NVMe-SSDs: Die P5 ist Crucials bisher schnellste SSD

Update 2 Michael Günsch
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NVMe-SSDs: Die P5 ist Crucials bisher schnellste SSD
Bild: Crucial

Crucial hat neue PCIe-SSDs mit NVMe im M.2-Formfaktor vorgestellt. Die Crucial P5 SSD ist das bisher leistungsstärkste Modell der Micron-Tochter und soll Daten mit bis zu 3.400 MB/s lesen und mit bis zu 3.000 MB/s schreiben. Die zuvor durchgesickerte Crucial P2 SSD ist ebenfalls offiziell.

Crucial P5 am Limit von PCIe 3, andere sind weiter

Erst spät war Crucial im Oktober 2018 mit der P1 SSD auf den Zug der NVMe-SSDs aufgesprungen, während die Konkurrenz schon lange entsprechende Modelle im Portfolio hat. Während die P1 mit günstigem aber langsamen QLC-Speicher den Mainstream-Sektor bedient, richtet sich die P5 an Enthusiasten. Sequenzielle Transferraten von bis zu 3.400 MB/s über PCIe 3.0 x4 sind allerdings nicht mehr die Leistungsspitze, denn inzwischen gibt es bereits PCIe-4.0-SSDs, die 5.000 MB/s erreichen. Samsungs verspätete 980 Pro soll sogar 6.500 MB/s erreichen. Dass Crucial nicht gleich auf PCIe 4.0 setzt, verwundert, da der Hersteller zuvor noch eine eigene PCIe-4.0-SSD in Aussicht gestellt hatte.

Den Anschluss an die oberste Leistungsklasse hat Crucial mit der P5 zumindest beim sequenziellen Durchsatz also verpasst. Allerdings spielen noch andere Faktoren wie Latenzen, Leistungsbeständigkeit und die Leistung bei wahlfreien Transfers eine Rolle – Tests werden zeigen, wo die Crucial P5 dort steht.

Crucial P5 SSD
Crucial P5 SSD (Bild: Crucial)

Im M.2-2280-Formfaktor bietet die P5-Serie je nach Modell 250 GB, 500 GB, 1 TB oder 2 TB Speicherplatz. Das 250-GB-Modell schreibt Daten maximal mit 1.400 MB/s, während die sequenziellen Transferraten beim restlichen Portfolio identisch ausfallen sollen. Zudem gilt die maximale Schreibleistung nur für Daten im Pseudo-SLC-Cache, den Crucial „Dynamic Write Acceleration“ nennt, da dessen Größe dynamisch dem freien Speicherplatz auf dem Datenträger angepasst wird, wie es schon bei diversen anderen Crucial-SSDs der Fall ist.

Zu Controller und NAND-Flash werden im Datenblatt keine Angaben gemacht. Anhand der Produktabbildungen lässt sich aber zumindest der Speicher als 3D-TLC-NAND von Micron entlarven. Die Crucial P5 ist mit 150 TB bis 1.200 TB Total Bytes Written (TBW) spezifiziert, der Garantiezeitraum beträgt 5 Jahre. Die Produktseiten nennen außerdem eine Datenverschlüsselung, aber noch keine Preise.

Crucial P2 ist offiziell

Parallel hat Crucial mit der P2 eine neue Mainstream-SSD mit NVMe-Technik vorgestellt, zu der bereits im Vorfeld viele Informationen durchgesickert waren. Die P2 ist trotz des Namens kein direkter Nachfolger der P1 und unterscheidet sich durch den Einsatz von TLC- statt QLC-Speicher grundlegend. Mit Phison-E13T-Controller ohne DRAM bestückt, soll die M.2-SSD über PCIe 3.0 x4 noch maximal 2.300 MB/s erreichen. Während bisher nur Modelle mit 250 GB und 500 GB Speichervolumen bekannt waren, kündigt Crucial heute auch ein 1-TB-Modell an.

Crucial P2 SSD
Crucial P2 SSD (Bild: Crucial)

Die Crucial P2 ist in den kleineren Versionen schon im Handel angekommen und kostet derzeit 65 Euro (250 GB) und 70 Euro (500 GB), womit man zum kleinen Aufpreis den doppelten Speicherplatz erhält.

Update

Auf Nachfrage von ComputerBase hat Crucial bestätigt, dass bei der P5 ein eigener, von Micron entwickelter Controller eingesetzt wird. Details zur Technik liegen noch nicht vor.

Dass nicht gleich auf eine Lösung mit PCIe 4.0 gesetzt wurde, begründet Crucial damit, dass der Markt für PCIe 4 noch sehr klein sei. Daher habe man sich auf PCIe 3 konzentriert, was von den meisten Anwendern ausgenutzt werden kann.

Update

Die Crucial P5 SSD taucht bei ersten Händlern auf und wird für rund 110 Euro (500 GB) beziehungsweise 216 Euro (1 TB) angepriesen. Ein Händler nennt eine Lieferfrist von 5 bis 8 Tagen, andere noch keinen Termin. Offizielle Preisempfehlungen liegen weiterhin nicht vor.