ECS Elitegroup K7S5A im Test: Das taugt der günstige SiS735

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Jan-Frederik Timm
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Ausstattung

Wie schon das Asus A7A266 mit ALi MAGiK 1 Chipsatz unterstützt auch das K7S5A nicht nur in der Theorie sowohl SD- als auch DDR RAM. Jeweils zwei Slots hat ESC Elitegroup auf dem Board verlötet und ermöglicht so mittels 512MB Speicherriegeln eine maximale Bestückung mit 1GB RAM. Ein Mischbetrieb ist nicht möglich. Somit bietet sich das K7S5A ebenfalls für sparsame Aufrüster an, die sich die Option auf DDR RAM zwar offen halt wollen, aber vorerst ihren alten Speicher verwenden wollen. Ein dritter Speicherslot hätte jedoch sicherlich nicht geschadet. Auch bei der Wahl der Steckplätze hat Elitegroup nicht die optimale Lösung gewählt. Zwar befinden sich ein AGP 4x Slot, 5 PCI-Slots und ein AMR-Slot auf der modisch schwarzen Platine, der Griff zu einem 6 PCI-Slot an Stelle des AMR-Erweiterungssteckplatzes wäre für den Endverbraucher jedoch wesentlich sinnvoller gewesen. Wenn überhaupt, dann findet dieser Slot nur im OEM-Bereich Verwendung und für diesen existiert laut Elitegroup eine eigene Version des K7S5A, dem man dann ja den AMR Slot vorenthalten hätte können. Die integrierte LAN-Funktion wird ebenfalls nur von der OEM-Version unterstützt. Das uns vorliegende Board bietet keinen Anschluss. Wie bereits erwähnt, unterstützt das Board keine ISA-Slots. Unseren Lüfter-Test bestand es hingegen mit Bravour. Der GlobalWin WBK 38 kommt nicht einmal im Ansatz mit irgendwelchen Bauteilen in Berührung. Nur die runden Lüfter der Reihe "Orb" dürften erneut mit der Kondensatorreihe in Berührung kommen. Ein weiterer kleiner Nachteil. Das Board verfügt nur über zwei anstatt drei Lüfteranschlüsse. Ein Silverado würde somit keinen Platz mehr für einen zusätzlichen Gehäuselüfter lassen. Allerdings sollte man hier erneut auf den Preis achten, der ohne die eine oder andere Einschränkung halt nicht realisierbar wäre. Unter die sparsame Preispolitik fallen ebenfalls nette Extras wie die P80P Debug Card, wie wir sie von EPoX gewohnt sind.

ECS Elitegroup K7S5A

Stabilität

Wie wir schon in den letzten Reviews erwähnt haben, befinden sich im Endeffekt alle aktuellen Boards auf einem sehr hohen Niveau. Auch das K7S5A lief im Test sehr stabil, nur Quake3 wollte nicht allzu viele Benchmarks in Folge über sich ergehen lassen. Diese Problem trat bisher jedoch bei allen Boards auf und im "Spielbetrieb" konnte auch längeres Zocken in Quake3 das Board nicht erschüttern. Nur das A7V266 lief in dieser Kategorie perfekt. Trotzdem: Auch hier eine sehr gute Leistung des SiS735. Die im Forum erwähnten Probleme mit Apacer RAM, können wir nicht bestätigen. Ebenso wenig eine ganze Reihe an anderen Fehlfunktionen, die Leser in unserem Forum berichteten. Das Board lief bei uns mit der genannten Hardwarekonfiguration perfekt.

Overclocking

Beim Thema Overclocking sind wir sicherlich bei der Schwachstelle schlecht hin angelanget. Nun gut, die Möglichkeit einen Prozessor zu übertakten, ist bestimmt keine zwingende Aufgabe eines Mainboards, solange die aktuellen CPUs mit ihren korrekten Einstellungen laufen. Aber wohl selten zuvor hatte das "Hobby Overclocking" so viele Anhänger wie derzeit. Doch der Reihe nach. Nach der ersten Inspektion des Board-Layout fielen die nur vereinzelt verlöteten Jumper auf, was im Hinterkopf schon die freudige Erwartung auf ein benutzerfreundliches Soft-Menü im Bios weckte. Doch Fehlanzeige. Der CPU-Multiplikator und die Corespannung werden automatisch erkannt und sind nicht manipulierbar. Doch auch beim Front-Side-Bus macht sich Ernüchterung breit. Die einzige Option, die verändert werden kann, ist die des Taktverhältnisses. 100/100Mhz, 100/133Mhz und 133/133Mhz stehen zur Auswahl und somit ist zumindest die Fähigkeit des SiS735 den Takt auch asynchron zu betreiben, in das Bios integriert worden. Doch das Fazit bleibt: Alleine per Jumper oder Bios ist das K7S5A nicht zu übertakten. Ganz hartgesottene Bastelliebhaber mit Mut zum Risiko werden auf www.ocworkbench.com jedoch trotzdem fündig. Doch eins vorweg. Die nötigen Modifikationen gehen weit über die üblichen "Einkabel-Anlöten"-Aktionen hinaus! Wer nur den Front-Side-Bus übertakten will, kann neuerdings auch auf das Software-Tool SoftFSB zurück greifen. Das Programm von H.Oda unterstützt das K7A5S und ermöglich so eine Taktänderung im laufenden Betrieb.

Anmerkung: Um unbemerkten Übertaktungsversuchen des Herstellers, wie es bei Asus an der Tagesordnung steht, auf die Schliche zu kommen, riskierten wir bei den Bios-Einstellungen 10x133 einen Blick in das Tool WCPUID von H.Oda. Von Übertakten kann jedoch auch hier keine Rede sein, denn mit einem FSB von 132,77Mhz und damit effektiven 1327,7Mhz ist das Board eher konservativ getaktet. Die exakte Taktung müsste 133,33Mhz lauten.