Glasfaser Telekom Joint Venture: 12 Millionen FTTH-Anschlüsse für ländlichen Raum geplant

Steffenkrue schrieb:
Du hältst das möglicherweise für witzig? Oder wolltest Du uns mitteilen dass Du auch nur vom Hörensagen berichtest und noch nicht einmal eine konkrete Quelle für Deine Behauptung nennen kannst?
 
Ich nehme an du hast den Koalitionsvertrag der Ampel als ganzes gelesen um darüber zu reden? In der Realität ist es normal das man sich bei "angesehenen" Medien informiert und dies versucht durch mehrere Medienberichte zu bestätigen. Keiner liest AGBs, Gesetzestexte oder andere nicht einfach so interpretierbare Texte sondern lässt sie sich aufbereiten von Journalisten. Auch hier reicht eine journalistische Quelle als Beweis aus und da habe ich dir mehrere geliefert.
 
Koalitionsvertrag der Ampel?
Versuchst Du gerade abzulenken?

Zur Erinnerung Deine Behauptung: "die CDU hat die Entscheidung der SPD in den 80er gestopt"

Sag doch einfach das Du die angebliche Entscheidung selbst nicht kennst und noch nicht einmal sicher weißt ob es da überhaupt eine Entscheidung gab. Dann können wir das abhaken.
 
@Nore Ply, das Interview, in dem Schwarz-Schilling offen zugibt, dass die Entscheidung gegen den Glasfaser- und für den Kabelnetzausbau aus rein wahltaktischen Gründen getroffen wurde, habe ich hier verlinkt: https://www.computerbase.de/forum/t...s-zu-250-mbit-s.1954412/page-11#post-24317942

Da aber offenbar die Glasfaserkabel, die damals verlegt worden wären, uns in der heutigen Situation nicht unbedingt weiterhelfen würden, ist zumindest fraglich, ob und wie groß der dadurch tatsächlich entstandene Schaden ist. Verwerflich ist so eine Art von Politik natürlich trotzdem.
 
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0-8-15 User schrieb:
@Nore Ply, das Interview, in dem Schwarz-Schilling offen zugibt, dass die Entscheidung gegen den Glasfaser- und für den Kabelnetzausbau aus rein wahltaktischen Gründen getroffen wurde, habe ich hier verlinkt:
Das Video funktioniert leider nicht mehr.

Aber ja: die Einführung von Privatfernsehen und der Aufbau eines entsprechenden Breitbandkabelnetzes zu dessen Förderung und Verbreitung in den 70ern und Anfang der 80er ein sehr politisches Thema. Die Union fand den ÖR zu "sozialdemokratisch durchseucht" und hat sich vom Privatfernsehen eine Alternative erhofft. Die SPD sah da komischerweise keinen dringenden Handlungsbedarf in dieser Richtung.

So hat es Schwarz-Schilling auch schon in in einem Gespräch mit der Wirtschaftswoche beschrieben, wenige Wochen nachdem die WiWo das erste mal das Thema "Schmidt und Glasfaser" aufgebracht hat und damit die ganze Diskussion gestartet hat.

Der Punkt ist doch: es wird jetzt gerne so getan als sei der Glasfaserausbau praktisch schon in trockenen Tüchern gewesen, und auch technisch sieht heute anscheinend niemand Probleme das Projekt in den 80ern umzusetzen (bzw. damit anzufangen). Wenn dem so wäre, dann wäre die politische Entscheidung für ein Breitbandkabelnetz (insbesondere auch für TV) unabhängig von der danach zu treffenden Entscheidung "Glasfaser oder Koaxkabel".

Dass die Entscheidung für den schnellen Ausbau eines Breitbandkabelnetzes auch eine Entscheidung gegen ein Glasfasernetz war liegt IMHO daran dass Glasfasernetze damals eben für ein neues Netz bis in die Haushalte technisch keine Alternative waren.

Schwarz-Schilling sieht im obigen Artikel umgekehrt eher eine Hinhaltestrategie bei der SPD. Der berühmte Kabinettsbeschluss zum Glasfaserausbau hat ja auch den Zusatz "sobald die technischen Voraussetzungen vorliegen". Laut Schwarz-Schilling musste angeblich auch nichts rückgängig gemacht werden, weil an dem Projekt beim Regierungswechsel nicht wirklich gearbeitet wurde. Aber er sieht es zumindest kritisch, dass man damals beim Koax-Ausbau nicht stärker auf Leerrohre gesetzt hat.
 
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0-8-15 User schrieb:
@Nore Ply, das Interview, in dem Schwarz-Schilling offen zugibt, dass die Entscheidung gegen den Glasfaser- und für den Kabelnetzausbau aus rein wahltaktischen Gründen getroffen wurde, habe ich hier verlinkt

Das Video habe ich gesehen. Da wurde gesagt das es eine politische Entscheidung für Koaxkabel gab. Es wurde keine Entscheidung gegen Glasfaserkabel erwähnt. Wie auch, Glasfaserkabel zu den Haushalten war damals pure Fiktion.

@Stefenkrue: Da Fakten nicht so Deins sind ist es wohl besser wenn Du das jetzt beendest.
 
BlackhandTV schrieb:
Leute wie ich warten täglich, seit über 30 Jahren, ich hoffe ich lebe noch so lange bis ich endlich Glasfaser habe! :grr:
Sei lieber froh das du so lange warten musst! Deine gewünschte und heute über 30 Jahre alte Glasfaser wäre nun der neue Klingeldraht. Kurz um, kurz vor unbrauchbar. 😉
 
T1984 schrieb:
Das Video funktioniert leider nicht mehr.
Nore Ply schrieb:
Das Video habe ich gesehen. Da wurde gesagt das es eine politische Entscheidung für Koaxkabel gab. Es wurde keine Entscheidung gegen Glasfaserkabel erwähnt. Wie auch, Glasfaserkabel zu den Haushalten war damals pure Fiktion.
Ab 15:13 min:
Das Jahr 1981 hingegen markiert eine visionäre Ausnahme. Die sozialliberale Regierung Schmidt wollte Deutschland mit Breitbandhausanschlüssen versorgen. Mit einem Glasfasernetz, das bis heute fehlt. Der Name des Projekts: "Breitbandiges integriertes Glasfaserfernmeldeortsnetz" - BigFON. Im Protokoll der Kabinettssitzung wurde weitsichtig vermerkt: "Im Bereich der Individualkommunikation könnten revolutionäre Entwicklungen eintreten". Es blieb eine Vision. Mit Helmut Kohl als Kanzler änderten sich dann die Prioritäten. Statt Glasfaser für Telefon und Daten wurden vor allem Kupfer für Kabelfernsehen verlegt.
 
0-8-15 User schrieb:
Ah, danke. Den Bericht kannte ich in der Tat schon.

Was aus dem von Dir zitierten Text nicht so deutlich hervorgeht:

BIGFON war ein Forschungsprojekt, bei dem von Anfang 1984 drei Jahre lang in sechs Städten Prototypsystem von Glasfasernetzen verschiedener Hersteller ausprobiert wurden. Da war Schwarz-Schilling schon über ein Jahr Postminister. Hier z.B. ein Bericht in der Computerwoche zum Startschuss des Probebetriebes im Dezember 1983.

Eine Kurzfassung der Zielsetzung und der Ergebnisse kann man z.B. in den Antworten zu dieser kleinen Anfrage der Grünen aus dem Jahr 1988 sehen. Ergebnis insbesondere: für Privatkunden derzeit (=1988) zu teuer.

Dass Glasfasernetze für Privatkunden in den 80ern technisch schwierig und ziemlich teuer waren ist übrigens keine exklusive Erkenntnis der damaligen Bundespost. Siehe z.B. diesen Artikel in der Zeit von 1989:
[...]die Verkabelung Frankreichs mit moderner Glasfasertechnik erwies sich bisher als Flop. [...]Vom Ziel, bis Ende vergangenen Jahres 2,4 Millionen französische Haushalte zu verkabeln, ist Frankreich noch weit entfernt. Und nachgerade blamabel ist, daß die hochfliegenden Glasfaser-Pläne der französischen Post zurückgeschraubt werden mußten. Wegen technischer Schwierigkeiten mit Glas ist bei der weiteren Verkabelung zum Teil wieder das bewährte Kupfer verwendet worden. Auch finanziell geriet der Einsatz von Glas zu einem Fiasko. Während die Bundespost für jeden Kabelanschluß rund 800 Mark kalkuliert, kostet ein Anschluß in Frankreich etwa 10 000 Mark.
Bei 30 Jahren Inflation wären die 10.000 Mark aus den 80ern mit 10.000 Euro in heutiger Kaufkraft eher gnädig umgerechnet.

Glasfasernetze für private Endkunden waren in den 80ern eben eher Versuchprojekte. Die OPAL-Netze die ab Anfang der 90er gebaut wurden - dann tatsächlich für Millionen Haushalte - waren meines Wissens eine der ersten größeren Anwendungen von Glasfaser für Privatkunden. Technisch waren sie aber auch nicht so der Bringer und schwierig aufzurüsten, das hatten wir ja schon.

Die Vorstellungen bei vielen scheint zu sein: da es 1981 einen Entschluss zum Bau eines Glasfasernetzes gegeben hat ("...sobald die technischen Voraussetzungen gegeben sind..."), hätte man auch schon in den 80ern losgelegt und ein Glasfasernetz gebaut, so wie man es sich heute vorstellt - wenn der Regierungswechsel nicht dazwischen gekommen wäre. Aber nur weil eine Bundesregierung etwas beschließt wird es nicht unbedingt Realität (auch ohne Regierungswechsel), es ist noch nicht mal unbedingt realistisch. Sonst hätten wir ja auch schon seit ein paar Jahren alle mindesten 50 Mbit/s.
 
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Reaktionen: chartmix, 0-8-15 User und Nore Ply
Trotz allem kommt laut deiner Quelle das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung zu folgendem Schluss:

Wann man es endgültig verpennt hatte, auf den Glasfaserzug aufzuspringen, haben wir ja schon vor ein paar Tagen festgestellt: https://www.computerbase.de/forum/t...hen-raum-geplant.2050873/page-9#post-26336088
 
0-8-15 User schrieb:
Trotz allem kommt laut deiner Quelle das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung zu folgendem Schluss:


Wann man es endgültig verpennt hatte, auf den Glasfaserzug aufzuspringen, haben wir ja schon vor ein paar Tagen festgestellt: https://www.computerbase.de/forum/t...hen-raum-geplant.2050873/page-9#post-26336088
Eben, knapp 20 Jahre später. Das ifo-Institut kritisiert laut Quelle, dass man schon 1985 statt 1988 mit Glasfaser im Ortsnetz beginnen soll, um nicht in Rückstand zu geraten. Rückblickend kann man diese Aussage dann ganz gut bewerten...
 
Rückblickend sollte man sich auch vergegenwärtigen dass "Glasfaser im Ortsnetz" damals die Digitalisierung bis zur Vermittlungsstelle meinte. Von FTTB und FTTH für Privatpersonen konnte man nur träumen.
 
Zarlak schrieb:
Sei lieber froh das du so lange warten musst! Deine gewünschte und heute über 30 Jahre alte Glasfaser wäre nun der neue Klingeldraht. Kurz um, kurz vor unbrauchbar. 😉
Kommt ganz auf die verlegte Glasfaser an und ob es per FTTC, FFTB oder (als "Zwischending") FTTD angeschlossen war. Es würde mich nicht wundern, wenn in Dresden-Striesen auch genug Multimode-Glasfaser für die dort im Einsatz gewesene HYTAS-Technik verwendet wurde. Die musste dann sicherlich ersetzt werden.
Ich habe den HYTAS-"Spaß" an einem FTTB-Anschluss bis 2015 miterlebt. (ISDN war das maximal Mögliche.) Dann ist 2015 der mit zusätzlichen Kupferanbindungen von Haushalten (VDSL) erfolgte "Glasfaser"-Ausbau erfolgt. Weil die Telekom die HYTAS-Technik wegen deren Anbindung außer Betrieb nehmen wollte. Aber immerhin eigenwirtschaftlich.
Nun gibt es wenigstens vollständig 50 MBit/s (und eingeschränkt 100 MBit/s bzw. 175 MBit/s) und die Glasfaser im Keller bleibt möglicherweise solange dunkel, bis sie blind ist (was ja auch ein Thema bei Glasfasern ist). Wenn es bis zum nächsten Ausbau genauso lange dauert, wie bei diesem, dann wird das nichts vor 2035. (Wieviel länger dauert es, bis eine Glasfaser blind ist?) Nebenbei gibt bei uns in der Gemeinde sogar noch DSL light. Da bin ich mit VDSL doch schon mal gut bedient.
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibkorrektur/Ergänzung)
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