VS Code im Browser für alle: Gitpod stellt das Open-Source-Projekt OpenVSCode Server vor

tarifa

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Tach,

oftmals verbringt man verhältnismässig viel Zeit damit, Entwicklungsprojekte aufzusetzen und die Entwicklungsumgebungen einzurichten und die Abhängigkeiten zu lösen - der leistungsfähige Editor VSCode - der sehr viele Erweiterungen hat und rasant weiterentwickelt wird - ist toll, doch mit den verschiednen Projekten müssen die Abhängigkeiten immer wieder neu eingerichtet werden.

Durch das neue Gitpod-Projekt werden verschiedene Gewinne erzielt: "works-on-my-machine"-Szenarien - die spielen nun nicht mehr die große Rolle und Teamarbeit wird auch erleichtet, da nunmehr jedes Teammitglied die gleiche Arbeitsumgebung auf der gleichen Art von Maschine in der Cloud verwendet.

VS Code im Browser für alle...

Gitpod stellt das Open-Source-Projekt OpenVSCode Server vor, das den neuesten VS-Code auf einem Remote-Computer ausführt, auf den über einen modernen Webbrowser zugegriffen wird.

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Bild: gitpod.io


Das Projekt wird von GitLab, VMware, Uber, SAP, Sourcegraph, RStudio, SUSE und vielen anderen unterstützt. Rückblickend könnte man sagen, dass das zweite Halbjahr 2021 einen wichtigen Wendepunkt für Remote-Cloud-basierte Entwicklerumgebungen darstellen könnte.


OpenVSCode Server - neue Möglichkeiten:
OpenVSCode Server ist ein Open-Source-Projekt, das die Ausführung von VSCode in einem Browser für alle Entwickler und Organisationen leicht zugänglich macht. OpenVSCode Server führt im Upstream VS-Code auf einem Remote-Computer aus, auf den über einen modernen Webbrowser zugegriffen wird – von jedem Gerät und von überall aus.


vscode-browser.png


Wie unterscheidet sich das von Gitpod?
Bei Gitpod geht es darum, Reibungsverluste aus der Entwicklererfahrung zu beseitigen, indem automatisierte Entwicklerumgebungen für den Einzelnen - aber auch für Teams bereitgestellt werden. Gitpod bietet mittlerweile die Unterstützung mehrerer IDE oder Editoren an - die Bereitstellung von VS-Code über den Webbrowser ist nur eine Möglichkeit. Alternativ kann man über SSH, lokalen VS-Code und bald auch über eine bevorzugten Jetbrains-IDEs auf Gitpod-Arbeitsbereiche zugreifen.

Was Gitpod ist: Eines der zentralen Ideen, die bereits hinter der Entwicklung schon von Gitpod (der auf github bezogenen IDE) leitend war, ist die Einsicht, dass viele Entwickler verhältnismässig viel Zeit dafür aufbringen müssen, Entwicklungsprojekte aufzusetzen, ihre Entwicklungsumgebungen einzurichten und die Abhänigiekten zu lösen.

gitpod_preliminary_.png

Bild: gitpod.io

Bei Gitpod hingegen genügt ein Klick auf einen Button, und schon hat man eine praktisch einsatzbereite Entwicklungsumgebung im Webbrowser - und schon kann man im Browser mit dem Programmieren loslegen. "works-on-my-machine"-Szenarien gehören somit der Vergangenheit an. Teams haben den Vorteil, dass im Grunde jedes Teammitglied die gleiche Arbeitsumgebung auf der gleichen Art von Maschine in der Cloud verwendet.

Und nun ging es noch weiter: OpenVSCode Server ist im Prinzip Visual Studio Code plus die bis dato noch nicht veröffentlichten Anteile: Es ist damit nun möglich, VS Code mit einem serverseitigen Prozess im Browser zu betreiben. Es handelt sich also um den Modus, den sowohl Gitpod als auch GitHub Codespaces nutzen, wenn User über den Browser auf ihre Workspaces zugreifen.
OpenVSCode Server ist so gesehen nichts anderes als ein Webserver, der sich von einem beliebigen Ort starten lässt, um dann per Browser darauf zuzugreifen. Der Editor arbeitet dann auf dem Dateisystem der Serverseite.

Hintergrund: Weil Microsoft keinen Zugriff auf seinen eigenen Marketplace ermöglicht, obwohl die meisten der dort zu findenden Extensions Open Source sind und Microsoft sie nicht einmal selbst entwickelt hat, sind neue Wege und eine andere Architektur nötig. Open VSX Marketplace ist ein Platz, der komplett offen für Benutzer und auch Plattformen wie Gitpod ist.
OpenVSCode Server verwendet ebenfalls Open VSX als Marketplace, der die wichtigsten Extensions bereitstellt. Und täglich kommen neue Extensions hinzu.

Links:

https://www.gitpod.io
https://www.gitpod.io/blog/openvscode-server-launch
 

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Das sind doch 2 unterschiedliche Anwendungsfälle.

Gitpod oder codespaces ermöglicht es Code auszuführen und zu debuggen.

VSC Web nur bearbeiten.

Oder habe ich es falsch verstanden?
 
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Hallo und guten Abend, Si Sun und Testa 2014

Danke Si Sun für deinen Hinweis.

@Testa2014 - ich denke das Gitpod sich weiterentwickelt - und die sich vorgenommen haben noch einige
IDEs u. Editoren in das Angebot zu integrieren.
 
Jap, Gitpod ist praktisch ein Endnutzer-Client, der auf Googles Cloud-VM aufbaut, bzw. den man auch auf einem eigenen Server starten kann.

Kann man drüber streiten, wie transparent das zu handhaben wäre, weil letztlich läuft es ja trotzdem über einen Google Server. Vieles könnte man auch einfach über Google Colabs erledigen, aber gerade für Studis könnte der Preis von 8€/Monat interessant sein.

Ich finde aber das Wording etwas merkwürdig. Die Einstellungen von VSCode lassen sich inzwischen ebenfalls synchronisieren, daher ist das Einrichten der Entwicklungsumgebung doch inzwischen zu verschmerzen. Ich finde es schlimmer, dass nicht sonderlich transparent ist, wie viel Leistung pro Nutzer eigentlich zur Verfügung stehen - oder welche Leistung das ist. Neofetch und lshw spucken jeweils einen 2,8GHz Xeon aus, pro VM gibt es wohl (für free Nutzer) 16 Threads, und immerhin 64gb RAM. Das ist okay, für die Sachen, wo ich aber eher geneigt wäre, es in der Cloud zu machen etwas wenig.

Vielleicht benche ich es mal gegen meinen Desktop-PC ;)
 
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tarifa schrieb:
Bei Gitpod hingegen genügt ein Klick auf einen Button, und schon hat man eine praktisch einsatzbereite Entwicklungsumgebung im Webbrowser - und schon kann man im Browser mit dem Programmieren loslegen. "works-on-my-machine"-Szenarien gehören somit der Vergangenheit an. Teams haben den Vorteil, dass im Grunde jedes Teammitglied die gleiche Arbeitsumgebung auf der gleichen Art von Maschine in der Cloud verwendet.
Das Abhängigkeiten stiefmütterlich behandelt werden ist schon immer ein Problem. Wenn es jetzt nicht mal mehr Entwicklern weh tut, wenn an der Stelle Mist gebaut wird, sehe ich das mehr als Problem als Feature :(.
 
@tomgit

Danke für deinen Hinweis
Vieles könnte man auch einfach über Google Colabs erledigen, aber gerade für Studis könnte der Preis von 8€/Monat interessant sein.

Das mit Google-Colabs sehe ich sehr ähnlich!
 
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