Vodafone über IPTV, LTE und Netzneutralität

Patrick Bellmer
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In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt hat Vodafone-Deutschlandchef Fritz Joussen Pläne bezüglich eines eigenen IPTV-Angebots und des LTE-Ausbaus vorgestellt. Während der Umbau des Netzes in Kürze beginnt, wird man IPTV erst gegen Ende des Jahres starten.

Laut Joussen sollen die beauftragten Firmen in wenigen Wochen mit dem Umrüsten der vorhandenen Basisstationen beginnen. Vodafone hatte vor kurzem die für die vierte Mobilfunk-Generation erforderlichen Frequenzbänder ersteigert und will bis zum Ende des ersten Quartals 2011 etwa 1500 Stationen umgestellt haben. Entsprechend den Auktionsbedingungen müssen ländliche Gebiete als erstes mit dem UMTS-Nachfolger LTE versorgt werden. Die Verfügbarkeit entsprechender Handys sieht der Chef der deutschen Vodafone-Tochter in Kürze allerdings noch nicht.

Neben der Deutschen Telekom und Alice/o2 will Vodafone als dritter Provider in Deutschland mit IPTV starten. Bis zum Jahresende solle das Angebot, das vorerst auf exklusive Inhalte verzichtet, starten. Die verwendete Technik soll kompatibel zum DLNA-Standard (Digital Living Network Alliance) sein, was das Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten im heimischen Wohnzimmer ermöglicht. Fritz Joussen erklärte, dass man auf eine Hybrid-Lösung setze, die auch auf Kabel- und Satellitensignale zurückgreifen würde, um Engpässe im Netz zu vermeiden. Weitere Informationen zur Technik oder den Preisen nannte er nicht.

Auf die Frage, warum Vodafone gerne bestimmte Daten im Netz priorisieren würde, verwies Joussen auf den immer weiter wachsenden Bedarf nach Bandbreite. Es würde nicht darum gehen, bestimmte Inhalte unzugänglich, sondern auch in Zukunft alle Dienste verfügbar zu machen. Inwiefern man dabei die Inhalteanbieter wie zum Beispiel Google an den Kosten beteiligen will, verriet er nicht.