Projekt "The Big One" - Ein Thermaltake-Modcase

JohnDeclara

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Ich möchte hier einfach mal vorstellen, was mich so in den letzten 3 Monaten beschäftigt hat. Ziel der ganzen Sache war es, so viel Kühlfläche wie möglich in einem Gehäuse zu verbauen, ohne Platzprobleme, ohne Einschränkungen. Und da ein Desk-Case für mich keine Option war, blieb eigentlich nur "The Tower 900" von Thermaltake.


Die Grundtechnik war ein älteres Maximus Hero auf dem Z170 Chipsatz mit einem i5 6600k. Da ich mich immer öfter im Videoschnitt- und Konvertierungsbereich befinde, waren mehr Kerne einfach mal von Nöten. Das Ausgangscase war ein Thermaltake Core P5, was auch schon diverse Löcher von mir bekommen hat:

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Zwar handelt es sich bei diesem Case um ein schönes wall-mounted Case, jedoch ist der Aufwand riesig, wenn man auch nur ein Kabel wechseln muss oder will, einfach mal etwas noch anschließen möchte oder vielleicht etwas nicht funktioniert und man einfach nachschauen muss. Da ich des Öfteren Dinge austausche und ersetze, brauchte ich etwas, was sehr viel prakmatischer ist, ohne jedoch optisch ein langweiliges Irgendwas zu seien, was man am liebsten unter den Schreibtisch schiebt und dort einfach seine Arbeit machen lässt. In dem Zuge musste auch die Hardware einmal großteils aufgefrischt werden. Kommen wir also kurz zu den technischen Specs:

MSI X470 Gaming Pro Carbon (NEUANSCHAFFUNG)
AMD Ryzen 7 2700X (NEUANSCHAFFUNG)
Gigabyte Geforce GTX 1080 TI Aorus (war vorhanden)
4 x 4 GB G-Skill Ripjaws 3200MHz CL16 (war vorhanden)
Crucial MX300 500GB SSD (war vorhanden)
Samsung 960 Evo 250GB NVMe (war vorhanden)
beQuiet Straight Power 1000W (NEUANSCHAFFUNG)

Mein Kater war mir übrigens nie wirklich eine Hilfe, aber Dabeisein ist ja bekanntlich alles :D

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Für die Wasserkühlung musste natürlich auch noch etliches neu dazukommen, schließlich waren 2 Kreisläufe geplant. Nun sind 2 DDC 1T Plus PWM verbaut, die auf dem Grundgerüst des Eisbecher 250 DDC von Alphacool sitzen. Die Plexiröhre wurde jedoch durch eine größere getauscht, den Plexi Tube 300. Ich hätte sehr gerne etwas aus Borosilkatglas genommen, am liebsten nanobeschichtet. Leider habe ich jedoch keinen Hersteller gefunden, der AGBs über 30cm Länge mit einer Pumpenkombo anbietet. Was das angeht, ist die Kombination von Alphacool schon recht genial, wenn man es so groß mag.

Gerade bei dem 2 Jahre altem Eisbecher war der Deckel noch anders gefräst. Das führte dazu, dass die 12mm EK-HDC-Fittings wie aufs Auge reinpassten ;)

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Was mir in dem Gehäuse so gar nicht gefiel, waren diese 2 Laufwerksschächte hinter der Glasfront. Wieso sollte ich da HDDs oder SSDs reinbauen, wenn ich hinten und an den Seiten so viel Platz habe? Um diesen Makel zu verdecken, habe ich mich dazu entschieden dort ein Mini-LCD einzusetzen um aktuelle Systemparameter beobachten zukönnen. Das Display bietet eine Auflösung von 800x400 und ist über den USB-Anschluss ein Touch-Display. Dadürch wird es möglich den PC quasi nur mit Strom, ohne jegliche Peripherie zu betreiben.

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Schließlich wurde dann alles einmal reingesetzt, da ich das Blech für die unteren EK-AF Pass-Through bohren musste.

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Schließlich musste dann nur noch alles gebogen werden. Ich habe an dieser Stelle auch festgesetllt, dass 16mm PETGs sehr viel einfacher zu biegen gewesen wären. Die 12/10 PETGs sind wirklich extrem anfällig für Knicke und unschöne Kurven.


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Wer übrigens gedacht hat, dass man in dem Tower unendlich viel Platz für Radiatoren hat, der würde auf die Nase fallen, so wie es mir fast passiert wäre. Ich habe einen 560er x 60mm Radiator von Phobya gehabt und mir noch einen 280er x 60mm Radiator von Phobya dazugekauft. Ursprünglich wollte ich zwei Monsta einsetzen, wusste aber von meinem letzten NexXxos 420 Monsta, dass man wirklich viel Airflow braucht um ihn richtig zu kühlen, was wiederum in einer noch höheren Lautstärke geendet hätte. Also habe ich mich blind für die 60mm-Variante entschieden; zum Glück wie ich dann feststellte.

Zusatz bei 04.jpg

Wie man sieht, ist auf Grund des Netzteilsdie maximale Dicke der Radiatoren bereits bei 60mm erreicht. Es sei denn man möchte einen Monsta nur im Push-Betrieb betreiben, was völlig schwachsinnig wäre.

Anschließend ging es nur noch ums Befüllen und Verkabeln. Bei Lichttechnik habe ich mich sehr lange sehr schwer getan. Ich habe mich für ganz konventionelle 12V-RGB-Anschlüsse entschieden. Also Lüfter werkeln dementsprechend Cooler Master MasterFan Pro 140Air Pressure RGB an allen Radiatoren (also an den sichtbaren Außenseiten sowie im Case innen). Alles in Allem sorgen 17 Lüfter für die passende Luftzirkulation im Gehäuse. Die RGB-Bereiche sind via eines Cooler Master RGB Controllers unterteilt in Grafikkarte (Kanals 1), linke Gehäuseseite (Kanal 2), CPU + RAM (Kanal 3) und rechte Gehäuseseite (Kanal 4). Jeder Kanal lässt sich unterschiedlich ansteuern oder mit den anderen verknüpfen. Das Beste an dem ganzen war, das es die RGB Controller bei jedem 3er Pack der Lüfter dazu gab. ;)
Doch nun das ganze auch mal in Bildern.

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Und nun noch ein paar RGB-Variationen:

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Auf dem Schreibtisch wirkt das ganze zwar etwas klobig, aber ich bin immer wieder hell auf erfreut, wenn ich mein Büro betrete. Und das zählt! :p :D

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In diesem Sinne.... vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
P.S.:Kommentare in jeglicher Form sind gerne erwünscht. Bei Fragen stehe ich natürlich auch jeder Zeit parat.
 
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Also das letzte Bild vom Schreibtisch sieht richtig geil aus. Respekt, sehr schöne Arbeit !
 
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Kranker Shice, alle Achtung :daumen: sieht gut aus und Katerle ist die unabdingbare moralische Stütze für so ein Projekt.
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sieht richtig gut aus! Insbesondere das Detail mit den Verlängerungen der Anschlüsse auf dem CPU-Block gefällt mir und habe ich bisher noch nie gesehen.

Zu den 2 Kreisläufen: Hast Du Vergleichswerte zu vorher mit nur einem Loop, der CPU + GPU kühlte? Mich würde interessieren, wie sich die Komponententemperaturen und die Wassertemperatur verändert hat.
 
Als ich anfing mit einem Loop CPU + GPU + RAM zu kühlen müsste ich den Radiator auf Grund des Gehäuses (Thermaltake Core P5) mehrmals aufstocken. Bei einem i5 6600k @ 4,5GHz und der 1080 TI sowie dem RAM lag ich mit der DDC 1T Plus PWM bei einem 420er X-Flow XT45 von AC unter Volllast nach einer Stunde ca. bei knapp 40°C Wassertemp. Nachdem ich auf einen 420 Monsta (86mm) aufgerüstet habe konnte ich die Wassertemperatur auf 36°C runterdrücken. Allerdings brauchten die Corsair ML140er Lüfter auch ordentlich Umdrehungen um den Monsta zu durchblasen. Anschließend stieg ich auf einen 560er Phobya um mit 60mm Dicke. Die Wassertemp blieb zwar weiterhin bei knapp 35°C aber mit sehr viel ruhigeren Lüstern (max 1100RPM).
Die Grafikkarte war dabei eigentlich vom Chip her immer die kühlste Komponente. Auch heute erreicht sie selten über 40°C. Der i5 6600k war sehr viel schwankungsempfindlicher und trieb immer so zwischen 55°C und 70°C hin und her.

Wie sich der Ryzen in dem alten Kühlkreislauf verhalten hätte, kann ich nicht sagen bzw da kann man nur Mutmaßen. Gefühlt wird er jedoch um einiges wärmer selbst mit Stock-MHz als der i5 im Stock.

Ich habe das ganze mal 15min laufen lassen mit Furmark und Prime. Die Temperaturen sind jedoch auch die maximalen die da so entstehen. Wenn ich 2 bis 3h mal FarCry5 oder Ähnliches zocke, kommt man nie auf die Temperaturen bzw die Wassertemperaturen. Diese pendeln sich bei ca. 32°C Wasser, ca. 38°C Grafikkarte und knapp 60°C CPU ein..... bei ca. 900RPM auf allen Lüftern. Das sind die realistischen Temperaturen bei zocken.
Und Prime und Furmark liegen sie dann höher:

OHNE LAST
OHNE_LAST.jpg

NACH 15Min LAST
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Wie man sieht, besteht der Vorteil vor allem aus der geringeren Geräuschkulisse (wobei das relativ zu sehen ist, da die Anzahl der Lüfter einen entschiedenen Faktor dazu beitragen). Mit zwei Loops kann man mit wesentlich weniger RPM die gleiche Wassertemperatur erreichen. Wenn man natürlich so wie ich 17 Lüfter verbaut (bei meinem vorherigem Loop mit einem 420 Monsta waren es 6 Lüfter), würde ich ich bei meinem System nicht von einem Silent-System sprechen. Ich wollte eher die Kühlleistung, die, wenn man alle Lüfter bis Anschlag fahren würde, beachtlich ist. ;)

Und eins habe ich noch gelernt, nach unzähligen Umbauten: Die Chip-Temperatur ist völlig egal bei einer Wasserkühlung. Die Wassertemperatur ist aus meiner Sicht das Entscheidene. Die Chips bleiben quasi mit jeder WaKü völlig im Normbereich im Vergleich zu Luftkühlung, wenn die Wassertemperatur stimmt.

Ich hoffe ich konnte helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht top aus, was für Monitore benutzt du denn? Ich habe Platzprobleme, auf die Idee gekommen einen kleineren einfach zu drehen bin ich nie gekommen.
 
Beide Monitore sind von Iiyama. Der eine ist ein 39,5" X4071UHSU-B1, der andere ist ein 21,5" Iiyama Pro Lite X2283HSU-B1DP. Beide sind VA-Panel um den Kontrast gleich zu halten. Der kleine löst mit 1080x1920 auf, der Große mit 4K (3840x2160). Bei der Reaktionszeit sind beide recht gleich bei 3 bzw 5 ms. Wobei auf dem kleinen Monitor eh nicht gezockt wird. Bei den Maßen, welcher wie passt, ist es am einfachsten sich die technisches Zeichungen der Hersteller anzuschauen. Fast jeder bietet diese auf seinen Websiten an. Anschließend einfach bei Geizhals nach diversen Monitorgrößen schauen. Dort werden alle Außenmaße mit angegeben. Bei fast 40Zoll war ich mit 21,5Zoll allerdings schon bei fast der kleinsten Größe die auch noch Displayport bietet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schiebe hier nochmal ein kleines Update zum Mod rein. Nach knapp 3 Monaten wurden nun nochmal ein paar Veränderungen vorgenommen. Grund dafür waren natürlich der neue Monoblock von EKWB sowie die vielzahl an TheTower900-Mods die mittlerweile im Netz zu finden sind. Grundsätzlich gibt einem das Case natürlich die festen Räumlichkeiten vor, was es um so schwerer macht etwas völlig anderes zu kreieren obwohl man eigentlich sehr viel Platz hat.

Doch nun ein paar Bilder:
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Sieht doch gut aus :daumen: Besonders die Idee mit dem Mini-LCD ist der Hammer!

Noch was zu Deiner CPU: In Deiner Signatur heißt es AMD Ryzen 2700X @ 4,20GHz. Lohnt sich diese All-core Übertaktung überhaupt? Wenn Du 1/2-Kern Maximal-Performance brauchst (z. B. bei vielen Spielen), dann taktet der 2700X doch out-of-the box wegen XFR2 und dem ganzen Gedöhns automatisch bis auf 4.35 GHz. Wäre doch eine Überlegung wert... und halt dann nur den RAM übertakten.
 
Grundsätzlich habe ich diese Idee auch schon ausprobiert. Da ich aber viel Video-Encoding mache,
bringen 16 x 4,2GHz arbeitstechnisch mehr als die reine Gamingperformance mit XFR2. Zudem ist es jetzt nicht so als bräuchte ich noch mehr Leistung. Aktuell reichen mir die via V-Sync geblockten 60FPS bei meistens ca. 80% GPU-Auslastung auf 4K aus. Mehr FPS würden, egal ob über CPU oder GPU, eh nur in Wärme verpuffen und nicht wirklich auf dem Monitor erscheinen. Die Mehrleistung aller Kerne ist für mich relevanter, ob über Arbeitsspeicher oder Takt.
 
hut ab, dass ist wirklich hammer!
 
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Soo.... nach langer Zeit gibt es wieder mal ein Update. Die 12mm PETG-Hardtubes wurden gegen 16mm Tubes getauscht. Biegungen gehen damit sehr viel besser. Zudem wurde das Display vorne entfernt, da es auf Grund meiner vielen anderen Anschlüsse (HDMI,DP usw.) nicht mehr sinnvoll verwendet werden konnte. Die neuen Luftführungen sind von Enermax... sogenannte AirGuides. Leider gibt es diese nur für 120mm-Lüfter, weswegen ich etwas tricksen musste. Die Funktion dieser Teile ist jedoch genau so simpel wie genial. Die großen 30cm AGB wurden gegen kürzere getauscht um sie anwinkeln zukönnen und den dahinter liegenden Raum etwas sinnvoller zu füllen. Gerade von der Seite schaut man nun nicht mehr so ins Leere. Zudem hat sich die Farbe nun etwas geändert: EK Cryofuel Solid als Premix in Azure Blue und Electric Purple ;) . Von der reinen Hardware wurde bisher noch nichts geändert.... aber wer weiß :D

Doch nun noch ein paar Bilder.....
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Ist der Drucker im Bild neben dem PC eigentlich auch wassergekühlt? ;)

Sieht ganz schick aus mit den neuen Farben. Wie lange waren denn die alten Farben aktiv und konntest Du Ablagerungen / Durchflussrückgang feststellen in der Zeit?
 
Nein... leider nicht :(

Das Acid Green von EK war 10 Monate in Betrieb. Da gab es quasi keine Ablagerungen oder Ähnliches. Einmal mit destilliertem Wasser durchgespült und der Kreislauf war komplett sauber. Deswegen würde ich auch nie wieder was anderes nehmen. Ich hatte vorher schon mal Double Protect Ultra von Aquacomputer. Das hat jedoch in den Schläuchen und auch in den Röhren zu etlichen Verfärbungen geführt.
Bei dem Solid Cryofuel bin ich vor allem gespannt, da selbst EK das Zeug für Langzeitbenutzung frei gibt, so dass sich selbst nach 2 Wochen stehendem Wasser noch keine Partikel rauskristallieren sollen. Bin gespannt wie meine Düsen (CPU und GPU) danach aussehen.
 
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