Monster Hunter World im Test: DirectX 11 vs. DirectX 12 sowie GPU- und CPU-Benchmarks

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Die nachfolgenden Grafikkarten-Benchmarks sind auf einem AMD Ryzen 7 3700X durchgeführt worden, der mit den Standard-Einstellungen betrieben wird und auf insgesamt 16 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von DDR4-3200 (14-14-14-35) zugreifen kann. „Windows 10 November 2019 Update“ (1909) inklusive aller derzeit verfügbaren Patches ist installiert.

Als Treiber wurden der Adrenalin 20.1.1 beziehungsweise der GeForce 441.87 genutzt. Der AMD-Treiber ist offiziell für den Iceborne-DLC optimiert.

Testsequenz und Einstellungen

Die Testszene zeigt einen 25 Sekunden langen Lauf in der Iceborne-Welt. Mit einer mittelhohen Sichtweite, etwas Vegetation und vor allem viel Schnee sind die Anforderungen an die Hardware hoch, allerdings handelt es sich nicht um ein Worst-Case-Szenario.

Für die Auflösungen 1.920 × 1.080 sowie 2.560 × 1.440 wird das Preset „Am Höchsten“ genutzt. Für 3.840 × 2.160 wird auf das Hoch-Preset zurückgeschaltet. Als API kommt auf einer GeForce-Grafikkarte durchweg DirectX 11 und auf einer Radeon DirectX 12 zum Einsatz – der Vergleich der APIs wird zeigen, dass das jeweils die bessere Konstellation ist.

Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Am Höchsten-Preset
2.560 × 1.440 Am Höchsten-Preset
3.840 × 2.160 Hoch-Preset

DirectX 11 vs. DirectX 12 – AMD und Nvidia schneiden unterschiedlich ab

Mit einer Nvidia-Grafikkarte bringt DirectX 12 auf einem Ryzen 7 3700X keinerlei Vorteile. Im Gegenteil: DirectX 11 läuft durchweg besser. So liefert die GeForce RTX 2070 Super in 2.560 × 1.440 mit DirectX 11 acht Prozent mehr FPS und ein Prozent bessere Frametimes als mit der Low-Level-API. Auch wenn das Spiel immer weiter Richtung CPU-Limit geschoben wird, ändert sich daran nichts. Auch eine GeForce RTX 2080 Ti ist in 1.920 × 1.080 mit DirectX 11 immer schneller als mit DirectX 12.

DirectX 11 vs. DirectX 12
DirectX 11 vs. DirectX 12 – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • RTX 2070 Super @ DX11
      95,8
    • RTX 2070 Super @ DX12
      88,7
    • RX 5700 XT @ DX11
      85,6
    • RX 5700 XT @ DX12
      85,1
  • 99,8th Percentile (Frametimes in FPS):
    • RX 5700 XT @ DX12
      58,6
    • RTX 2070 Super @ DX11
      58,3
    • RTX 2070 Super @ DX12
      56,1
    • RX 5700 XT @ DX11
      52,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Auf einer Radeon ist DirectX 12 besser

Auf einer AMD-Grafikkarte ändert sich das Bild – zu einem Teil. Denn für die Framerate ist DirectX 11 auch mit einer Radeon RX 5700 XT immer der schnellere Partner, allerdings sind die Abstände minimal. Sowohl in 1.920 × 1.080 als auch in 2.560 × 1.440 und 3.840 × 2.160 ist die alte Schnittstelle je ein Prozent schneller als die neue.

Bei den Frametimes dreht sich das Blatt. Hier geraten schnellere AMD-Grafikkarten mit DirectX 11 offensichtlich in ein CPU- oder ein API-Limit, was sich mit DirectX 12 effektiv angehen lässt. In Full HD liefert die Radeon RX 5700 XT mit DirectX 12 zwölf Prozent bessere Frametimes als mit DirectX 11, in WQHD sind es gar satte 36 Prozent. In Ultra HD liegt das Plus noch bei 22 Prozent. Damit ist auf einer Radeon-Grafikkarte in Monster Hunter World: Iceborne DirectX 12 die API die Wahl, auf wenn die FPS minimal niedriger als mit DirectX 11 ausfallen.

Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD

In Monster Hunter World: Iceborne ergibt sich bei den Grafikkarten-Benchmarks ein sehr wechselhaftes Bild. Im Lager der alten Generation schneiden AMD-Grafikkarten zum Beispiel gut ab. Die Radeon RX 580 ist in 1.920 × 1.080 zehn (FPS) respektive elf Prozent (Frametimes) schneller als die GeForce GTX 1060 und die Radeon RX Vega 64 ist in WQHD um fünf respektive sechs Prozent der GeForce GTX 1080 FE voraus. Bei der aktuellen Generation dreht sich das Bild dann um.

Die GeForce RTX 2070 Super ist in WQHD sechszehn respektive zwölf Prozent schneller als die Radeon RX 5700 XT, womit der Abstand größer als gewöhnlich ist. An der neuen Turing-Architektur liegt dies nicht, denn der Abstand zwischen der GeForce GTX 1080 mit Pascal und der GeForce RTX 2070 Super mit eben Turing zeigt keine Auffälligkeiten.

Offenbar kommt AMDs neue RDNA-Architektur in dem Spiel nicht so richtig in Fahrt, was eher ungewöhnlich ist. Die Radeon RX 5700 XT ist nur zwölf respektive zehn Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64. In neuen Spielen kann sich das Navi-Modell gewöhnlich einen deutlich größeren Vorsprung erkämpfen. „Neu“ ist allerdings vielleicht auch das entscheidende Stichwort, denn die Technik von Monster Hunter World ist eben nicht neu, sondern knapp anderthalb Jahre alt.

Monster Hunter World: Iceborne
Monster Hunter World: Iceborne – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      123,1
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      95,8
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      85,1
    • AMD Radeon RX Vega 64
      75,5
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      70,9
    • AMD Radeon RX 580
      46,3
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      42,2
  • 99,8th Percentile (Frametimes in FPS):
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      58,6
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      58,4
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      58,3
    • AMD Radeon RX Vega 64
      56,5
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      53,8
    • AMD Radeon RX 580
      39,6
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      35,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Ein Limit zeigt sich

Und in Full HD fällt noch eine Eigenheit auf – nicht bei den Bildern in der Sekunde, sondern bei den Frametimes. Denn dort gibt es bei etwa 58 FPS ein Limit, was keine der Grafikkarten überschreiten kann. Die Radeon RX 5700 XT schneidet bei der Messung genauso gut ab wie die GeForce RTX 2080 Ti. Und daran ändert auch DirectX 12 nichts. Nvidias Consumer-Flaggschiff rennt selbst in Ultra HD noch in eben jene Limitierung. Da diese auch mit der Low-Level-API noch vorhanden ist, lässt sich vermuten, dass der eingesetzte Prozessor, der Ryzen 7 3700X, limitiert. Das werden die CPU-Benchmarks klären können.

CPU-Benchmarks zeigen: 4 Kerne sind nicht genug

Monster Hunter World: Iceborne benötigt nicht nur eine schnelle Grafikkarte, auch der Prozessor muss halbwegs potent sein. Mit vielen Kernen kann das Spiel allerdings nichts anfangen. So liefert der Ryzen 7 3700X mit acht Kernen nur vier Prozent mehr Bilder in der Sekunde als der Ryzen 5 3600 mit sechs Kernen und der Ryzen 9 3900X mit zwölf Kernen ist nur ein Prozent flotter unterwegs als das Acht-Kern-Modell. Daran ändern auch die zwei unterschiedlichen APIs nichts. Sechs Kerne mitsamt SMT sind für die volle Leistung in dem Spiel ausreichend. Das zeigen auch die Frametimes, wo die Abstände noch geringer sind als bei der Framerate.

CPU-Tests auf einer RTX 2080 Ti FE – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • AMD Ryzen 9 3900X (12K/24T) @ DX11
      124,5
    • Intel Core i9-9900K (8K/16T) @ DX11
      124,1
    • AMD Ryzen 7 3700X (8K/16T) @ DX11
      123,1
    • Intel Core i9-9900K (8K/16T) @ DX12
      123,0
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T) @ DX11
      118,8
    • AMD Ryzen 9 3900X (12K/24T) @ DX12
      117,3
    • AMD Ryzen 7 3700X (8K/16T) @ DX12
      116,3
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T) @ DX12
      114,5
    • Intel Core i3-8100 (4K/4T) @ DX12
      78,2
    • Intel Core i3-8100 (4K/4T) @ DX11
      66,9
  • 99,8th Percentile (Frametimes in FPS):
    • AMD Ryzen 9 3900X (12K/24T) @ DX12
      58,8
    • AMD Ryzen 9 3900X (12K/24T) @ DX11
      58,1
    • AMD Ryzen 7 3700X (8K/16T) @ DX11
      56,1
    • AMD Ryzen 7 3700X (8K/16T) @ DX12
      55,6
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T) @ DX11
      55,4
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T) @ DX12
      54,2
    • Intel Core i9-9900K (8K/16T) @ DX12
      53,1
    • Intel Core i9-9900K (8K/16T) @ DX11
      52,1
    • Intel Core i3-8100 (4K/4T) @ DX12
      30,2
    • Intel Core i3-8100 (4K/4T) @ DX11
      28,8
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Der Ryzen 9 3900X ist nicht nur der schnellste AMD-Prozessor im Testfeld, sondern auch die schnellste CPU generell. Auch wenn Intels Core i9-9900K in Spielen gewöhnlich etwas zügiger als die Ryzen-3000-Generation unterwegs ist, arbeitet Intels Consumer-Flaggschiff in Monster Hunter World: Iceborne etwas langsamer. Nicht bei den FPS, dort gibt es einen Gleichstand mit den Ryzen 9 3900X. Allerdings schafft es der Core i9-9900K sowohl mit DirectX 11 als auch mit DirectX 12 nicht, an die Frametimes der AMD-CPUs heranzukommen. Selbst der Ryzen 5 3600 schneidet in dieser Disziplin minimal besser ab, der Ryzen 9 3900X ist dagegen mit zwölf Prozent unter DirectX 11 und mit elf Prozent unter DirectX 12 ein Stück flotter unterwegs.

Der Core i3-8100 bricht völlig weg

Der Core i3-8100 hat mit vier Kernen ohne Hyper Threading in vielen modernen Spielen Probleme und das ist auch mit aktuellen Patch-Stand in Monster Hunter World der Fall. Interessanterweise schneidet die kleine Intel-CPU als einziger Prozessor im Test mit DirectX 12 besser als mit DirectX 11 ab. Die FPS steigen mit der Low-Level-API um 17 Prozent, die Frametimes um immer noch fünf Prozent. Auf schwachen CPUs kann DirectX 12 also doch auch auf einer GeForce-Grafikkarte sinnvoll sein.

Allerdings ändert auch DirectX 12 nichts daran, dass der Core i3-8100 weit hinter alle anderen CPUs zurückfällt. So liefert der Ryzen 5 3600 52 Prozent mehr Bilder in der Sekunde und 83 Prozent bessere Frametimes. Die Frametimes sind auch das Hauptproblem des Core i3-8100, denn mit der CPU hakt Monster Hunter World: Iceborne immer mal wieder spürbar. Wer so eine CPU besitzt, muss sollte die Detailstufe reduzieren.

Weitere CPU-Tests und damit die spannende Frage, wie Intel-Prozessoren mit vier Kernen inklusive SMT beziehungsweise 6-Kern-Produkte sowie AMDs Ryzen-1000- und Ryzen-2000-Generation abschneiden, hat leider das Aktivierungslimit des Kopierschutzes zu Nichte gemacht.

Bei den durchgeführten CPU-Benchmarks geht es nicht darum zu zeigen, welcher Prozessor theoretisch eine bessere Performance in Monster Hunter World (Iceborne) zeigt. Das Ziel der Tests ist es herauszufinden, ob der Prozessor in realitätsnahen Einstellungen Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat. Deshalb gibt es keine Benchmarks in sehr niedrigen Auflösungen, die die Grafikkarte so wenig wie möglich belasten. Stattdessen ist Full HD bei vollen Grafikdetails das häufigste Szenario für die CPUs, das im Spielalltag genutzt wird.