Störgeräusche beim bewegen der Maus

HansHubert

Ensign
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Feb. 2008
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LTT hatte gestern ein Video zum Thema onboard sound und homöopathisch dubiosen Filtermodulen von Amazon herausgebracht. Dabei wurde auch nebenbei das Phänomen von Störgeräuschen beim Bewegen des Mauszeigers erwähnt. Leider wurde nicht genau auf die Ursache Eingegangen. Es wurden nur generelle Empfehlungen für ein hochwertiges PSU einem DAC oder Kopfhörern gemacht.

Nun ist die Situation bei mir folgende:
Ich würde z.B. gerne mal wieder mein altes 5.1 System (Logitech z680) benutzen, welches über 3 Miniklinken am Mainboard hängt.
Hier habe ich jedoch ein permanentes leises Zirpen, welches durch etwaige Bewegungen auf dem Monitor deutlich lauter wird.
Das Problem habe ich nicht, wenn ich mein HyperX Headset (USB) oder meine Bose QCII über BT Dongle benutze.
Nun könnte man meinen, USB als Schnittstelle sei von diesem Effekt nicht betroffen, doch habe ich das gleiche Problem wenn ich mein Focusright Scarlett (Audiointerface) anschließe und mein 5.1 System über dessen Chinch Ausgänge anstöpsele.
Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob ich einen front USB Slot benutze oder direkt ans Mainboard gehe. Ich habe jedoch gemerkt dass es durch das Rerouten des Kabels, welches intern vom MB zum front USB führt durchaus noch schlechter werden kann.
Besonders Schade finde ich, dass ich auch meinen Gitarren Amp-modeler, der ebenfalls als USB Audio-Interface fungiert nicht über den PC konfigurieren kann, da hier die Störgeräusche besonders nervig sind.

Nun ist mir die Ursache weiterhin unklar. Ist es das Netzteil (BeQuiet Straight Power 11 750W) oder die Grafikkarte oder ist der Onboard Sound selbst schuld? Könnte eine Soundkarte wie diese hier Abhilfe schaffen? Könnte ich das Störsignal irgendwie abschirmen? Ich möchte ungern 20 neue Komponenten ausprobieren bis ich eine Störfreie Lösung habe.
 
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Das Problem ist ein unterschiedliches Massepotential der beiden Geräte. Erzeugt wird das Zirpen von schaltenden Spannungsreglern, die lastabhängig Spannungsregulierung betreiben. Das bewegen einer Maus erzeugt Last. Spulenfiepen hat ähnliche Ursachen. Und ob man davon betroffen ist, kommt wie immer auf den Zufall an.

Ganz weg bekommt man das nur, wenn man eine galvanische Trennung der beiden Systeme vornimmt oder das angeschlossene Gerät kein eigenes Massepotential besitzt (kein eigenes Netzteil).
Ist halt nicht ganz trivial, um eine USB-Verbindung zu trennen braucht man zb USB-Isolatoren.
 
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Nun bin ich leider kein Physiker. Du sagst aber den AMP-modeler könnte ich hiermit störfrei benutzen?

Die 5.1 Boxen haben auch einen digitalen optischen Eingang. Kann ich davon ausgehen, dass über den optischen weg keine Störsignale übermittelt werden? Dafür müsste ich allerdings erstmal einen optischen Ausgang nachrüsten.
 
Was du auch mal schauen kannst ob dein I/O Shield Korrekt sitzt, hatte dies mal bei einem Kumpel, da waren die Rastnasen mit zuviel gewalt reingedrückt und verbogen wurden, dadurch kam es auch zu Störgeräuschen.
 
HansHubert schrieb:
Kann ich davon ausgehen, dass über den optischen weg keine Störsignale übermittelt werden?
Nach meiner Erfahrung tritt das Problem auch bei Übertragung mit TOSlink auf.
Lange Zeit einer der Hauptgründe eine dedizierte Soundkarte zu verwenden, bei meinem aktuellen Board haben sie es offenbar gut gelöst bekommen.
 
Ich habe dieses Problem bei meinem Notebook. Ich denke, das wird verursacht, wenn die 5V-Versorgung des Gerätes zu schwach ist und die Last auf dem USB-Port steigt. Gleichzeitig ist dann auf dem billigen Board der analoge Audio-Chip ebenfalls nicht mit einer sauberen Spannung versorgt und womöglich auch nicht gut abgeschirmt gegen die die Rechteckflanken der digitalen Transfers ringsum.
Das Problem wird manchmal gemindert, wenn der Stromsparmodus z.B. der USB-Maus deaktiviert wird. Fallen Geräte in den Stromsparmodus, kann das Strom-an/Strom-aus ebenfalls für solche Flanken sorgen.
Ältere Boards und Netzteile sind oft auch nicht für die Stromversorgung vieler USB-Geräte dimensioniert. Manche USB-Sticks und vor allem Festplatten ziehen sehr viel Strom. Ich hatte es mal, daß der Kondensator im 5V-Zweig vom Netzteil aufgeblasen war. Das kann dann nach ein paar Jahren passieren und sich dann auch so äußern.
Ich nutze mittlerweile den Kopfhörerausgang vom Monitor. Da der Monitor das Signal per DisplayPort erhält, kommen solche analogen Störungen nicht an. Der D/A-Wandler im Monitor ist hinreichend gut.
 
HansHubert schrieb:
Du sagst aber den AMP-modeler könnte ich hiermit störfrei benutzen?
Wenn der mit USB1.1 zurecht kommt und nicht mehr als 500mA braucht, ja.
HansHubert schrieb:
Kann ich davon ausgehen, dass über den optischen weg keine Störsignale übermittelt werden?
Richtig. Optische Übertragung ist die sauberste galvanische Entkopplung, gleich nach Funkübertragung.
AwesomSTUFF schrieb:
Nach meiner Erfahrung tritt das Problem auch bei Übertragung mit TOSlink auf.
Dann war die Störung Teil des Signals oder wurde nicht von der Signalquelle verursacht. Über Toslink wird nur das PCM-Signal übertragen. Störungen die von der Masse ausgehen, können über Toslink nicht übertragen werden. Es kann höchstens zu Signalabbrüchen kommen, wenn die Spannungsversorgung der Diode qualitativ nicht ausreicht.
AwesomSTUFF schrieb:
Lange Zeit einer der Hauptgründe eine dedizierte Soundkarte zu verwenden
Der einzige Grund für Toslink eine Soundkarte zu verwenden, ist der lizenzierte Encoder für 5.1 DD/DTS. Von Massestörungen sind alle angeschlossenen Geräte betroffen, auch die Soundkarte.
 
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ghecko schrieb:
Wenn der mit USB1.1 zurecht kommt und nicht mehr als 500mA braucht, ja.
Nein die 500 mA reichen nicht. Der hat wieder sein eigenes Netzteil. Macht das die USB Isolierung wieder zunichte?
 
AwesomSTUFF schrieb:
Nach meiner Erfahrung tritt das Problem auch bei Übertragung mit TOSlink auf.
Das kommt auf die Ursache an. Kommt die Störung durch Interferenzen im Gehäuse, dann hilft Toslink nichts. Ist eine Brummschleife durch Masse-Verbindung die Ursache (wovon ich hier ausgehe, wenn das Logitech auch am USB-Interface brommt) dann hilft galvanische Trennung mit hoher Wahrscheinlichkeit.
 
HansHubert schrieb:
Der hat wieder sein eigenes Netzteil. Macht das die USB Isolierung wieder zunichte?
Nein, in dem Fall bist du nicht von der Leistung des DC-DC-Wandlers begrenzt. Der Massebereich wird dennoch entkoppelt, Massestörungen vom PC werden nicht an das Gerät weitergegeben.
 
ghecko schrieb:
Der einzige Grund für Toslink eine Soundkarte zu verwenden, ist der lizenzierte Encoder für 5.1 DD/DTS. Von Massestörungen sind alle angeschlossenen Geräte betroffen, auch die Soundkarte.
Ich weiß nix über Massestörungen und es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht - ich weiß nur dass die Störgeräusche mit dem Einbau einer dedizierten Karte bei mir weg waren.

@Topic: kauf Dir ne gebrauchte Creative Zx für nen Zehner, bau sie ein und guck obs besser ist. Das wäre mein pragamtischer, praxisnaher Lösungsvorschag bevor wir hier in die Untiefen der Physik abtauchen für Antwort auf ne relativ einfache Frage zu einem sehr weit verbreiteten Problem ;)
 
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Verringere mal die Abtastrate deiner Maus, z.b. von 1000Mhz auf 500Mhz. Hat bei mir damals geholfen das Problem in den Griff zu bekommen.
 
Flomek schrieb:
Verringere mal die Abtastrate deiner Maus, z.b. von 1000Mhz auf 500Mhz
Das hat leider keine Auswirkung bei mir.

Nachdem ich ein paar Rezensionen gelesen habe werde ich mir mal diesen USB Isolator für den AMP Modeler und einen Soundblaster Z SE für das Betreiben der Logitech Boxen besorgen. Dann kann ich anschließend ergänzen, ob es was gebracht hat. Danke für euren Input!
 
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HansHubert schrieb:
LTT hatte gestern ein Video zum Thema onboard sound und homöopathisch dubiosen Filtermodulen von Amazon herausgebracht.
Welches Video meinst du? Auf dem Kanal von Linus Tech Tips entdecke ich nichts.

Das ganze klingt hier nach einer typischen Brummschleife. Durch die Mausbewegung takten CPU / Grafikkarte hoch und verursachen die Störungen. Ich hatte das auch mal. Auch mit einer Xonar Essence STX Soundkarte.
Bei Stereoausgabe ist ein Behringer MicroHD HD400 eine einfache Lösung. Das ist KEIN
homöopathisch dubiosen Filtermodul
sondern einfach ein Transformator mit galvanischer Trennung.

Da es hier aber um 5.1 geht ist Toslink die sinnvollste Lösung.
 
Der USB Isolator war leider ein Griff ins Klo ;). Sowohl das Focusright als auch Pod Go (Amp Modeler) werden nun nicht mehr erkannt. Zwar hatte ich aus Produktrezensionen schon von dem Problem erfahren, doch meinten auch zwei User sie hätten das mit Ferritkernen an den USB Kabeln umgehen können. Bei mir half das leider nicht.
Die anderen auf Amazon angebotenen USB Lösungen setzen wohl alle auf den gleichen Chip (ADUM4160 bzw ADUM3160). Ich vermute also, dass es bei denen aufs gleiche herauslaufen wird :(.


Die dedizierte Soundkarte hingegen fuktioniert gut. Ich habe noch nicht mal das optische Kabel herauskramen müssen. Der direct 6 ch input über die drei Klinke Stecker ist frei von den Störgeräuschen.
Zumindest ein kleiner Sieg
 
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