Bildschirmfüllend: WhatsApp ab 2020 mit Werbung im Status-Bereich

Frank Hüber
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Bildschirmfüllend: WhatsApp ab 2020 mit Werbung im Status-Bereich
Bild: Olivier Ponteville

Spekulationen zu den Werbeanzeigen in WhatsApp gibt es seit geraumer Zeit, nun hat Facebook diese erstmals selbst vorgeführt und das geplante Werbeformat gezeigt. Auf dem Facebook Marketing Summit 2019 in Rotterdam wurden die „Status Ads“ vorgestellt, die im nächsten Jahr eingeführt werden sollen.

Ursprünglich hatte WhatsApp diesen Schritt schon für dieses Jahr angekündigt, an der Art der Werbung hat sich nach bisherigen Informationen aber trotz der Verzögerung nichts geändert. So wird WhatsApp ab dem Jahr 2020 Anzeigen im Status-Bereich der App ausliefern. Dabei handelt es sich um die ursprünglich von Snapchats „Stories“ adaptierten Texte, Bilder, GIFs und Videos, die Nutzer für lediglich 24 Stunden einsehen können.

Bildschirmfüllende Werbung zwischen Status-Einträgen

Die Werbung wird dabei zwischen den einzelnen Status-Einträgen wie Bildern oder Videos bildschirmfüllend auf das Display des Smartphones gelegt und unterbricht die fortlaufende Wiedergabe der Status-Meldungen. Facebook nutzt dieses Werbeformat bereits bei Facebook- und Instagram-Stories.

Vorerst keine Anzeigen in privaten Chatverläufen

Innerhalb der privaten Chatverläufe der Nutzer sollen zunächst jedoch keine Werbeanzeigen ausgeliefert werden. Derzeit erfreuen sich die Status- beziehungsweise Stories-Funktionen einer sehr großen Beliebtheit, weshalb WhatsApp sich zunächst auf diesen Bereich fokussiert. Wie stark man von den Werbeeinblendungen betroffen ist, hängt somit aber auch sehr von dem persönlichen Nutzungsverhalten von WhatsApp ab.

Abgänge nach Streit über Werbung und Datenschutz

Der Mitgründer von WhatsApp Jan Kuom hatte 2012 in einem Blogbeitrag noch erläutert, warum es in WhatsApp keine Werbung gibt und dabei die Figur Tyler Durden aus dem Film Fight Club mit den Worten „Advertising has us chasing cars and clothes, working jobs we hate so we can buy shit we don't need“ zitiert. Die beiden WhatsApp-Gründer hatten dem Unternehmen nach dem Aufkauf durch Facebook allerdings im Streit den Rücken gekehrt – ebenso wie die Gründer von Instagram und Oculus (siehe auch) nach den jeweiligen Aufkäufen durch Facebook. Bei den Meinungsverschiedenheiten soll es neben der Nutzung der Daten auch um die künftige Monetarisierung von WhatsApp gegangen sein, denn Facebook möchte mit WhatsApp Geld verdienen und das Unternehmen aus der Verlustzone bringen.