Corsair MP600: Preise für erste PCIe-4.0-SSDs nicht höher als erwartet

Update Michael Günsch
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Corsair MP600: Preise für erste PCIe-4.0-SSDs nicht höher als erwartet
Bild: Corsair

Die ersten SSDs mit PCIe 4.0 versprechen Transferraten von bis zu 5.000 MB/s und bis zu 750.000 IOPS und damit neue Bestmarken im Consumer-Segment. Entsprechend sind hohe Preise zu erwarten, die laut ersten Preisangaben für ein Modell von Corsair aber nur zum Teil die bisherige Oberklasse mit PCIe 3.0 überbieten.

Ein Händler ruft rund 290 Euro für die Corsair Force MP600 mit 1 TB Speicherplatz auf. Damit läge der Preis in etwa auf Augenhöhe mit bisherigen Flaggschiffmodellen für Verbraucher wie der Samsung 970 Pro 1 TB (derzeit ab 287 Euro) oder der Western Digital WD Black SN750 1 TB (aktuell ab 267 Euro).

Die Corsair MP600 mit 2 TB wird für rund 530 Euro angepriesen, ist beim Preis pro Gigabyte also etwas günstiger als die kleinere MP600, aber ein gutes Stück teurer als schnelle PCIe-3.0-Modelle wie die WD Black SN750 2 TB (ab 486 Euro) oder die Samsung 970 Evo Plus 2 TB (ab 435 Euro) mit jeweils gleicher Speicherkapazität.

Die Preise bewegen sich somit an der Spitze der Consumer-SSDs, liegen aber auf erwartetem Niveau. Denn als erste Vertreter mit PCIe 4.0 und bisher in diesem Marktsegment höchsten Transferraten und IOPS wäre es überraschend, wenn die Hersteller weniger verlangen würden.

Bei Amazon in den USA waren zwischenzeitlich Preise von 250 US-Dollar und 450 US-Dollar für die Vorbestellung der Corsair MP600 aufgetaucht.

Fraglicher Nutzen für Normalanwender

Inwieweit Normalanwender wie auch Spieler im Alltag das hohe Leistungspotenzial überhaupt abrufen können, muss sich aber erst noch zeigen. Schon bei der vorherigen Generation der NVMe-SSDs mit PCIe 3.0 x4 haben sich im alltäglichen Einsatz nur selten spürbare Vorteile gezeigt. Anwender mit forderndem Workload sowie Benchmark-Enthusiasten werden daher eher bereit sein, den Aufpreis zu günstigen PCIe- oder SATA-Modellen zu zahlen. Letztlich spielen aber auch andere Faktoren wie die Zugriffszeiten eine Rolle, hier werden die diversen PCIe-4.0-SSDs allerdings nicht an Intels Optane-SSDs mit schnellem 3D-XPoint-Speicher heranreichen, die aber noch weitaus teurer sind.

PCIe 4.0 vorerst nur mit AMD

Käufer benötigen für das volle Leistungspotenzial der neuen SSD-Generation eine Plattform mit PCIe 4.0. Diese wird es Anfang Juli zunächst nur exklusiv bei AMD geben: Am 7. Juli fällt der Startschuss für die X570-Mainboards als Basis für die Ryzen 3000.

Update

Inzwischen liegen die offiziellen Preisempfehlungen für die Corsair MP600 vor: Diese liegen bei 249,99 Euro (1 TB) und 449,99 Euro (2 TB) für den europäischen Markt und damit unter den Preisangaben aus dem deutschen Online-Handel.