Intel-SSDs: DC P4510 startet offiziell mit bis zu 8 TB, Ruler-Format folgt

Michael Günsch
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Intel-SSDs: DC P4510 startet offiziell mit bis zu 8 TB, Ruler-Format folgt
Bild: Intel

Intel führt die Enterprise-SSD-Serie DC P4510 nun offiziell ein. Gegenüber dem Vorgänger wird mehr Speicherplatz und eine höhere Leistung geboten, was Schreibraten und Latenzen betrifft. Zunächst in 2,5 Zoll mit U.2-Anschluss verpackt, soll später das 33 cm lange Ruler-Format folgen.

P4510 mit mehr Leistung und 64-Layer-Flash

Schon im Herbst hatte Intel die Auslieferung der ersten Server-SSDs mit 64-Layer-3D-NAND verkündet. Damals wurde noch ein Geheimnis darum gemacht, um welche Serie es sich handelt. Doch ließen Hinweise schon vermuten, dass es sich um die Intel DC P4510 handelt, wie sich heute bestätigt.

Intel DC P4510
Intel DC P4510 (Bild: Intel)

Bereits im dritten Quartal 2017 hatte Intel die P4510 mit 1 und 2 TByte ausgeliefert. Jetzt erfolgt der offizielle Start mit den zusätzlichen Modellen mit 4 und 8 TByte. Der Formfaktor lautet 2,5 Zoll, die Schnittstelle PCIe 3.1 x4, der Anschluss U.2. Modelle im Steckkartenformat sind zunächst nicht vorgesehen. Allerdings soll das neue Ruler-Format (EDSFF) später folgen. Ebenso werden 110 mm lange M.2-SSDs als „Low-Power Option“ angekündigt, die unter dem Namen DC P4511 firmieren, doch hier fehlen nähere Details.

Schreibraten hoch, Latenzen runter

Bei der Leistung wird mehr geboten als beim Vorgänger. Zwar werden Daten mit bis zu 3.200 MB/s und 637.000 IOPS nicht schneller als bei den P4500 gelesen. Doch fallen die Schreibraten mit bis zu 3.000 MB/s und 139.000 IOPS deutlich höher aus. Noch deutlicher ist der Vorsprung bei den Antwortzeiten. Laut Intel erreichen die P4510 Latenzen von nur 9 oder 10 Mikrosekunden beim Lesen und 11 oder 12 beim Schreiben. Die Vorgänger werden dagegen mit 82 bis 85 µs lesend und 20 µs schreibend angegeben. Intel verspricht zudem eine bis zu zehnmal geringere Latenz bei der Disziplin Quality of Service (QoS), bei der allerdings Intels Optane-SSDs bisher unschlagbar sind.

1 TB 2 TB 4 TB 8 TB
Formfaktor 2,5 Zoll (15 mm Höhe) mit U.2-Anschluss
Schnittstelle PCIe 3.1 x4
Protokoll NVMe 1.2
Controller k. A.
NAND-Flash IMFT 64 Layer TLC 3D-NAND
Seq. Lesen (MB/s) 2.850 3.200 3.000 3.200
Seq. Schreiben (MB/s) 1.100 2.000 2.900 3.000
Random Read (IOPS) 465.000 637.000 625.500 620.000
Random Write (IOPS) 70.000 81.500 113.500 139.500
Latenz (Lesen) 10 µs 9 µs
Latenz (Schreiben) 12 µs 11 µs 12 µs
Power (Idle) 5 W
Power (Active) 10 W 12 W 14 W 16 W
UBER 1 in 1017
TBW 1,92 PB 2,61 PB 6,3 PB 13,88 PB
Garantie 5 Jahre
Verschlüsselung AES 256 Bit
Enhanced Power Loss Data Protection
End-to-End Data Protection
Temperaturüberwachung

Intels Angaben zur garantierten Mindesthaltbarkeit (TBW) verwirren. Auf der einen Seite ist von bis zu 1 Drive Write Per Day (DWPD) die Rede. Anderseits macht Intel auf den Produktseiten konkrete Angaben in Form von 1,92 PByte (1 TB) bis hin zu 13,88 PByte (8 TB). Die Rechnung geht nicht auf. Allerdings gab es schon bei den P4500 solche krummen Angaben, die mit 1,38 (1 TB) bis 4,85 PByte (4 TB) niedriger angesetzt sind. Intel garantiert also eine höhere Haltbarkeit beim Nachfolger.

Ruler/EDSFF entwickelt sich zum neuen Standard

Das an ein Lineal erinnernde EDSFF-Format entwickelt sich zu einem neuen Standard. Genau genommen ist es das bereits, mit offizieller Unterstützung von der EDSFF Working Group, der neben Intel auch Facebook, Microsoft und Samsung angehören.

Der Formfaktor soll die Speicherdichte in Storage-Servern erheblich steigern, sodass ein Petabyte Speicher pro Höheneinheit (1U) möglich werden. Die Abmessungen betragen 325,35 × 36,8 × 9,5 mm (L×B×H), wobei auch kürzere Varianten angedacht sind. Als Schnittstelle wird PCIe mit vier oder acht Datenleitungen (Lanes) genutzt. Der Formfaktor soll auch in puncto Kühlung Vorteile bieten.

Intel DC P4500 im Ruler-Format
Intel DC P4500 im Ruler-Format (Bild: Intel)

Zu den ersten SSDs im Ruler-Format zählen Ableger der Serie Intel DC P4500, die Intel zunächst mit bis zu 8 TByte anbietet. Später sollen 16 TB und 32 TB folgen. Laut Intel sei das Interesse an dem neuen Formfaktor bei OEMs und ODMs groß. IBM setze bereits Ruler-SSDs in Cloud-Servern ein. Tencent verwende das neue Format mit der neuen T-Flex-Plattform.

Ein weiterer neuer Formfaktor ist M.3, bei dem die Module genauso lang wie bei M.2, aber etwas breiter ausfallen.