Teufel Concept D 500 THX im Test: 2.1-System mit konstruktiven Eigenheiten

 8/8
Jirko Alex
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Fazit

Das Concept D 500 THX symbolisiert für Teufel ein Lautsprechersystem, das keine Konkurrenz zu scheuen braucht, weil es keine gibt: Nicht weniger als das beste PC-Lautsprechersystem des Marktes wollen die Berliner anbieten. Ein hoch gestecktes Ziel, doch ist der Weg dorthin nicht versperrt. Tatsächlich muss man nur die Lücken kennen, die sich aus konkreten Ansprüchen und oft auch nur speziellen Produkten ergeben.

Oft sieht es nämlich so aus: Neben der gängigen Entscheidung eines potenziellen Kunden, wie viel er denn für seine Investition in Lautsprecher für den PC ausgeben will, muss er sich fragen lassen, ob es ein aktives oder passives System mit zwei, drei (2.1), sechs (5.1) oder gar acht (7.1) einzelnen Lautsprechern sein soll, um nur die gängigsten Formate zu nennen. Dann stellt sich aber immer noch die Frage, zu welchen Anteilen gespielt wird, Musik gehört oder Filme geschaut werden. Je nachdem kann etwa ein PC-Boxensystem von der Stange für wenig Geld alle Wünsche befriedigen oder aber die Anschaffung von Kompakt- oder Standlautsprechern mit zusätzlichem Verstärker oder aber von Nahfeldmonitoren die optimale Entscheidung sein. Es gibt folglich für viele mögliche Einsatzgebiete viele gute und beste Lösungen. Selten aber ist eine einzige Anschaffung immer richtig und wenn doch, hat sie ihren Preis.

Das zeigt sich auch bei einem Blick über die bisher von ComputerBase getesteten Modelle: Können wir dem Motiv 2 auch nach Jahren noch bescheinigen, das klanglich wohl rundeste Angebot darzustellen, nagen viele Edifier-Systeme mit beinahe identischen Klangqualitäten aber besserer Ausstattung an diesem Ruf. Und auch Teufel bietet mit dem Concept B 200 USB ein System an, das das Motiv 2 in puncto Wiedergabegüte der Satelliten leicht übertrumpft, dafür jedoch auf einen Subwoofer verzichtet.

Ähnlich könnte man denkbare Kombinationen von Hifi-Boxen mit kleinem Verstärker für den PC – wie jene der Nubert Nubox 311, die ComputerBase getestet hat – in Pro- und Kontra-Argumente zerlegen. Es reicht an dieser Stelle jedoch, sich bewusst zu machen, dass es den Allrounder per se nicht gibt. Und um die Brücke zum Teufel Concept D 500 THX zu schlagen: Wollte Teufel das im PC-Bereich beste Lautsprechersystem anbieten, so müsste man einen Allrounder bieten, der quasi jeden Anspruch bedienen kann.

Die Frage danach, ob dies gelingt, muss man sowohl mit einem „ja“ als auch einem klaren „nein“ beantworten. Auf klanglicher Seite gehört das Teufel-Set zweifelsohne zur Elite der PC-Lautsprecher. Es braucht sich auch vor Vergleichen mit dem Hifi-Sektor nicht zu verstecken. Praktisch gesehen darf es solche Vergleiche aber gar nicht scheuen, da man für den Preis eines Concept D 500 THX den Einstieg in die Welt des Hifi in der Tat wagen kann.

Mit dem Berliner 2.1-System erhält der Kunde jedenfalls ein sehr homogenes, leistungsstarkes und erfrischend erwachsen klingendes Lautsprechersystem. In puncto Linearität und Dynamik hängt es selbst dem ungleich teureren Ensemble bestehend aus Nubert Nuline 32 und AW 1000 subjektiv kaum hinterher. Hier bedarf es ganz eindeutig einer fordernden Medienauswahl, um sich der gegebenen Qualitätsunterschiede zwischen dem noch-PC-Set von Teufel und den Hifi-Komponenten von Nubert und Onkyo wieder bewusst zu werden, die dann allerdings in Bereichen der Bühnendarstellung, Detailtiefe, dem maximalen Tiefgang und dem Lösen des Klangbilds von den Lautsprechern liegen. Teufel hat also wahrlich viel Klang abgeliefert, zu viel für die allermeiste Konkurrenz aus dem Bereich der PC-Lautsprecher.

Wer bereits hier freudig von dem ersehnten Allrounder träumt, wird nun aber enttäuscht, denn auch das Concept D 500 THX kränkelt leider an bekannten Teufel-Symptomen. So werden erneut weder mehrere noch gar digitale Eingänge geboten. Dass dem Concept D 500 THX nunmehr wieder eine Fernbedienung beiliegt, auch wenn sie mit einem Kabel mit dem Subwoofer verbunden ist, täuscht darüber hinaus nicht über die Messlatte hinweg, die die Konkurrenz teilweise anlegt: Edifier etwa bietet stets Funkfernbedienungen, mehrere Eingänge und teilweise parallel zur Funkfernbedienung auch Kabelfernbedienungen nebst Display. Ein ähnlicher Stand findet sich auch bei hochwertigen Systemen von Logitech und Creative. Nur Teufel beschränkt die eigenen Sets in dieser Hinsicht quasi immer.

Natürlich fällt die große Rechnung, die all' das Gebotene des Teufel Concept D 500 THX gegen die klaffenden Lücken aufwiegt und am Ende aussagen soll, ob der Verkaufspreis von 499 Euro gerechtfertigt ist, damit nicht in sich zusammen. Vielmehr obliegt es erneut dem Kunden, wie er die Gründe für diese Investition gewichten will. Geht es allein nach dem Klang, der Verarbeitung und der kompakten Bauweise, die sich sowohl im Arbeitszimmer als auch im Schlaf- oder Wohnbereich gut machen, so kann er zuschlagen. Ist mit einem solchen Anspruch allerdings auch der Einsatz als kleine Schaltzentrale für mehrere Geräte verbunden, sollte er es nicht.

Schlussendlich müssen wir feststellen, dass Teufel nicht das beste Lautsprechersystem für den PC anbietet. Der Hersteller zeigt zweifelsohne in die richtige Richtung, hat dabei aber das ein oder andere Hinweisschild am Wegesrand übersehen.

Teufel Concept D 500 THX
  • sehr ausgeglichener Klang
  • vorbildliche Mitten- und Höhenwiedergabe
  • kraftvoller Bass mit vielen Reserven
  • enorme Pegel möglich
  • sehr gute Verarbeitung
  • Kabelfernbedienung mit Headset-Anschlüssen
  • tadelloser Standby-Verbrauch
  • sehr teuer
  • keine digitalen Anschlüsse
  • nur eine Quelle anschließbar
  • keine Funkfernbedienung


Schlussbemerkung

Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass ohne hochwertige Messtechnik und schalloptimierte Räumlichkeiten, wie die großen Audio-Zeitschriften-Labore sie besitzen, keine absolut objektiven, messtechnisch optimierten Tests durchgeführt werden können, bilden uns aber ein, ein halbwegs geschultes Gehör zu besitzen, um ebenfalls aussagekräftig testen zu können. Unser Soundcheck soll dem geneigten PC-Audio-Freak dabei helfen, ein für ihn geeignetes Lautsprecher-System zu finden und ihn dazu einladen, eine kleine Reise in die große Welt der audiophilen Genüsse zu unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.

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