Grafikkarten: 17 × AMD Radeon und Nvidia GeForce im Vergleich

 9/9
Wolfgang Andermahr
596 Kommentare

Kaufempfehlungen

Neue Testverfahren, neue Ergebnisse und daher auch neue Kaufempfehlungen. Zu welcher Grafikkarte der Käufer greifen sollte, wird für verschiedene Preisklassen neu geklärt. Für den sinnvollen Einstieg in die Grafikkartenwelt ist die erste Grenze bei 150 Euro gesetzt. Es gibt zwar auch 3D-Beschleuniger für unter 100 Euro, doch eignen sich diese nur bedingt zum Spielen.

ComputerBase-Empfehlung bis 150 Euro

Im Preissegment bis 150 Euro duellieren sich insbesondere zwei Modelle: Die AMD Radeon R7 260X und die Nvidia GeForce GTX 750 Ti. Die Geschwindigkeit der beiden Grafikkarten ist gleich, wobei die GeForce-Hardware als Pluspunkt eine sehr gute Energieeffizienz für sich verbuchen kann. Dennoch sollte die Radeon R7 260X das Modell der Wahl sein, da es diese mit einem zwei Gigabyte großen Speicher bereits für 110 Euro gibt, die Nvidia-Karte hingegen erst ab 136 Euro. Dem Käufer muss dabei jedoch bewusst sein, dass in der Full-HD-Auflösung bei den meisten neuen Spielen die Details reduziert werden müssen, um ein flüssiges Spielen zu ermöglichen.

ComputerBase-Empfehlung bis 200 Euro

Im nächsten Preissegment duellieren sich die GeForce GTX 960 und die Radeon R9 285, die mit 195 Euro beziehungsweise 200 Euro fast gleich viel kosten. Auch in dieser Preisklasse sind die beiden Probanden gleich schnell und die Nvidia-Hardware kann erneut eine bessere Energieeffizienz aufweisen. Für den ein oder anderen interessant sind zudem die sehr guten Video-Fähigkeiten der GTX 960, die auch den neuen H.265-Codec sehr gut beschleunigen kann. So fällt die ComputerBase-Empfehlung auch auf die GeForce GTX 960, von der es mehrere sehr gute und auch sehr leise Partnerkarten gibt – die jedoch etwas teurer sind. Mit der GeForce GTX 960 ist das Spielen in 1.920 × 1.080 bei vollen Details mit nur wenigen Ausnahmen durchweg möglich.

ComputerBase-Empfehlung bis 300 Euro

Wer maximal 300 Euro ausgeben möchte, hat zur Zeit nur eine Wahl. Für das Geld sollte zu einer von Haus aus übertakteten Partnervariante der Radeon R9 290 gegriffen werden, die in diesem Preissegment völlig alleine dastehen. Alle anderen Grafikkarten kosten entweder mehr oder wie die Radeon R9 280X mit rund 230 Euro deutlich weniger. Letztere ist auch entsprechend langsamer. Für etwa 300 Euro lassen sich recht leise Varianten der AMD-Grafikkarte finden, wobei der Nachteil bestehen bleibt, dass die Leitungsaufnahme sehr hoch ist. Auf der Habenseite ist dagegen ein vier Gigabyte großer Speicher sowie ausreichende Leistungsreserven für das Spielen in hohen Auflösungen wie 2.560 × 1.440 und mit reduzierten Details auch das ein oder andere Mal in 3.840 × 2.160. Mit rund 300 Euro bietet die Radeon R9 290 das zur Zeit beste Preis-Leistungs-Verhältnis aller getesteten Grafikkarten.

ComputerBase-Empfehlung bis 400 Euro

Für maximal 400 Euro finden sich zwei weitere 3D-Beschleuniger: Die GeForce GTX 970 und die Radeon R9 290X. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Wer eine hohe Energieeffizienz bevorzugt sowie einen möglichst leisen Betrieb, sollte für etwa 345 Euro zu einer GeForce GTX 970 greifen und erhält zugleich dafür ein übertaktetes Modell. Die Radeon R9 290X ist mit 330 Euro minimal günstiger, bietet durchweg schnelle vier Gigabyte Speicher (die GTX 970 nur 3,5 GB) und ist minimal zügiger unterwegs als die Konkurrenz. Dafür ist der Energiehunger deutlich höher und die Karte generell lauter. Beide Varianten sind aber nicht viel schneller als die Radeon R9 290.

ComputerBase-Empfehlung bis 600 Euro

Preislich gibt es zwischen der GeForce GTX 980 und der GeForce GTX 970 eine sehr große Lücke. Die GeForce GTX 980 ist erst ab 530 Euro erhältlich, übertaktete Karten kosten 555 Euro oder gar mehr. Dafür erhält der Kunde eine spürbar höhere Geschwindigkeit, gegen die auch die schnellste Single-GPU-AMD-Grafikkarte chancenlos ist. Vier schnelle Gigabyte Speicher, eine gute Energieeffizienz und viele, leise Partnermodelle gehören mit zu dem Paket, das durchweg sehr gut ist und kaum Schwachstellen aufweist. Das lässt sich Nvidia derzeit aber auch gut bezahlen.

Die beste und verdammt teure Grafikkarte

Während man die 550 Euro der GeForce GTX 980 noch als vernünftig abstempeln könnte, sind es die 1.115 Euro für die GeForce GTX Titan X sicherlich nicht mehr. Um Vernunft geht es bei diesem Produkt jedoch nicht, denn die Grafikkarte richtet sich explizit an Enthusiasten, die eine kompromisslos hohe Leistung wollen. Und diese ist tatsächlich brachial und lässt selbst die GeForce GTX 980 alt aussehen. Die Ultra-HD-Auflösung 3.840 × 2.160 ist durchaus spielbar, die zwölf Gigabyte Speicher sind riesig, die Leistungsaufnahme hält sich für solch eine Karte halbwegs in Grenzen und auch die Lautstärke übertrumpft nicht den Spielspaß. Kurz und bündig: Die GeForce GTX Titan X ist die zur Zeit mit Abstand beste (und teuerste) Grafikkarte mit lediglich kleinen Kritikpunkten.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!