Zugriff auf Daten der externen Festplatte plötzlich nicht mehr möglich

Gleichung

Cadet 1st Year
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Guten Abend,

meine externe Festplatte ist immer an den PC angeschlossen. Seit dem Start des Computers gestern kommt aber immer diese Meldung:


Wenn ich die Festplatte an einen anderen Windows-7-Rechner oder einen Apple PC anschließe ist es genauso/ähnlich. Beim Googeln bin ich auf das Programm "Recuva" gestoßen. Damit konnte einige Dateien wiederherstellen, die ich wohl mal von der externen Festplatte gelöscht hatte. Aber wie kann ich die eigentlichen Daten noch retten?


Bin dankbar für jede Hilfe!

Gruß
 
Erstmal Willkommen im Forum! Poste doch bitte mal den Screenshot von CrystalDiskInfo für die Platte, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind, also keine Scrollbalken mehr erscheinen. Wenn nur Dateien gerettet werden konnten die eigentlich gelöscht waren, könnte es ein Verschlüsselungsvirus gewesen sein, denn schon gelöschte Dateien dürfte die wohl kaum noch verschlüsseln wollen.
 
Die Fehlermeldung solltest du auch einfügen ;)

Recuva und Testdisk sind Datenrettungstools, die aber nicht immer unterscheiden zwischen vor kurzem, vor langem oder nie gelöscht. Daten, die du damit nicht mehr findest, wirst du abschreiben können, da kann man nicht mehr allzu viel machen außer du hast Geld im 4-5stelligen Bereich übrig und die Daten sind wirklich wichtig.
Sieh es als harte Lektion an auch wenn es dir jetzt nicht viel hilft: Das man stets ein funktionierendes Backup aller Daten haben sollte ist ja jetzt keine absolut neue Erkenntnis und spätestens jetzt solltest du dich darum kümmern.
 
Ist noch zu klären womit diese am PC angeschlossen ist .

Ansonsten mal testen ob CrystalDiskInfo diese erkennt und die Werte anzeigt .
 
Danke für das Willkommenheißen ;)

Hier habe ich mal den Screenshot. Ich hoffe das ist das Richtige:



Was_denn schrieb:
Ist noch zu klären womit diese am PC angeschlossen ist .
Wie meinst du das? Das Kabel hat schon lange einen Wackelkontakt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja und den für die andere Platte kannst Du gleich auch noch posten, denn da zeigt CDI ja auch schon Vorsicht an. Diese hier hat 0xF8 = 248 schwebende Sektoren, was bei 0x022D = 557 Auslösungen des G-Sensors, also zu heftigen Stößen während des Betriebs auch kein Wunder ist. HDDs sind empfindlich! Von HGST gibt es dieses Video über die Empfindlichkeit und korrekt Handhabung von HDDs, mit dem Empfehlung wie die Umgebung aussehen sollte auf denen mit HDDs gearbeitet wird und sie weisen darauf hin, dass die Schäden sich auch erst später bemerkbar machen können.

Dann ist die Platte auch nicht mehr die jüngste, die in Rente schicken wäre angebracht, denn sie dürfte die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren längst hinter sich haben, die Samsung früher auch immer recht offen in die Datenblätter geschrieben hat, so wie z.B. hier:
Bei aktuellen HDDs steht das nur noch sehr selten so offen im Datenblatt, aber indirekt findet man es auch immer noch, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren. HDDs altern übrigens auch wenn sie nicht benutzt werden. Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.

Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.

HGST schreibt für die meisten Modelle wie z.B. hier die Megascale:

Dies hilft Dir natürlich erstmal noch nicht weiter, außer das Du nun weißt das die Anschaffung einer neue HDD nötig sein wird und dies ist für die Datenrettung auch nötig, denn bei der Datenrettung kopiert man die geretteten Dateien immer auf eine andere Platte und versucht nicht sie vor Ort wiederherstellen zu lassen. Bei diesem Zustand sind eigentlich zwei zusätzliche Platte nötig, eine um mit dem Linux Tool ddrescue einen Klon zu machen und dann die Recoverytools (man könnte es z.B. erst mit TestDisk und dann den kostenpflichten Tools probieren, von denen gibt es ja normalerweise kostenlose Demos die anzeigen was gefunden wird und meist auch ein paar Dateien zur Probe retten) auf den Klon loszulassen und eine auf die diese Daten dann hoffentlich gerettet werden. Auf jeden Fall wäre dann aber schon mal eine Backupplatte vorhanden um nochmaligen Datenverlust zu vermeiden.
 
Holt schrieb:
Ja und den für die andere Platte kannst Du gleich auch noch posten, denn da zeigt CDI ja auch schon Vorsicht an.
Danke schonmal. Den Screenshot habe ich hier:



Holt schrieb:
Dies hilft Dir natürlich erstmal noch nicht weiter, außer das Du nun weißt das die Anschaffung einer neue HDD nötig sein wird und dies ist für die Datenrettung auch nötig, denn bei der Datenrettung kopiert man die geretteten Dateien immer auf eine andere Platte und versucht nicht sie vor Ort wiederherstellen zu lassen. Bei diesem Zustand sind eigentlich zwei zusätzliche Platte nötig, eine um mit dem Linux Tool ddrescue einen Klon zu machen und dann die Recoverytools (man könnte es z.B. erst mit TestDisk und dann den kostenpflichten Tools probieren, von denen gibt es ja normalerweise kostenlose Demos die anzeigen was gefunden wird und meist auch ein paar Dateien zur Probe retten) auf den Klon loszulassen und eine auf die diese Daten dann hoffentlich gerettet werden. Auf jeden Fall wäre dann aber schon mal eine Backupplatte vorhanden um nochmaligen Datenverlust zu vermeiden.
Okay, da muss ich mich dann morgen ranmachen. Geht die Festplatte des Computers nicht als Kopierort für die Datenrettung?
 
Nein. dd kopiert bitweise sodass du eine 1:1 Kopie hast. Mach es richtig/vernünftig wie es dir z.B. Holt schon beschrieben hat. Alles andere ist Stümperei allererster Güte aber dann brauchst auch in keinem Forum um Hilfe oder Tipps bitten.
 
@ Gleichung " Das Kabel hat schon lange einen Wackelkontakt "

Und dann Hilfe erwarten ist schon mehr als dreist . :stacheln:
 
Wollte ja eigentlich nicht noch etwas dazu sagen, aber @Holt: einfach nur klasse. Genauer und besser geht nicht. Danke
 
Gleichung schrieb:
Den Screenshot habe ich hier
Die 3 wiederzugewiesenen Sektoren sind der Grund für das Vorsicht, aber noch kein Drama. Denke ans Backup der wichtigen Daten und beobachte die Werte.

Es gibt mit 0x404 = 1028 auch recht viele unerwartete Spannungsabfälle, achte darauf den Rechner immer ordentlich runterzufahren , also möglichst nicht halt auszuschalten und erst vom Strom trennen wenn die Lüfter stehen und nicht schon wenn der Bildschirm schwarz wird.

Gleichung schrieb:
Geht die Festplatte des Computers nicht als Kopierort für die Datenrettung?
Fürs Klonen nicht, aber als Ziel für die Dateien die das Recoverytool findet und wiederherstellt, kann man sie auch nehmen, wenn man dort denn genug freien Platz hat. Geht einem der Platz auf C: aus, dann gibt es Probleme mit Windows.
 
Sooo, guten Morgen erstmal und einen fröhlichen Heiligabend!
Bild entfernt an den du keine Urheberrechte hast und das demzufolge hier nichts verloren hat. Beachte das in Zukunft.


snaxilian schrieb:
Nein. dd kopiert bitweise sodass du eine 1:1 Kopie hast. Mach es richtig/vernünftig wie es dir z.B. Holt schon beschrieben hat. Alles andere ist Stümperei allererster Güte aber dann brauchst auch in keinem Forum um Hilfe oder Tipps bitten.
Danke. Ich benutze zwar viel den PC, bei Problemen bin ich aber in der Regel wenig erfahren. Deshalb kann es gut sein, dass ich immer wieder solche - für Kenner als faul oder vielleicht sogar dreist rüberkommende - neugierige Fragen stelle.


Was_denn schrieb:
@ Gleichung " Das Kabel hat schon lange einen Wackelkontakt "

Und dann Hilfe erwarten ist schon mehr als dreist . :stacheln:
Okay... wieso? Ist das die Ursache für mein Problem? Der Wackelkontakt ist bei der Verbindung von USB-Stecker mit der einzgen Anschlussbuchse der Festplatte.


Holt schrieb:
Die 3 wiederzugewiesenen Sektoren sind der Grund für das Vorsicht, aber noch kein Drama. Denke ans Backup der wichtigen Daten und beobachte die Werte.
Das werde ich versuchen, danke :)
Holt schrieb:
Es gibt mit 0x404 = 1028 auch recht viele unerwartete Spannungsabfälle, achte darauf den Rechner immer ordentlich runterzufahren , also möglichst nicht halt auszuschalten und erst vom Strom trennen wenn die Lüfter stehen und nicht schon wenn der Bildschirm schwarz wird.
Okay, danke. Runterfahren tue ich ordentlich. Es ist aber bestimmt schon einige Male vorgekommen, dass ich den Schalter der Steckerleiste zu früh umgelegt habe. Dass ich den Rechner, wenn er aus ist, ganz vom Strom trenne ist aber kein Problem oder?
Holt schrieb:
Fürs Klonen nicht, aber als Ziel für die Dateien die das Recoverytool findet und wiederherstellt, kann man sie auch nehmen, wenn man dort denn genug freien Platz hat. Geht einem der Platz auf C: aus, dann gibt es Probleme mit Windows.
Auf C: hätte ich 645 GB frei.
Ergänzung ()

Eine kurze Rückfrage: Habe ich das richtig verstanden, dass ich etwas retten kann, wenn ich eine neue externe Festplatte gekauft habe?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es geht nicht darum neugierige Fragen zu stellen sondern die Faulheit zu besitzen, nicht mal kurz Google zu bemühen und sich selbst um eine Antwort bemühen. Aber selber denken scheint immer mehr aus der Mode zu kommen bzw. ist es ja viel einfacher es sich erklären zu lassen als mal kurz zu gucken ob man nicht selbst auf die Antwort kommt. Bist ja nicht der erste mit der defekten Festplatte. ;)

Ja, wenn der PC zwar aus aber offenbar die USB-Platte noch nicht sauber "geparkt" ist, dann ist das schlecht für die Platte.

Nein, eine Garantie, dass du Daten retten kannst ist dies nicht. Aber Das ist best practice.

Bevor man sich an das Thema ran wagt macht man eine 1:1 Kopie der fehlerhaften Disk und macht dann sämtliche Versuche mit dieser Kopie. Versaut man es oder beschädigt die Daten, so hat man ja immer noch das Original, kann davon wieder eine 1:1 Kopie erstellen und von vorne los legen. Wenn du dies gar nicht erst machst und direkt an der defekten Platte arbeitest erhöhst du eben die Wahrscheinlichkeit, dass du gar nicht mehr an die Daten ran kommt.
Eine Garantie gibt dir nur eine vollständige und getestete Backup-Strategie sofern diese auch eingehalten wird. Dann ist es nämlich egal ob eine Platte ausfällt oder der nächste Crypto-Trojaner los legt oder sonst etwas passiert. Die meisten sind nur entweder zu faul, zu geizig oder zu ignorant und denken: Wird mir schon nicht passieren. Ein Backup ist eine wie eine gute Versicherung. Ärgerlich und teuer wenn man es nicht braucht aber man ist froh dass man sie hat im Schadensfall.
 
Gleichung schrieb:
Dass ich den Rechner, wenn er aus ist, ganz vom Strom trenne ist aber kein Problem oder?
Wenn er wirklich aus ist, dann nicht.

Gleichung schrieb:
Habe ich das richtig verstanden, dass ich etwas retten kann, wenn ich eine neue externe Festplatte gekauft habe?
Wie snaxilian schon geschrieben hat, ist dies keine Garantie, sondern Best Practice, also der saubere Weg es zu machen. Die HDD hat eben schon 248 schwebende Sektoren und bei so vielen besteht durchaus das Risiko das sie einen Schaden hat dann auch zu weiteren schwebenden Sektoren und auch zu einem baldigen Totalausfall führen könnte. Die Recoverytools suchen kreuz und quer auf der Platte nach Datenstrukturen und dann die Dateien zusammen, was eine Menge Stress für eine HDD ist, erst recht wenn es einen Schaden gibt. Wenn einer der Köpfe einen Schaden hat, kann er dabei die ganze Oberfläche zerkratzen und dann war es das bald mit der Chance die Daten zu retten und die Platte anzusprechen. Beim Klonen wird eine HDD dagegen seq. gelesen was viel schonender ist und mit dem richtigen Tool wie ddrescue bricht das Klonen auch nicht beim ersten schwebenden Sektor ab, weil es da nämlich einen Lesefehler statt der Daten bekommen wird.

Das bedeutet nicht das es nicht auch klappen kann die Daten direkt von der Platte zu retten, zumindest die meisten denn alle die einen der schwebenden Sektoren belegt haben, sind sowieso korrupt. Dies ist dann aber eher Glückssache und wenn einem das Glück nicht hold war, hat man ein Problem. Bzlg. des Rettens durch Kopieren auf einen anderen Datenträger statt die Daten vor Ort wiederherstellen zu lassen ist es genauso, die Wiederherstellung vor Ort kann gelingen, dann hatte man Glück es mit dem ersten Tool beim ersten Versuch gleich geschafft zu haben, aber was wenn nicht? Dann wurden die Daten auf der Platte verändert und mit den Veränderungen ist es dann noch schwerer und oft unmöglich die Daten noch erfolgreich zu retten.

Es ist immer eine Frage von Aufwand den man treiben will und dem Risiko welches man akzeptiert. Um die besten Chance zu haben die Daten zu retten, ist eben ein höherer Aufwand nötig!

Frohe Weihnachten!
 
@snaxilian:
Okay, ist angekommen ;) Und danke. Dann habe ich jetzt eine Ahnung, wie es jetzt am besten weitergeht.

@Holt:
Alles klar, danke auch dir nochmal Holt. Ich werde mir dann am 27. diese externe Festplatte kaufen: http://www.saturn.de/de/product/_seagate-stdr1000200-backup-plus-1773992.html. Dann kann ich loslegen mit der 1:1 Kopie.
Ergänzung ()

Ich habe ein bisschen ddrescue gegoogelt und habe eine Rückfrage: Dazu muss ich Knoppix z.B. von der CD aus starten und kann dort dann, wenn ich die neue HDD-Platte habe, versuche durch den 1:1 Klon die Daten zu retten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Knoppix Live-Linux ist eine gute Möglichkeit zum Klonen mit ddrescue. Schau Dir aber gut an wie Du da welche Platte identifizieren kannst, damit Du auch wirklich die richtige Quell- und Zielplatte auswählst. Wenn Du die beiden verwechselst, war es das mit der Datenrettung.
 
Okay danke! Die Warnung habe ich auch beim Googeln mitbekommen. Würdest du sagen, dass es auf diese Weise für einen ziemlichen Laien am einfachsten ist?

Übrigens habe ich hier noch die Fehlermeldung, wenn ich auf die Festplatte klicke:
 
Dann poste mal den aktuellen Screenshot von CrystalDiskInfo und klemme die HDD danach besser ab, die sollte besser nicht länger laufen als nötig-
 
Außer mehr Lesefehlern hat sich nicht wirklich was verändert, die Anzahl der schwebenden Sektoren ist aber noch gleich und daher dürften die Lesefehler wohl hoffentlich daher kommen, dass wieder versucht wurde diese schwebenden Sektoren auszulesen. Wieso Avast das Download der ISO blockiert, kann ich nicht sagen, aber außer dem Defender machen die meisten Virenfinder gerne mal unsinnigen Ärger, ich nutze daher seit Jahren keinen 3rd Party Virenfinder mehr. Letztlich kann keiner von denen einen 100%igen Schutz bieten, da sie Viren bzw. deren Methoden immer erst kennen, wenn diese schon in freier Wildbahn unterwegs sind. Brain.exe ist daher der beste Schutz und dazu ordentliche Backups der wichtigen Daten.
 
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