Fortnite, LOL, PUBG & Co.: Mittelklasse-GPUs von AMD und Nvidia im Benchmark

 3/3
Wolfgang Andermahr
206 Kommentare

Die geringere Qualität: Wie groß ist der Verlust?

Bei den ausgesuchten Grafikkarten wird nur selten die maximale Qualitätsstufe genutzt. Doch die Frage ist: Wie viel Qualität geht überhaupt verloren, wenn die Details reduziert werden? Die Redaktion hat von allen Testspielen drei verschiedene Screenshots erstellt. Diese vergleichen die maximal mögliche Qualität in 3.840 × 2.160 (die sich auch nach dem Herunterladen nur auf einem Ultra-HD-Monitor so richtig zeigt), die im Test der High-End-Grafikkarten genutzten Einstellungen in 1.920 × 1.080 sowie die in diesem Test genutzten Einstellungen miteinander.

Je nach Spiel fallen die optischen Einbußen unterschiedlich groß aus. Während sich die Ultra-HD-Auflösung auf einem UHD-Monitor in jedem Titel sofort erkennen lässt, sind die Unterschiede in den Qualitätsstufen durchweg geringer. In manchen Spielen muss kaum ein Qualitätsverlust in Kauf genommen werden. Counter-Strike: GO und World of Warcraft sind solche Fälle, wobei bei beiden nur das MSAA abgeschaltet wird. Und auch in Overwatch muss sehr genau hingeschaut werden, um einen Unterschied zu sehen. Das fällt in der Praxis nicht auf.

GTA V und Rainbow Six Siege gehören zu den Titeln, die ein wenig schlechter aussehen. Primär betrifft das die Schatten beziehungsweise die Umgebungsverdeckung.

Und dann gibt es die Spiele, die deutlich schlechter aussehen. In Fortnite ändert sich die gesamte Beleuchtung. Die Schatten verschwinden größtenteils und in der Entfernung gehen einige Details verloren. Schön ist das Spiel dann nicht mehr. Das Spielerlebnis selbst ist aber nicht wirklich schlechter. PUBG ist in der genutzten Einstellung sehr unscharf. Das macht das Spiel nicht nur wenig ansehnlich, Objekte und damit auch Gegner lassen sich auch schlechter erkennen.

Fazit und Grafikkarten-Empfehlungen in der Mittelklasse

Spiele wie Dota 2, Rainbow Six Siege oder World of Warcraft brauchen keine schnelle Grafikkarte, wenn man sich in der Auflösung auf Full HD beschränkt und auch dazu bereit ist, die Detailstufe herunterzudrehen. Die Benchmarks zeigen, dass in diesem Fall eine Radeon RX 560 oder eine GeForce GTX 1050 für (fast durchweg) 60 FPS und mehr ausreichend ist – ohne dass die Grafik abgesehen von der Auflösung allzu sehr leidet. Noch langsamere Modelle sind dagegen nur empfehlenswert, wenn man bereit ist, sowohl Detailstufe als auch Auflösung teils deutlich weiter zu reduzieren.

PUBG legt die Messlatte höher

PUBG zeigt sich dagegen etwas widerspenstig. Bereits auf der zweitniedrigsten Qualitätsstufe erreichen selbst die Radeon RX 560 und auch die schnellere GeForce GTX 1050 nur rund 50 FPS. Zwar lässt sich die Qualität noch weiter reduzieren, dann wird es aber schnell hässlich. Wer also für jedes aktuelle beliebte Online-Spiel gerüstet sein möchte, benötigt mindestens eine GeForce GTX 1050 Ti. Oder besser gleich eine Radeon RX 570. Die ist mit aktuell 350 Euro aber vieles, nur nicht günstig. Die GeForce GTX 1050 Ti kostet im Vergleich 188 Euro, die GeForce GTX 1050 132 Euro. Wer mit den oben genannten Qualitätseinsparungen leben kann, sollte zu einer dieser beiden Grafikkarten greifen. Die Radeon RX 560 macht zwar ebenso einen ordentlichen Job, kostet mit knapp 160 Euro aber auch zu viel für die Performance.

Je nach Spiel kann sich die Empfehlung ändern

Wie bei den teuren Grafikkarten schneiden die Nvidia-Modelle im Vergleich zur Konkurrenz aus dem Hause AMD besser in den populären Spielen als in den klassischen AAA-Titeln ab. Diese Aussage gilt für den Durchschnitt über zehn Spiele, die Spannweite im Detail ist groß. So sind zum Beispiel die günstigen GeForce-Grafikkarten in Fortnite deutlich schneller als vergleichbare AMD-Beschleuniger. In League of Legends schneiden die Radeon-GPUs dagegen klar besser ab. Wer nur auf einen ausgewählten Titel setzt, für den ist die Wahl also vielleicht schnell getroffen.

Mittlerweile erschienene Teile der Artikelserie:

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.