HTC 7 Pro im Test: Eine vollwertige Tastatur für WP 7

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Sasan Abdi
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Multimedia & Apps

Fototechnisch bietet das HTC 7 Pro keinerlei Überraschungen: Die 5-Megapixel-Kamera schießt bei guten Lichtverhältnissen gute Fotos, die im Vergleich zu „echten“ Kameras aber auch in diesem Fall nur selten über ein Schnappschuss-Niveau hinausreichen. Bei schlechteren Lichtbedingungen reicht das Gebotene trotz integriertem LED-Blitz dagegen nicht über eine rudimentäres Niveau hinaus (siehe Beispielbilder unten).

Für das Gros der potentiellen Anwender sollten diese Qualitätsmerkmale aber allemal ausreichen, zumal Videos in bis zu 720p aufgenommen werden können und die Verarbeitungsgeschwindigkeit selbst bei maximaler Qualität mit einem Bruchteil einer Sekunde für Zufriedenheit sorgt. Einen kleinen Eindruck zur Bewegtbild-Qualität liefert das folgende in 720p aufgenommene, kurze Beispielvideo. Achtung: WP-7-typisch verfügt das Pro über keinen microSD-Kartenslot, sodass man mit den 8 GByte Speicher (effektiv verfügbar: 7 GB) auskommen muss.

Das Pro ist mit Sicherheit nicht als klassisches Multimedia-Smartphone zu bezeichnen, grundlegende Wünsche werden aber durchaus bedient. Dank der soliden Darstellungen und einer guten Codec-Unterstützung lässt sich das Gerät ordentlich zum mobilen Abspielen von Videos nutzen, auch wenn das 3,6-Zoll-Display zu diesem Zwecke insbesondere nach längerer Nutzung gut und gerne etwas größer sein könnte. Auch Freunde des mobilen Audio-Genusses kommen auf ihre Kosten und können dank 3,5-mm-Klinkenstecker jederzeit eigene Highend-Peripherie mitführen – der Klang der integrierten Lautsprecher sollte allerdings nicht nur aus Liebe zu den dadurch genervten Mitmenschen besser nicht allzu oft bemüht werden.

In puncto Browser hat sich seit der Markteinführung von WP 7 nichts getan. Websurfen macht auf der mobilen Variante des Desktop-IE-7 nach wie vor überraschend viel Spaß. Sieht man von manchen Darstellungsproblemen ab, kann man sich auch auf dem HTC 7 Pro über flüssiges Reinzoomen per Pinch-to-Zoom, eine gute Visualisierung und schnelle Ladezeiten freuen: Die Mobi-Variante von ComputerBase wird auf dem Gerät in flinken zwei Sekunden geladen. Getrübt wird der gute Eindruck weiterhin dadurch, dass derzeit weder Flash noch HTML5 unterstützt werden – hier ist aber wohl noch in der ersten Jahreshälfte mit Veränderungen zu rechnen.

Zu den großen Stärken von WP 7 zählt – und dies ist insbesondere für das Business-orientierte Pro relevant – weiterhin die starke Office Suite, mit der man OneNote-, Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumente sowohl öffnen als auch bearbeiten kann. Dies wird umso schwerer wiegen, sobald Microsoft Anfang März das erste große Update für WP 7 verteilt hat, das wohl die sehnlich erwartete „Copy & Paste“-Funktion beinhalten wird.

Zur weiteren App-Ausstattung gehören die gängigen Applikationen für Facebook und Twitter, die gelungene Integration von Hotmail sowie die Einbindung der Konsolen-Plattform Xbox Live. Natürlich kann auch der Grundstock an Anwendungen auf dem Pro jederzeit über das wachsende Angebot des Windows Phone Marktplace erweitert werden.

Die Synchronisation von Medien-Dateien erfolgt wie gewohnt zwingend aber reibungslos über die Microsoft-Software Zune. Für die Synchronisation von Kontakten und dem Kalender wird ein Exchange-fähiger E-Mail-Account bzw. Windows Live / Google Mail benötigt.

Kommunikation

In Sachen Kommunikation liefert HTC mit dem Pro ein State-of-the-Art-Gerät ab. Dank WLAN nach „Draft-n“ sind im drahtlosen Netzwerk beispielsweise theoretisch bis zu 300 Megabit pro Sekunde möglich. Dies setzt allerdings eine entsprechend kompatible Infrastruktur voraus. In puncto Bluetooth kommt die gängige Version 2.1 samt A2DP zur drahtlosen Übertragung von Stereosignalen zum Einsatz.

Komplettiert wird die Ausstattung von UMTS inklusive HSDPA und HSUPA, sodass auch mobil theoretisch mit bis zu 7,2 MB/s im Down- und 2 MB/s beim Upload gearbeitet werden kann.

Laufzeiten

Bei den Laufzeiten bewegt sich der Testkandidat im oberen Mittelfeld, was erklärt, wieso HTC Gesprächszeiten von besonders utopischen sechs Stunden und mehr verspricht. Tatsächlich feststeht aber, dass der 1.500 mAh Akku bei einer moderaten Nutzung gut und gerne an die drei Arbeitstage durchhält, was manche der gegenwärtigen Konkurrenten alt aussehen lässt. Doch auch hier gilt: Power-User werden wahrscheinlich nicht über einen Arbeitstag hinauskommen.