Oculus Rift S im Test: Fazit

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David Pertzborn
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Mit der Oculus Rift S ersetzt das Unternehmen die klassische Oculus Rift (Test) nach drei Jahren durch ein Produkt, das in den meisten Fällen besser und zugleich günstiger ist.

Im Test geht die normale Oculus Rift als klarer Verlierer hervor, während die Rift S technisch auf Augenhöhe, wenn auch mit anderen Vor- und Nachteilen, mit der HTC Vive Pro (Test) liegt. Damit bietet Oculus die Leistung der Vive Pro zwar ein Jahr später, reduziert den Preis jedoch von den mindestens 1.200 Euro, die für eine Vive Pro mit Controller und Lighthouse-Stationen fällig werden, auf 449 Euro. Auf Grafikkarten bezogen wäre dies, als würde AMD im Herbst die Leistung einer GeForce RTX 2080 Ti für 450 Euro anbieten.

Quest + Rift S
Quest + Rift S (Bild: Oculus)

Im Test erweist sich das Inside-out-Tracking der Rift S als guter Kompromiss aus einfachem Einstieg und ausreichend gutem Tracking in den meisten Situationen. Auch wenn das Tracking prinzipbedingt scheitert, wenn die Sicht auf die Controller versperrt ist, oder diese zu nah an das Headset herangeführt werden, spielt dies bei den meisten Titeln kaum eine Rolle. Wo es doch so ist, gibt es laut Aussagen von Entwicklern jedoch Möglichkeiten, die eigene Software anzupassen. Auch damit wird das Tracking zwar nicht die Qualität des Trackings der Vive Pro erreichen, funktioniert dafür aber eben nach einer Einrichtung von gut einer Minute fast perfekt, während auf der anderen Seite deutlich mehr Zeit und Geld investiert werden muss, um das letzte Bisschen herauszukitzeln.

Was den Tragekomfort und die Darstellung angeht, kann sich die Rift S ebenfalls mit der HTC Vive Pro messen. Hier ist die Vive Pro zwar etwas flexibler bei der Justage, dafür ist das geringe Gewicht der Rift S auf Dauer von Vorteil.

Höhere Auflösung und bessere Linsen
Höhere Auflösung und bessere Linsen (Bild: Oculus)

Die Kombination aus neuen Linsen und neuem Bildschirm sorgt auch bei der Grafik für einen Gleichstand. Die Vive Pro bietet zwar etwas mehr Hertz und dunkleres Schwarz, dafür bietet die Rift S kräftigere Farben und weniger Bildartefakte. Die klassische Oculus Rift leidet im Vergleich zu sehr an der niedrigen Auflösung und hat mit noch mehr Artefakten zu kämpfen.

Komplett versagt die Oculus Rift S beim Klang. Was hier an Lautsprechern verbaut wird, verdient den Namen kaum. Wenigstens gibt es einen Klinkenanschluss und selbst Over-Ear-Kopfhörer lassen sich einigermaßen bequem mit dem Headset kombinieren.

Ein weiterer dicker Minuspunkt für einige Anwender ist die fehlende Anpassung an den Pupillenabstand. Im Test fiel dies zwar nicht negativ auf, da der voreingestellte Wert sehr gut zu dem des Redakteurs passt. Doch die Entscheidung, eine große Menge Menschen einfach aus Kostengründen auszuschließen, stößt sauer auf.

ComputerBase hat die Oculus Rift S leihweise von Facebook erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt. Es gab kein NDA für den Test.

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