Athlon XP 2500+, 2800+ und 3000+ im Test: Der neue Kern
9/25Overclocking
Beim Übertakten haben die letzten Athlon XP Prozessoren nicht unbedingt eine gute Figur gemacht. Bei einem Takt von etwa 2,2 GHz war beim Thoroughbred-B Kern ohne aufwendige Kühlung bzw. Overclockingmaßnahmen Schluss. Bei ersten Tests mit dem Barton konnten wir hierbei 2,3 GHz, bei nur leicht erhöhter Prozessorspannung, erreichen. Benchmarks bei diesem Takt werden wir in einem gesonderten Artikel veröffentlichen.
Offenbar kommt dem Barton die im Vergleich zur Leistungsaufnahme gestiegene Größe des Prozessorskerns zugute. Pro Fläche muss nämlich im Vergleich zum Thoroughbred-B Kern weniger Wärme abgeführt werden, wie folgende Rechnung zeigt.
Thoroughbred | Barton | |
---|---|---|
Takt | 2166 MHz | 2166 MHz |
Rating | 2700+ | 3000+ |
Fläche | 84 mm² | 101 mm² |
Leistung (max) | 68,3 W | 74,3 |
Leistung pro Fläche | ~0,81 W/mm² | ~0,74 W/mm² |
Da sich mit dem Barton die Anordnung der Recheneinheiten auf dem Kern nicht verändert hat und somit die Wärmequellen nicht gleichmäßig über die Chipfläche verteilt sind, stellen die rechnerisch bescheinigten thermischen Vorteile nur einen Teil der Wahrheit dar. Vielleicht lassen sich hiermit in der Massenproduktion Athlon XP Prozessoren mit einem 50 MHz höheren Takt realisieren, doch die Grenzen der Athlon Architektur scheinen allmählich (zum wiederholten Male) erreicht zu sein.
Tatsächlich glaubten viele, dass mit dem ersten Thoroughbred-Kern bei einer Modellnummer von 2200+ Schluss sei, bis AMD überraschend den XP2600+ vorstellte. Inzwischen ist man bei einer Modellnummer von 3000+ angelangt und etwas mehr scheint noch immer drin zu sein. Man sollte also nicht voreilig urteilen, wie unsere Overclocking-Ergebnisse beim Einsatz einer Wasserkühlung zeigen.
Selbst bei einem Takt von 2,5 GHz war ein erfolgreicher Power-On-Self-Test (POST) möglich, wobei uns jedoch ohne drastische Erhöhung der Prozessorspannung sowie besserer Kühlmaßnahmen kein Besuch unter Windows vergönt war. Bereits das nahezu mühelose Erreichen von 2,3 bzw. 2,33 GHz überraschte uns unheimlich, wenn man bedenkt, welche Kopfstände nötig waren, um unseren Athlon XP 2400+ (2,0 GHz, Thoroughbred-B) als Athlon XP 2800+ (2,25 GHz, Thoroughbred-B) zu betreiben.
Im Vergleich zum Thoroughbred-B-Kern zeichnet sich der Barton also nochmals durch verbesserte Overclockingfähigkeiten aus. Der Kauf eines Athlon XP 2500+ mit Barton-Kern und der anschließende Betrieb beim Takt eines XP 3000+ bietet sich geradezu an.