Spider-Man Remastered im Test: GPU-Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM (Update)

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Update 4 Wolfgang Andermahr (+1)
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Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD

60 FPS in Spider-Man Remastered zu erreichen ist gar nicht so einfach, wenn auch nicht zwingend erforderlich: Solange das Spiel in der GPU-Testszene 50 FPS erreicht, lässt es sich noch brauchbar durch die Großstadt schwingen. Das Spielgefühl ist dann nicht optimal, aber auch nicht problematisch.

Eben jene 50 FPS werden in Full HD etwa ab einer GeForce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 64 erreicht. Einzig die alte Mittelklasse in Form der GeForce GTX 1060 und Radeon RX 580 bleibt außen vor. Weil die Grafik-Presets – wie gezeigt – nicht so viel Mehrleistung ermöglichen, kommt man mit beiden Grafikkarten auch nicht so einfach auf einen grünen Zweig.

In WQHD wird die 50-FPS-Marke ab einer GeForce RTX 2070 Super oder Radeon RX 5700 XT durchbrochen, in Ultra HD gilt dies ab einer GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800 XT. Vor allem in der hohen Auflösung kann diese Marke mit Hilfe von Upsampling auf der Qualität-Stufe, sei es durch DLSS oder FSR 2.0, aber mit akzeptablen Qualitätsverlusten deutlich erweitert werden. In Full HD ist der Qualitätsverlust hingegen deutlich.

Spider-Man Remastered schmeckt zumindest ohne optimierten Adrenalin-Treiber den Nvidia-Grafikkarten deutlich besser als den Pendants von AMD. So ist die GeForce RTX 3080 in 3.840 × 2.160 14 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, für gewöhnlich arbeiten beide 3D-Beschleuniger vergleichbar schnell. Dasselbe Bild zeigt sich auch bei den Flaggschiffen und den langsameren Modellen der aktuellen Generation. So ist die GeForce RTX 3090 Ti klar die schnellste Grafikkarte in dem Spiel, während die GeForce RTX 3060 Ti die Radeon RX 6700 XT gut im Griff hat.

Spider-Man Remastered
Spider-Man Remastered – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      163,2
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      140,8
    • XFX Radeon RX 6900 XT XTXH
      137,4
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      118,1
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      95,1
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      83,2
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      79,1
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      69,8
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      55,4
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      54,6
    • AMD Radeon RX Vega 64
      54,5
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      52,7
    • AMD Radeon RX 580
      35,3
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      28,5
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      134,4
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      118,0
    • XFX Radeon RX 6900 XT XTXH
      115,8
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      98,3
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      78,0
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      69,4
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      62,8
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      56,1
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      45,1
    • AMD Radeon RX Vega 64
      44,9
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      43,6
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      42,8
    • AMD Radeon RX 580
      27,1
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      22,8
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Bei den älteren Modellen ändert sich das Bild etwas; Nicht so sehr bei der GeForce RTX 2070 Super und der Radeon RX 5700 XT, dafür ist die Technik der zwei Probanden zu ähnlich mit der der aktuellen Derivate. Geht man allerdings noch weiter zurück, hat AMD auf einmal die Nase vorn. So ist die Radeon RX 580 klar schneller als die GeForce GTX 1060 und die Radeon RX Vega 64 setzt sich knapp vor die GeForce GTX 1080.

Nvidia ist mit den Generationen immer schneller geworden

Mit Blick auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Generationen fällt auf, dass AMDs Nachteil quasi ausschließlich an einer nicht optimalen Skalierung von RDNA 2 liegt. So liegt die Leistungssteigerung von der Radeon RX Vega 64 auf die Radeon RX 5700 XT auf dem üblichen Niveau, während die Radeon RX 6800 XT in WQHD nur um 78 Prozent gegenüber der Radeon RX 5700 XT zulegen kann, die im AAA-Schnitt aber für gewöhnlich um 94 Prozent schneller arbeitet.

Gleichzeitig macht Nvidia mit jeder Generation größere Sprünge als in anderen Spielen, weswegen aus einem Rückstand vor x Generationen im hier und jetzt plötzlich ein Vorsprung wird. In Zahlen: Die GeForce RTX 2070 Super ist in Spider-Man Remastered gleich 50 Prozent schneller als die GeForce GTX 1080, der Schnitt über einen großen Parcours liegt lediglich bei 36 Prozent. Und die GeForce RTX 3080 ist 83 Prozent schneller als die GeForce RTX 2070 Super, 71 Prozent ist hier sonst der Standard.

Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Raytracing

Mit Raytracing wird es natürlich schwerer für die Grafikkarten 50 FPS zu erreichen, aber auch dort sind viele Modelle dazu in der Lage. Ab einer GeForce RTX 2070 Super und der Radeon RX 6700 XT wird die Marke in 1.920 × 1.080 locker übertroffen, in 2.560 × 1.440 benötigt es dafür eine GeForce RTX 3060 Ti oder Radeon RX 6800. In 3.840 × 2.160 gelingt dies einer GeForce RTX 3080 und einer Radeon RX 6900 XT XTXH, wobei in der hohen Auflösung mit Hilfe von Upsampling auf einem qualitativ hohen Niveau mehr Grafikkarten dazu in der Lage sind.

Mit Raytracing verlieren AMD- und Nvidia-GPUs überraschenderweise ähnlich viel Performance, entsprechend ändert sich auch an ihrer Reihenfolge im Diagramm wenig. Das ist dann doch überraschend, da GeForce-Grafikkarte bei Raytracing für gewöhnlich deutlich besser abschneiden als die Radeon-Pendants.

Spider-Man Remastered mit Raytracing
Spider-Man Remastered mit Raytracing – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      118,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      109,6
    • XFX Radeon RX 6900 XT XTXH
      99,8
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      89,2
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      75,4
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      65,7
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      61,9
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      39,8
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      103,1
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      93,6
    • XFX Radeon RX 6900 XT XTXH
      85,9
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      77,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      62,5
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      54,6
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      49,1
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      29,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Je höher die Auflösung, desto schneller wird die Radeon

Das ändert sich auch nicht in den anderen Auflösungen oder bei anderen Modellen. Ganz im Gegenteil. Interessanterweise rückt die Radeon RX 6800 XT in höheren Auflösungen immer näher an die GeForce RTX 3080 heran. In Full HD liegt die GeForce um 23 Prozent vorne, in WQHD sind es dann 20 Prozent und in Ultra HD noch 15 Prozent. Das ist doppelt ungewöhnlich, da Ampere gegenüber RDNA 2 in höheren Auflösungen sonst eigentlich immer zulegt. Hinzu kommt, dass in höheren Auflösungen auch die RT-Auflösung mit ansteigt – und der Abstand von GeForce zu Radeon damit eigentlich größer werden müsste. In Spider-Man Remastered passiert aber in beiden Fällen das Gegenteil, irgend etwas macht das Spiel also anders als alle anderen Titeln – oder irgendetwas stimmt einfach nicht.

Noch extremer sieht man dasselbe Phänomen bei der GeForce RTX 3060 Ti und der Radeon RX 6700 XT, wo die AMD-Grafikkarte einen Rückstand von 13 Prozent in Full HD in einen Quasi-Gleichstand in Ultra HD umwandelt, wenn auch bei unspielbarer Framerate. Das liegt aber schlicht daran, dass der 8 GB große Speicher der Nvidia-Grafikkarte für Ultra HD inklusive Raytracing nicht ausreichend ist, während die 12 GB des AMD-Beschleunigers keine Limitierung erzeugen.

Das Frame Pacing ist teils perfekt, teils „nur“ sehr gut

Spider-Man Remastered fühlt sich fluffig beim Spielen an, sodass 60 FPS für ein ordentliches Spielgefühl spätestens mit einem VRR-Monitor nicht unbedingt nötig sind und auch 50 FPS noch ein gutes Spielen ermöglichen. Die Messungen der Frametimes zeigen dann auch warum: Egal ob eine AMD- oder Nvidia-Grafikkarte im Rechner steckt, egal ob Raytracing an- oder abgeschaltet ist, das Spiel zeigt weder große, noch mittelgroße Ausreißer bei der Framewiedergabe.

Vor allem wenn Raytracing aktiviert ist, ist das Frame Pacing des Spiels quasi perfekt, sowohl die GeForce RTX 3080 als auch die Radeon RX 6800 XT zeigen keinerlei nennenswerte Abweichung beim Frametimeverlauf. So etwas sieht man nur selten, zumindest kleinere Ausreißer sind für gewöhnlich an der Tagesordnung.

Spider-Man Remastered – Frametimes, 2.560 × 1.440
048121620Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

Ohne Raytracing ist das Frame Pacing zwar immer noch sehr gut, kommt interessanterweise aber nicht mehr ganz an das hervorragende Niveau mit den Strahlen heran. So gibt es sowohl auf der GeForce als auch auf der Radeon einige Abweichungen bei der Frameausgabe.

Ab 12 GB schwingt es sich bedenkenlos in allen Situationen

Spider-Man Remastered hat kurz vor dem Start am 12. August hinter den Kulissen innerhalb weniger Tage eine Schlankheitskur beim Speicherverbrauch gemacht. Der erste Build des Spiels, der ComputerBase zur Verfügung gestanden hat, hat deutlich mehr Speicher benötigt als der aktuelle, der der Launch-Version entspricht. Aber auch dieser zeigt, dass das Spiel durchaus nach Grafikspeicher verlangt.

Für die maximale Leistung in Ultra HD bei zugleich voller Texturqualität muss die Grafikkarte über mindestens 10 GB VRAM verfügen. Mit nur 8 GB läuft das Spiel nicht plötzlich schlecht, aber die Leistung sinkt und das Frame Pacing wird leicht unruhiger – bleibt aber immer noch auf einem guten Niveau.

Mit Raytracing wird mehr Speicher benötigt und alles rutscht quasi eine VRAM-Stufe nach oben. Mit 8 GB wird das Frame Pacing bereits in WQHD etwas unruhiger, bei 10 GB trifft dies ab Ultra HD zu. Spider-Man Remastered bleibt dann spielbar, läuft aber nicht mehr ganz so fluffig wie zuvor. Ab 12 GB gibt es dann auch in der höchsten Auflösung keine Probleme mehr.

Radeon-Benchmarks mit dem Adrenalin 22.8.1 (Update)

AMD hat mittlerweile den offiziell für Spider-Man Remastered optimierten Treiber Adrenalin 22.8.1 zum Download bereit gestellt. Dieser zeigt weder mit, noch ohne Raytracing einen Unterschied in der Leistung auf einer Radeon RX 6800 XT. Das gilt für alle 3 getesteten Auflösungen, also Full HD, WQHD und Ultra HD.

Der maximale Unterschied zwischen dem Adrenalin 22.7.1 und dem Adrenalin 22.8.1 liegt bei 1 Prozent, was durchaus als Messungenauigkeit bezeichnet werden könnte. So ist der neue Treiber zum Beispiel in WQHD um 1 Prozent bei den AVG-FPS schneller, der alte Treiber wiederum bei aktiviertem Raytracing bei den Perzentil-FPS in derselben Auflösung. Schlussendlich tun sich die beiden Software-Versionen absolut nichts.

AMD Adrenalin 22.8.1
AMD Adrenalin 22.8.1 – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • AMD RX 6800 XT @ 22.8.1
      118,6
    • AMD RX 6800 XT @ 22.7.1
      118,1
  • FPS, 1% Perzentil:
    • AMD RX 6800 XT @ 22.7.1
      98,3
    • AMD RX 6800 XT @ 22.8.1
      97,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Dennoch ist es ratsam, den Adrenalin 22.8.1 für Spider-Man Remastered zu installieren. So ist es durchaus denkbar, dass es zwar bei der Performance keinerlei Unterschiede gibt, aber die neue Software weniger Fehler in dem Spiel aufweist. Im Test liefen beide Treiberversionen problemlos, aber das muss nicht auf jede PC-Konfiguration zutreffen.