Parrot Bebop 2 im Test: Komfortabler Quadrokopter als Freizeitdrohne

 5/6
Robert Kern
75 Kommentare

Was schiefgehen kann

Auch mit dem geringen Gewicht kann die Bebop 2 viel Schaden verursachen
Auch mit dem geringen Gewicht kann die Bebop 2 viel Schaden verursachen

1. Wildfliegerei

Vielleicht hat man in dem Bundesland gar keine Aufstiegsgenehmigung, weil privat oder gewerbliche Nutzung so vielfältig ausgelegt wird. Bußgelder sind hier schnell vierstellig. Das Land Berlin zeigt auch Leute anhand von YouTube-Aufnahmen als Beweismittel an, falls das Nutzerkonto einen Klarnamen zeigt. Gute nachbarschaftliche Beziehungen sind angeraten, bei Kameradrohnen kann der Nachbar sonst schnell von einer potenziellen Rechtsverletzung beim Aufstieg ausgehen.

2. Versicherungspflicht

Die Versicherungspflicht unbewusst nicht wahrgenommen? Das kann ein böses Erwachen geben, dabei kann das so schnell passieren: Kameradrohne zu Weihnachten unter dem Baum gefunden, direkt von der Terrasse aus ausprobiert und auf der naheliegenden Autobahn einen Unfall mit Personen- und Sachschaden in Millionenhöhe verursacht. Oder in niedriger Höhe fremde Grundstücke überflogen, erkennbar nackte Nachbarn gefilmt, in Euphorie online gestellt und erst in den Kommentaren auf die Details hingewiesen worden, nachdem das schon viral ging. Piloten haften voll für verursachte Schäden und bei Persönlichkeitsverletzungen springt keine Versicherung ein.

3. Unvertraute Steuerung

Keine Flugerfahrung, Unwissen über den Steuerungsmodus – viele Abenteuer der Marke „So schwer kann das ja nicht sein!“ enden schon nach dem ersten Flug mit gebrochener Linse, einfach weil der Pilot nicht wusste, dass er mittels Neigungssensor steuert. Die Ergebnisse findet man bei eBay „für Bastler“ oder als Skycontroller-Bundle ohne entsprechende Bebop.

4. Auch die Bebop 2 macht manchmal Unsinn

Im Test flogen zwei korrekt montierte Rotoren trotzdem weg. Gut, dass die Drohne am Boden blieb. Für den Start sollte eine möglichst große Fläche gewählt werden, weil die Return-to-Home-Funktion nach 60 Sekunden ohne Verbindung manchmal nicht so ganz genau trifft. Im Zweifelsfall sollte man die verselbstständigte Drohne aus der Luft fangen und ausschalten (falls die Landung per GPS absehbar ungemütlich wird). Das bringt uns zum nächsten Punkt: Am besten immer auf GPS warten und dieses auch für das Tablet oder Smartphone aktivieren. Wer ohne diesen Startpunkt loslegt, hat im Falle eines Verlustes der Verbindung keinen automatischen Rückkehrpunkt.

5. Riskante Piloten

Unter den mehr als eine Million Ergebnissen für „drone crash“ bei YouTube kann man Bäume, Hochspannungsleitungen, Gebäude, Hunde, Vögel und Kontrollverlust über Wasser als Erzfeinde von Drohnen ausmachen. Nicht wenige Piloten fühlen sich aber auch magisch von diesen Hindernissen angezogen. Auch während der Testphase konnte ein ungewollter, leichter Kontakt mit einer Felswand trotz aller Vorsicht nicht verhindert werden.