Umstieg von POTS/ISDN auf VoIP/NGN: Fragen zur Umsetzung

WieEiPiehGuy

Ensign
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Hallo zusammen,


ich habe einige Fragen zur Umstellung auf NGN, die ich vornehmen will (zukünftiger Provider wird EWE statt derzeit Deutsche Telekom). Unsere Telecom-Hausverkabelung sieht wie folgt aus:
haus-telecom.png

Würde ich auf VoIP umstellen, könnte ich dann einfach Splitter, NTBA und DSL-Modem rausschmeißen und diese Geräte durch eine FritzBox ersetzen?

Es werden weiterhin 4 analoge Telefonanschlüsse benötigt, entsprechend müsste die vorhandene Telefonanlage (Eumex 504 PC SE) weiter verwendet werden, richtig? (In Kombination mit einer FritzBox mit S0-Ausgang, z.B. 7390) Den vorhandenen WLAN-Router (TP-Link TL-WR1043ND) würde ich dann als WLAN-AP und Switch weiterhin im DG laufen lassen.

Wie ist die Qualität der Fritzbox im Bezug auf die VoIP-Gateway-Funktion, also die Umwandlung von VoIP zu den analogen Endgeräten und umgekehrt? Merkt man einen Unterschied zu ISDN (1 Mbps Upload vorhanden am DSL-Anschluss)?

Funktioniert die Zuordnung der 4 MSNs zu den 3 Telefonen und 1 Faxgerät weiterhin, eingehend und ausgehend?

Im Kellergeschoss ist ein Büro untergebracht. Entsprechend ist es unabdingbar, dass die dortigen Endgeräte vernünftig funktionieren, wie sie es mit ISDN und der vorhandenen Telefonanlage derzeit tun. Ist die Zuverlässigkeit/Qualität von VoIP also so weit fortgeschritten, dass ich bedenkenlos von ISDN auf NGN umschwenken kann? In dem Büro wird sehr viel telefoniert.

Ich denke mehr Fragen habe ich im Moment nicht.
 
WieEiPiehGuy schrieb:
Würde ich auf VoIP umstellen, könnte ich dann einfach Splitter, NTBA und DSL-Modem rausschmeißen und diese Geräte durch eine FritzBox ersetzen?
Ja. Wenn es aber wirklich nur DSL-Modem und nicht Router ist, musst Du Deinen WLAN-Router so umkonfigurieren, dass er nicht mehr die Einwahl übernimmt, sondern die FBF als WAN betrachtet.

WieEiPiehGuy schrieb:
Es werden weiterhin 4 analoge Telefonanschlüsse benötigt, entsprechend müsste die vorhandene Telefonanlage (Eumex 504 PC SE) weiter verwendet werden, richtig?
Ja. Wobei sich mir der Sinn einer analogen DECT-Basis nicht erschließt. Wenn Du die FBF besser plazierst, so dass DECT das ganze Haus abdeckt, spaarst Du schon mal einen Analoganschluss. Wenn Du ein weiteres Telefon im Keller durch ein DECT-Mobilteil, ein ISDN- oder VoIP-Telefon ersetzt, kommst Du dann ohne die alte Eumex aus.

WieEiPiehGuy schrieb:
Wie ist die Qualität der Fritzbox im Bezug auf die VoIP-Gateway-Funktion, also die Umwandlung von VoIP zu den analogen Endgeräten und umgekehrt? Merkt man einen Unterschied zu ISDN (1 Mbps Upload vorhanden am DSL-Anschluss)?

Ja, der Umweg über Analog ist generell eine Verschlechterung. Da ist die FBF nicht schlechter als andere Geräte, wie gesagt, am Besten DECT direkt an die Box anmelden (oder eine Gigaset ISDN-Basis anschließen)

WieEiPiehGuy schrieb:
Funktioniert die Zuordnung der 4 MSNs zu den 3 Telefonen und 1 Faxgerät weiterhin, eingehend und ausgehend?

Kein Problem. Wenn Du die Eumex weiter verwendest, kann es sein, dass die MSN neu programmiert werden müssen. Das hängt vom Anbieter ab, bei einigen wird die MSN intern mit Vorwahl signalisiert (also 040123456 statt 123456).

WieEiPiehGuy schrieb:
Ist die Zuverlässigkeit/Qualität von VoIP also so weit fortgeschritten, dass ich bedenkenlos von ISDN auf NGN umschwenken kann? In dem Büro wird sehr viel telefoniert.

Ja, nur wenn mal generell eine Störung des Internets passiert, ist Telefonie auch weg. Ich habe so alle 2 Jahre mal ne Stunde mit Problemen...
 
Würde ich auf VoIP umstellen, könnte ich dann einfach Splitter, NTBA und DSL-Modem rausschmeißen und diese Geräte durch eine FritzBox ersetzen?
Prinzipiell erst mal ja.
Es werden weiterhin 4 analoge Telefonanschlüsse benötigt, entsprechend müsste die vorhandene Telefonanlage (Eumex 504 PC SE) weiter verwendet werden, richtig? (In Kombination mit einer FritzBox mit S0-Ausgang, z.B. 7390) Den vorhandenen WLAN-Router (TP-Link TL-WR1043ND) würde ich dann als WLAN-AP und Switch weiterhin im DG laufen lassen.
Perfekt. Genau so.
Wie ist die Qualität der Fritzbox im Bezug auf die VoIP-Gateway-Funktion, also die Umwandlung von VoIP zu den analogen Endgeräten und umgekehrt? Merkt man einen Unterschied zu ISDN (1 Mbps Upload vorhanden am DSL-Anschluss)?
Das kommt auch auf den Telefonanbieter an. Die Qualität reicht von "hörbar schlechter" bis "kein Unterschied".
Im Kellergeschoss ist ein Büro untergebracht. Entsprechend ist es unabdingbar, dass die dortigen Endgeräte vernünftig funktionieren, wie sie es mit ISDN und der vorhandenen Telefonanlage derzeit tun. Ist die Zuverlässigkeit/Qualität von VoIP also so weit fortgeschritten, dass ich bedenkenlos von ISDN auf NGN umschwenken kann? In dem Büro wird sehr viel telefoniert.
Das hängt sehr stark von den eigenen örtlichen Gegebenheiten ab. Am wichtigsten ist hier die Zuverlässigkeit&Stabilität des DSL-Signals. Falls es bei eurem jetzigen Anbieter trotz bester Regelbauweise (kürzest-mögliche Anbindung von Splitter & Modem an den Anschluss) Probleme gibt und das Modem als Verursacher ausscheidet, würde ich mir es stark überlegen.
Im Zweifelsfall bei ISDN bleiben bis es nicht mehr geht oder keinen Privat-Tarif mit großzügigen Entstörfristen nehmen.

dass er nicht mehr die Einwahl übernimmt, sondern die FBF als WAN betrachtet.
Noch nicht mal. Der Router wird als reiner AP umgemodelt, ansonsten gibt es zwei getrennte Subnetze.
 
WieEiPiehGuy schrieb:
Ist die Zuverlässigkeit/Qualität von VoIP also so weit fortgeschritten, dass ich bedenkenlos von ISDN auf NGN umschwenken kann? In dem Büro wird sehr viel telefoniert.

Meine Erfahrungen sind das die Sprachqualität von VoIP schlechter ist als ISDN,das kann aber oft an der Hardware oder dem Standort liegen.
Warum willst du unbedingt wechseln .. die Zwangsumstellung der Telekom dauert doch noch.
 
Wie gut VoIP ist, hängt vom Provider und den Endgeräten ab. Schlechter als POTS (Pretty old telephone system = analog) ist es allemal.
Bisher wird ja intern auf analog gesetzt und ISDN nicht wirklich genutzt.

Die Qualität im Büro würde weder schlechter noch besser werden, wenn außer der FBF an Stelle von Splitter/DSL-Modem/NTBA eingesetzt wird. Bisher sitzt das Modem doch im Keller und Netzwerk geht zum WLANRouter.
Wenn Die Qualität der Anbindung gut ist, sollte man überlegen, die 7390 in der 1. oder zweiten Etage anzubringen und das interne DECT zu nutzen. Die Qualität sollte trotz VoIP sogar besser werden als bisher (je nach Mobilteilen)
 
Hallo zusammen,

bitte entschuldigt die verspätete Antwort. Ich bedanke mich für die Beantwortung meiner Fragen. Das hilft mir wirklich sehr weiter :)

Andre42 schrieb:
Ja. Wobei sich mir der Sinn einer analogen DECT-Basis nicht erschließt. Wenn Du die FBF besser plazierst, so dass DECT das ganze Haus abdeckt, spaarst Du schon mal einen Analoganschluss. Wenn Du ein weiteres Telefon im Keller durch ein DECT-Mobilteil, ein ISDN- oder VoIP-Telefon ersetzt, kommst Du dann ohne die alte Eumex aus.
Das ist so gewachsen. Außerdem sollte eine Trennung der Endgeräte zwischen privat und geshcäftlich - soweit möglich - vorgenommen werden. Im Büro wurden absichtlich schnurgebundene Geräte verwendet, weil die aufgrund des fehlenden Akkus einfach robuster sind. Quasi verschleißfrei und immer einsatzbereit.

Womöglich werde ich mir ein ISDN-Telefon ins Büro legen, dann brauche ich jedoch eine andere Dose. Derzeit ist alles mit TAE/einem Adernpaar verkabelt, wobei das verwendete Kabel 2 Adernpaare besitzt. Dazu muss ich mir dann nochmal ansehen, wie S0 funktioniert, mit den Abschlusswiderständen etc. Ist für mich Neuland :)

Aber diese Entscheidung Telefonanlage behalten oder nicht ist noch nicht gefallen. Da muss ich noch ein paar Nächte drüber schlafen.
Ergänzung ()

t-6 schrieb:
Das hängt sehr stark von den eigenen örtlichen Gegebenheiten ab. Am wichtigsten ist hier die Zuverlässigkeit&Stabilität des DSL-Signals. Falls es bei eurem jetzigen Anbieter trotz bester Regelbauweise (kürzest-mögliche Anbindung von Splitter & Modem an den Anschluss) Probleme gibt und das Modem als Verursacher ausscheidet, würde ich mir es stark überlegen.

Glücklicherweise ist DSL hier stabil. Danke für den Hinweis.
Ergänzung ()

Onlinehai schrieb:
Meine Erfahrungen sind das die Sprachqualität von VoIP schlechter ist als ISDN,das kann aber oft an der Hardware oder dem Standort liegen.
Interessiert mich. Welche Hardware und/oder welchen Anbieter hast du denn benutzt? Ich hatte in der Vergangenheit mit SIPGate äußerst schlecht Erfahrungen. Aber hatte dafür auch nur Android benutzt, also ohne "Spezialhardware". NGN ist ja nochmal was anderes als VoIP über SIPGate, soweit ich weiß.
Onlinehai schrieb:
Warum willst du unbedingt wechseln .. die Zwangsumstellung der Telekom dauert doch noch.

Weil der Anschluss über EWE günstiger ist. Und weil ich der Telekom frühzeitig wegen ihren Drosselungsplänen den Rücken zuwenden möchte. Ich wäre nämlich davon arg betroffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sozusagen Telekomverweigerer aus Gewissensgründen ;-)

Ich habe mit Sipgate übrigens sehr gute Erfahrungen. Es scheint stark davon abzuhängen, bei welchem Anbieter man ist - und die Nutzung auf WLAN-Geräten (Android) ist natürlich kein Faierer vergleich, denn WLAN bringt noch extra Latenzen...
 
Ich weiß auch nicht, weswegen ich damit Pech hatte.

Ich hatte SipGate zweimal eine Chance gegeben. Ich hatte schon zu Anfang sogar Geld aufgeladen, um ins Festnetz anrufen zu können. Dafür wollte ich es sowieso ausschließlich nutzen. Was genau beim ersten Versuch (*) mein Provider o.ä. war, weiß ich leider nicht mehr. Aber beim zweiten Versuch war ich Alice-Kunde an meinem eigenen DSL-Anschluss mit genügend Upload. Sowohl bei Android als auch der Sipgate-Windows-Anwendung kam es zu Artefakten bis zur Unverständlichkeit, Verbindungsabbrüchen und einer so hohen Latenz, dass man seinem Gesprächspartner ständig ungewollt ins Wort fiel. Ich bin fast jedes Mal nicht drumrum gekommen, dann doch mittels Mobiltelefon anrufen zu müssen. Das ist aber mittlerweile 2 bzw. 4 Jahre her und geschah wie gesagt ohne spezielle Hardware. Spaß gemacht hat es nie ;)

*) "Versuch" sind natürlich mehrere Anläufe auch zu verschiedenen Tagen. Hab schon ein wenig rumprobiert, um auf meine Meinung zu kommen...
 
Wir haben hier seit über 2 jahren schon kein ISDN mehr. Wir haben zur Zeit noch einen Komplettanschluss von Easybell. Demnächst wird aber auf VDSL von o2 umgestellt. Die Telefonie lasse ich weiter bei Easybell wegen diversen Einstellungmöglichkeiten, der guten Gesprächsqualität und dem Echtzeit-EVN bei Easybell.
Sipgate scheint im Vergleich zu Easybell die Gespräche höher zu kodieren, sodass die Qualität schon etwas leidet.

Als Engeräte wurden Fritzboxen verwendet. Zuerst die 7170, diese wurde wegen VDSL-Fähigkeit durch die 7390 ersetzt.
Das funktioniert hier alles wunderbar und auch die Gesprächsqualität ist wie bei ISDN oder sogar besser.
Kommt auch auf den VoIP-Anbieter an.

Lediglich 2 Einbußen habe ich ggü. ISDN festgestellt:
1. Der Wahlvorgang dauert allgemein etwas länger.
2. Die Übertragungsrate via FAX ist geringer bzw. dauert länger.

Beides kann ich/können wir aber verschmerzen.

Solange DSL-Verbindung stabil läuft, wüsste ich nicht, was gegen VoIP spricht.
Im Gegenteil: Ich habe die VoIP-Flat auch schon unterwegs mit dem Smartphone benutzt und auch via UMTS keine Probleme erlebt. Das geht mit klassischem ISDN natürlich nicht.
Und mit dem Kabelgewirr war auch Schluss: Nur noch ein Kabel von TAE zur Fritzbox. Kein Splitter, kein NTBA, kein A/B-Wandler. Das hat quasi alles die Fritzbox übernommen.
 
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