Corsair SP2500 und SP2200 im Test: Moderne Klangtechnik im Retrodesign

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Jirko Alex
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Klangeindrücke

Abermals sollen in diesem Test die persönlichen Eindrücke vom Klangcharakter der getesteten Lautsprecher vermittelt werden. Dass dies niemals zu einhundert Prozent objektiv geschehen kann, sei vorweg gestellt; der geschilderte Klangeindruck spiegelt schließlich die Meinung des Testers wider. Da jedoch nicht jeder die Zeit, das Geld oder die Muße hat, sich jedes interessante System selbst anzuhören, sollen in folgender Beurteilung auch Vergleiche mit bereits getesteten Boxensystemen gezogen werden. Als Referenz dient dabei ein 2.1-Set bestehend aus zwei Nubert Nuline 32 sowie einem AW1000 als Subwoofer.

Corsair SP2500

Corsair verspricht für das SP2500 einen linearen Frequenzgang zwischen 35 Hz und 20 kHz, womit nicht nur ein grundsolider Bassbereich in Aussicht gestellt wird, sondern auch ein ausgewogener Mittel- und Hochtonbereich ohne signifikante Ausbrüche. Teils lässt sich das beim Hörtest nachvollziehen, teilweise stößt man aber wieder auf die bekannten Probleme so kleiner Satelliten-Subwoofer-Kombinationen. Um mit den positiven Eindrücken zu beginnen: Weder der Bassbereich noch der Hochtonbereich fallen nervig auf. Beide spielen vergleichsweise unangestrengt und sind weder spitz (Hochtonbereich) noch dumpf oder vordergründig (Bassbereich) abgestimmt. Der Tieftonwiedergabe spielt hierbei insbesondere die Tatsache in die Hände, dass sich die Subwooferlautstärke getrennt von der Systemlautstärke regeln lässt. Wer viel Bass will, bekommt diesen auch, wer es eher zurückhaltend mag, wird aber auch zufrieden gestellt.

Bei der Basswiedergabe fällt allerdings auch eine Tendenz zur „Überbassung“ auf. Zwar ist die Tieftonwiedergabe – entsprechend eingestellt – nicht zu laut, doch fällt etwa im Daft-Punk-Soundtrack zu Tron: Legacy auf, dass einige Passagen über den Subwoofer wiedergegeben werden, die eigentlich noch ins Aufgabengebiet eines Tiefmitteltöners fallen. Die Wiedergabe wirkt dadurch tiefer und die entsprechenden Passagen weniger konturiert, da der Subwoofer selbst zu wenig Knackigkeit neigt.

Überhaupt ist es erneut der Mitteltonbereich, den man über weite Strecken als untersetzt ausmacht. Es fehlt hier an Dynamik; tonal wähnt man sich nur der Reflexion eines Mitteltonbereichs an einer Metallwand gegenüber. Insbesondere im direkten Vergleich mit erwachseneren Lautsprechern wie den zum Vergleich bemühten Kompakten von Nubert fällt das immer wieder auf. Dabei kann man diese Charakteristik bei elektronischen Klängen wie dem zuvor bemühten Daft-Punk-Soundtrack noch verschmerzen, ja, sogar teilweise vergessen. Bei instrumentaler und vokaler Musik leidet das Ohr, das anderes gewöhnt ist, aber.