Logitech diNovo im Test: Die Tastatur als Statussymbol

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Michael Slomma
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Installation

Erfreulicherweise verlief die Installation ohne jegliche Probleme. Die Tastatur lief zu unserem Erstaunen bereits in der Bootphase des Rechners, der PS/2-Anschluss ist demnach wohl nur auf älteren Systemen notwendig.

Nach Einlegen der mitgelieferten CD startet auch gleich das Setup-Programm und kopiert unwahrscheinlich viele Daten auf die heimische Festplatte. Nach einiger Zeit beginnt dann die automatische Erkennung der angeschlossenen Komponenten, die jeweils mit Beantwortung einer Sicherheitsabfrage bestätigt werden muss. Wer Bluetooth schon benutzt hat, für den ist diese Abfrage nichts Neues, sie soll nur verhindern, dass sich nicht ungefragt andere Bluetooth-Geräte mit dem eigenen PC verbinden können.

Sehr gefreut hat uns die Tatsache, dass sogar unter Windows 2000 die volle Bluetooth-Funktionalität gewährleistet ist. Wo Microsoft etwas geschlafen und die Bluetooth-Unterstützung für Windows 2000 wohlwissentlich „verpasst“ hat, liefert Logitech tatkräftige Abhilfe.

Einen Systemneustart später sind dann alle Komponenten einsatzbereit. Das neue Icon 'Bluetooth Umgebung' auf dem Desktop verweist auf die korrekte Implementierung von Bluetooth in das Betriebssystem. Nun kann man Tastatur und Maus den persönlichen Anforderungen anpassen. Hier unterscheidet sich das System nur unwesentlich von allen anderen Logitech-Produkten.

Nutzung

Bei der alltäglichen Benutzung des Systems sind uns kaum negative Aspekte ins Auge gestochen. Die Tastatur ist ein wahres Leichtgewicht, mit ihr arbeitet es sich fantastisch. Der Druckpunkt der Tasten ist nicht ganz so knackig wie bei einer großen Tastatur, vielmehr zwängt sich der Vergleich zu einer sehr hochwertigen Notebook-Tastatur auf. Die abgetrennte Zehnertastatur, die nicht umsonst von Logitech 'MediaPad' genannt wird, gestaltet sich als äußerst praktisch. Gerade wenn es um die Steuerung diverser Multimedia-Funktionen über das Logitech-MediaCenter geht. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Fernbedienung vielleicht etwas zu breit, bietet sie jedoch eine gute Bedienerfreundlichkeit. Über das integrierte Display bekommt man die verschiedensten Informationen. Mit dem Rechner synchronisierte Informationen über Datum und Uhrzeit, eingegangene Nachrichten (auch die eines angemeldeten Bluetooth-Telefons) etc. werden unverzüglich dargestellt. Der integrierte Taschenrechner ist ebenfalls praktisch, zumal er sich auf die Art perfekt in das Schreibtisch-Design einfügt.

Die Maus ist prinzipiell baugleich mit der bereits getesteten Logitech MX700, einzig die Wahl des Übertragungsstandards fiel diesmal nicht auf FastRF, sondern zeitgemäß auf Bluetooth. Die Reaktionszeit ist sehr gut und genügt für Desktopanwendungen und für kleine Spiele zwischendurch voll aus. Lediglich der Hardcore-Gamer wird wohl etwas daran auszusetzen haben. Jedoch stört die kleine Verzögerung, die auftritt, wenn die Maus aus ihrem Schlaf gerissen wird. Eine merklichen Verzögerung von etwa einer halben Sekunde muss man für das Reaktivieren aus dem Sleep-Mode schon einkalkulieren. Da die Maus, um Strom zu sparen, sehr schnell in diesen Modus verfällt, nervt dieses Verhalten manchmal sehr.

Die Verbindung zu anderen Bluetooth-Geräten erfolgt absolut unproblematisch. Sowohl zu getesteten Mobiltelefonen als auch einem Laptop mit Bluetooth-Interface war es problemlos möglich, eine Verbindung herzustellen.

Die Reichweite entspricht dabei spezifikationsgemäß in etwa den versprochenen zehn Metern. Selbst Zimmerwände blockieren das Signal nur unwesentlich. Das trifft selbstverständlich auch auf Tastatur und Maus zu, allerdings wird es nicht so viele Anwender geben, die Tastatur und Maus in dieser Entfernung nutzen werden. Aber wir haben es trotzdem getestet und es klappt ;-)

Dank einer gigantischen Batterie-Offensive (sechs in der Tastatur, zwei im MediaPad und zwei Akkus in der Maus) geht dem ganzen System auch nicht so schnell der Strom aus. Trotz langer Testzeit (wir hatten das System fast drei Monate im Test) können wir über die erreichbaren Laufzeiten nur mutmaßen, lediglich bei der Maus können wir konkrete Zahlen anbieten. So hält die Maus ungefähr 24 Stunden durch; dank des Einsatzes von Akkus, die jederzeit in der Ladeschale aufgeladen werden können, ist die Maus somit praktisch immer einsatzbereit. Tastatur und MediaPad bieten bisher keinen Anlass, auf ein absehbares Ende der Laufzeit zu schließen. Es würde uns nicht wundern, wenn diese Komponenten noch lange Zeit durchhalten. Die niedrige Stromaufnahme der eingesetzten Bluetooth-Chips macht das System zu einem wahren Dauerläufer. Somit kann man zusammenfassend sagen, dass sich die laufenden Kosten sehr in Grenzen halten.

Einen Anlass zur Kritik haben wir dennoch. Durch die mitgelieferte Software funktionieren die erweiterten Features des MediaPads derzeit ausschließlich mit Outlook und dem MSN-Messenger. Logitech versprach jedoch, mit späteren Softwareversionen auch andere Messenger und E-Mail-Clients zu implementieren.