Teufel Concept D 500 THX im Test: 2.1-System mit konstruktiven Eigenheiten

 7/8
Jirko Alex
175 Kommentare

Klangeindrücke

Abermals sollen in diesem Test die persönlichen Eindrücke vom Klangcharakter der getesteten Lautsprecher vermittelt werden. Dass dies niemals zu einhundert Prozent objektiv geschehen kann, sei vorweg gestellt; der geschilderte Klangeindruck spiegelt schließlich die Meinung des Testers wider. Da jedoch nicht jeder die Zeit, das Geld oder die Muße hat, sich jedes interessante System selbst anzuhören, sollen in folgender Beurteilung auch Vergleiche mit bereits getesteten Boxensystemen gezogen werden. Als Referenz dient dabei ein 2.1-Set bestehend aus zwei Nubert Nuline 32 sowie einem AW1000 als Subwoofer.

Teufel Concept D 500 THX

Das Teufel Concept D 500 THX hinterlässt bei ersten Hörversuchen einen sehr guten Eindruck. Was man auch anspielt und welchen Vergleich man anstellt, das 2.1-System kommt dabei gut weg. Ein Duell etwa mit dem ebenfalls von Teufel stammenden Concept B 200 USB lässt letzteres plump wirken. Die für sich genommen eigentlich sehr guten Satelliten des 2.0-Systems bieten ein vergleichsweise angestrengteres, räumlich nicht so breites und deutlich weniger dynamisches Bild. Alle drei Nachteile des Concept B 200 USB sind dabei als Vorteile den Satelliten des Concept D 500 THX anzurechnen, die erstaunlich erwachsen klingen. Zusammen mit dem Subwoofer erzeugen sie ein sehr schlüssiges und homogenes Gesamtbild, das mehr an eine potente Stereoanlage denn an ein PC-Lautsprechersystem erinnert.

Im Einzelnen äußert sich die Charakteristik des Teufel Concept D 500 THX dabei wie folgt: Die komplette Wiedergabe durch die Satelliten wirkt unangestrengt, was sich auf einen sauberen Hochtonbereich und eine gute Abstimmung zwischen den beiden verbauten Chassis des 2-Wege-Satelliten zurückführen lässt. Sie sorgen schnell dafür, dass man vergisst, wie klein die Lautsprecher – relativ gesehen – sind. Die Wiedergabe wird gut von den Chassis gelöst und erzeugt ein glaubhaftes Bühnenbild, das aber in seiner Breite nicht an das guter Hifi-Boxen wie der zum Vergleich verwendete Nuline 32 herankommt.

Die Ankopplung an den Subwoofer gelingt insgesamt gut, ist vordergründig aber etwas sprunghaft. So treten die beiden Tieftöner bereits bei der zweitniedrigsten auf der Kabelfernbedienung einstellbaren Lautstärke (man kann ihn auch stumm schalten) präsent in Erscheinung, wenn dies gefordert wird. Eine zurückhaltende Begleitung scheint kaum möglich. Das Set protzt auf der anderen Seite aber auch nicht mit unangebracht dickem Bass. Vielmehr hält man sich an die variierenden Anforderungen des Mediums. Das heißt dann aber eben auch, dass etwa bei Lounge-Titeln, die gerne mit tiefen und langen Bass-Passagen spielen, der Subwoofer seinen Teil immer beisteuert. Dieser Sprung zwischen „fast nichts“ und „nicht mehr tolerierbar, aber auch nicht störend“ fällt vielleicht zu groß aus, eine gleichmäßigere Abstimmung der Drehregelung wäre hier wünschenswert.

Auf Genres bezogen kann man dem Teufel Concept D 500 THX eine sehr breite Einsatztauglichkeit zusprechen. Die per se neutrale Abstimmung stellt hier eine sehr gute Basis dar, die sich im Zweifelsfall an fast jedes Bedürfnis anpassen lässt. So macht das Hören der instrumental puristisch begleiteten Damen von „The Corrs“ aufgrund der guten Stimmenwiedergabe sehr viel Spaß. Die Damen werden etwa bei ihrem Unplugged-Konzert mit der erwartbaren Natürlichkeit in Szene gesetzt. Hierbei gefallen sowohl der sanfte Hochtonbereich als auch die saubere Trennung zwischen Gesang und instrumentaler Begleitung, die nicht ganz einfach ist. Bei schlechteren Lautsprechern würde es hier etwa zu einer schwereren Verständlichkeit des Gesangs kommen, der neben den Gitarren und Violinen nur allzu oft verschwimmt. Das Teufel-Set verrichtet hier seine Aufgabe also gut.

Statt auf musikalischen Feinsinn kann man sich aber auch auf Grobes berufen, wenn man das Teufel Concept D 500 THX beurteilt. Mit entsprechender Musik gefüttert, kann das 2.1-PC-System nämlich auch sehr martialisch ans Werk gehen. Hierfür sind insbesondere drei Aspekte verantwortlich: Der maximale Pegel, der maximale Bassdruck und geringe Verzerrungen, wenn alles zusammen kommt. Einige dieser Zutaten finden sich auch bei anderen Lautsprechersystemen wieder, Teufel treibt es in vielerlei Hinsicht jedoch auf die Spitze. Wer will, der kann seinen Nachbarn mit dem PC-Lautsprechersystem den Putz von den Wänden klopfen. Dabei bleibt die Wiedergabe tonal ausgeglichen und das Teufel-Set klingt weit später angestrengt, als es ein vernünftiger Hörer zulassen würde. Kurzum: Wer kein Einfamilienhaus mit großem Grundstück und toleranten Mitbewohnern hat, wird in der Regel niemals mehr als 30 Prozent der Gesamt- und der Subwooferlautstärke nutzen. Als Party-Ausstattung ist das Set also in jedem Fall tauglich.

Allerdings wirkt der Bass mitunter einen Tick zu weich. Dieser Eindruck stellt sich nicht sofort, wohl aber mit der Zeit ein. Er manifestiert sich dabei weniger bei elektronischen Bässen oder solchen von besaiteten Bassinstrumenten denn mehr bei der Basswiedergabe von Instrumenten mit definiertem Anschlag, also etwa Trommeln. Natürlich ist man hierbei noch weit von einer schwammigen Basswiedergabe entfernt, „rabenschwarz“ oder „knackig“ sind allerdings Adjektive, die dem Subwoofer des Teufel Concept D 500 THX so nicht verliehen werden – anderen PC-Lautsprechersystemen allerdings auch nicht. Es handelt sich hierbei wohlgemerkt um „Meckern auf hohem Niveau“.

Eine andere Befürchtung bestätigte sich übrigens nicht im Test: Wer am Tiefgang des Teufel-Subwoofers zweifelte, weil dieser nur auf relativ kleine Chassis vertraut, wird hier eines besseren belehrt. Die von THX geforderten 35 Hz untere Grenzfrequenz nimmt man dem Set auch ab. Stichfeste Messungen können wir hier allerdings nicht durchführen, im Vergleich zu anderen getesteten Lautsprechersystemen und basierend auf einer weit gefächerten Medienauswahl stellte sich jedoch kein Eindruck ein, der die Tiefbasstüchtigkeit in Zweifel stellte.