Corsair Lapdog im Test: Couch-Gaming-Auflage für Maus und Tastatur

Max Doll
43 Kommentare
Corsair Lapdog im Test: Couch-Gaming-Auflage für Maus und Tastatur

Vorwort

Living Room Portable Gaming Control Center“ nennt Corsair den Lapdog. Die Idee hinter dem hochtrabenden Namen ist eine einfache: Um auf der Couch wie auf dem Schreibtisch spielen zu können, braucht es lediglich eine Auflage für Maus und Tastatur, die die Verwendung ganz normaler Eingabegeräte ermöglicht. Diese Kompromisslosigkeit klingt zwar überzeugend, ist selbst aber nicht der beste Kompromiss für das Spielen im Wohnzimmer.

Lapdog im Detail

Lapdog versteht Corsair als Plattform, die erst nach Einbau von Tastatur und Maus einsatzbereit ist. Dazu müssen insgesamt acht Schrauben an dem Mauspad und der Kabelabdeckung gelöst werden. Das Verlegen der Datenleitungen ist allerdings trotz des scheinbar reichhaltigen Platzangebots nicht einfach. Vor allem das zwei Meter lange, dicke Doppelkabel der nötigen mechanischen Tastatur leistet den Montageversuchen gehörigen Widerstand.

Empfehlenswert ist daher die Verwendung der beiden beiliegenden Kabelbinder, um die Kabel sauber an die beiden internen USB-Ports unterhalb des Mauspads führen zu können – die acht Schrauben machen ohnehin klar, dass der schnelle Wechsel der Eingabegeräte von Schreibtisch zu Couch und zurück nicht vorgesehen ist.

Die Verarbeitung des Lapdog wirkt zwar an und für sich hochwertig, sorgt aber nicht für generelles Behagen: Die Aluminiumoberfläche, die die Kunststoff-Unterkonstruktion verdeckt, sieht zwar edel aus, trifft aber nicht ganz den gleichen Farbton wie die Tastaturen aus der Fertigung des Unternehmens. Außerdem stören glänzend-glatte Seitenflächen, die ein Magnet für Schmutz und Kratzer sind, ohne die sich aber offenkundig kein Produkt mehr in den Handel trauen darf. Der Schaumstoff der magnetisch befestigten Beinauflage riecht selbst mehr als einen Monat nach dem Auspacken noch deutlich – der Lapdog ist also nicht in Gänze stubenrein.

Tastaturen müssen von Corsair stammen

So flexibel, wie das Konzept suggeriert, ist der Lapdog ohnehin nicht. Freigestellt wird lediglich die Verwendung von Mäusen, die Tastatur muss indes aus dem Angebot von Corsair stammen. Dieser Umstand liegt in der Fixierung begründet, die für die spezielle Formgebung der Modelle aus der Vengeance-Serie konzipiert wurde – fixiert werden die Tasturen an den Rändern ihres (flachen) Chassis sowie über das Kabel selbst. Kompatibel sind dabei lediglich die Modelle der Baureihen K65 und K70. Die Montage der K65 wird durch eine Abdeckung möglich, die die Lücke, welche die kürzere Bauform im „Tenkeyless“-Formfaktor erzeugt, abdeckt.

Zu den rund 130 Euro Kaufpreis des Lapdog kommen damit mindestens weitere 80 Euro für die günstigste mechanische Tastatur von Corsair, die schlichte, aber nur in Silber verfügbare K65 Compact ohne Nummernblock, Beleuchtung oder Zusatzausstattung in größerem Umfang. Für die RGB-Version der Tastatur oder die größere K70 mit mehr Ausstattung werden hingegen jeweils mindestens rund 140 Euro fällig, zuzüglich weiterer Kosten für eine Maus. Der eigentliche Preis des Lapdog liegt deshalb zusammen mit einem Mittelklasse-Nager je nach Tastatur zwischen 250 und etwa 310 Euro.

Tastaturen anderer Hersteller lassen sich einsetzen, aber nicht fixieren
Tastaturen anderer Hersteller lassen sich einsetzen, aber nicht fixieren

Werden Produkte anderer Hersteller genutzt, ist die Verwendung nur unter Umständen möglich: Zum einen muss das Gehäuse des Eingabegeräts kompakt genug sein, um in die vorgesehene Aussparung zu passen, zum anderen muss das Kabel zentriert aus der Rückseite des Gehäuses kommen oder geführt werden können, weil Corsair die Kabeldurchführung am Design eigener Produkte ausgerichtet hat. Sind beide Voraussetzungen erfüllt, lassen sich auch andere Tastaturen nutzen, wenngleich die Fixierung des Eingabegeräts in jedem Fall entfällt – Tastaturen von Corsair werden nach der Installation sicher fixiert und haben keinerlei Spiel, werden also fester Bestandteil des Lapdog.

Erfordert Mühe und Kabelbinder: Das Kabelmagament
Erfordert Mühe und Kabelbinder: Das Kabelmagament

Fünf Meter Kabel und ein Netzteil

Zusätzlich zu zwei internen USB-3.0-Ports für die verbauten Eingabegeräte stellt der Lapdog an der rechten Seite zwei weitere, extern zugängliche USB-Anschlüsse desselben Standards zur Verfügung, die – laut Corsair – etwa für Headsets, USB-Sticks oder zum Laden des Smartphones verwendet werden können. Der dafür mitunter nötige Strombedarf wird durch das beiliegende 12-Volt-Netzteil gedeckt, das im normalen Betrieb nicht vonnöten ist. Die Verbindung zum PC stellt ein fünf Meter langes Kabel her, das auch als Verlängerung für das Netzteil dient.

Die Hub-Funktion hat allerdings in dem von Corsair skizzierten Umfang fraglichen Nutzen: Smartphones lassen sich nirgends sicher ablegen, ihre Präsenz muss im Gedächtnis behalten werden, um beim Aufstehen nicht für Bruch zu sorgen. „Game Controller“ einzusetzen erscheint hingegen sinnlos, wenn der Lapdog auf dem Schoß liegt – es sei denn, der Hub wird als solcher eingesetzt, wenn das „Gaming Control Center“ in Ruheposition liegt. Den Lapdog in unmittelbarer Nähe des Spielers beiseitezulegen, wird allerdings durch dessen Größe erschwert.