Nvidia ForceWare 163.67 im Test: Performance und Bildqualität im Vergleich

Wolfgang Andermahr
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Nvidia ForceWare 163.67 im Test: Performance und Bildqualität im Vergleich

Einleitung

Spätestens seitdem 3D-Grafikkarten auf dem Markt sind, ist es mit der Entwicklung der Grafikkarte sowie der einmaligen Programmierung des Treibers nicht mehr getan. Mittlerweile müssen die Chipspezialisten, allen voran ATi und Nvidia, über einen längeren Zeitraum mehrere Treiber für einen Grafikchip entwickeln sowie pflegen. Teilweise ist es gar nötig, für ein einzelnes Spiel einen Treiber anzupassen, damit dieses im günstigsten Fall etwas schneller, manchmal aber auch überhaupt erst läuft. Dies ist nicht nur viel Arbeit, vor allem da aktuelle Treiber aus mehreren Millionen Zeilen Programmcode bestehen, sondern ist zudem noch entscheidend für die Verkaufszahlen und Zufriedenheit der Kunden, da nach der erstmaligen Präsentation eines 3D-Beschleunigers der ewige Wettstreit nicht nur auf dem Papier beziehungsweise Simulator für die nächste GPU-Generation ansteht, sondern ebenso im Treiberduell fortgeführt wird.

Hinzu ist in letzter Zeit der Faktor des Betriebssystems gekommen. Windows XP hat schon mehrere Jahre auf dem Buckel und die Treiberprogrammierer haben ausreichend Erfahrung mit dieser Windows-Version gesammelt. Neu dabei ist aber Windows Vista, welches ein neues Treibermodell einführt, das die Entwickler vor neue Herausforderungen gestellt hat – hinzu kommt noch die neue API Direct3D 10. Somit ist es kein Wunder, dass sowohl ATi als auch Nvidia monatlich mindestens einen Treiber für die Öffentlichkeit bereitstellen, der die Performance erhöhen, die Kompatibilität verbessern oder neue Features hinzufügen soll.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem neuen Nvidia-Treiber ForceWare 163.67, der vor einigen Tagen das Licht der Welt erblickt hat. Ebenso enthalten in dem Treibervergleich ist der ForceWare 100.65, ForceWare 158.18, ForceWare 162.22 sowie der ForceWare 163.44. Als Grafikkarte kommt eine GeForce 8800 GTS zum Einsatz, während wir als Betriebssystem Windows Vista ausgesucht haben. Dieser Test ist als Teil einer Artikelserie gedacht, die sich mit den Nvidia-ForceWare-Treibern beschäftigt und bei einer neuen offiziellen Erscheinung entsprechend aktualisiert wird.

Nvidia ForceWare 163.67

Der neueste Grafikkartentreiber von Nvidia trägt die Versionsnummer 163.67, was bereits andeutet, dass sich die Unterschiede zum Vorgänger (ForceWare 163.44) in Grenzen halten. Und dennoch hält der ForceWare 163.67 für den ein oder anderen G8x-Nutzer sicherlich eine Überraschung bereit. Der offizielle Betatreiber wurde am 6.9.2007 fertiggestellt und besitzt kein WHQL-Zertifikat. In den Release Notes findet man zu aller erst folgende Ankündigung:

Improved performance of the graphics memory manager on GeForce 8 series GPUs running DirectX 9 applications in single-GPU configurations. These improvements solve cases of reported performance slowdowns in some 3D applications with high graphics settings and resolutions.
Damit spricht Nvidia zum ersten Mal den so genannten „VRAM-Bug“ an, den jede GeForce8x00-Grafikkarte bis dato aufweist. Dieser Bug äußert sich darin, dass manche Applikationen immer weiter Daten in den Grafikkartenspeicher senden. Normalerweise müsste die Grafikkarte erkennen, wann der VRAM maximal ausgelastet ist und diesen daraufhin leeren, um Platz für weitere anstehende Daten zu haben. Bei den GeForce-8-Karten funktioniert dies aber nicht und stattdessen werden immer mehr Bytes in den Speicher geladen, bis dieser die Daten auslagern muss. Dies senkt logischerweise massiv die Performance.

ForceWare 163.67
ForceWare 163.67

Am schwersten betroffen von diesem Bug ist die GeForce 8800 GTS 320. Doch auch die GeForce-8600-Karten kommen nicht ungeschoren davon, während die GeForce 8800 GTS, GeForce 8800 GTX sowie die GeForce 8800 Ultra aufgrund des von Haus aus großen Speichers größtenteils davon verschont bleiben. Erste Messungen mit einer GeForce 8800 GTS 320 unsererseits können aber nicht bestätigen, dass der VRAM-Bug behoben ist. Dabei wollen wir aber nicht generell sagen, dass dieser immer noch (mit der gleichen Schwere) vorhanden ist, da man auf anderen Rechnern mit anderen Applikationen durchaus zu einem anderen Ergebnis kommen kann.

Davon abgesehen scheint Nvidia mit dem ForceWare 163.67 nun die TMU-Domäne auf einer G8x-GPU von der Shaderdomäne getrennt zu haben. Bei früheren Treibern erhöhten sich automatisch beide Taktdomänen, obwohl man nur eine modifiziert hatte. Mit dem ForceWare 163.67 ist dies anscheinend nicht mehr der Fall, wobei derzeit noch nicht die Möglichkeit gegeben ist, die Shaderdomäne getrennt einzustellen. Falls ein entsprechendes Tool dies ermöglichen würde, könnte man so die Grafikkarte effektiver übertakten, da, wenn eine Domäne am Limit läuft, man unabhängig von dieser noch die andere in die Höhe schrauben könnte.

AF-Optimierungen
AF-Optimierungen
RivaTuner Shaderdomaene
RivaTuner Shaderdomaene

Weiterhin vorhanden ist ein Bug im Control Panel bezüglich der „Optimierungen“ des anisotropen Filters, der sich im Laufe der Treiberentwicklung eingeschlichen hat. Standardmäßig ist auf einem G8x die „trilinear optimization“ aktiviert, während die „anisotropic sample optimization“ ausgeschaltet ist. Aktiviert man nun die Texturfilterung, drehen sich die beiden Optimierungen um. Da dies so nicht von Nvidia gewollt ist, gehen wir von einem Fehler im Treibermenü aus.

Die GPU-Spezialisten aus Kalifornien geben an, mit dem Betatreiber die Kompatibilität in Bioshock sowie Crysis verbessert zu haben. Nvidia hat mit dem ForceWare 163.67 diverse weitere Bugs entfernt, wobei wir aufgrund der Menge nicht ins Detail gehen möchten. Stattdessen empfehlen wir, einen Blick in die Release Notes des ForceWare 163.67 zu werfen.

Unterstützte Grafikkarten des ForceWare 163.67
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.