News Umweltbundesamt beauftragt Obsoleszenz-Studie

Ich habe vor 4 Jahren einen 32" Flat-TV als Zweitgerät gekauft, der mittlerweile nicht nur ein Jahr bei mir, sondern auch seit 3 Jahren fast 24/7 in der Ukraine läuft. Samt fast 1500 km Transport ohne OVP über zum Teil abenteuerliche Straßen und der dort vor Ort Temperaturschwankungen von -5°C bis 35°C aushalten muss. Das Billig-Dings läuft und läuft...

Mein großer LG hielt 3 Monate, das Austauschgerät dann immerhin 8. Der dritte war schon beim Auspacken kaputt. Seitedem tut es chinesischer Eigenimport mit englischem OSD geradezu perfekt. Nicht der Preis spielt eine Rolle, sondern die Absicht dessen, der etwas unter seinem Label in China produzieren lässt. Die Fertiger machen genau das, was der Auftraggeber verlangt. Deren Eigenmarken sind dann komischerweise fast immer haltbarer :D
 
Ganz einfach alle Hersteller in die Pflicht nehmen, dass die Geräte zu 100% recyclebar sind. Für jedes Gramm nicht wiederverwendbarer Bauteile und Rohstoffe werden dann Strafzölle auferlegt, so dass die Produkte nicht mehr auf dem Markt verkaufbar sind.

Ich bin sogar ein Befürworter der Obsoleszens! Alte Zöpfe müssen nunmal ab. Und der technische Fortschritt muss unbedingt vorangetrieben werden, denn auf dem aktuellen technologischen Stand richten wir uns selbst zu Grunde. Und schnellerer Fortschritt wird nunmal nur durch kürzere Lebenszyklen erzielt. Ist wie in der Natur auch ;)
 
kalude schrieb:
Ganz einfach alle Hersteller in die Pflicht nehmen, dass die Geräte zu 100% recyclebar sind. Für jedes Gramm nicht wiederverwendbarer Bauteile und Rohstoffe werden dann Strafzölle auferlegt, so dass die Produkte nicht mehr auf dem Markt verkaufbar sind.


Viel spaß in der Steinzeit :D
 
a-u-r-o-n schrieb:
Die 6 Monate auf 3 Jahre zum Beispiel erhöhen und schon funktionieren die Produkte länger und wir Konsumenten haben alle was davon.

Genau so sähe auch meine "Lösung" dieses Problems aus, evtl sogar für bestimmte Produktgruppen die Zeit auf 4 oder 6 Jahre erhöhen. Damit würde man sich dann auch in Zeitrahmen bewegen die es den Herstellern immer schwerer machen eine Sollbruchstelle einzubauen bzw sicherzustellen das diese erst nach der Garantie auslöst.
kalude schrieb:
Ich bin sogar ein Befürworter der Obsoleszens! Alte Zöpfe müssen nunmal ab. Und der technische Fortschritt muss unbedingt vorangetrieben werden, denn auf dem aktuellen technologischen Stand richten wir uns selbst zu Grunde. Und schnellerer Fortschritt wird nunmal nur durch kürzere Lebenszyklen erzielt. Ist wie in der Natur auch ;)
Irgendwie hast du da grundsätzlich etwas falsch verstanden :(
 
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Chris007 schrieb:
typisch deutsch, man will etwas so billig kaufen wie nur irgendwie möglich und beschert sich dann das es nicht so lange hält wie ein teureres Produkt.. und Schuld sind dann die bösen Unternehmen die am besten alle verklagt werden sollten :lol:

Nunja ich hab mir 5 Inears von Hama gekauft für 6,95€ also rund 35€ und binnen 4 Monaten waren alle kaputt. Die Kabel waren scheinbar einfach nur total schlecht. Son richtig dickes Audioadapter Kabel bekomme ich bei Pollin für 1-2€ je nach Länge. Wenn die wirklich gewollt hätten, das das Produkt lange hält, hätten die doch ein stabiles Kabel verbaut, teuer ist das nicht ! Aber Pustekuchen.
 
Das Argument, dass man bekommt was man bezahlt (you get what you paid for) stimmt heute leider nur noch bedingt.

Bei mir gehen im Durchschnitt teure Sachen genauso schnell kaputt wie günstige (jeweils vergleichbares).
Leider kann ich mich nicht mehr darauf verlassen, dass teure Sachen lange halten. Wäre das so, dann wäre ich glücklich! Ich würde bereitwillig mehr Geld für die Dinge ausgeben...

Deswegen ist für mich eine Grundlage für oder gegen eine Marke/Produkt beim Kauf ganz klar die Garantiezeit und Garantiebestimmungen.
Desweiteren ziehe ich bei genügend teuren Investitionen immer eine Internetrecherche zu Rate und als letztes schliesse ich Marken die bei mir wiederholt früh ausfallen aus.

Das ist zwar etwas mühselig, aber hat sich als sehr effektiv erwiesen.

Wenn auch leicht OT aber dennoch von Relevanz ist ein Beispielhafter vergleich der mir bei Lebensmitteln oft aufällt.

Im Lidl stehen zwei Pesto a la Genovese nebeneinander. Das eine für 2,79€ von Barilla und das andere ist die Hausmarke für 1,59€.
Wenn man sich die Mühe macht und die Zutatenliste mal genauer Betrachtet fällt auf, dass das teurere Barilla Hauptsächlich Sonnenblumenöl (nur 1% Olivenöl), Cashewkerne und italienischen Hartkäse beinhaltet.
Das günstige daneben enthält hauptsächlich Basilikum, dann Olivenöl, Parmesan und Pinienkerne.

Was ich damit sagen möchte ist, dass heute (früher bedingt auch schon) der Preis bei weitem kein Garant für Qualität ist! (ganz im Gegenteil, bei teuren Sachen sollte man lieber immer etwa genauer hinschauen)
 
Wenn ich das mit dem iPhoneschrauben lese...
Die sollen mal versuchen ein Ersatzdisplay ohne den Schraubendreher kaufen.
Oder man bekommt das Ding für ein paar Europamark bei fast jedem dritten eBay Händler.

Ach ja und beim MacBook Pro gab es noch nie verklebte Teile.
 
CrazyWolf schrieb:
Warum sollte die Regierung was dagegen unternehmen? Je mehr das Volk kaufen muss, um so mehr Steuern fließen. Darum haben die auch nix gegen Alkohol und Zigaretten, letzteres nur aus Image-Gründen. Die Einnahme-Quelle würden die sich nicht nehmen lassen, ansonsten würden die aus einem fadenscheinigen Grund gleich wieder irgendwelche Steuern erhöhen.

Dafür entstehen dann im Gesundheitssystem Milliardenkosten, die ohne dringenden Zweck sicherlich in eine andere Steuer fließen würde, wäre ja fatal wenn der normale Bürger im "Kampf gegen die Globalisation" seinen fairen Anteil bekommt.
 
Cool Master schrieb:
Man bekommt was man bezahlt. Ein Fernseher für 400 € wird keine 10 Jahre halten das sollte jedem klar sein... Dafür ist die Elektronik einfach nicht ausgelegt. Stichwort ElKos. Es sind nun mal Verschleißteile.

Falsch.

Gezielte einsparungen der Hersteller im Cent Bereich können schon Jahre, wenn nicht Jahrzehnte ausmachen.
 
Fakt ist: Geräte die schon alt sind (also ihre Garantie um Jahrzehnte überlebt haben), halten meist noch ewig. Neue Geräte schaffen das aber nur recht selten.

Technisch ist es zwar nicht zu vergleichen, preislich aber ganausowenig - von der Energiebilanz mal ganz zu schweigen (die neuen Produkte verbrauchen zwar im Betrieb weniger, in der Herstellung aber oft um einiges mehr - und die Energiekosten bei der Herstellung werden bei den meisten Leuten nicht berücksichtigt). Wenn ein gerät teuer war (in Produktion und Anschaffung vor vllt 15 jahren), und nun endgültig den Dienst versagt, so hat der höhere Kaufpreis sich absolut ammortisiert. Bei einem genauso teuren aber moderneren Gerät, das vllt schon nach etwas mehr als 3 Jahren versagt, sieht das ganz anders aus, denn die meisten Kosten (in Relation zur Gesamtlebensdauer) hat dieses Gerät bereits vorm Verkauf verursacht.

Was ich damit sagen will: woran liegt es, das alte Geräte teilweise viel länger halten, als baugleiche Neugeräte?
Wird etwa nur noch am Montag produziert?
Waren die Verscheißteile früher irgendwie belastbarer?
Die alte Waschmaschine meiner Mutter (Miele fast 30 Jahre alt) hat bereits sämtliche Miele-Waschmaschinen (alle innerhalb der letzten 10 Jahre gekauft - wohlgemerkt NICHT billiger) in meinem Bekanntenkreis überlebt und die Frau hat die Maschine tatsächlich ausgereizt, statt immer nur 40°-Schongang ohne Schleuder. Kurz: Die alte Maschine hat bei viel höherer belastung (Familienhaushalt) mindestens 3 mal so lange gehalten (und sie wäscht noch immer), als vllt 5 moderne Maschinen vom gleichen Hersteller in Singlehaushalten.

Das die Geräte in den letzten Jahrzehnten irgendwie besser geworden sind, halte ich für ein Hersteller-Märchen, eher das Gegenteil ist der Fall. Ich glaube allerdings nicht, das irgendjemand dafür sollbruchstellen einbauen muss, das möglichst billigste Material zu verwenden reicht vollkommen aus - Hauptsache der Kram überlebt die Garantiezeit.
Und Geiz ist geil - wenn schon nicht beim Konsumenten, so doch bei den Produzenten ganz sicher (und nicht erst seit gestern).
 
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JamesFunk schrieb:
Und ein Philips für fast 3000€ (42") geht knapp drei Monate nach Ende der Garantie kaputt.
Genauso, wie alle anderen Philips TVs, die ich kenne.

Hat nichts mit dem Preis zu tun!

Ich habe hier einen älteren Phillips LCD TV von 2007 und der läuft immer noch und der Röhrenfernseher von 1999 lief auch noch bis vor 3 Jahren wie es jetzt ist das weiß ich nicht da er im Keller steht.
 
Cool Master schrieb:
Nicht schon wieder das Thema :freak:

Fakt ist:

Man bekommt was man bezahlt. Ein Fernseher für 400 € wird keine 10 Jahre halten das sollte jedem klar sein... Dafür ist die Elektronik einfach nicht ausgelegt. Stichwort ElKos. Es sind nun mal Verschleißteile.

stimmt nicht
 
War schon immer so in letzten 20-30 Jahren. Finde aber gut, dass es zumindest an das Tageslicht gekommen ist. (zumindest die großen Firmen ausgeschloßen, die um ihren Namen sich gekümmert haben)

Frühere Autos und Elektrobauteile ließen sich aber auch viel leichter reparieren, wenn was sein sollte. Heutzutage lassen sich meistens nur große Bauteile austauschen oder erst gar nicht - die Zuverlässigkeit fehlt auch bei den meisten Geräten - und dann wirds weggeschmiessen, weil es günstiger ist, neue Geräte zu holen.

Unendlicher Kreis leider - da muss man etwas an Herstellerseite und Gewährleistung drehen, dann braucht man zumindest das nicht als Käufer austragen.
 
Generell pflichtige ich dem bei, ich habe auch oft, sehr, sehr oft sogar den Eindruck, dass Geräte jeglicher Art (Elektronik, Mechanik, Motoren usw. usf.) kurz nach Ablauf ihrer Garantie vor die Hunde gehen. Ich würde deswegen auf gar keinen Fall behaupten, dass man heute noch bekommt, wofür man zahlt. Wenn das so wäre, wäre ja eigentlich alles in Ordnung. Doch es ist zu schön, um wahr zu sein (Wunschdenken). Gerade z.B. bei Autos kann man mächtig Pech mit Reparaturen haben.

Wie überall gibt es aber auch Ausnahmen. Mein allererster TFT von 2002 (!!!) - ein Aldi-Medion 17" für 200 Kartoffeln - läuft noch HEUTE. Hat natürlich schon etwas an Leuchtkraft/Kontrast eingebüßt, aber das merkt man kaum. Das ist schon recht erstaunlich.
 
CH4F schrieb:
Die Elkos in meinem AMP von '85 halten nun auch schon 28 Jahre und sehen aus wie neu, wäre da nicht der Staub... :O

Habe hier auch noch einen uralten japanischen Vollverstärker: Es ist ein Sony TA-AX 410 von 1985, den ich damals neu gekauft hatte. Der funktioniert auch noch immer einwandfrei, bis auf die Beleuchtung der Signalquellen/Eingänge, obwohl ich ihn mittlerweile durch einen AVR ersetzt habe! (der lief bei mir aber viele viele Jahre ohne Probleme und tut es im Zweifelsfall noch immer)

Interessanterweise sind es oft die "Billigteile", die einen im positiven Sinne durch eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer überraschen, die man ihnen nicht zugetraut hätte, während es nicht selten passiert, dass Premiumgeräte (in allen möglichen Bereichen) die mit besonders hochewertigen Bauteilen beworben werden und somit eine lange Lebendauer suggerieren, schon nach wenigen Jahren (oder früher) hinüber sind. Zumindest entspricht das meiner mittlerweile ein paar Jahrzehnte währenden praktischen/persönlichen Erfahrungen mit Elektronik!

Deshalb beeindruckt mich das Gefasel von vermeintlich/angeblich hochwertiger Verarbeitungsqualität (sauberer Innenaufbau und was da so alles als vermeintlicher "Beweis" herangezogen wird, wie qualitativ hochwertig ein elektronisches Gerät angeblich sei) heutzutage ehrlich gesagt auch nicht mehr sonderlich, weil das letztlich herzlich wenig über die tatsächliche Qualitäte (= Lebenerwartung/Zuverlässigkeit) der betreffenden Geräte aussagt! (von der Serienstreuung, die man bei bestimmten Geräten heute immer häufiger und in immer grösserem Ausmass vorfindet - bis in die Premium-Klassen hinein - so dass der Kauf eines solchen Gerätes zu puren Glückssache gerät, noch garnicht gesprochen!) ;)
 
Cool Master schrieb:
Viel spaß in der Steinzeit :D

Verstehe nicht ganz wie man das als Steinzeit bezeichnen kann! Was wir aktuell machen ist reine Ausbeutung der Welt und wer weiß ob unsere Kinder oder späteren Nachfahren nicht dann auch auf Müllhalden schuften und Kupfer aus Elektroschrott rausbrennen müssen.

Der wirtschaftliche Nutzen der Obsoleszens ist nicht von der Hand zu weisen. Dass der deutsche Michel sich betrogen fühlt, dass sein Gerät nicht wie zu Omas Zeiten 30 Jahre lang hält, ist mir schon klar. Waren aber ganz andere Zeiten damals. Es wurden nicht soviele Geräte produziert und der Markt war noch nicht so gesättigt, da ca. 80 % der Weltbevölkerung noch in den Wald kackte und hauptsächlich damit beschäftigt war für den europäischen und nordamerikanischen Markt Komsumgüter aus der Erde zu kramen.

Heute produzieren diese 80% der Weltbevölkerung selbst Elektrogeräte und innerhalb weniger Jahre könnte man für jeden Haushalt der Welt z.B. einen Fernseher herstellen, der mindestens 30 Jahre hält... und dann? sollen sich dann alle unter die Erde legen bis wieder neue Fernseher gebraucht werden?
 
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Eine Liste mit Produkten, denen geplante Obsoleszenz nachgewiesen wurde, wäre schön. Am besten noch mit Anleitung zur Reparatur! :)
 
Dann aber bitte auch Drucker testen, wo drinnen schon Zähler gefunden wurden, die dann nach z.b. 5.000 Seiten Druck dafür sorgen das man nicht mehr Drucken kann, setzt man den Zähler zurück geht es auf einmal wieder.
 
@kalude
Richtig erkannt, dummerweise sind Rohstoffe wie du richtig erkannt hast nicht unendlich und auch wenn es so wäre, sind es die Brieftaschen der Menschen nicht umbedingt... - unendliche Expansion in einer endlichen Welt ist ein Armenmärchen und das macht sich immer deutlicher bemerkbar.
Einem richtigen Fortschritt steht auch das Geld entgegen, denn vieles ist eben nicht zu bezahlen - Fortschritt gibt es natürlich trotzdem, aber eben häppchenweise, da nur so sich eine Technologie amortisieren kann.
Perfekt ist an diesem System überhaupt nichts und von nachhaltig reden wir lieber garnicht. Zukunftige Generationen werden es aber schon ausbaden (müssen).

Teodulf schrieb:
Eine Liste mit Produkten, denen geplante Obsoleszenz nachgewiesen wurde, wäre schön. Am besten noch mit Anleitung zur Reparatur! :)

Vertriebsverbot wäre mir lieber - alles andere verstehen die Hersteller eh nicht.
 
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