Windows 10 Redstone 5: Microsoft fängt Chrome- und Firefox-Installation ab

Update Jan-Frederik Timm
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Windows 10 Redstone 5: Microsoft fängt Chrome- und Firefox-Installation ab

Mit dem Oktober 2018 Update für Windows 10 könnte Microsoft die Einflussnahme auf den Installationsprozess alternativer Browser wie Google Chrome oder Mozilla Firefox weiter ausbauen. Darauf deutet ein neuer Hinweis in aktuellen Testversionen hin, der noch vor die Installation geschaltet wird.

Windows 10 fängt Installationsroutinen ab

Zuerst darüber berichtet hat ghacks. ComputerBase konnte das Verhalten mit einer Windows 10 Insider Preview Build 17744 nachvollziehen, das ganz aktuelle Build 17758 braucht es also nicht.

Screenshot (17)
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Wird die Installation von Chrome oder Firefox in einem der beiden Builds angestoßen, fängt Windows 10 den Vorgang ab und weist stattdessen per Pop-up auf den bereits installierten Browser Edge hin, den Anwender an dieser Stelle auch direkt aufrufen können. Wer das tut, beendet zugleich auch den Installationsprozess. Alternativ können sich Anwender allerdings auch für „Trotzdem installieren“ entscheiden. In diesem Fall ist der Browser daraufhin automatisch als Standardbrowser hinterlegt, den Wechsel muss der Anwender also nicht mehr selber vollziehen und ein weiterer Hinweis an dieser Stelle entfällt. Ein einfaches Umbenennen der Setup-Datei reicht nicht aus, um den Mechanismus zu umgehen.

Hinweise auf Edge seit Ende 2015

Im noch aktuellen Windows 10 Version 1803 April 2018 Update gibt es für Anwender direkt bei der Installation von Firefox oder Chrome noch keinen Hinweis, erst wenn unter Einstellungen -> Apps -> Standard-Apps ein alternativer Browser ausgewählt wird, erscheint auch heute schon ein Hinweis auf Microsoft Edge. Eingeführt wurde dieser Hinweis bereits Ende 2015. Mozilla hat Microsofts Umgang mit alternativen Browsern in der Vergangenheit immer wieder öffentlich gerügt.

Dass Microsoft die Neuerung am Ende auch so im Oktober 2018 Update für Windows 10 umsetzen wird, bleibt noch abzuwarten. Nicht auszuschließen ist, dass Microsoft die Wirksamkeit der Maßnahme und das Feedback der Anwender vorerst nur testen will.

Update

Im Blog zur aktuellen Windows 10 Insider Preview Build 17760 wird die Veränderung zwar nicht erwähnt, Microsoft hat das Abfangen der Installationsroutinen mit diesem Release aber wieder aus Windows 10 entfernt. Wie The Verge berichtet, soll die Funktion auch nicht in das Oktober Update für Windows 10 integriert werden. Microsoft behalte sich aber vor, ähnliche Funktionen in zukünftigen Insider Preview Builds zu testen.

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