sich um ein BackUp. Die Daten sind auf der Diskstation als Raid 5. Es müssten mir 3 Festplatten auf einmal ausfallen, das halte ich für unwahrscheinlich.

Gibt es denn externe Festplattengehäuse mit Hardware JBOD auf 4 Bays?
 
Also ich mache von dem NAS bei meinem Vater ein Backup, aber da ich mich schon lange von Raid 5 verabschiedet habe (weil es nur Nachteile hat und zwar ausschließlich, gerade im Heimbereich), benutzen wir unRaid bzw. ich zu Hause Snapraid und ich kann einfach die Festplatten einzeln sichern. D.h. ich hab ein Script was mir per rsync disk1 NAS auf disk 1 im Backup synct usw. für die folgenden Festplatten. Geht bei dir mit dem Raid 5 wahrscheinlich nicht, du könntest höchstens das auf Folder Ebene machen.
Also Folder A auf Platte 1, Folder B auf Platte 2 usw. Auch nicht so schön
 
Was nützt Dir dein externes USB Backup bei dem Du die Platten softwareseitig zu einem JBOD zusammengeführt hast, wenn ein WindowsUpdate (wie jetzt eben), dein Verbund kaputt machen kann ? Im Zweifel merkst Du das nicht mal, weil das USB Device seit Monaten im Schrank liegt. So ein USB Backup erfordert Disziplin. Habe ich selber auch und mache das Backup auch nur alle 3 - 4 Monate.
Aber wenn ich dass dann doch mal brauchen sollte, weil meine NAS und alle meine anderen Vorkehrungen versagen, dann möchte ich nicht mit einem Software JBOD USB Device dastehen und hoffen müssen, dass mein OS noch damit umgehen kann.
 
1. Da das JBOD softwaremäßig eingerichtet wird, was passiert wenn ich mal Windows neu installiere? Wird mein externes Gehäuse dennoch mit 64 TB erkannt?
Sowohl mit dynamischen Datenträgern als auch Storage Spaces kannst du das Volume auch an einem anderen Windows einfach wieder mounten.

2. Was wenn ich das Gehäuse an einen anderen PC anschließe? Wird es auch hier als JBOD erkannt?
Wenns Windows ist ja.

Beachte das sich das JBOD wie ein Raid 0 verhält. Ist eine Platte weg hast du keinen Zugriff mehr drauf. Solange da nur die Backup Daten liegen ist das ok, das die NAS und das Backup gleichzeitig ausfallen ist unwahrscheinlich.
 
Das hört sich nicht schlecht an. Kann ich auch Volumes hinzufügen und löschen, also das JBOD verkleinern? Letzteres stelle ich mir schwierig vor?
 
Alles nur theoretisch - ich habe es praktisch wie gesagt bei Windows 8.1 ausprobiert und da ging das alles nicht. Hat immer zu einem totalen Datenverlust geführt. Es kann sein, dass es in Windows 10 besser ist, aber vertrauen würde ich darauf nicht. Am besten du machst dir eine VM (z.B. Virtualbox) installierst dort schnell ein Windows und fügst ein paar virtuelle Festplatten hinzu (reicht ja wenn die nur ein paar GB groß sind) und dann spielst du ein bisschen damit rum. Du kannst das hinzufügen, entfernen, austauschen usw. alles simulieren. Ebenso eine Neu-Installation von Windows.
 
Ich werde es mit zwei kleinen 500GB Festplatten testen, die hab ich noch irgendwo aufm Speicher rumfliegen. :)

Alternativ... Gibt es Gehäuse mit Hardware JBOD für 4 Disks und mehr.
 
laurooon schrieb:
Die Daten sind auf der Diskstation als Raid 5. Es müssten mir 3 Festplatten auf einmal ausfallen, das halte ich für unwahrscheinlich.

Falsch, sobald zwei Platten ausfallen ist alles weg. Nur der Ausfall einer Platte ist vorgesehen. Bestenfalls, wenn Du noch ein Spare Drive als Backup-Laufwerk im NAS verbaut hast, welches direkt nach dem Ausfall der ersten Platte anspringt, kannst Du von drei Laufwerken reden. Die Rechnung halte ich aber nicht für zulässig.

S.a. https://www.storage-insider.de/was-ist-raid-5-a-821701/
 
Dazu hast du beim Rebuild eines Raid 5 dieser Größe eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein Bitfehler auftritt und dein Raid ist dann auch weg. Hier ist eigentlich nur noch Raid 6 empfohlen.
 
@Bodennebel
Ne, ich hab das schon richtig gerechnet. Ich brauche 3 Ausfälle für einen Super-GAU. 2 reichen nicht.

1. Ausfall: Diskstation Disk 1 kaputt, RAID ist fortan "degraded"
2. Ausfall: Diskstation Disk 2 kaputt, RAID ist dann komplett verloren
3. Ausfall: BackUP Festplatte(n) kaputt oder JBOD zerstört, keine Wiederherstellung für Diskstation möglich.

Nur wenn 3 Ausfälle im gleichen Zeitraum eintreten, hab ich Pech gehabt. Sonst ist immer noch Hoffnung da.
 
Masamune2 schrieb:
Dazu hast du beim Rebuild eines Raid 5 dieser Größe eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein Bitfehler auftritt und dein Raid ist dann auch weg.
Neben der Kapazität und Anzahl der Platten hängt das Risiko dafür vor allem von der UBER der Platten ab, bei Platten mit einer UBER von 1:10^15 stehen die Chancen auch bei einem RAID 5 mit 60TB gar nicht so schlecht.

Ein JBOD würde ich aber als Backup trotzdem nicht empfehlen und über Windows ging es zumindest früher über Platten die per USB angebunden sind, sowieso nicht, keine Ahnung ob es inzwischen anders ist. Große Mengen an Daten sicher zu speichern kostet eben einiges an Geld, da sollte man sich nichts vormachen.
 
Zurück
Oben