Alexa, Cortana, Siri und Co.: Mehrheit sieht Datenschutz kritisch, will sie aber nutzen

Frank Hüber
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Alexa, Cortana, Siri und Co.: Mehrheit sieht Datenschutz kritisch, will sie aber nutzen
Bild: Kaufdex | CC0 1.0

Deutsche sind offen für Sprachassistenten, haben aber Angst um ihre Daten“, lautet das Fazit einer repräsentativen Studie von nextMedia.Hamburg, einer Initiative für die Medien- und Digitalwirtschaft. 77 Prozent sehen den Datenschutz kritisch, die meisten wollen die Assistenten aber dennoch nutzen.

Jeder Siebte glaubt nicht an Etablierung von Sprachassistenten

Laut der Studie haben bereits 90 Prozent der Deutschen von Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Apple Siri, Google Assistant oder Microsoft Cortana gehört. Bei der Nutzung sind die Deutschen jedoch deutlich zurückhaltender: Lediglich 14 Prozent besitzen nach eigener Aussage bereits einen Sprachassistenten – im Smartphone oder in Microsoft Windows integrierte Lösungen dürften hierbei von den Befragten nicht berücksichtigt worden sein. An dieser Zurückhaltung gegenüber Sprachassistenten scheint sich laut Umfrageergebnis auch in naher Zukunft nichts zu ändern: Nur ein Prozent der Deutschen hält es für realistisch, dass sich Sprachassistenten innerhalb des nächsten Jahres in der Gesellschaft durchsetzen werden. Jeder Siebte glaubt, dass sich Assistenten wie Google Assistant oder Amazon Alexa niemals flächendeckend etablieren können.

Sorge um Datenschutz fördert Skepsis

Ein Grund für diese Skepsis gegenüber Sprachassistenten ist den Studienergebnissen zufolge das Thema Datenschutz. Mehr als drei Viertel der Deutschen (77 Prozent) fühlen sich in Bezug auf Datenschutz bei Sprachassistenten unsicher. Trotzdem steht ein Großteil der Kommunikation mit Künstlicher Intelligenz und somit Technologien wie Sprachassistenten offen gegenüber – 58 Prozent der Befragten können sich vorstellen, mit Künstlicher Intelligenz zu kommunizieren. Schon jetzt beurteilen 24 Prozent derjenigen Deutschen, die bereits einen Sprachassistenten besitzen, die Kommunikation als normal, ähnlich wie mit einem Menschen. 70 Prozent der Nutzer empfinden die Kommunikation noch als ungewohnt, glauben aber, dass diese in Zukunft alltäglich wird.

Alexa darf vor allem das Wetter ansagen

Bei denen, die schon heute einen Sprachassistenten besitzen, sind besonders Service- und News-Angebote wie Wetter- und Verkehrsmeldungen beliebt. 70 Prozent der Befragten nutzen bereits derartige Angebote. Auch für den Medienkonsum wie dem Hören von Musik (58 Prozent) und für organisatorische Dinge (41 Prozent) erfüllen Sprachassistenten laut Umfrageergebnissen ihren Zweck. Weniger relevant sind Sprachassistenten hingegen für die Kommunikation (34 Prozent) und Smart-Home-Anwendungen (30 Prozent). Unschlüssig sind sich die Besitzer von Sprachassistenten jedoch in Bezug auf den konkreten Nutzen der Technologie: Während 47 Prozent keinen Nutzen zum jetzigen Zeitpunkt sehen, halten immerhin 53 Prozent Sprachassistenten für hilfreich.

Smart Home als Zukunftsfeld für junge Nutzer

Während Smart-Home-Dienste über Sprachassistenten heute noch wenig Anwendung finden, scheint hier in Zukunft viel Potenzial zu liegen: 44 Prozent der Befragten können sich vorstellen, in Zukunft Sprachassistenten für Smart-Home-Anwendungen zu nutzen. Vor allem jüngere Nutzer (18 bis 39 Jahre) sehen darin eine sinnvolle Verwendung.

Direktes Einkaufen per Sprache kritisch gesehen

Ein geringes Nutzungspotenzial von Amazon Alexa & Co. sehen Deutsche hingegen in Shopping-Dienstleistungen. Lediglich 15 Prozent möchten Sprachassistenten zukünftig für den Einkauf nutzen, nur 9 Prozent halten die Buchung von Reisen und Hotels über Voice-Assistant-Anwendungen für sinnvoll. 49 Prozent der Deutschen können sich hingegen vorstellen, Sprachassistenten beispielsweise zum Lernen von Fremdsprachen zu verwenden.

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