Silverstone SST-TJ06 im Test: Die Vorteile von ATX und BTX vereint

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Ralph Burmester
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Ausstattung innen

Der Innenraum des Silverstone TJ06 ist nur zur Hälfte wie gewohnt gestaltet, denn während der vordere Bereich mit den Laufwerken noch fast normal aussieht, ist der hintere Bereich von den Ingenieuren komplett umgestaltet worden. Doch der Reihe nach. Vorne oben steht der Käfig für die 5,25"-Laufwerke auf zwei horizontalen, seitlichen Verstrebungen. Alle Laufwerke werden mit Schienen versehen, die nur angesteckt werden müssen. Dazu greifen diese Schienen sowohl unten als auch an der Seite in die Schraublöcher der Laufwerke. Dies funktioniert bei manchen Laufwerken nicht ganz ohne Kraftaufwand. Für die 5,25"- und 3,5"-Laufwerke sind diese Schienen aus Metall, nur die Schienen für die Floppylaufwerke sind aus durchsichtigem Kunststoff. Die Metallschienen sind allerdings nichts für empfindliche Finger. Beim Montieren tut das Einrasten schnell an den Fingern weh. Die Demontage kann dann leider noch schmerzhafter sein, halten die Schienen sich doch sehr gut am Laufwerk fest. Eine Entkoppelung der Laufwerke ist kaum gegeben, dazu sind die Schienen viel zu schmal und auch durch ihre Konstruktion wird kaum eine Dämpfung erreicht.

Innenansicht
Innenansicht
Innenansicht hinten
Innenansicht hinten
Innenansicht vorne
Innenansicht vorne
Innnansicht rechte Seite
Innnansicht rechte Seite

Zwischen den beiden angesprochenen Streben sitzt der Käfig für die externen 3,5"-Laufwerke. Den Käfig für die internen 3,5"-Laufwerke sucht man darunter jedoch vergeblich, denn er ist im hinteren Gehäuseteil montiert. An seiner Stelle befinden sich zwei Frontlüfter - einer mit 80 mm und einer mit 120 mm Durchmesser. Während der kleinere die generelle Lüftung des Gehäuses als Aufgabe hat, ist dem zweiten eine besondere Aufgabe zugeteilt worden. Zusammen mit seinem hinten am Gehäuse montierten Zwilling versorgt er den Arbeitsspeicher, den CPU-Kühler und die Spannungsversorgung für den Prozessor mit kühler Luft. Als Unterstützung für die beiden Lüfter wird ein patentierter Luftkanal aus durchsichtigem Kunststoff darüber geschoben. So wird der CPU-Kühler als eine der größten Hitzequellen im Gehäuse davon abgehalten, seine Wärme an die restliche Luft im Gehäuse abzugeben. Diese Art der Trennung in verschiedene Ebenen ist bereits aus Apples G5 und dem BTX-Standard von Intel bekannt. Nun haben die Ingenieure von Silverstone das Konzept für ein ATX-Gehäuse umgesetzt. Auch an Dual-Prozessor-Systeme wurde gedacht. So kann man einen kleinen Bereich oben in der Mitte des Luftkanals gegen einen anderen austauschen, der nicht flach, sondern gewölbt ist und so Platz für den zweiten CPU-Kühler bietet.

Die verbauten Gehäuselüfter werden alle per 4-Pin-Molex-Stecker mit Strom versorgt. Darüber hinaus verfügen die beiden größeren über einen 3-poligen Stecker, mit dem das Tachosignal an das Mainboard weiter geleitet werden kann. Durch die 4-poligen Anschlüsse wird der Anschluß an eine Lüftersteuerung erschwert, in den meisten Fällen werden dazu Adapter nötig sein. Damit kein Stromanschluß durch die Lüfter verloren geht, sind sie durchgeschleift. Der mitgelieferte CPU-Kühler NT01 passt übrigens genau in den Luftkanal und fast der gesamte Luftstrom wird durch die Kühllamellen geführt. Lediglich der Abstand zwischen dem Grafikkartenkühler und der Oberseite des Luftkanals ist etwas eng. Dadurch wird die Kühlung der Rückseite der von uns eingesetzten Grafikkarte etwas eingeschränkt. Wer allerdings eine Grafikkarte mit der Zalman ZM80 Passivkühlung besitzt, wird den Luftkanal nicht einsetzen können.

Die Erweiterungskarten werden auf der Rückseite nicht mit Schrauben befestigt, denn auch hier haben die Ingenieure auf werkzeuglose Technik gesetzt. Ein relativ einfacher Klemmmechanismus soll die Steckkarten an Ort und Stelle fixieren. Allerdings gelingt das den Haltern mehr schlecht als recht. Da die Unterseite der Halter aus glattem Kunststoff besteht und der Reibungskoeffizient von Kunststoff auf Metall nicht gerade hoch ist, können die Steckkarten zwar nicht heraus rutschen, haben jedoch mehrere Millimeter Spiel, was spätestens beim Einstecken der Anschlußkabel negativ auffällt. Eine kleine Kunststoffnase unten an den Haltern könnte gut in die Schrauböffnung der Slotbleche der Erweiterungskarten greifen und diese so viel besser fixieren - hier ist also Platz für Verbesserungen an der Konstruktion.

Oberhalb des Mainboards ist der Käfig für die internen 3,5"-Laufwerke angebracht. Die Platten werden in ihn - auf der Seite stehend - mit Schienen eingeschoben. Die Anschlüsse der Festplatten zeigen dabei zur linken Seite, die Kabel können dann zwischen dem Käfig und dem für die 5,25"-Laufwerke vorgesehenen Käfig hindurch nach unten zum Mainboard geführt werden. Beim Einsatz von S-ATA-Festplatten ist der Abstand zwischen den Anschlußsteckern und der linken Seitenwand recht knapp - bei langen Steckern kann es zu Problemen kommen. Die Belüftung der Festplatten übernimmt das Netzteil. Der Festplattenkäfig ist oben und unten mit Löchern versehen, durch die die Luft an den Festplatten vorbei geführt wird. Das Netzteil sitzt direkt über dem Käfig. Dort befinden sich auch zwei kleine Metallstangen als Abstandhalter, die oben mit Gummiköpfen ausgestattet sind. Dadurch und durch einen kleinen Gummipuffer oben unter dem Gehäuseckel wird das Netzteil gut an seinem Platz gehalten und gleichzeitig werden die vom Netzteil ausgehenden Schwingungen leicht gedämpft.

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