ATi Radeon X1950 Pro im Test: GeCube und PowerColor mit zwei Sonderlingen

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Auch wenn unser Artikel zur Radeon X1950 Pro von ATi mit etwas Verspätung, die unter anderem mit der Vorstellung der neuen G80-GPU von nVidia begründet ist, an den Start geht, ist das Duell in der Mid-Range-Klasse nicht minder interessant als bei der Präsentation der Karte im Oktober des letzten Jahres. In der Mittelklasse soll die Radeon X1950 Pro vor allem der GeForce 7900 GS das Fürchten lehren, und dabei gleichzeitig die teureren Modelle der Konkurrenz unter Druck setzen. Mission gelungen, so viel vorweg!

Ohne Anti-Aliasing sowie dem anisotropen Filter hat die ATi Radeon X1950 Pro keinerlei Probleme die GeForce 7900 GS in Schach zu halten. Zwar gibt es durchaus einige Spiele, in denen die nVidia-Grafikkarte Paroli bieten oder gar die Führungsposition übernehmen kann. In den meisten 3D-Applikationen hat aber das ATi-Produkt die Nase vorn. In 1280x1024 liegt der Vorsprung bei guten zehn Prozent, in 1600x1200 wächst er minimal auf elf Prozent an. Im Vergleich zur ähnlich ausgestatteten Radeon X1900 GT – quasi das Vorgängermodell – sieht es ebenfalls gut für die Radeon X1950 Pro aus. Der Vorsprung beträgt neun beziehungsweise 13 Prozent. Gegen die teurere Radeon X1900 XT mit 256 MB hat die Radeon X1950 Pro dagegen keine Chance.

GeCube Radeon X1950 Pro
GeCube Radeon X1950 Pro

Mit den beiden qualitätssteigernden Features sieht das Gesamtergebnis erstaunlicherweise ziemlich identisch aus. In 1280x1024 kann sich die Radeon X1950 Pro neun Prozent vor der GeForce 7900 GS halten, während die Differenz in 1600x1200 elf Prozent beträgt. Die Radeon X1900 GT wird mit diesen Einstellungen um etwa 15 Prozent geschlagen, während der Rückstand zur Radeon X1900 XT mit 256 MB auf knapp 25 Prozent anwächst. Die eigentliche Hauptaufgabe, schneller als die nVidia GeForce 7900 GS zu arbeiten, hat ATi somit erfüllt.

Sowohl die GeCube- als auch die PowerColor-Variante der Radeon X1950 Pro haben ihre Vor- und Nachteile, wobei die Qual der Wahl bei gewissen Ansprüchen meistens schnell beendet ist. Falls der potenzielle Käufer nur einen Hauch Wert auf die Lautstärke der neuen Grafikkarte legt, kann man von der GeCube Radeon X1950 Pro leider nur abraten. Da auf dem Modell keine Lüftersteuerung verbaut ist und der Lüfter mit der maximalen Drehzahl in allen Lebenslagen sehr laut ist, sollte man einen großen Bogen um die Karte machen. Falls die Lautstärke dagegen egal ist oder man sowieso das Kühlsystem wechseln möchte, gibt es (bis auf etwaige Zusatzkosten) keinen Grund mehr, die GeCube Radeon X1950 Pro nicht in die engere Wahl zu nehmen.

PowerColor Radeon X1950 Pro Extreme
PowerColor Radeon X1950 Pro Extreme

Deutlich besser in dieser Disziplin agiert die PowerColor Radeon X1950 Pro Extreme. Die Karte bleibt dank des Arctic-Cooling-Kühlers immer sehr leise und eignet sich somit unter anderem für einen Silent-PC – sehr gut, PowerColor! Wer gehofft hat, dass der Stromverbrauch dank des 80-nm-Prozesses und der kleineren GPU gesenkt wurde, den werden wir leider enttäuschen müssen. Der Stromverbrauch ist identisch mit einer 90-nm-GPU. Verbessert dagegen haben sich die Temperaturwerte. Sowohl die GeCube- als auch die PowerColor-Karte bleiben selbst in einer 3D-Anwendung angenehm kühl.

Einen weiteren kleinen Pluspunkt kann die PowerColor Radeon X1950 Pro Extreme durch eine leicht höhere GPU-Frequenz für sich verbuchen. Diese ist um 20 MHz angehoben worden, womit die Grafikkarte im Schnitt etwa drei Prozent schneller als das Referenzmodell arbeitet.

Die Softwareausstattung fällt bei beiden Herstellern mau aus. Hier wünschen wir uns in Zukunft wenigstens ein Spiel – das Neueste muss es ja gar nicht sein. Die GeCube Radeon X1950 Pro kostet derzeit 165 Euro, die PowerColor Radeon X1950 Pro Extreme wechselt für gut 172 Euro den Besitzer.

ATi ist mit der Radeon X1950 Pro eine gute Grafikkarte gelungen, die in ihrer Preisklasse, die im beliebten Mid-Range-Segment angesiedelt ist, alle anderen Grafikkarten aus dem eigenen Haus und von nVidia problemlos in Schach hält. Dazu kommt eine gute Bildqualität, die der der GeForce-7900-Karten überlegen ist. Wer für etwa 170 Euro eine Grafikkarte sucht, ist bei der ATi Radeon X1950 Pro also bestens aufgehoben. Dabei sollte man ungewöhnlicherweise auf den Hersteller achten, da bei der X1950 Pro viele unterschiedliche Kühlersysteme genutzt werden.

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