EPoX 8KHA+ mit KT266A im Test: Ein Mainboard wie kein Zweites

Jan-Frederik Timm
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EPoX 8KHA+ mit KT266A im Test: Ein Mainboard wie kein Zweites

Vorwort

Nachdem sich die DDR RAM Chipsätze SiS735, ALi MAGiK1, VIA KT266 und AMD760 in unseren letzten Reviews einen mehr oder weniger harten und engen Kampf um die Spitzenposition in den Benchmarkranglisten geliefert haben und sich im Endeffekt der SiS-Chip vor der Konkurrenz von AMD, VIA und ALi platzieren konnte, erreichte uns nun ein Board mit der "2. Revision" des KT266, dem KT266A. Schon vor drei Monaten hatten wir den KT266 anhand der Platine 8KHA von EPoX unter die Lupe genommen, was lag da nun näher, als dieses Mal auf den Nachfolger, das 8KHA+, aus selbem Hause zurück zu greifen. An dieser Stelle möchten wir uns bei der Firma EPoX für die Bereitstellung des Test-Samples rechtherzlich bedanken. VIA selbst bewirbt den KT266A als einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung von Sockel A DDR-Chipsätzen. Das Review wird zeigen, ob der Chipsatz seinen Lobpreisungen und seinem jetzt schon exzellenten Ruf auch gerecht werden kann.

Der Chipsatz: VIA KT266A

Der KT266A ist die überarbeitete Version des KT266, VIAs erstem Chipsatz für die DDR RAM Sockel A Plattform. Was VIA nun schlussendlich zu einer Neuauflage des Chipsatzes gedrängt hat, ist nicht mit 100%iger Sicherheit festzustellen. Fakt ist jedoch, dass der KT266 sowohl durch AMDs 760er und den SiS735 stark in Bedrängnis geraten war. Beide Chips zeigten in den meisten Anwendung geringfügig bis deutlich bessere Leistungen. Der SiS735 war und ist darüber hinaus für einen Bruchteil des KT266-Preises erhältlich. Der Druck auf VIA wurde Gerüchten zufolge sogar so beängstigend, dass man sich entschloss, den KT266 zum Preis des SiS735 anzubieten. Die Revision KT266A sollte demnach mit klaren Fakten die Krone der Sockel A Chipsätze nun endgültig an sich reißen. Zu gute kommt der neuen Revision ihr Pin-Kompatibler Aufbau. Der Chip ist somit zumindest theoretisch ohne Veränderung am Layout auf jeder Platine einsetzbar, auf der schon der KT266 seine Arbeit verrichtete. Die Unterschiede zwischen beiden Version sind somit rein äußerlich praktisch nicht zu erkennen. Die Features des Chipsatzes sehen auf dem Papier demnach weiterhin wie folgt aus.

Die North- und Southbridge im Vergleich
Vergleichspunkt SiS735 AMD760 KT266A MAGiK 1
Unterstützte CPUs (AMD) Duron/Athlon Duron/Athlon Duron/Athlon Duron/Athlon
Sockel Sockel A Sockel A Sockel A Sockel A
CPU Front Side Bus 200/266 MHz 200/266 MHz 200/266MHz 200/266MHz
Speichertyp
DDR Ja Ja Ja Ja
SDR Ja - Ja Ja
VC-SDRAM - - Ja -
RAM Takt
SDR 100/133MHz Ja / Ja - Ja / Ja Ja / Ja
DDR 200/266MHz Ja / Ja Ja / Ja Ja / Ja Ja / Ja
Asynchroner Betrieb Ja Nein Ja Ja
Maximaler Speicherausbau 1,5 GB 4 GB 4 GB 3 GB
DIMM-Slots 3 (6 Bänke) 4 (8 Bänke) 4 (8 Bänke) 3 (6 Bänke)
AGP 2x / 4x Ja / Ja Ja / Ja Ja / Ja Ja / Ja
Extras I/O Link (1GB/s) Super Bypass V-Link (266MB/s) -
PCI-Slots 6 6 6 5
ISA Bus - Ja - -
ATA 33/66/100 Ja Ja Ja Ja
USB-Ports 6 4 6 6
Integrierte Modemlösung Ja Ja Ja Ja
Integrierte Soundlösung Ja Ja Ja Ja
AMR/CNR Ja Ja Ja Ja
Lan Ja - Ja Nein

Wie bereits erwähnt, zusätzliche Features hat VIA dem Chipsatz nicht spendiert, die Veränderungen liegen im Detail. Während die Southbridge VT8233 exakt der Version des KT266 entspricht, liegt die Northbridge VT8366A nun in der Revision "A" vor. Viel ist über die Modifikationen nicht bekannt, sicher ist jedoch, dass insbesondere der Speicher-Kontroller ein ordentliches Update erhalten haben muss. Gerüchte gingen eine Zeit lang sogar davon aus, dass VIA dem KT266A den Memory-Conroller des Pentium 4 Chipsatzes P4X266 spendiert hat. Doch egal auf welchem Wege, die Änderungen bewirkten sowohl eine enorme Verkürzung der Latenzzeiten (Verzögerungen beim Datenversenden) als auch die Verlängerung der so genannten "Queues"- mehr Daten können gepuffert und gleichzeitig versendet werden, der Datendurchsatz steigt. Auch der "V-Link", der North- und Southbridge über eine eigene Leitung kommunizieren läßt, soll geringfügig überarbeitet worden sein. Was nun diese vielleicht recht mager erscheinenden Neuerungen für Auswirkungen auf die Praxis haben, galt es nun in diesem Review zu klären.

Widmen wir uns jedoch nun, ohne langes Umschweifen, unserem Testkandidaten, dem EPoX 8KHA+. Wem es an dieser Stelle dennoch nach mehr Informationen zu North- und Southbridge gelüstet, den verweisen wir auf unser EPoX vs QDI Review, in dem wir die Thematik ausführlich beleuchtet haben.