ATi Radeon X1800 GTO im Test: Preis-/Leistungskönig ohne Gegenspieler von nVidia

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Wolfgang Andermahr
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Übertaktbarkeit

Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakteten – in unserem Fall mit Hilfe der neuesten Version des RivaTuners. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark05, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von F.E.A.R, HL2: Lost Coast sowie Quake 4. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.

Übertaktbarkeit
  • Quake 4 - 1600x1200 4xAA/16xAF:
    • X1800 GTO - Übertaktet (560/650)
      26,8
    • X1800 GTO - Standard (500/500)
      22,6
  • HL2: Lost Coast - 1600x1200 4xAA/16xAF:
    • X1800 GTO - Übertaktet (560/650)
      25,0
    • X1800 GTO - Standard (500/500)
      21,8
  • Fear - 1600x1200 4xAA/16xAF:
    • X1800 GTO - Übertaktet (560/650)
      27,0
    • X1800 GTO - Standard (500/500)
      24,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Das Taktmaximum des R520-Chips auf der ATi Radeon X1800 GTO war schnell erreicht. Die GPU verträgt maximal einen Chiptakt von 560 MHz, was nur ein durchschnittliches Ergebnis ist. Jedoch staunten wir nicht schlecht, als wir den Samsung-Speicher übertakteten. Dieser sollte theoretisch bereits am Limit laufen, welches aber noch lange nicht erreicht war. Bis zu 650 MHz lief der VRAM absolut ohne jegliche Probleme. Insgesamt konnten wir aus der Radeon X1800 GTO noch ein gutes Stück zusätzlicher Leistung herausholen. Alle drei Testspiele profitieren deutlich von dem höheren Takt.

HDTV-Wiedergabe

Zum Einsatz in dieser Disziplin kam der schon altbekannte Film-Trailer namens „Step into Liquid“, der eine Länge von einer Minute und 56 Sekunden hat und in der Auflösung von 1920x1080 Pixel (1080p) vorliegt. Wer unseren Test auf seinem System nachahmen möchte, kann das Video direkt bei Microsoft herunterladen (Direktlink - 114 MB), benötigt aber zusätzlich jeweils die neuesten Treiber aus dem Hause nVidia und ATi, den Media Player in der Version 10 und ein spezielles Hotfix, damit der Player die HDTV-Beschleunigung auch unterstützt. Die CPU-Last wurde während des Abspielens von uns mittels ThrottleWatch und einem selbst geschriebenen Skript aufgezeichnet.

WMV HD-Wiedergabe (CPU-Last)
01428425670Minuten, Sekunden 0:050:100:150:200:250:300:350:400:450:500:551:001:051:101:151:201:251:301:351:401:451:501:55

Das Liniendiagramm zeigt keine bemerkenswerten Auffälligkeiten beim Abspielen des WMV-HD-Videos. Der Prozessor wird im Zusammenspiel mit der X1800 GTO in etwa so viel belastet wie die X1800 XL, größere Ausreißer ins positive oder negative sind nicht zu verzeichnen. Alles wenig verwunderlich, basieren doch beide auf dem R520 und arbeiten sogar mit denselben Taktraten.

Preisindex

Neben der Leistung, Bildqualität und den sonstigen Eigenschaften einer modernen Grafikkarte spielt der Preis für die meisten potenziellen Käufer eine entscheidende Rolle. Denn was nutzt einem die schnellste GPU, wenn diese schlicht unbezahlbar ist? Aus diesem Grund haben wir ein Diagramm mit allen 3D-Beschleunigern aus dem Testparcours zusammengestellt und die günstigsten Preise bei Geizhals herausgesucht. Dabei werden wir aber nicht nur nach dem Preis den Kostenindex erstellen, die Hardware muss auch erhältlich sein. Hierbei muss man jedoch anmerken, dass sich der Preis der bevorzugten 3D-Karte täglich ändern kann, weswegen eine dauerhafte Richtigkeit nicht garantiert werden kann. (Stand der Preise: 8.3.2006)

Preisliste
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      369
    • ATi Radeon X1800 XT
      347
    • ATi Radeon X1800 XL
      320
    • nVidia GeForce 7800 GT
      283
    • nVidia GeForce 7800 GS
      279
    • ATi Radeon X1800 GTO
      249
      US-Dollar, offizielle Angabe
    • ATi Radeon X850 XT-PE
      208
    • nVidia GeForce 6800 Ultra
      204
    • ATi Radeon X850 XT
      200
    • nVidia GeForce 6800 GT
      200
    • nVidia GeForce 6800
      178
    • ATi Radeon X850 Pro
      174
    • ATi Radeon X1600 XT
      155
    • ATi Radeon X800 GTO
      140
    • ATi Radeon X800 XL
      139
    • ATi Radeon X800
      129
    • ATi Radeon X800 GT
      127
    • nVidia GeForce 6600 GT
      105
Einheit: Euro

Preislich zeigt sich die X1800 GTO gut positioniert. Beschränkt man den Blick auf ATis aktuelle Generation, kann sie das beste Preis-/Leistungsverhältnis für sich beanspruchen, da die X1800 XL zwar performancemäßig überlegen ist, aber auch erst für einen Preis jenseits der 300-Euro-Marke über die Ladentheke wandert. Die X1600 XT fällt sowohl vom Preis her als auch leistungstechnisch soweit zurück, so dass sie nicht als ernsthafter Konkurrent zu nennen ist. Einzig die X850-PE könnte von der Performance sowie auch vom Preis her an die X1800 GTO herankommen, allerdings basiert diese auf der alten R4xx-Generation von ATi und kann nicht mit technischen Schmankerln wie etwa dem Shader-Model 3.0 aufwarten.

Ein direkter Konkurrent aus nVidias aktueller Generation fehlt ebenfalls – noch. Hier bleibt abzuwarten, wie leistungsstark die GeForce 7600 GT und GS daherkommen. Aus dem aktuellen Portfolio wäre unter Umständen die 7800 GT zu nennen, allerdings ist diese preislich sowie leistungstechnisch auch ein gutes Stück voraus. Eine weitere Alternative wäre schlußendlich noch die GeForce 6800 Ultra, allerdings basiert diese auch auf der alten Generation und muss insbesondere mit aktivierten Qualitätsmodi einen doch deutlichen Rückstand hinnehmen.

Eine endgültige Antwort auf die Frage, ob nun nVidia oder ATi im Preissegment über 200 Euro vorzuziehen ist, wird man aber erst in den kommenden Tagen erhalten, wenn erste Tests zu nVidias Pendants im Netz vorzufinden sind.

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